Von Landeiern und Stadtkindern: Auswertung der Blogparade

Ich bin völlig baff, wie viele Blogger an meiner Blogparade teilgenommen haben. Dass das Thema die Menschen bewegt habe ich ja schon bei den Reaktionen auf meinen „Stadtlust, Landfrust„-Artikel gemerkt. Dass aber tatsächlich 37 Blogger Artikel zu dem Thema schreiben und bei mir einreichen, das hat mich doch überrascht.

Die Beitrage waren bunt gemischt und vielfältig.
Anfangs dachte ich ja, dass ich bei der Auswertung einfach die Artikel der Landmenschen und die Artikel der Stadtmenschen jeweils zusammenfasse.
Aber so einfach ist das gar nicht, denn der überwiegende Teil der Teilnehmer hat auf dem Land wie in der Stadt gelebt, kennt und schätzt die jeweiligen Vorzüge und versucht, sie zu verbinden. Die „eierlegende Wollmilchsau“, wie es Sassi von Kopfkirmez nannte, wird gesucht – und nicht selten auch gefunden. Immer wieder anders.
Aber wie sortiert man diese Leute nun ein? Einfach nur Stadtmenschen hier und Landmenschen dort ist doch zu einfach. Was ist denn mit den überzeugten Kleinstädtern? Was ist mit denen, die zwar in der Stadt leben, dort aber einen ländlich geprägten Vorort bevorzugen? Was ist mit denen, die auf dem Land leben, aber niemals die direkte Anbindung an die Großstadt aufgeben würden? Wie gesagt… das Thema ist doch um einiges komplexer, als man anfangs denken könnte.

Aufbau des Artikels:

  • Was ist Stadt? Was ist Dorf?
  • Vorzüge des Stadt- und Landlebens
  • Stadt und Land in den verschiedenen Lebensphasen:
    Junge Erwachsene in der Stadt
    Junge Familien auf dem Land
  • Städtetrip oder Urlaub auf dem Bauernhof?
  • Die Beiträge im Einzelnen

Was ist Stadt? Was ist Dorf?

Interessant ist, wie unterschiedlich die Auffassungen davon sind, was „Stadt“ und „Dorf“ überhaupt bedeuten.
Die offiziellen Einteilungen sehen dabei übrigens wie folgt aus:

Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern.
Die weiteren damals getroffenen Definitionen sind die „Landstadt“ mit weniger als 5.000 Einwohnern, die „Kleinstadt“ mit unter 20.000 Einwohnern sowie die „Mittelstadt“ mit unter 100.000 Einwohnern. Städte mit mehr als 1.000.000 Einwohnern werden auch als „Millionenstädte“ oder „Metropolen“ (…) bezeichnet.

Dörfer gibt es hier also nicht einmal.

Doch diese offizielle Einteilung nach Einwohnerzahl deckt sich nicht immer mit dem, was subjektiv unter „Großstadt“, „Kleinstadt“ oder „Dorf“ verstanden wird.
So war meine – offziell mittelgroße – Heimatstadt für mich immer eine Kleinstadt. Das niederbayerische Kaff, in dem ich lebte, wäre nicht einmal eine „Landstadt“ gewesen, sondern hätte als „Kleinstadt“ gegolten. Für mich war es tiefste Provinz (was wohl auch an der für die Einwohnerzahl sehr schlechten Infrastruktur lag).

„Dorf oder Kleinstadt, alles ist relativ!“, schreibt Renate dazu. Vom Dorf mit 1000 Einwohnern zog sie zurück in ihre Heimatstadt, eine Kleinstadt mit 17.000 Einwohnern. „Aus heutiger Sicht wäre ein so kleiner Ort mit diesen Bedingungen eher dem Land zuzuordnen.“, meint sie. Aber da die Angebote und die Infrastruktur gut waren, war sie – als Stadtpflanze – damit zufrieden.

Sas vom Blog Kopfkino dagegen stammte aus einem Ort mit 4000 Einwohnern, den sie aus beruflichen Gründen für einige Jahre verlies:

Um meine beruflichen Chancen zu vergrößern, verabschiedete ich mich vom Landleben und zog noch Winsen. 35.000 Einwohner und damit für mich Großstadt. Ja, jetzt werden einige von euch tierisch laut lachen, aber für mich war das wirklich riesig

Ob man einen Ort als groß oder klein empfindet, hängt immer auch davon ab, womit man ihn vergleicht.

Danny von dtnbx.com vergleicht ihren derzeitigen Wohnort z.B. mit ihrem vorherigen Wohnort Köln. Und dabei sind die Größenverhältnisse ganz eindeutig:

Jetzt lebe ich wieder in einer kleineren Stadt, Düren hat etwa 90.000 Einwohner.

Damit gilt Düren zwar noch als mittelgroße Stadt – bis zur Großstadt fehlt aber (rein von der Einwohnerzahl) nicht mehr viel.

Noch krasser fällt der Vergleich bei anderen aus:

Leeri von Ocean coloured wuchs in Kiew auf – und plötzlich fand sie sich mitten in einem Kaff wieder:

2004 kam ich (…) dann nach Bochum. Wow, was für ein Kaff! Bochum kam uns sehr klein und ruhig vor. Da, wo wir zuerst wohnten, fuhr ein einziger Bus in die Stadt! Und wenn man den verpasst hat, musste man 20 Minuten warten! Zwanzig!! Außer es war am Wochenende oder abends, dann war es auch mal eine halbe oder ganze Stunde. Wie auf dem Dorf! Später zogen wir um in die Stadtmitte. Eine der (im Nachhinein) lustigsten und bezeichnendsten Situationen war tatsächlich, wenn man morgens um 7 (Stoßzeit!) an seiner recht zentralen U-Bahnhaltestelle stand und es standen nur 2-3 Leute da, am ganzen Bahnsteig! Ist vielleicht etwas passiert, das man wegen schlechtem Deutsch nicht verstanden oder mitbekommen hat? Mussten alle raus und man selber ist noch drin? Darüber lachen wir heute, aber damals war es eine durchaus reale Angst.

Verena von mamirocks vergleicht mit der italienischen Hauptstadt:

Wenn man wie ich ein Jahrzehnt – die wilden Neunziger – in Rom verbracht hat, tut man sich wirklich schwer, München als eine Großstadt zu bezeichnen.

Doch was – z.B. in Düren – für Dörfler und Kleinstädter sicherlich zu viele Menschen wären, sind für eingefleischte Großstädter eher zu wenig, wie im Beitrag von Alex und Birgitta von Reise um deutlich wird:

Zum Studium landeten wir in der Kleinstadt Worms mit 80.000 Menschen, wenn man damals noch die umliegenden Dörfer mit dazu zählte. Dort haben wir es auch – eher unfreiwillig – fast 4 Jahre ausgehalten, aber nur, weil der Frankfurter Raum sowie Heidelberg und Mannheim in der Nähre lagen, um ab und zu ein wenig „Großstadtluft“ zu schnüffeln.

Anne von Neontrauma dagegen, als eingefleischtes Dorfkind, fand Dörfer mit 5000 Einwohnern für lange Zeit fast schon zu groß – halt kein „richtiges Dorf“ mehr:

So ein größeres Dorf wie das, in dem ich zur Schule gegangen bin, mit seinen rund 5.000 Einwohnern fand ich ganz furchtbar. Nichts Halbes und nichts Ganzes!

Ihr jetziges Dorf hat 120 Einwohner – das 5000-Einwohner-Dorf ist 3km entfernt: „Das geht!“, stellt sie fest. Für jeden Städter wohl ähnlich unverständlich, wie für Dorfmenschen Alex und Birgittas Rede von der „Kleinstadt Worms“. 😉

Für andere, wie z.B. Sassi, gibt es eigentlich keinen großen Unterschied zwischen einem Dorf und einer Kleinstadt:

Für viele ist diese Zwischenlösung ja das Kleinstadtleben. Da lebe ich hochschulbedingt momentan auch. Allerdings muss ich enttäuschen; in meinen Augen ist dieser Kompromiss nämlich alles andere als eine akzeptable Lösung. Eine Kleinstadt ist für mich im Grunde ein Dorf mit mehr Häusern. Zwar hat man in einer Kleinstadt schon eher Zugriff auf infrastrukturelle Annehmlichkeiten; aber auch hier kennt man nach spätestens einer Woche jede einzelne Straße auswendig.

