14+ Florenz Tipps – „due passi“ abseits der Touristenströme

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Aktualisierung 2022. Florenz Geheimtipps werden viele angepriesen auf allen möglichen Webseiten. Sind das immer alles Geheimtipps? Und sollte man bei einer Stadt wie Florenz überhaupt Geheimtipps verraten und den Einheimischen ihre letzten Bastionen nehmen? Das sind alles Fragen, die mich umtrieben, als ich diesen Artikel schrieb und die mich heute umso mehr umtreiben, seit ich in Florenz lebe. Von einer Sache bin ich nach wie vor überzeugt: Overtourism ist v.a. ein Verteilungsproblem. Und in einer Stadt wie Florenz ballen sich die Touristen auf sehr engem Raum – und alle schauen sich das Gleiche an. Hier ist ein Museum, eine Kirche, die nur zwei Straßen weiter liegt und an der alle nur vorbeigehen, mitunter schon fast ein „Geheimtipp“, ohne wirklich einer zu sein.
Was ihr in Florenz unbedingt gesehen haben müsst, habe ich euch bereits verraten. Aber ich habe noch mehr Florenz Tipps! Wo man den Touristenmassen entgeht, welche Sehenswürdigkeiten sich mitten im touristischen Trubel verstecken und kaum beachtet werden und was von den Straßenmusikern in Florenz zu halten ist, das verrate ich euch hier.

Weiterlesen:

Florenz Tipps: Ponte santa Trinita

Blick vom Ponte Santa Trinità auf den Ponte Vecchio – ein Florenz Geheimtipp?

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Florenz Geheimtipps? Gibt es das? Braucht es das?

Wie in allen touristischen Städten, so bewegen sich auch in Florenz die Touristen auf einer Hauptroute – die hier ziemlich genau nord-südlich verläuft: Von San Lorenzo über die Piazza del Duomo, durch die Via Calzaiuoli vorbei an der Piazza della Repubblica, über Piazza della Signoria und den Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti – und dann natürlich auch hoch zur Piazzale Michelangelo. Gruppentouristen werden dort eher mit dem Bus hochgefahren, aber jeder, der in Florenz ist, genießt den atemberaubenden Ausblick von dort oben.
Die zweite Hauptachse verläuft auf dem kurzen Stück von der Piazza della Signoria zur Piazza Santa Croce.

Wie in anderen touristischen Städten auch, muss man aber nur mal ein paar Schritte von der „Hauptroute“ abweichen, um sich zu fragen, wo die ganzen Leute auf einmal geblieben sind. Ebenso wie in Rom genügt dazu mitunter der Besuch einer Kirche, da die meisten Touristen nicht wahllos Kirchen besuchen. Doch es lohnt sich, einfach mal eine Kirche zu betreten.

Die Tipps, die ich hier gebe keine eigentlichen „Geheimtipps für Florenz“. Viele findet man in Reiseführern, die meisten liegen unweit der bekanntesten Sehenswürdigkeiten oder sogar mitten drin, aber doch abseits genug, um in wenigen Minuten den Massen einmal zu entkommen. Oder es handelt sich um vermeintliche Kleinigkeiten am Wegesrand, die wenig beachtet werden, aber so viel über die Stadt und ihre Geschichte verraten.
Allgemein empfiehlt sich für Florenz natürlich ein Besuch in der Nebensaison. Ich war zwei Mal im März/April dort, also bevor der eigentliche Ansturm kam.


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14+ Florenz Tipps ‚due passi‘ abseits der Touristenströme

Doch nun genug der Vorrede. Hier meine Florenz Tipps „due passi“ abseits der Touristenströme, meine „nicht so wirklichen Florenz Geheimtipps“.

Dieser Artikel heißt ganz bewusst „14+ Florenz Tipps“, denn sicherlich werde ich ihn im Laufe der nächsten Jahre noch erweitern.

