Hasta siempre, Comandante!

„Und? Wie war es in Kuba?“

Das war die Frage, vor der ich mich am meisten fürchtete. Was sollte ich antworten?

„Wunderschön“ – ja, das war es natürlich. Aber nicht nur. Es war auch irgendwie erschreckend.
Und gleichzeitig gab es etliche Pannen, die einem die Urlaubslaune schon mal verderben können. Ach ja und gesundheitlich auf der Höhe war ich auch nicht.

In Kuba sieht man viel Armut – und viel Lebensfreude. Man hört viel Salsa-Musik und trinkt so viel Rum wie nie zuvor. Man sieht herrliche Oldtimer, die doch in erster Linie deshalb gefahren werden, weil es halt nicht anders geht. Und dennoch sind etliche davon aufpoliert und bringen durch das Herumkutschieren von Touristen dem Besitzer gutes Geld.

Es gibt traumhafte Strände, herrlich grüne Landschaften, dazwischen mitunter marode Hüttchen, in denen die Menschen leben. Herausgeputzte Altstädte und alte, prächtige Häuser, die beinahe zusammenbrechen.

Das Regime stößt ab und fasziniert doch ebenso und dem Charme von Che Guevara kann man sich nicht mal als kapitalistischer Europäer, nicht mal Jahrzehnte nach seinem Tod entziehen – auch Dank der Inszenierung des Rebellen.

Kuba bietet so viel an zum Teil widersprüchlichen Eindrücken, dass man die einfache Frage „Wie war es in Kuba?“ nicht einfach so beantworten kann. Es war herrlich und anstrengend, es war pannenreich und (deshalb wohl erst recht) erlebnisreich. Es war beeindruckend.

Ich werde meine Eindrücke (und Fotos 😉 ) erst einmal sortieren müssen, bevor ich sie euch Häppchenweise präsentiere.

0 Gedanken zu “Hasta siempre, Comandante!

  1. Mich würde schon interessieren, wie es so war. Allein um beurteilen zu können, in wieweit via Medien schon wieder Klischees verbreitet werden.
    Vermutlich auch deswegen, weil diese 0815 Urlaubs-Pauschal-Tarife für mich kein Urlaub sind, und erst recht nicht ein Kennenlernen anderer Länder. Das mag auch der Grund dafür sein, dass ich schon lange keinen Urlaub mehr gemacht hab, bzw. nur hier in D

    • Naja, um ein Land wirklich kennen zu lernen, müsste man da ein paar Monate verbringen – das ist aber kaum so einfach möglich. Reinschnuppern kann man. Es sich anschauen, so unbefangen wie möglich. Aber wirklich kennen lernen? So leicht nicht…

      Urlaub war das übrigens nicht, dafür war das eindeutig zu anstrengend …

  2. Sehr sympathisch, dass Du nicht nur voller Euphorie bist, sondern beide Seiten beleuchtest und das persönliche Befinden noch dazu. Bin gespannt auf weitere Beiträge!

    • Menschen, die in Bezug auf ihre Reisen immer nur voller Euphorie sind – v.a. in solchen Ländern – sind mir immer etwas suspekt und habe den Eindruck, dass sie entweder sehr gut verdrängen oder aber unehrlich sind und nicht eingestehen können oder wollen, dass manche Sachen einfach auch schief gehen oder allgemein nicht passen…

  3. Pingback: Warum ich bis jetzt noch nichts über Kuba erzählt habe | wandernd

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