Ähnlich sieht es auch Christina von „Trip to the Planet, die zwar in einer Kleinstadt lebt, sie aber nicht wirklich als Stadt bezeichnen würde:

Wie ich oben bereits geschrieben habe, wohne ich offiziell in einer Stadt, die ich selbst aber eher nicht als solche bezeichnen würde. Jedenfalls nicht, wenn ich nach meinen Vorstellungen von „Stadt“ gehe.

Man sieht also, wie richtig Renate mit ihrer Einschätzung lag: Alles ist relativ.
Was für den einen ein Dorf ist, ist für den anderen eine Kleinstadt. Was überzeugte Großstädter für eine gerade noch erträgliche Kleinstadt halten, ist für manche Dorfmenschen schon regelrecht eine Metropole. Und was Dorfmenschen für „ein großes Dorf“ ansehen, ist für so manchen Stadtmenschen weit jenseits des Vorstellbaren.

Meine Frage „Stadt oder Land?“ hat also noch eine ganz andere Dimension bekommen: Ist das, was ich hier vor mir habe, für mich noch Land oder schon Stadt? Und woran mache ich das eigentlich fest? An der Infrastruktur und der Verfügbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie oder kulturellen Angeboten? Oder wie Christina und Sassi daran, dass eine Stadt nie völlig erforscht sein wird: „Eine Stadt ist für mich so groß, dass man noch lange nicht alle Ecken kennt, auch wenn man schon sein ganzes Leben dort wohnt.“ (trip to the planet)

Vorzüge des Stadt- und Landlebens

Die Vorzüge des Stadtlebens – da waren sich so ziemlich alle einig – sind in erster Linie die bessere Infrastruktur und die Verfügbarkeit vielfältiger Angebote, sei es kultureller oder kulinarischer Art, seien es Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten. Alles ist gleich ums Eck und meist öffentlich erreichbar. Dagegen muss man auf dem Land zum Teil weit fahren, um den nächsten Supermarkt zu erreichen. Ohne Auto geht dort gar nichts. Und das kulturelle Leben ist – wenn überhaupt – auf wenige Highlights beschränkt:

Die Stadt, mit ihren kulturellen Reizen, wird nie langweilig. Auf dem Lande kann ich schon das ein oder andere gut versteckte, vorzügliche Restaurant entdecken. Auch gibt es dort alljährlich die ein oder andere kulturelle Veranstaltung, die mich begeistert. In der Stadt ist es nicht eine Veranstaltung im Jahr, dort gehört die Kultur als Identität zum Stadtleben dazu. (Thomas‘ colorful blog)

Die Vorzüge des Landlebens wiederum waren auch (fast) unbestritten: Größere Naturnähe und Ruhe! Dreimal ums Eck – wenn überhaupt – und schon ist man draußen im Grünen. In der Stadt kann man einen Park besuchen, der Natur auf kleinem Raum bietet. Oder man muss ein Weilchen fahren, bis man schließlich in der Natur steht.
Lediglich Renate von Raus ins Leben hat – ähnlich wie ich – die Erfahrung gemacht, dass Landleben nicht immer Ruhe bedeutet:

Nur Ruhe gab es auf dem Land nicht! Da ist so manche Straße in New York ruhiger! Wirklich! Vor unserem Haus führte die Hauptstraße entlang, auf der der gesamte Verkehr durchführte. Mit Autos, Lkws, Motorrädern, Traktoren und diesen lauten Quads rasten die Einwohner den ganzen Tag hin und her. Ein Buch lesen im Garten? Unmöglich! Fernseh schauen oder Musik hören bei offenem Fenster? Never ever! Ansonsten wurde gemäht, gebohrt, gesägt – es gibt immer etwas zu tun!

Da wohnt man schon auf dem Land und dann führt die Hauptstraße direkt am Haus vorbei! Und hin ist sie, die ländliche Idylle!
Die Wahrscheinlichkeit, an einer ruhigen Straße zu leben, ist auf dem Land aber wohl ungleich höher.
Dass Stadtleben nicht immer laut sein muss, wird auch in anderen Beiträgen immer wieder deutlich. Viele haben ihre ruhigen Ecken, Vororte und Siedlungen gefunden.

Aber das Landleben ist weit mehr als nur Idylle, Ruhe und ein paar Wiesen vorm Fenster, das macht der Beitrag von Watt und mehr deutlich, der sich mit Klischee und Realität des Landlebens auseinandersetzt:

Generell finde ich den Wunsch, auf dem Land zu leben, absolut nachvollziehbar (hatte ich ja auch), aber das Landleben wird auch gern ein wenig romantisiert. Auch das Landleben fordert Kompromisse, auch hier an der Nordsee, genau wie das Leben in der Stadt.

Und auch Friederike vom LandLebenBlog gibt zu, dass nicht immer alles nur rosige Idylle ist:

Ich gebe zu, von Zeit zu Zeit nervt mich das Leben auf dem Lande, tief in der Provinz, gehörig. Aus Gründen. So weit weg, von Vielem.

Am Ende überwiegt aber doch die Freude an der Naturnähe:

Ich muß dann eigentlich nur eine halbe Stunde durch facebook und durch twitter surfen, Radio hören, Zeitung lesen. Die Hunde einpacken und raus auf die Felder gehen, in den Nebel und die Stille.

So geht es auch Lutz vom Zwetschgenmann, der eigentlich eher unfreiwillig auf dem Land landete, weil die Immobilienpreise in der Stadt einfach zu hoch waren. Heute genießt er die Nähe zur Natur, auch in den kleinen Augenblicken des Alltags:

Schön ist es, wenn man morgens auf dem Weg zur Arbeit einfach rechts an den Straßenrand fährt und einen kleinen Moment den Blick, die Luft und die Sonne genießt.(…) Das sind genau die Augenblicke, in denen sich für mich die Frage, ob Stadt oder Land am allerwenigsten stellt.

Eine meiner liebsten Charakterisierungen, was denn nun eigentlich eine Großstadt ausmacht, hat Verena von Mamirocks geschrieben – selbst inzwischen auf dem Land lebend, fasst sie den urbanen Geist treffend zusammen und bringt damit auf den Punkt, was ich selbst nie so gut in Worte hatte fassen können (und  was ich nie artikulieren konnte, wenn man mich fragte, warum ich München nicht wirklich für eine Großstadt halte, sondern trotz der Einwohnerzahl für eher provinziell):

Großstädte sind für mich dreckig, laut und ständig im Wandel. An jeder Ecke entdeckst Du Neues, schnupperst Gründergeist und lauschst dem Puls der Zeit. Wo du abends in einem hippen Restaurant speist, entpuppt es sich morgen als Eintagsfliege, wo heute Nacht eine Pop-Up-Party steigt, reißen morgen Bagger ein Gebäude ab. Urbanität ist Kurzlebigkeit und Impulskultur! Meist empfinde ich Stadt als inspirierend, in der Zeit bevor das Stadtkind aufs Land flüchtete, fühlte ich mich allerdings nurmehr überreizt vom dauernden Überangebot. Seit ich auf dem Land Leben kann ich Städte wieder voll genießen.
Ja, ich bin ein Stadtkind und ich bin dem Reiz des urbanen Lebens hoffnungslos erlegen. Alle drei Monate fahre ich in mein gutes altes München.  (…) Ja, auch in München gibt es Subkultur. Manchmal muss man sie bloß ein wenig suchen. Dort habe ich alte Freunde getroffen, endlich mal wieder portugiesisch gesprochen und richtig hemmungslos getanzt. Nach Mitternacht war die Location dann plötzlich voll mit iranischen und syrischen Jugendlichen, die vor Freude im Ragga-Rythmus hüpften. Seht ihr, das meine ich mit am Puls der Zeit. Als Stadtkind weißt du, was abgeht – im Guten und im Schlechten.