Tipps für ganz Florenz

1. Florenz Tipp: Vormoderne Streetart. Die Tabernacoli in Florenz

Sind die Tabernacoli in Florenz ein Geheimtipp? Ja und nein. Nein, weil sie sich zum Teil mitten im größten Trubel der Touristen befinden. Ja, weil sie häufig völlig unbeachtet bleiben bzw  nur im Vorbeigehen wahrgenommen werden und nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.
Bei den Tabernacoli handelt es sich um Heiligenbilder an den Hauswänden und Straßenecken. Manche groß wie Kapellen, andere klein und unscheinbar. Ob am Domplatz oder in einem dunklen Durchgang in den Nebenstraßen – hat man sie einmal bemerkt, sieht man sie überall. In Florenz nennt man sie Tabernacoli (in anderen Regionen haben sie andere Namen) und seit dem Mittelalter werden sie geschaffen und in der Stadt an verschiedenen Ecken angebracht. Viele davon wurden von bedeutenden Künstlern ihrer Zeit geschaffen und lohnen mehr als nur einen flüchtigen Blick. So gibt es beispielsweise den großen Tabernacolo delle Fonticine, unweit von Bahnhof und Mercato Centrale, der von der Künstlerfamilie della Robbia geschaffen wurde. Warum also Eintritt in ein Museum zahlen, um diese Künstler zu sehen, wenn man ihre Werke auch gratis an der Straße bewundern kann?

Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut in meinem Artikel über die Tabernacoli in Florenz vorbei.

Tabernacoli in Florenz: Vormoderne Street-Art


2. Florenz Tipp: Die Weinfenster von Florenz (Buchette del Vino)

Florenz Geheimtipps: Buchette del Vino

Wie die Tabernacoli sind auch die Weinfenster von Florenz (Buchette oder Finestrini del Vino) überall in der Stadt zu finden. Sie sind ein Florenz Geheimtipp, weil sie oft unbeachtet bleiben. Und sie sind kein Florenz Geheimtipp, weil man inzwischen doch öfter davon gehört oder gelesen hat – und weil sie sich mitten im touristen Gedränge finden.
In der Altstadt gibt es sie eigentlich in fast jeder Straße. Aber auch außerhalb der Altstadt, in den Wohnvierteln am Stadtrand, sind sie zu finden. Es handelt sich dabei um kleine Öffnungen in den Mauern großer Palazzi, die Miniatur-Torbögen ähneln.

Die Familien, denen diese Palazzi gehörten, hatten Weingüter außerhalb der Stadt und eine Erlaubnis, um den Wein direkt in der Stadt aus ihren Palazzi heraus zu verkaufen. Kunden standen auf der Straße, klopften an den Weinfenstern und wurden daraus bedient. All das, ohne dass sich die Geschäftspartner sahen, denn die Weinfenster sind so angebracht, dass man die Person auf der anderen Seite nicht sehen kann.

In Gebrauch waren die Buchette del Vino von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Heute sind die meisten vermauert oder anderweitig verschlossen. Nur eines ist noch in Gebrauch: In der Via Santo Spirito am Weinlokal Babae. Wer keinen Tisch bekommen hat oder sich nicht setzen möchte, kann einfach an der Klingel läuten und bekommt sein Glas Wein durch das Weinfenster gereicht.

Viele Buchette del Vino sind sehr schlicht gehalten, aber manche sind auch aufwändiger verziert, etwa das Weinfenster in der Via del Giglio.
Wer sich mehr dafür interessiert, findet eine ganze Webseite, die sich den Buchette del Vino in Florenz widmet. Hier findet man auch eine Karte mit allen(?) bekannten Weinfenstern der Stadt.

„Vendita di Vino“ – „Weinverkauf“ steht auf diesem Weinfenster in der Via del Giglio

3. Florenz Tipp: Straßenmusik

Nehmt euch Zeit für die Straßenmusiker.
In Florenz darf nicht jeder öffentlich Musik machen. Die ausgewählten Künstler verstehen ihr Handwerk und v.a. bei einem abendlichen Spaziergang kann man an der Piazza della Signoria, der Piazza della Repubblica und auf dem Ponte Vecchio sehr gute Musik zu hören bekommen, die der Stadt noch einmal einen ganz besonderen Zauber verleiht.
An der Piazzale Michelangelo sitzen die Zuhörer wie im Konzertsaal auf den Stufen und genießen nicht nur die musikalische Darbietung sondern ebenso den phantastischen Ausblick. (Aber Achtung: Der Piazzale Michelangelo ist natürlich KEIN Florenz Geheimtipp! Überhaupt stehen die Straßenmusiker natürlich besonders gerne an Orten, die auch von Touristen stark frequentiert werden.)