 

Stadt und Land in den verschiedenen Lebensphasen:
Junge Erwachsene in der Stadt …

Eines zieht sich wie ein roter Faden durch viele der skizzierten Biographien: Im Studium, für die Ausbildung oder den ersten Job ging es in die Stadt – oder zumindest in einen größeren Ort. Und wer bereits in der Stadt lebte, entdeckte die Vorteile, die das Stadtleben gerade für junge Menschen mit sich bringt:

„Die erste Wohnung war mitten in der Stadt. Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Uni-Nähe: Ein Paradies.“ (we love family)

„Wenn ich dann mal ein paar Jahre voran springe, folgen 5 Jahre, in denen ich in Berlin gelebt habe. 2 Jahre Ausbildung, 3 Jahre Studium. An sich war das eine richtig coole Zeit und natürlich ein krasser Gegensatz zum bisherigen Leben auf dem Lande.“ (Erkunde die Welt)

„Ich wohnte zu diesem Zeitpunkt in Clausthal-Zellerfeld im Harz, wo ich mein BWL-Studium absolvierte. Für mich war es eine vollkommen neue Erfahrung, dass es dort wirklich Supermärkte gab, die fußläufig zu erreichen waren.“ (maddie unterwegs)

„Tja. Zum Studium zog ich aus, nach Köln.
Ich fand es großartig, samstagabends einfach so kurzentschlossen zu Fuß zum Supermarkt gehen und einkaufen zu können. Ein völlig neues Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit (…)
Ich brauchte plötzlich kein Auto mehr, konnte zur Fuß zur Straßenbahn laufen, zur Uni fahren, in die Stadtmitte. Es war immer was los“ (neontrauma)

„Ich bin auf dem Land aufgewachsen in einer Region, die sehr abgelegen war. Eine Reise in die nächste größere Stadt bedeutete mindestens einen Tagesausflug, und wollte ich mir in dieser Stadt etwas ansehen oder dort etwas unternehmen, war mindestens eine Übernachtung nötig. Daher wollte ich nach Abschluss meines Studiums, das ich in München absolvierte, auf jeden Fall in dieser Stadt bleiben.“ (travel world online)

„Rückblickend betrachtet war es gut so, dass ich so viele Jahre in Köln verbracht habe. Dort hatte ich Möglichkeiten, die ich in Goslar nicht gehabt hätte.
Ich konnte meine Ausbildung zur Mediengestalterin in einer tollen Internetagentur machen, in Goslar gibt es solche Betriebe nämlich nicht wie Sand am Meer.“ (dtnbx.com)

„Aber die Chancen, einen Job zu bekommen, sind in der Stadt immernoch höher, als auf dem Land. (…) Letztendlich wird es mich in Zukunft also wieder in eine größere Stadt verschlagen.“ (kopfkirmez)

„Um meine beruflichen Chancen zu vergrößern, verabschiedete ich mich vom Landleben und zog noch Winsen. 35.000 Einwohner und damit für mich Großstadt.“ (kopfkino)

„Wie viele Kinder der Provinz hatte ich nach dem Schulabschluss nur einen Wunsch: RAUS HIER! Weit habe ich es nicht gebracht, aber immerhin 130 km weg. Diese zwei Jahre Berufsausbildung waren toll. Von zu Hause ausziehen, selbstständig werden, Leben in der WG, Parties. Es war meine Sturm und Drang Zeit.“ (wiktoria’s lifein einem mit dem „Stadt-Land“-Artikel zusammenhängenden Artikel über „Heimat“)

„Deshalb bin ich auch für meine Ausbildung nach Berlin gezogen.“ (Glasrund)

„Irgendwann verspürte ich den Drang, in eine richtige Stadt zu ziehen. Also packte ich meine Sachen und zog kurzentschlossen nach Berlin-Prenzlauer Berg.
Man war das geil! Damals gab es noch das Ostgut und den alten Tresor. Das war fett!“ (Reisezoom)

… Junge Familien auf dem Land

Doch kaum ändern sich die Lebensbedingungen, so werden die Vorteile des Stadtlebens in Zweifel gezogen. Soll man sich hier wirklich niederlassen? Ist dies das richtige Umfeld für Kinder?

Daniela von we love family, zuvor eindeutige Befürworterin des Stadtlebens, beschreibt die Wandlung so:

Es war wie ein Schalter, der umgelegt wurde. Plötzlich war ich im Familien-Vorstadt-Idyllen-Leben-Modus und wünschte mir nichts mehr als ein Häuschen mit Garten und weißem Zaun am Stadtrand. Nur habe ich dazu den falschen Mann geheiratet, der aus der Stadt ohne den Komfort nicht leben könnte. Zumindest seiner Aussage nach.

Doch ist das die Umgebung, in der meine Kinder aufwachsen sollen?

Wo gibt es denn Spielplätze, Grünflächen, Orte des unbeobachteten Spielens, Wald, Naturbegegnungen?

Damit ist sie nicht allein. Die Idee, dass Kinder am besten auf dem Land aufwachsen sollten, ist weit verbreitet. Viele Menschen hegen die Idee, aufs Land zu ziehen, sobald sich Kinder ankündigen. Die Wirklichkeit sieht allerdings häufig anders aus, wie z.B. Prof. Redepenning von der Universität Bamberg feststellt, der zwar leider nicht an meiner Blogparade teilgenommen hat, aber das Stadt und Land-Phänomen schon lange untersucht:

Es wandern immer mehr Menschen vom Land in die Städte und das stadtnahe Umland ab, weil es dort mehr Arbeitsplätze und eine bessere Infrastruktur ab. Aber wenn es in Umfragen heißt: ,Wo wollen Sie am liebsten leben?‘, nennt die Mehrheit das Land oder ländliche Kleinstädte. Die Menschen sehnen sich also nach den genannten Vorzügen ländlicher Räume, aber dauerhaft dort leben wollen die meisten nicht.

Dabei ist diese Entwicklung relativ neu:

Die Jungen mochten die Städte natürlich immer schon. Wirklich überraschend ist, dass auch eine andere Altersgruppe die Städte liebgewonnen hat: die 30- bis 49-Jährigen. Noch in den neunziger Jahren zogen sie in einer breiten Bewegung aufs Land. Wenn die Kinder kamen oder man ein Häuschen baute, war es Zeit, die Stadt zu verlassen. Jahr für Jahr verloren deutsche Städte Familien an die Vororte. Das ist vorbei. Zwar ziehen noch heute etwas mehr Menschen dieser Altersgruppe ins Umland oder aufs Land als in die Städte. Aber die Städte holen auf. (FAZ)

In den Beiträgen zu meiner Blogparade spiegelt sich die Idee der Stadtflucht mit Kindern durchaus wider:

Corinna von Hofsafari beschreibt es folgendermaßen:

Wir sind vor der Geburt unserer Tochter zurück aufs Land und mich haben ehrlich gesagt auch die besseren Betreuungsbedingungen gelockt. Einen Kindergartenplatz für eine Einjährige zu bekommen war für uns kein Problem (die meisten geben hier ihre Kinder erst mit drei ab) und wir haben die Großeltern in der Nähe. Außerdem ist es für ein Kind natürlich schon schöner mit viel Platz, Tieren und dem ganzen Drumherum bei uns. In der Stadt hätten wir wahrscheinlich noch nicht ein Mal einen Garten und der Papa wäre den ganzen Tag weg zum Arbeiten.

und auch Danny – eigentlich eher ein Stadtmensch – sehnt sich nach dem ländlichen Familienidyll:

Wenn ich groß bin, möchte ich nämlich auf jeden Fall mit Haus und Garten auf dem Land wohnen – sobald ein Kind da ist, möchte ich soweit wie möglich weg vom Stadtleben, denn ich möchte, dass meine Kinder ruhig, friedlich und mit viel Grün aufwachsen.

Ebenso denkt in gewisser Weise auch Angela, auch wenn sie von sich selbst sagt, Berlin sei der einzige Ort in Deutschland, an dem sie leben möchte:

Seit ich ein Kind habe, kommt immer wieder mal der Gedanke, aufs Land zu ziehen.

Und auch Stadtkind Verena nennt einige Vorteile des Aufwachsens auf dem Land:

(…) unsere Kinder können so aufwachsen, wie wir selbst aufgewachsen sind. Kinder haben viel mehr Freiheiten auf dem Land. Sie können sich freier bewegen, lernen schnell Selbständigkeit, gehen etwa allein zum Radfahren raus oder klingeln bei den Nachbarskindern. Auch der Schulweg ist schon bald allein machbar. Hier gehen selbst die meisten Erstklässler zu Fuß. Jedesmal wenn ich sie mittags trödeln oder mit geheimnisvoller Miene in Grüppchen zusammenstehen sehe, weiß ich wieder warum ich aufs Land gezogen bin.

Auch Katharina wird es mit Kindern eher aus der Stadt herauslocken:

Wenn ich später jedoch einmal Kinder habe, würde ich viel lieber aufs Land ziehen, sodass die Kinder viel Platz haben, um sich draußen in der  freien Natur auszutoben, ohne Angst vor zu viel Straßenverkehr haben zu müssen. Ein kleines Häuschen irgendwo am Waldrand oder umgeben von einer großen Wiese. Gerne auch ein Bauernhof mit vielen Tieren. Hauptsache die Kinder verbringen viel Zeit an der frischen Luft und lassen ihrer Fantasie freien Lauf.