Hin und wieder ist es mir schon passiert, dass manche „Künstler“ qualitativ eher fragwürdige Darbietungen geboten haben – aber für gewöhnlich lohnt sich ein Stopp.

Tipps für Florenz diesseits des Arno

4. Florenz Tipp: Piazza Santissima Annunziata

Florenz Geheimtipps: Piazza Santissima Annunziata

Piazza Santissima Annunziata: Blick auf den Dom

Dieser Platz liegt unweit des Domes, trotzdem kommen vergleichsweise(!!) wenige Touristen hier her.
An drei Seiten finden sich Gebäude mit Säulenvorhallen, was dem Platz ein recht harmonisches Gesamtbild verleiht – und zudem viele Treppen bietet, auf denen man herrlich Pause machen und Geist und Füße entspannen kann. Am Rand – in Richtung Dom – gibt es obendrein ein Café, in dem man sich gemütlich niederlassen und den Anblick des Platzes in sich aufnehmen kann.

Eingerahmt wird der Platz vom Gebäude einer Rosenkranzbruderschaft, von der Wallfahrtskirche Santissima Annunziata und dem Waisenhaus Ospedale degli Innocenti, in dessen Vorhalle man auf der linken Seite eine  frühneuzeitliche „Babyklappe“ findet, eine Drehtüre bei der man bis ins 19. Jahrhundert ungesehen Kinder abgeben konnte.

Die Piazza Santissima Annunziata ist jährlich am 7. September Schauplatz der „Festa della Rificolona„, einem Laternenfest, das sich aus einer Wallfahrt entwickelt hat. Ein großer Spaß, hier sind Alt und Jung auf den Beinen, es gibt Livemusik und viele bunte Laternen… sozusagen ein ausgelassenerer St. Martins-Umzug. Wer zu dieser Zeit in Florenz ist, sollte sich das nicht entgehen lassen.


5. Florenz Tipp: Chiostro dello Scalzo

Chiostro dello Scalzo2 Der kleine, etwas versteckte Kreuzgang einer Johannesbruderschaft, die früher barfuß (eben „scalzo“) an Prozessionen teilnahm war bei meinem Besuch so gut wie leer.

Wunderschön sind allerdings die Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers, die Andrea del Sarto (1486-1530) in Grisaille-Technik ausführte, einer Technik, in der die Malerei ausschließlich in schwarz, weiß und verschiedenen Graustufen ausgeführt wird.

Chiostro dello Scalzo


6. Florenz Tipp:  Chiostro degli Aranci in der Badia Fiorentina

Tipps für Florenz: Badia Fiorentina

Auch die Badia Fiorentina ist eigentlich alles andere als ein Geheimtipp in Florenz. Sie steht in jedem Reiseführer und befindet sich gleich bei der Piazza della Signoria. Und doch war ich auch hier verschont von den Massen der Touristen.

Im 10. Jahrhundert gegründet, war diese Benediktinerabtei für die Stadt offenbar so prägend, dass man sie einfach nur „Badia“ – „Abtei“ nannte. In der Kirche der Badia hat Dante angeblich seine Beatrice zum ersten Mal gesehen.

Der „Kreuzgang der Orangenbäume“ wurde im 15. Jahrhundert hinzugefügt und zeigt in einem sehr anschaulichen, beeindruckenden Freskenzyklus das Leben des Heiligen Benedikt.

Aktualisierung 2017: Der Chiostro degli Aranci ist nur Montags zwischen 15 Uhr und 17:30 Uhr zu besichtigen, wenn die Schwestern und Brüder der dort angesiedelten Gemeinschaft von Jerusalem ihren „Wüstentag“ haben!
Mehr Informationen auf der Webseite der Badia.

chiostro badia fiorentina

Florenz Tipp: Der Kreuzgang der Badia

Nettuno

unverkennbar: Der Turm der Badia (links) von der Piazza della Signoria aus gesehen


7. Florenz Tipp: Santa Maria Novella

Florenz Tipp: Chiostro santa maria novella

Ein Florenz Geheimtipp? Santa Maria Novella kennen doch alle, denn dort liegt der Bahnhof. Aber wer hat sich schon einmal Zeit genommen, um die Fresken zu bestaunen? Diese hier befinden sich in der sogenannten „Spanischen Kapelle“

Santa Maria Novella ist sicherlich kein Florenz Geheimtipp, denn zumindest jeder, der mit dem Zug nach Florenz kommt, kennt den Namen: Der Bahnhof ist nach der nahegelegenen Kirche benannt.

Allerdings besuchen vergleichsweise wenige Touristen auch die Kirche und die daran anschließenden Kreuzgänge. Die Anlage des ehemaligen Dominikanerklosters ist sehr viel größer als man auf den ersten Blick meint und es gibt unglaublich viel zu sehen und zu entdecken! Wenn auch der sogenannte „Grüne Kreuzgang“ etwas heruntergekommen und schäbig wirkt, so enthält er ein paar sehr interessante Fresken. Die anschließende „spanische Kapelle“, der ehemalige Kapitelsaal, ist dafür herrlich herausgeputzt und ein einziges Bilderbuch. Die vielen Fresken zeigen u.a. das jüngste Gericht, aber auch das Wirken der Dominikaner – z.T. dargestellt als Hunde, eben als „domini canes“, als Hunde des Herrn, die über die „bösen Hunde“, also die Ketzer, herfallen.

Die Spanische Kapelle in Santa Maria Novella. Große Kunst kann man hier in Ruhe betrachten

Florenz Geheimtipps: Grüner Kreuzgang in Santa Maria Novella

Blick in den Grünen Kreuzgang von Santa Maria Novella. Rechts und dahinter schließen sich weitere Kreuzgänge an.


8. Florenz Tipp: Museo San Marco

Florenz Tipps: San Marco

Wer bisher noch nicht mitbekommen hat, dass ich eine Schwäche für Klöster, Kirchen und Kreuzgänge habe, der merkt es wohl spätestens jetzt.

Auch San Marco ist eigentlich kein Geheimtipp und im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Orten war es bei meiner Besichtigung auch sehr gut besucht. Nach wie vor kein Vergleich zu Duomo, Uffizien und Ponte Vecchio natürlich.

San Marco, das Kloster des berühmt-berüchtigten Bußpredigers Savonarola, der auf der Piazza della Signoria verbrannt wurde, ist v.a. bekannt für die Freksen Fra Angelicos: Jede Zelle der Brüder enthält eine Darstellung aus der Heilsgeschichte. Das berühmteste Bild dürfte das der Verkündigung sein.

Auch für das Museum San Marco kann man die Tickets online vorbestellen.


9. Florenz Geheimtipp: Le Cascine. Das grüne Herz der Stadt

Die grüne Lunge von Florenz ist für all die, die endgültig eine Auszeit brauchen – von Kunst und Kultur, von den Touristen und vom völligen Mangel an Grün in der Innenstadt.
Etwas abseits gelegen verirren sich auch nur wenige Touristen hier her.


10. Florenz Tipp: Die Madonna mit dem UFO im Palazzo Vecchio

Im berühmten Palazzo Vecchio von Florenz – natürlich absolut kein Geheimtipp! – gibt es ein Gemälde der Madonna. Soweit ist das nicht Besonderes, aber dieses Bild nennt man „Die Madonna mit dem UFO“, den hinter der Muttergottes schwebt etwas sehr Merkwürdiges am Himmel.

Mehr dazu habe ich hier geschrieben:

Die Madonna mit dem UFO im Palazzo Vecchio, Florenz


⭐ Tipps für Hotels in Florenz

Als ich das letzte Mal nach Florenz fuhr, war ich für die Hotelbuchung zuständig. Ich suchte eine passende Unterkunft, die gut fußläufig erreichbar, aber trotzdem nicht zu teuer war.
In die engere Auswahl kam z.B. das Oltrarno Apartment, in dem allerdings nur zwei bis vier Personen übernachten konnten – und wir waren zu sechst –  das B&B Althea Rooms *  und das B&B Home in Florence* , sowie das Hotel Palazzo Guadagni* . Letztendlich entschied ich mich dann aber doch für das BeB Il Bargello*

Mehr über das B&B Il Bargello und unseren Aufenthalt dort erfahrt ihr in diesem Artikel, in dem ihr auch weitere Tipps für Restaurants und Bars in Florenz bekommt.