Michael, selbst auf dem Land aufgewachsen, stellt dagegen fest:

Erst in meiner Jugendzeit bekam ich zu spüren, dass das [Landleben] nicht nur Vorteile hatte. Mein Gymnasium, auf das ich ging, befand sich mehr als 10 Kilometer entfernt in der nächstgrößeren Stadt. Morgens hieß das in der Regel um halb 6 aufstehen, um halb 7 in der Schule sein und wenn man dann Pech hatte, erst am späten Nachmittag wieder daheim. Während andere in der Freistunde nach Hause fuhren, saß ich in der Schule fest. Spätestens da wusste ich – nee, aufs Land werde ich später niemals ziehen. Das tu ich meinen Kindern nicht an!

Das ist dem eingefleischten Stadtkind Leeri auch so klar – auf’s Land wird sie niemals ziehen, auch nicht mit Kindern!

Und wenn man später Kinder hat, will ich es ihnen auf keinen Fall antun, dass sie auf den Elternfahrdienst angewiesen sind und nirgendwohin selber hinkommen und auch keine Möglichkeiten etwas zu unternehmen haben.

Dass es auf dem Land schwieriger wird, sobald aus den Kindern Jugendliche werden, deren Interessen sich eben auf einmal ändern, wird öfter thematisiert:

„Doch diese Provinz war so weit entfernt von jeglicher urbanen Lebensform, dass ich im Lauf meiner Jugend zwangläufig immer mehr das Gegenteil gesucht habe.“ (Unterwegs mit Kind)

„Als Kind habe ich nie wirklich darüber nachgedacht, ob mir Großstädte oder das Land besser gefallen. Wenn man klein ist, ist alles andere groß. Anders sah es dann aus, als ich älter wurde. Jugendliche verspüren häufiger einen Freiheitsdrang, in der Hinsicht war ich keine Ausnahme. Freiheit, das war die Großstadt. Spätestens seit einer Klassenfahrt nach Berlin trug ich die Überzeugung mit mir herum, nur in Großstädten glücklich werden zu können.“ (Wildbits)

„Nach der Schule hieß das also immer noch fast eine halbe Stunde auf den Bus warten. Für eine Freistunde mal eben nach Hause fahren, lohnte sich nicht.
Meine Klassenkameraden wohnten alle in anderen Dörfern, sodass wir uns nachmittags nicht mal eben spontan treffen konnte, sondern als Kinder immer auf irgendeinen Elternteil mit Auto angewiesen waren. Dass mit 18 jeder den Führerschein machte, war normal und quasi lebenswichtig und fortan gurkte man dann halt selber ewig durch die Pampa.“ (neontrauma)

„In die Stadt sind wir gefahren, wenn wir shoppen oder ins Kino gehen wollten. Später dann natürlich auch zum feiern.“ (Mellamacabre)

„Viele meiner Freunde verfluchten die Abgeschiedenheit, insbesondere als wir in ein Alter kamen, in dem ausgelassene Kneipentouren und Shoppingausflüge wichtiger wurden, als der Bauer um die Ecke. Ich hatte jedoch das Glück, dass meine Mädels und ich immer das Beste aus der Situation gemacht haben. Wir nahmen einfach eine längere Fahrt mit dem Auto oder Zug in Kauf, um Braunschweig zu erreichen und kamen mit dem ersten Bus morgens wieder zurück.“ (maddie unterwegs)

„Als Kind lebte ich gerne in dem beschaulichen Nest, aber als Jugendlicher war ich mit meinem Wohnort nicht mehr glücklich. Ich fühlte mich unverstanden und eckte hier und da an. Ich war ein sehr netter Jugendlicher, der alles – nur nicht provozieren – wollte, und doch spürte ich die ein oder andere Feindseligkeit mir gegenüber.
Ich orientierte mich zur nächst größeren Stadt.“ (Thomas‘ colorful blog)

„Als Jugendliche wollte ich immer vom Dorf in die Großstadt – auf’m Dorf is ja nix los – immer die gleichen Party-Locations… immer die gleichen ätzenden Läden.“ (The years gone by)

Der Interessenwechsel ist wohl auch der Grund, warum viele Landkinder nach der Schule erst mal RAUS wollen. Wenn sie ihre Sturm und Drang-Zeit dann hinter sich gebracht, die Hörner abgestoßen und sich ausgetobt haben, werden viele doch wieder sesshafter und viele zieht es zurück aufs Land. Andere dagegen haben sich in die Stadt und ihre Möglichkeiten verliebt und bleiben.
So wie ich schrieb: „In Wien war ich zum echten Stadtmenschen geworden!“, stellte z.B. Marc fest: „Ich bin aber kein Stadtmensch. Um das herauszukriegen, musste ich es ausprobieren.“

Daniela von we love family hat übrigens ihren gesamten Beitrag unter den Aspekt „Wo geht es Kindern besser“ gestellt. Sie stellte fest, dass es auch und gerade mit Kindern in der Stadt einige Vorteile gibt: gute Infrastruktur wie Kinderärzte und Betreuungseinrichtungen, Büchereien oder Spielplätze auf denen man auch mit anderen Eltern schnell ins Gespräch kommt.
Trotzdem möchte sie ihren Kindern auch das Land- und Naturerleben gönnen, das sie für sehr wichtig hält. Sie und ihr Mann haben einen Kompromiss gefunden:

Also pachteten wir einen Kleingarten am Land – gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dort leben wir sehr minimalistisch mit Camping-Feeling und verzichten bewusst auf viel Luxus und Komfort, den wir sonst genießen. Für die Kinder ist es Abenteuerurlaub pur. Unter der Woche genießen wir die Vorzüge der Stadt, haben Kindergarten und Schule in Gehweite und sind schnell mobil. (…) Am Wochenende zieht es uns aufs Land, wo die Kinder rasch Anschluss mit den Nachbarn gefunden haben und wo wir uns wohl fühlen.

Wenn man mich nun fragt, wo es für Kinder besser ist, dann würde ich sagen: Dort, wo auch die Eltern glücklich sind. Und wo es andere Kinder gibt. (… ) Was hilft mir die unberührte Natur, wenn es keine anderen Kinder für Banden gibt? Ich bin überzeugt, diese Stimmung würde unsere Familie beeinträchtigen. Auch in der Stadt können Kinder Naturerlebnisse sammeln, unberührte Natur erleben, den Kreislauf des Lebens mitbekommen und glücklich aufwachsen. Man muss es nur auch selbst wollen.

 

Städtetrip oder Urlaub auf dem Bauernhof?

Auch die Urlaubsvorlieben lassen sich nicht einfach zusammenfassen. Weder zieht es Stadtmenschen als Ausgleich ständig aufs Land, noch Landmenschen im Urlaub ständig in die Stadt.
Natürlich suchen viele Städter immer wieder die Stille und die Nähe zur Natur. Im Alltag mag ihnen anderes wichtig sein – vielfältige Möglichkeiten vor Ort und die gute Infrastruktur etwa – im Urlaub wollen sie dann manchmal einfach nur das Gegenteil.

Doch wie gesagt: Die meisten meiner Teilnehmer unternehmen sowohl Reisen auf dem Land, als auch Städtetrips. Nur einige wenige haben sehr ausgeprägte Präferenzen.