Florenz Tipps in Oltrarno:

Oltrarno heißt nichts anderes als „jenseits des Arno“ – und zwar vom Dom bzw. der Piazza della Signoria ausgesehen. Gemeint ist damit das Gebiet südlich des Arno, wo sich Palazzo Pitti, Giardino di Boboli und Piazzale Michelangelo befinden. Viele Touristen gehen gar nicht erst über den Ponte Vecchio oder zumindest nicht weiter als bis zum Palazzo Pitti. Macht diesen Fehler nicht, denn auch die Viertel dort sind wirklich schön und eignen sich auch für eine Übernachtung, etwa Santo Spirito*(Affiliatelink) (bzw. San Frediano) oder  San Nicolo*(Affiliatelink), zu Füßen des Piazzale Michelangelo.

Noch auf der Suche nach einem Hotel? Mehr dazu findet ihr in meinem Artikel „Essen, Trinken und Wohnen in Florenz – Restaurant- und Hoteltipps“


11. Florenz Tipp: Piazza Santo Spirito

Unweit von Santo Spirito wohnte ich im April 2009

Zum Essen empfiehlt sich ein Abstecher zur Piazza Santo Spirito. Nur wenige Gehminuten vom Palazzo Pitti entfernt habe ich hier schon sehr gute Pizza und gute italienische Küche in hauptsächlich italienischer Gesellschaft gegessen. Inzwischen ist auch die Piazza Santo Spirito längst kein Geheimtipp mehr. Hier tummeln sich auch etliche Touristen, aber dennoch weitaus weniger als in anderen Teilen der Stadt.

Außerdem ist die Piazza Santo Spirito einfach ein wunderschöner Platz, mit Bäumen, einem Brunnen und der – meiner Meinung nach – herrlich-schönen Kirchenfassade von Santo Spirito.


12. Florenz Tipp: Santa Maria del Carmine mit Brancacci-Kapelle

Von der Piazza Santo Spirito ist es nicht mehr weit zur Kirche Santa Maria del Carmine mit den berühmten Fresken in der Brancacci-Kapelle, die beim Brand im 18. Jahrhundert zum Glück nicht zerstört, aber doch schwer beschädigt worden waren.

Die Brancacci-Kapelle, in der drei berühmte florentiner Künstler wirkten – Masolino, Masaccio und Filippino Lippi – gilt als ein Meisterwerk der Frührenaissance. Besonders Masaccios Fresken sind für die damalige Zeit bahnbrechend.

Das berühmteste Fresko aus der Brancacci-Kapelle: Die Vertreibung aus dem Paradies von Masaccio

Die Kapelle wurde 1990 nach aufwändiger Renovierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Derzeit (2023) wird sie erneut restauriert, ist aber zugänglich. Zwar sind die Fresken in der Brancacci-Kapelle nicht wirklich ein Florenz Geheimtipp, da sie aber relativ weit abseits der gängigen Touristenroute liegen, geht es hier ruhiger zu als an anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. 

Die Brancacci-Kapelle in Florenz: Meisterwerk der Früh-Renaissance


13. Florenz Tipp: Cimitero delle Porte Sante

cimitero delle porte sante2
Wer wie ich gerne Friedhöfe besucht, sollte – wenn er schon mal am Piazzale Michelangelo ist – auch dem Cimitero delle Porte Sante bei der Kirche San Miniato al Monte einen Besuch abstatten.
San Miniato al Monte ist bei Sonnenuntergang inzwischen eine beliebte Alternative zum Piazzale Michelangelo. Einsam und alleine kann man aber auch hier die Abendstimmung eher nicht genießen. Der Friedhof ist zu diesem Zeitpunkt allerdings schon geschlossen. Für einen Besuch des Friedhofs rentiert es sich, tagsüber zu kommen. Dann ist hier auch weniger los.


Tipps für Florenz außerhab der Stadt:

14. Florenz Tipp: Ein Ausflug nach Fiesole

Florenz Tipp: Das Franziskanerkloster in Fiesole in der Toskana

Keiner meiner Bekannten fährt nach Florenz, ohne dass ich ihnen den Besuch von Fiesole ans Herz lege.

Mein Lieblingsflecken von Florenz – liegt außerhalb der Stadt. Mit dem Bus sind es nur ca. 15 Minuten und schon ist man auf dem Berg und genießt einen wunderschönen Blick über Florenz.

Mein geliebtes Fiesole hat ebenfalls einen eigenen Blogartikel verdient: Fiesole, mein magischer Ort hoch über den Dächern von Florenz.

Aktualisierung 2020: Gina und Marcus von 2ontheGo machten ebenfalls einen Ausflug von Florenz nach Fiesole. Und auch sie sind seinem Zauber verfallen! Seine energetische Ruhe hat der Ort bis heute nicht eingebüßt.

Noch mehr Aussichtspunkte für Florenz präsentiert euch Gudrun von Reisebloggerin.at in ihrem Artikel

15. Florenz Tipp: Die Medici-Villen um Florenz (UNESCO-Weltkulturerbe)

Wie Fiesole auch, sind auch die Medici-Villen rund um Florenz kein Florenz Tipp, der wirklich direkt „due passi abseits der Touristenströme“ wäre. Man muss tatsächlich ein bisschen an den Stadtrand – oder darüber hinaus – um sie und die zugehörigen Gärten zu bewundern.
Es handelt sich hierbei um Landvillen der Medici, die direkt vor den Toren der Stadt Florenz errichtet wurden und wohin sich die Reichen zurückziehen konnten, wenn es in der Stadt zu heiß wurde – oder wenn mal wieder eine Seuche grassierte.

Mehr Infos zu den Villen findet ihr auf der Webseite.


16. Florenz Tipp: In der Kartause von Florenz (Certosa di Firenze)

Am südlichen Stadtrand gelegen, auf einem Hügel über dem Zusammenfluss zweier Flüsse thronend: So bietet sich die Certosa di Firenze dem Besucher dar.
Der Bus aus der Stadt heraus braucht nur 25 Minuten und auch wer im Chianti wohnt, kann schnell mit dem Auto die Kartause besuchen. Und das ohne großes Gedränge. Die große Klosteranlage des Kartäuserordens ist ein echter Geheimtipp! Aber absolut sehenswert!

Ein Besuch ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Weitere Infos im Artikel.

Die Kartause von Florenz (Certosa di Firenze) in Galluzzo


Noch mehr Tipps für euren Florenz-Trip?

Noch immer Lust auf Italien?

Lesetipp:

Ihr habt noch nicht genug von Florenz? Schaut mal auf dem Blog Reisezikaden vorbei – dort bekommt ihr weitere Tipps für Sehenswürdigkeiten abseits der Touristenpfade. Es lohnt sich!

14 Tipps

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Hinweis:
Dieser Beitrag wurde zuerst im April 2015 veröffentlicht und gehörte damit zu den frühesten Beiträgen auf meinem Blog. Es war längst an der Zeit, ihn einmal zu aktualisieren.

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25 Gedanken zu “14+ Florenz Tipps – „due passi“ abseits der Touristenströme

  1. jetzt weiß ich wo ich nachschaue was ich mache wenn ich florenz mal wieder bereisen sollte 🙂
    ich fand es ja spannend, dass nur das kleine stück weiter weg, am platz vor santa croce, eigentlich gar nichts los war, während sich die menschen vor dem dom fast gestapelt haben. aber das ist halt wie in venedig… einfach eine andere seitengasse nehmen und dort geht es schon viel entspannter zu!

    • Vor Santa Croce verläuft es sich auch ziemlich gut, das kommt noch hinzu 😀 Aber ja, es ist wirklich so: Ein, zwei Mal abbiegen und schon hat man seine Ruhe 😉

      und natürlich: Falls du mal wieder nach Florenz kommst und meine Tipps im Gepäck hast, freu ich mich auf Rückmeldung 😀

  2. Noch mehr tolle Florenz Tipps 🙂 Toller Artikel. Sollte ich nochmal nach Florenz kommen habe ich jetzt noch ein paar Anregungen.