Hier ein paar Beispiele für diese Teilnehmer meiner Blogparade:

Sabine von Ferngeweht, zufriedene Landbewohnerin, schreibt:

Auch auf Reisen tendiere ich eindeutig zu Aufenthalten in der Natur. Ja, es gibt immer wieder mal auch Ausflüge in die Stadt – das sind dann aber meist beruflich bedingte Kurztrips, zum Beispiel nach Budapest oder Prag.
Bei der Ankunft in einem fernen Land kommt man ja in der Regel ebenfalls erstmal in einer Stadt an. Im exotischen Bangkok etwa verbringe ich gern mal kurze Zeit – aber nach spätestens drei Tagen habe ich dann auch wieder genug, und ich muss raus aus der Stadt und meine Ruhe haben. Las Vegas etwa, Start und Ziel unseres USA-Roadtrips, war für mich nur ein notwendiges Übel.

und auch Die Checkerin, Großstadtbewohner wider Willen, sucht Abgeschiedenheit im Urlaub:

Während der Großteil in unserem Umfeld bei Gesprächen über den Urlaub Großstädte und sehr touristische Orte aufzählt, beinhaltet unsere Liste Städte und Dörfer wie Twietfort, Bad Bertrich oder Lage. Extrem touristische Urlaubsziele finde ich ebenso gruselig wie Großstädte. Zumindest, um echte Erholung zu finden. Ich muss dafür zwingend irgendwo sein, wo es ruhig und verlassen ist.

ebenso sieht es auch Alina von Glasrund:

Das wirkt sich auch auf mein Urlaubsverhalten aus. Ich mag Städtetrips wirklich sehr gerne – aber nur für ein paar wenige Tage. In einem richtigen Sommerurlaub brauche ich Ruhe. Ein kleines Ferienhäuschen in Italien am Meer oder See.. mehr brauche ich nicht.

Auch Großstadtbewohnerin Angela von Unterwegs mit Kind – die ihren Artikel ganz deutlich „(Allein)Reisen mit Kind = Landleben auf Zeit“ nennt – hat klare Vorlieben:

Vielleicht suche ich auf Reisen heutzutage genauso sehr das Gegenteil von meinem Wohnort wie als Jugendliche – nur eben umgekehrt. Ich genieße die vollkommene Stille. Kein Straßenverkehr. Keine Häuser. Keine Menschen. Auf Reisen gilt für mich: Je weniger äußere Reize und Ablenkung, desto besser!

Oder auch Stadtkind Leeri von Ocean coloured hat ganz klare Vorstellungen davon, wo es im Urlaub hingehen soll:

Für kein Geld der Welt und seien die Mieten noch so günstig würde ich aufs Land ziehen. Auch kein Urlaub auf dem Bauernhof oder ähnliches, nach spätestens 2 Tagen möchte ich wieder in die Stadt

Hans von Tages-Gedanken, der sich ja selbst „eher als Landmenschen“ bezeichnet, mag es abwechslungsreich im Urlaub – wie ja die meisten Teilnehmer meiner Blogparade! – hebt aber gerade ein Urlaubsziel besonders heraus – DIE Großstadt schlechthin: New York!

Ja, man sollte es gesehen haben und wir würden jederzeit nochmal da hin, obwohl New York alle „Klischees“, die man von Großstädten hat, erfüllt. Es ist voll, hektisch, laut. 24 Stunden am Tag hört man dieses typische Hupen. Man könnte meinen, jeder typische New Yorker nimmt sein Frühstück auf dem Weg ins Büro „to go“ ein. In einer Hand den Kaffeebecher und den Donut, in der anderen das Handy und alles im schnellen Schritt. New York ist gigantisch, beeindruckend und vielfältig. Der Central Park lässt einen an mancher Stelle vergessen, dass man mitten in einer Großstadt mit Wolkenkratzern ist.

Auch Marc von reisezoom, der zwar Berin praktisch vor der Haustüre hat, sieht sich eindeutig nicht als Stadtmensch. Städtereisen habe es ihm aber dennoch angetan, auch wenn er feststellen muss: Entspannung ist das nicht, v.a. wenn man auch noch Kinder dabei hat.

Eine Städtereise ist die geballte Ladung an Eindrücken! Dort hast du alles komprimiert und keine Zeit es auf dich wirken zu lassen.
BÄMM BÄMM BÄMM! Stadt ist eben Stadt. Dicht, laut, dreckig und viele Menschen.

Städtereisen sind anstrengend – in der Stadt machst du keinen Urlaub zur Erholung, dort gehst du hin, um etwas zu erleben, um Eindrücke zu sammeln.

(Wahrscheinlich heißt es genau deshalb Städtereise und nicht Städteurlaub.)

Bei manchen gibt es natürlich aber auch andere Dinge, die beachtet werden müssen. Bei Mella muss das Urlaubsziel vor allem hundetauglich sein, meist geht es also eher in ländliche Ecken – es darf aber auch mal ein Städtetrip am Wochenende drin sein.

Und für jemanden, der einen eigenen Hof hat, ist die Urlaubsplanung sowieso eine spezielle Sache. Corinna kann davon ein Lied singen:

Mit Urlaub ist das bei uns bisher so eine Sache. Wir haben auf jeden Fall zu wenig davon. Wenn, dann schaffen wir es gerade mal für ein Wochenende weg und dann darf es sehr gerne ein Städtetrip sein. Im letzten Jahr waren wir in Leipzig, das hat uns sehr gut gefallen. Wir haben uns aber auch schon mal ein Wohnmobil ausgeliehen und sind damit von Hof zu Hof gefahren, standen also im Grünen. Landvergnügen heißt das Konzept, das uns auch Spaß gemacht hat.

Die meisten Blogger sahen es aber genauso wie Barbara:

Ich mag fast alles – Städtetrips, um das pulsierende Leben zu genießen oder auch mal Konzerte oder Theater live zu erleben und Großstadtluft zu schnuppern. Ich mag auch das Land, Wandern auf Madeira, eine Trekkingtour durch den Urwald, Schlittenhundefahren in Schweden, Schlendern durch malerische Dörfer in Südeuropa – ich nehm‘ alles mit, was geht und genieße es. Immer wieder anders, immer interessant.

Es spielt also durchaus eine Rolle – je nachdem, ob ich gerade eher Erholung brauche (dann ist das Land besser geeignet) oder etwas erleben will (dann eher eine Städtereise).

Die Beiträge im Einzelnen:

Nach diesem bisher generellen Überblick  über die verschiedenen Aspekte des Stadt- und Landlebens, die in den Beiträgen zu meiner Blogparade angesprochen wurden, folgt hier nun noch ein Überblick über alle 37 Beiträge:

Maddie von Maddie Unterwegs:
Ein Dorfkind mit Großstadt-Phobie

In der Stadt geboren, auf dem Land aufgewachsen, lebt Maddie heute im beschaulichen Goslar mit 51.000 Einwohnern. In der Großtadt leben wäre nichts für sie. Aber Städtereisen unternahm sie gerne und häufig. Ihr perfekter Urlaub beinhaltet heute Natur und Stadtleben im Verhältnis 90:10.


Tabby von Tubbyleins Licht-Blick:

Tabby lebt am Stadtrand einer Kleinstadt – und für sie ist das ideal. Sie hat sozusagen das beste aus beiden Welten und findet so einen Kompromiss: Ruhe einerseits, gute Anbindung und Einkaufsmöglichkeiten andererseits. “ Alle Vorteile von Stadt und Land sind hier vereint“


Michael von Erkunde die Welt:
Vom Land in die Stadt aufs Land in der Stadt

Auch Michael suchte nach einem Kompromiss. Aufgewachsen ist er auf dem Land, hat dann in Berlin gelebt und studiert und musste feststellen, dass beide Extreme nicht sein Fall waren. Den für ihn idealen Kompromiss hat er schließlich in Freiburg gefunden: „Nun wohnen wir schon seit mehr als 11 Jahren hier und leben heute zu Fuße des Schönbergs in St. Georgen quasi in einem Dorf in einer Stadt.“


Alex & Birgitta von reiseum:
Stadt oder Land? Das ist hier keine Frage

Ja, für Alex und Birgitta ist das keine Frage – sie sind Stadtmenschen durch und durch und möchten das Stadtleben auch nicht mehr missen. Aufgewachsen in den Großstädten Madrid und Essen, studierten beide in der – wie sie sagen – „Kleinstadt Worms“ und sind nun sei 15 Jahren Wahl-Münchner. Im Urlaub lieben sie Städtetrips mit guter Anbindung ins Grüne: Natur und Stadt zusammen also.


Sandra von Die Checkerin:
Ich liebe das Landleben

Die Überschrift des Artikels sagt schon alles. Sandra, Großstadtbewohner wider Willen, sehnt sich nach dem Landleben, nach Ruhe und Natur. Ihr Traum ist ein Hof im Nirgendwo mit vielen Tieren, am liebsten in Bayern. Auch im Urlaub sucht sie die Ruhe, Städtereisen sind nichts für sie, genauso wenig wie touristisch überlaufene Orte.


Daniela von We love Family:
Stadt oder Land? Wo geht es Kindern besser?