  3. Pingback: 10 Dinge, die man in Florenz gesehen haben muss – Teil 1 | wandernd

  4. Pingback: Gelati | wandernd

  5. Oha! Ist das lange her, dass ich in Florenz war! Kurz nach meinem Archäologie-Studium! Fiesole mag ich auch sehr.
    Danke für die Tipps und die schönen Fotos!
    LG
    Ulrike

    • wann wart ihr da, also in welcher Jahreszeit? (ich glaub, das hab ich schon mal gefragt, aber wieder vergessen 😀 )
      Ja, Florenz ist so ne Stadt, wo man echt Zeit braucht. Nicht nur, weils so viel zu sehen gibt, sondern weil man Pausen braucht von all den Menschen. Leider hat es sich bei Florenz noch nicht so eingebürgert wie bei Venedig, dass „sich einfach mal verlaufen“ dazu gehört.

      • Ist eigentlich eine gute Zeit, um nach Florenz zu reisen – außer es sind da schon Osterferien.
        Und an sich sind 5 Tage auch ne gute Zeit, um Florenz zu entdecken. Schade, dass ihr es nicht in so guter Erinnerung habt.
        Dass ihr die Uffizien nicht gesehen habt, ist schade. Die sind das Warten durchaus wert, wenn man sich für Kunst interessiert. Diesmal hab ich mir die Tickets aber vorbestellt. das kostet zwar 4€ mehr, aber dafür steh ich mir die Beine nicht in den Bauch.

      • Naja – wir haben ja unser khm in Wien – und die 4h wären an unserem letzten Tag gewesen- das wollten wir anders nutzen. Und „schlechte Erinnerung“ wäre ja auch übertrieben. Morgens bei Sonnenaufgang an der ponte vecchio war ein Traum. Für mich war Florenz echt hübsch aber eben auch echt voll…

      • Ja, das stimmt schon, aber so wie in Rom die Vatikanischen Mussen, finde ich die Uffizien ein echtes Muss. Sogar weit mehr als das KHM, das ich Wien-Besuchern bisher nie als „Muss“ ans Herz gelegt habe, ehrlich gesagt.

      • Echt? Ich liebe das khm! Und ich würde niemals 4h in der Schlange stehen, nur um ein Museum zu sehen. Vor allem nicht, wenn meine zeit beschränkt ist. Für mich ist das dann viel mehr ein Grund, nochmal wiederzukommen.

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  9. ein liebes !Hallo!,
    wir danken sehr für die ausführlichen Beschreibungen. Nach 7 maligem Besuch Roms (Jedes Jahr für 4-5 Nächte im Februar) sind wir nun erstmals in Florenz und freuen uns über die Tipps schon im Voraus.
    Gibt es für Februar (17.02.-22.02.18) besondere Tipps?
    in diesem Sinne… wir freuen uns auf Weiteres von Dir… kalle

    • Hallo Kalle,

      Das freut mich, wenn ich eure Vorfreude etwas steigern konnte. Florenz ist wirklich eine sehenswerte Stadt. Schau auch mal bei meinen Restaurant-Tipps vorbei. Da ist sicher auch was für euch dabei.
      Besondere Veranstaltungen für diesen Zeitraum wüsste ich allerdings nicht.

      Ich wünsche euch ganz viel Spaß! Grüßt mir Florenz <3

  10. Pingback: Essen, Aperitivo und Wohnen in Florenz: Restaurant- und Hoteltipps

  11. Mit jeder Veröffentlichung von „Geheimtipps“ treibt man die Touristenströme dort hin. Deshalb ist jeder Beitrag wie dieser ne Katastrophe.

    • Keiner dieser Tipps ist ein „Geheimtipp“ – deshalb nenne ich sie auch nicht so. Du findest sie in jedem Reiseführer.
      Die Frage, ob man „Geheimtipps“ verraten darf, stellt man sich oft in der Bloggosphäre. Aber Massentourismus ist doch vor allem eines: Ein Verteilungsproblem.
      Ich empfehle dazu den sehr guten Artikel meines Bloggerkollegen Oliver: https://weltreiseforum.com/blog/over-tourism/

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