Aufgewachsen am eher ländlichen Stadtrand, zog es sie dann direkt in die Stadt, wo sie sich pudelwohl fühlte – bis sich Kinder ankündigten: Sollen Kinder wirklich in der Großstadt aufwachsen? Danielas Mann ist eine eingefleischte Stadtpflanze – ein Umzug aufs Land kam für ihn nicht in Frage. Und so wurde ein Kompromiss gesucht, mit dem heute alle zufrieden sind: Leben in der Stadt mit den vielen Möglichkeiten und der guten Infrastruktur und ein Grundstück am Land, um den Kindern die Naturerlebnisse zu ermöglichen und die eigene Lust an der Gartenarbeit zu stillen.


Mella von Mella Macabre:

Stadt oder Land? Die Frage stellt sich für Mella nicht mehr. Aufgewachsen am Land, dann eine Weile am Stadtrand einer Kleinstadt gelebt, zog sie mit ihrem Mann wieder aufs Land zurück, wo sie sich ein 150 Jahre altes Fachwerkhaus gekauft haben, in dem sie nun mit drei Hunden und zwei Frettchen leben.
Dementsprechend müssen auch etwaige Urlaubsziele vor allem eines sein: Hundetauglich!


Corinna von Hofsafari:
Stadt oder Land das ist hier die Frage?

Ihr Blogtitel sagt eigentlich schon alles: Die Wohnortfrage ist längst beantwortet und Corinna lebt mit Mann und Kind auf einem Hof. Allerdings bezeichnet sie sich trotzdem als „Landei wider Willen“ und sagt, sie hänge irgendwo dazwischen. Für ihren persönlichen Stadt-Land-Ausgleich sei es ideal gewesen, drei Tage in der Stadt und vier Tage auf dem Hof zu verbringen. Doch gerade mit einem kleinen Kind schätzt sie die Vorteile des Landlebens.


Friederike von LandLebenBlog:
Rezept

Manchmal, so sagt sie, nervt es sie, auf dem Land zu leben. Früher lebte sie in Berlin und mitunter sehnt sie sich noch nach dem Trubel, den Cafés und kulturellem Überangebot.
Doch dann muss sie nur die Hunde nehmen und hinausgehen und schon weiß sie wieder, warum sie doch auf dem Land leben will.


Ulrike von Watt und Meer:
Landleben

Ulrike räumt auf mit den Klischees über das Landleben. Das Landleben wird nämlich gerne ein wenig romantisiert, meint sie. Man übersehe, dass es genauso Kompromisse fordert, wie das Leben in der Stadt. Es gibt immer was zu tun, es gibt aber bei Weitem nicht immer stabiles Internet und den Tücken von Mutter Natur ist man manchmal auch weit mehr ausgeliefert.


Monika und Petar von Travelworldonline:
Stadt oder Land – zum Leben und reisen

Auch Monika und Petar haben sämtliche Wohnformen bereits hinter sich gebracht: Land in aller Abgeschiedenheit und Großstadt. Und auch sie suchten einen Kompromiss, den sie fanden: Auf dem Land mit guter Anbindung an die Großstadt München. „Das Beste aus zwei Welten!“ Und genauso halten sie es auch auf Reisen: Da findet man sie sowohl in Großstädten als auch in der Natur.


Sonja von Sonjas besondere Welt:

Sonja fühlt sie in einer Klein- bis Mittelstadt am Wohlsten. Die Hektik von Großstädten mag sie nicht und sie schätzt es, zu Fuß in 25min in die Innenstadt gegangen zu sein und auch gute öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung zu haben, die ihr am Land fehlen würden. Sie fügt sich damit ein in die Reihe derjenigen, die für sich einen Kompromiss aus Stadt- und Landleben, aus Ruhe und guter Infrastruktur suchen.


Renate von Raus ins Leben:
Stadt oder Land, wo will ich leben, was erleben?

Renate hat die „vermeintliche Ruhe auf dem Land“ erlebt und keine guten Erfahrungen gemacht: direkt an der Hauptverkehrsstraße, auf der von früh bis spät alle mit Autos, LKWs, Traktoren und Quads unterwegs waren, war an gemütliches Lesen im Garten nicht zu denken. Und die Nachbarn sah man eher hinter der Gardine, als beim Spazierengehen.
Deshalb ist sie froh, wieder in eine Kleinstadt zurückgekehrt zu sein. Dort gibt es (fast) alles – und um ihre Kulturliebe zu befriedigen hat sie gute öffentliche Anbindungen in die nächsten Städte. Dorthin zieht es sie auch im Urlaub: In pulsierende Großstädte, die sie keineswegs anstrengend, sondern energetisierend erlebt.


Anne von Neontrauma:
Stadtkind oder Landei?

Die Antwort ist für Anne klar: Landei. Aufgewachsen in einem Dorf mit sage und schreibe 50 Einwohnern „wenn man das ein oder andere Pferd mitzählt“ zog es sie für Studium und Arbeit erst einmal in die Stadt. Aber damit ist bald Schluss, denn Anne wird aufs Land zurückkehren und freut sich drauf! Lärm, Naturferne und Anonymität machen die Stadt für sie unattraktiv. Und das Ausgehen steht in punkto Freizeitgestaltung auch nicht mehr an erster Stelle.


Danny von dtnbx.com

Geboren und aufgewachsen in Goslar ging es für Danny mit 14 Jahren nach Köln. Dort war ihr erst einmal alles zu groß, zu laut, zu dreckig. Doch sie arrangierte sich mit der Großstatdt und rückblickend sagt sie, es sei gut, dass sie dort so lange gelebt hat, denn die Großstadt bot ihr auch berufliche Möglichkeiten, die sie woanders nicht gehabt hätte. Nun lebt sie in einer „kleineren Stadt“ mit 90.000 Einwohnern, die ihr zwar nicht gefällt, die sie aber praktisch findet. Und sie träumt davon, irgendwann, mit Kind und Kegel, aufs Land zu ziehen, damit die Kinder auf dem Land aufwachsen.


 Alicja von Wiktoria’s Life:
Stadtmensch oder Landei?

Geboren in der Kleinstadt, lebend in einem Ort mit 6000 Einwohnern würde Alicja gerne in einer Stadt wie Nürnberg leben. „Etwas größer aber keine erschlagende Metropole.“ Aber auch mit der fränkischen Provinz arrangiert sie sich gut.
Im Urlaub mag sie beides: Städtereisen und Radtouren durch die tiefste Pampa. Die Frage ob sie ein Stadt- oder ein Landmensch ist, könne sie nicht beantworten, sagt sie. Und das fände sie auch gut.


Hans von Tages-Gedanken:
Stadt oder Land? Das ist hier die Frage

Seit etwa 30 Jahren lebt Hans nun auf dem Land: zwischen Obstplantagen und Feldern, aber auch ein guter Anschluss an die Städte Bonn, Köln und Brühl ist vorhanden. Als richtiges Landei sieht er sich dennoch nicht.
Zuvor hat er in Hannover gelebt – und auch das hat er genossen. Und er könnte sich durchaus vorstellen – wenn alle Parameter stimmen – wieder in der Stadt zu leben. Grundsätzlich soll es aber doch ruhig sein.
Im Urlaub dagegen ist er „breit aufgestellt“ und hat – wie oben schon erwähnt – besonders New York als lohnenswertes Reiseziel hervorgehoben.


Sassi von Kopfkirmez:
Stadt, Land, Frust?!

Sassi hat schon alle Wohnformen durchprobiert: Stadt- und Landleben, aber auch die Zwischenformen. Nun neigt sich ihr Studium dem Ende zu und deshalb überlegt sie, wo sie gerne fortan leben würde. Sie stellt die Vorzüge und Nachteile des Stadt- und Landlebens einander gegenüber, stellt fest, dass nicht alles so sein muss, wie es auf den ersten Blick scheint (kennt man in der Stadt grundsätzlich die Nachbarn nicht oder lässt sich da vielleicht was dran ändern?) und dass v.a. die berufliche Situation wohl doch zum Leben in der Stadt tendieren lässt.


Jennifer von The Dark Owl1992:

Für sie ist das eine eindeutige Angelegenheit: Aufs Land ziehen kommt nicht in Frage! Es muss die Stadt sein. Sie schätzt die Vorteile, die das Stadtleben mit sich bringt. Doch ZU viel Trubel ist auch nicht ihr Fall. Ihre Wohnung muss ruhig liegen, denn zuhause möchte sie ihre Ruhe und sich entspannen.
Das Landleben wählt sie dann gerne für ein paar Tage im Urlaub, als Ausgleich zur Stadt.


Smamap von Was Freude macht:

Smamap hat alles schon durch: Geboren in München, gelebt in Niederbayern, dann ab in die tiefste fränkische Provinz und nun wohnhaft in einer fränkischen Kleinstadt – so mutierte er nach eigener Aussage vom Stadt- zum Landmenschen.
Wenn er es sich aussuchen könnte, würde er allerdings in Regensburg leben, ein bisschen außerhalb der City, aber so, dass doch alles fußläufig oder per Rad erreichbar ist.


Christina von Trip to the Planet:
Stadt oder Land? Das ist hier die Frage

„Natur und Landleben sind wunderbar, die Möglichkeiten einer Stadt sollten aber auch nicht fehlen. Also bin ich wohl ein Stadtlandmensch“, so fasst sie ihre Meinung zum Thema zusammen. Sie lebt in einer Kleinstadt mit guter Anbindung an die nächste Großstadt.
Im Urlaub ist es unterschiedlich: Manchmal will sie in die Natur, manchmal einen Städtetrip, je nach dem, was sie gerade tun will.


Sas von Kopfkino:
Stadt, Land, Fluss

Aufgewachsen in einem kleinen Ort an der Elbe, zog sie in ihren 20ern aus beruflichen Gründen weg – in eine Stadt mit 35.000 Einwohnern. Gefühlt für sie eine Großstadt. Doch nach einigen Jahren ging es zurück in die alte Heimat, unweit des elterlichen Hauses, wieder in den kleinen Ort an der Elbe.
Ihr Resümee: Dorfkind durch und durch


Alina von Glasrund:

Alina verortet sich – wie so viele der Teilnehmer – irgendwo zwischen Stadtmensch und Landmensch – allerdings mit Tendenz zum Stadtmenschen. Aufgewachsen in einer Kleinstadt, unweit Frankfurts, aber dennoch nahe an der Natur, lebt sie nun in Berlin und genießt den Trubel der Großstadt – vermisst es aber auch, innerhalb weniger Minuten in der Natur zu stehen. Zum Entspannen im Jahresurlaub wählt sie deshalb ruhig gelegene Fleckchen, während sie eher kurze Städtetrips unternimmt.


Angela von Unterwegs mit Kind:
(Allein)Reisen mit Kind = Landleben auf Zeit

Aufgewachsen in der fränkischen Provinz lebt Angela nun in Berlin. „Wenn schon Stadt, dann richtig!“ Doch so sehr sie im Alltag das Großstadtleben liebt, im Urlaub zieht es sie und ihren fünfjährigen Sohn hinaus in die wilde Natur: Nach Ecuador, nach Costa Rica, auf Gipfel der Berge, in Hütten im Urwald, im Wohnmobil in der Wüste …  „Denn wenn schon Land, dann richtig!“


Lutz von Der Zwetschgenmann:
Stadt oder Land: Die Frage stellt sich nicht

Eigentlich hätte es ja für Lutz und seine Familie nach München gehen sollen, doch die Immobilienpreise waren einfach zu hoch. Und so wurde der Suchradius immer weiter vergrößert, bis man eher unfreiwillig auf dem Land landete.
Doch so unfreiwillig der Start vielleicht auch war – heute genießt Lutz das Landleben und die schönen Momente, die es einem im Alltag so bereit hält.


Hjördis von Hjördis und Tiniii unterwegs:

Aufgewachsen in der Kleinstadt, verschlug es Tiniii mit ihren Eltern dann in die Großstadt, wo sie sich aufgrund eines guten Öffinetzes und der kurzen Wege sehr wohl fühlt. Aber inzwischen denkt sie darüber nach, vielleicht doch irgendwann mal wieder in eine Kleinstadt zu ziehen…


Verena von Mami rocks:
Stadtkind verliert Herz an die Berge

Ein Stadtkind, das es in die Provinz verschlagen hat, so bezeichnet sich Verena selbst. Sie lebte u.a. in Rom und München und kennt die Vorzüge des Stadtlebens nur zu gut. Aber eben auch die Nachteile. Wegen der Kinder ging es dann aufs Land – und auch hier sind ihr Vor- und Nachteile nur zu bewusst.
Und so sehr sie das Landleben liebt: Regelmäßig geht es nach München, um Stadtluft zu schnuppern. Und wenn sie dann voll ist von Eindrücken, geht es zurück in die Berge, die sie erden.


Marta von Firyar:
Stadtei oder Landkind?

Marta wuchs in einem multikulturellen Viertel Düsselsdorfs auf. Trotz des etwas anrüchtigen Rufs, den das Viertel hatte, lebte sie dort gerne: Die Innenstadt war leicht erreichbar, Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.
Der Umzug in einen Düsseldorfer Vorort sagte ihr nicht zu: Man war neu und gehörte damit irgendwie nicht dazu – aber zum Glück ging es bald zurück nach Düsseldorf.
Das pure Landleben genoss sie dann in der englischen Einöde während eines Auslandsjahres. Schöne Landschaft – aber trotzdem fühlte sie sich dort wie gefangen. Nach weiteren Stationen zog sie dann nach Köln.
Für den Urlaub hat sie zwar keine Präferenzen, aber zum Leben soll es doch eine Stadt sein, allen praktischen Erwägungen (Kosten etc) zum Trotz.


Thomas von Wildbits:
Stadtei oder Landkind?

Ein Landei aus der 60.000 Einwohnerstadt – so nennt sich Thomas. Das Haus lag abseits, mitten in den Feldern. Trotzdem war was los. Doch mit der Jugendzeit kam die Sehnsucht nach Freiheit und „Freiheit, das war die Großstadt“. Studium in Bielefeld und dann Umzug nach Köln, wo er heute noch lebt und die Möglichkeiten der Stadt schätzt. Und genauso schätzt er die Ruhe und mag keine Menschenmassen. Festlegen will er sich jedenfalls nicht.


Leeri von Ocean coloured:
Stadtkind bleibt Stadtkind

Landleben? Ganz sicher nicht für Leeri! Aufgewachsen in Kiew fühlte sie sich nach ihrem Umzug nach Bochum ins schlimmste Kaff versetzt. Während des Studiums in Bielefeld lernte sie dann auch Landmenschen kennen und lauschte deren „Horrorgeschichten“ über Busse, die nur zwei Mal täglich fahren und ähnlich schreckliches. Nun lebt sie in Aachen, der kleinsten Stadt ihres Lebens, und kleiner sollte es auch zukünftig eigentlich nicht sein.


Thomas von Thomas‘ Colorful Blog:

Auf dem Land, wo er aufwuchst, war Thomas als Kind noch glücklich. Doch als Jugendlicher fühlte er sich nicht mehr wohl. Er orientierte sich Richtung Stadt. „Von da an lebte ich im urbanen Raum, den ich auch nicht mehr richtig verlassen habe.“ Wenn ihn mal die Sehnsucht nach dem Landleben überkommt, dann fährt er hinaus und verbringt seinen Urlaub auf dem Land. Nach ein, zwei Wochen ist er dann aber froh, wieder in die Stadt zurückzukehren.


 Katharina von SOS-Fernweh:
Städtereisen oder Landurlaub?

Eigentlich ist sie kein Großstadtkind, aber am Stadtrand von Leipzig fühlt sie sich wohl. Trotzdem ist es eher die Naturnähe als das vielfältige Angbot der Stadt, die sie reizt. Und auch mit Kindern möchte sie gerne aufs Land ziehen.
Städtereisen hat sie schon zahlreiche unternommen und die Bucketlist ist noch immer lang. Doch auch die unberührte Natur zieht sie an. Während sie im Alltag Stadt und Land aber gerne „kombiniert“, möchte sie die Extreme im Urlaub lieber getrennt von einander erleben.


Marc von Reisezoom:
Vom Landleben und Städtereisen

Geboren auf dem Land und dann 10 Jahre in Berlin. Doch konfrontiert mit dem Stadtleben musste er feststellen: Er ist einfach kein Großstadtmensch.
Heute lebt er mit seiner Familie am Stadtrand, sehr ländlich, aber doch mit guter Anbindung.
Im Urlaub liebt er allerdings Städtereisen, auch mit Kindern, und lässt sich von den Reizen nur so überfallen. Entspannend ist das nicht, aber „wahrscheinlich heißt es genau deshalb Städtereise und nicht Städteurlaub.“


Barbara von Barbaras Spielwiese Reiseblog:

Barbara hat im Leben schon alles erlebt: Vom Dorf mit 200 Einwohnern bis zur 25 Millionen-Metropole. Heute lebt sie in einem Dorf mit ca. 1000 Einwohner. Ärzte, eine Bank und einen Dorfladen gibt es auch. Derzeit genügt ihr der Trubel, den sie bei privaten und beruflichen Großstadtbesuchen erlebt. Aber für das Alter hält sie ein autofreies Leben in der Stadt durchaus für eine Option.
Im Urlaub unterscheidet sie, ob sie Entspannung will oder doch etwas erleben. Danach beschließt sie, wo es hingehen soll.


Isabel von The years gone by:

850 Einwohner und idyllisch gelegen im Hochsauerland, so ist das Dorf, in dem Isabel aufwuchs. Als Kind störte sie das nicht – als Jugendliche wollte sie dann immer in die Stadt. Zum Glück konnte sie bei der Verwandtschaft Stadtluft schnuppern.
Nach einigen Stationen – derzeit in Dortmund – merkte sie aber doch, dass sie kein Großstadt-, sondern eher ein Kleinstadtmensch ist.


Sabine von Ferngeweht:

Vor einigen Jahren hat sie die Entscheidung getroffen: Raus aus der Stadt, die ihr zu laut und zu hektisch wurde. Nun lebt sie sehr zufrieden auf dem Land, 5km von der Kölner Stadtgrenze entfernt. Wie für viele andere ist auch für Sabine das Land mit Anschluss an eine größere Stadt die „Idealkombination“.
Auf auf Reisen ist sie am liebsten in der Natur unterwegs. Natürlich besucht sie auch Städte, aber sie freut sich dann doch, wenn sie nach ein paar Tagen wieder raus kommt.


 Melly von Thru lensed eyes:
Stadtkind oder Landei?

Aufgewachsen in einer Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern und guter Anbindung an Berlin, waren Großstädte für Melly immer mit besonderen Erlebnissen verknüpft. Sie genoss es, dort zu sein.
Heute lebt sie in einem Dorf zwischen Meißen und Dresden. Zum Glück führt der Elberadweg direkt vorbei, so dass sie mit dem Rad nach Dresden fahren kann. Für einen Landbewohner hat sie nämlich ein Problem: Sie fährt nicht gerne Auto. Und so fühlt sie sich wohl auf dem Land, bei Outdoor-Unternehmungen im Urlaub doch immer wieder kommen die Erinnerungen an die Erlebnisse in der Stadt zurück. Man will wohl immer das, was man gerade nicht hat.



 

So, das waren sie, die großartigen, unglaublichen 37 Beiträge zu meiner Blogparade. Ich hoffe, ihr habt sie mit genauso viel Interesse gelesen, wie ich, dabei ebenso immer wieder festgestellt, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen und Bedürfnisse doch sind und seid – wie ich – zu dem Schluss gekommen, dass jeder Mensch wohl einfach sein eigenes Ding machen und seinen Platz finden muss.

Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben!
Es war mir ein Fest! 🙂

 

Und natürlich: Sharing is caring 🙂 Danke!

 

 

30 Gedanken zu “Von Landeiern und Stadtkindern: Auswertung der Blogparade

    • Danke 🙂 Ich hab mich ein bisserl gefühlt, wie anno dazu mal als Germanistik-Studentin 😀 Aber so kurz abhandeln wollte ich das spannende Thema einfach nicht.

  1. Hallo Ilona,

    wow, was für eine tolle Auswertung. Da hast du dir wirklich wehr viel Mühe gemacht! Es ist interessant, welche Erfahrungen so die einzelnen Teilnehmer haben. Werde den Beitrag fleißig teilen.

    LG Renate

  2. Wow, die Zusammenfassung ist dir unfassbar gut gelungen!
    Sowas hätte ich nicht erwartet, ich bin sprachlos, weil du dir so viel Mühe gegeben hast und so tolle Zitate rausgesucht hast 🙂

    Liebe Grüße

  3. Hi, auch ich bin begeistert von Deiner Zusammenfassung und der Blogparade überhaupt. Es war ein sehr schönes Thema, das mir sehr viel Spaß gemacht. Auch die Beiträge der anderen Blogs haben mir sehr gut gefallen. Es wurde alles perfekt von Dir organisiert. Vielen Dank und viele Grüße Thomas

  4. das war wirklich eine tolle parade und ich find es richtig schade, dass ich nicht den richtigen ansatz gefunden hab mitzumachen…
    das neue layout steht dir übrigens sehr gut 🙂

  5. Was für eine aufwendige aber tolle Auswertung! <3
    Vor allem das mit der Wahrnehmung ist ja wirklich interessant! Meine hat sich auch nach und nach etwas verändert, aber zwischen den Teilnehmern ist es auch sehr spannend!

  6. Wow…da hast du dir ja echt Mühe gegeben. 🙂
    Eine wirklich schöne Auswertung.
    Ich hab noch n halben Beitrag in meinen Entwürfen zu deiner Blogparade..aber leider wurde ich nie fertig.
    Geschadet hat es ja zumindest deiner Blogparade nicht…Glückwunsch zu so vielen Teilnehmern und so tollen Beiträgen.
    LG aus der Stadt. Hihi

  7. Hallo Ilona.
    Herzliche Gratulation von mir für deine Ausarbeitung deines Aufrufes. Man kann sehr schnell und einfach einen Aufruf zu irgendwas machen, aber wie sieht es danach aus? Also was du da zusammengestellt hast finde ich großartig. Ist eigentlich eine kleine Feldstudie geworden. Ich bin selber in meine Kindheit und Jugend nahe Wien aufgewachsen. Freies Land und doch Anbindung an die Großstadt. Mit Familie, noch mit Kleinkindern zogen wir dann „ins Gebirge“ also tiefes Land. Ich kenne beides. Also wenn junge Eltern im städtischen Bereich glauben, sie machen den Kindern Freude in „der Natur“ aufzuwachsen, dann bin ich überzeugt, sie haben sich getäuscht. Es kommt ja in einigen Beiträgen von „jungen Landbewohnern“ heraus. Ich meine, der wesentliche Unterschied von Stadt und Land ist, die permanente Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel im städtischen Bereich und damit „die kurzen Wege“ zu allem. Ich könnte eine lange Liste schreiben, wo ich den Vorteil des einen wie des anderen aufzählen könnte. Aber, und da möchte ich mit meinem Kommentar hin, es kommt ganz darauf an ob man in dem urbanem Umfeld wo man lebt zufrieden ist, oder ob es da Sehnsüchte zu einem „anderen Leben“ gibt. Dort wo man ein glückliches Leben führt gibt es vielleicht noch in Urlaubsreisen Ausbrüche in eine andere Welt. Doch mit diesen Kurzerlebnissen hat man überhaupt keine Vorstellung wie es ist, dort zu leben. Und noch etwas. Wenn ich meine, „Dort“ wäre es besser zu leben, heißt es noch lange nicht, dass die anderen Familienmitglieder das auch so empfinden. „Überredete Umzüge“ führen meist in ein Desaster. Land, oder Stadt, egal. Angenehm und schön ist es dort, wo man sich wohl und glücklich fühlt. Damit grüße ich alle die sich wirklich große Mühe gegeben haben recht herzlich.

    • Vielen lieben Dank für deine Worte.
      Ja, es war viel Arbeit und hat mich einiges an Zeit gekostet, aber die vielen Beiträge waren einfach zu schade, um sie schnell „abzuhandeln“. Sie mussten einfach genauer analysiert werden. Mit der Feldstudie hast du da nicht ganz Unrecht. Ich fühlte mich ein bisschen, wie während des Studiums beim zusammentragen von Quellenmaterial für eine Hausarbeit 😀

    • oho, den muss ich bei Gelegenheit lesen! Schön, dass sie dir so gut gefiel und ich dich doch noch zu einem Artikel inspirieren konnte. So bald wird es wohl keine geben – aber wer weiß, wann mir wieder etwas einfällt?

  8. Pingback: Blogparade - Stadt oder Land? Das ist hier die Frage

  9. Viele unterschiedliche Ansichten, die doch alle ähnliches meinen 🙂 Interessante Meinungen und eine gut gemachte Auswertung. Top!

    • So ein netter Kommentar, schade, dass man ihn mit Werbung vollpflastern musste. Ich war so frei, die Werbung rauszulöschen und den Kommentar dann dennoch freizuschalten. Stört dich ja sicher nicht, ne?

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