Ein bisserl k.u.k. und ein bisserl dolce vita: ein Kurztrip nach Slowenien

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So viel Grün in dieser Stadt. Es ist unglaublich. Wohin man schaut sieht man Bäume und Wiesen, manchmal große Wiesen, in der Innenstadt einzelne Bäume, an deren Rande große Parks und manchmal nur Rasenstreifen am Ufer des Flusses Ljubljanica, der mitten durch die Altstadt Ljubljanas fließt. Besonders auffällig ist es, wenn man von der Burg auf die Stadt herabblickt: Die Parks und Grünanlagen scheinen direkt in die die Stadt umgebenden Wälder überzugehen.

Ansonsten ist die Stadt überraschenderweise von oben nicht besonders schön anzuschauen. Zu sehr dominieren Hochhäuser die Ansicht. Doch von unten ist die Hauptstadt Sloweniens dafür umso schöner: ein bisserl k.u.k., aber doch auch ein bisserl dolce vita, besonders an warmen strahlendschönen Frühlingstagen.

Ljubljana Ausblick

Ljubljana – ein kleines Schatzkästchen

Groß ist die Hauptstadt Sloweniens mit ihren ca. 277 000 Einwohnern ja nicht. Aber das ist auch kein Wunder, hat doch das ganze Land gerade einmal gemütliche 2 Millionen Einwohner.
Dementsprechend klein ist auch die Altstadt Ljubljanas und man ist tatsächlich relativ schnell „durch“, aber das macht gar nichts, denn so kommt garantiert kein Stress auf und man kann die pittoresken Gässchen und die Burg gemütlich erbummeln, am Fluss eine Pause einlegen und eines der vielen Lokale aufsuchen.

Ja, in den Lokalen am Fluss ist hier eindeutig am meisten los: Hier trifft sich alles, hier drängt sich alles, Einheimische wie Touristen. Andere Straßen und Plätze, nur wenige Meter weiter, sind dagegen fast menschenleer.

Ganz besonders begeistert hat mich ein Food Markt, genannt „Open kitchen“, der in der warmen Jahreszeit jeden Freitag auf dem Marktplatz stattfindet. Mehr als dreißig Restaurants haben hier ihren Stand, bieten typisch slowenische Köstlichkeiten sowie exotische Speisen von Pakistani bis Thailändisch. Und wenn man glaubt, in den Lokalen am Fluss sei viel los gewesen, dann merkt man hier erst einmal, wie viele Leute in dieser kleinen Stadt wirklich auf einem Flecken zusammen kommen können.
Und auch sonst kann man in Ljubljana ziemlich gut essen – ein paar wirklich tolle Kuchen bekommt man dort!

Ljubljana versprüht eindeutig k.u.k.-Flair. Ein bisserl wie Graz oder Wien, wie Brünn oder Bratislava. Man merkt, dass man sich innerhalb einer Art habsburgischen Kulturregion bewegt. Das erkennt man auch an den immer wieder auftauchenden Entlehnungen aus dem Deutschen und der Allgegenwart von „Strudel“.

Und doch ist man irgendwie auch im Süden. Vielleicht redet man sich das auch nur ein, aber man hat das Gefühl, dass das Wetter hier besser sein muss, als bei uns im kühlen Norden. Allein die Tatsache, dass Slowenien einen kleinen Landzipfel hat, der an die Adria grenzt, verleiht dem Land einen Touch Dolce Vita. Und wenn es dann auch noch schön warm ist, die Sonne vom blauen Himmel lacht, die Musiker auf dem Hauptplatz spielen (man ist fast versucht, von der Piazza zu sprechen), dann weiß man manchmal nicht so genau, ob man nicht vielleicht doch in Italien ist. (Möglicherweise trug dazu aber auch bei, dass ich eine in Slowenien lebende Italienerin besuchte – Martina, die ich bereits einmal für den Blog interviewt habe – und deshalb fast die ganze Zeit Italienisch sprach)

Ausflug nach Bled

Tatsächlich wäre es von Ljubljana aus gar nicht so weit ans Meer. In Wirklichkeit ist es in Slowenien nirgendwohin weit, denn das Land ist klein.
Die slowenische Küste habe ich aber leider nicht besucht – beim nächsten Mal dann – sondern bin in die entgegengesetzte Richtung gefahren: Nach Norden, wo Slowenien eine alpine Landschaft hat.
Dort liegt der bekannte Ort Bled, v.a. berühmt für seine Insel mit der Wallfahrtskirche, wo sich in vorchristlicher Zeit ein slawisches Heiligtum befunden hat. Aber es gibt nicht nur die Insel zu sehen, zu der man mit Schiffen übersetzen kann, sondern auch die Bleder Burg, die kühn über dem See auf einem Felsen liegt.

Bled Burg2

Wer sich – so wie wir – vom Schild am Fuße des Burgberges verleiten lässt, nach oben zu steigen, um dort einen Kaffee mit Aussicht zu trinken, wird enttäuscht sein: Denn der Zugang zum gesamten Burggelände ist kostenpflichtig (10 €!). Das heißt, dass nicht einmal das Restaurant aufgesucht werden kann, ohne dass man dafür zahlen muss. Ärgerlich! Der ganze, steile Aufstieg umsonst – denn die Aussicht hielt sich von außerhalb der Burg auch in Grenzen. Und nach einem Museumsbesuch stand uns bei diesem Wetter wahrlich nicht der Sinn.

Wir stiegen also wieder ab, bummelten weiter, aßen in Bled auf einer Terrasse sitzend zu Mittag und genossen den Blick über den See. Das Gute ist, dass man den eher wenig ansehnlichen Ort Bled dabei im Rücken hat.

Den See zum Umrunden dauert ungefähr eine Stunde, eher ein bisschen mehr, wenn man häufig stehen bleibt, um die sich an jeder Ecke neu auftuenden Ausblicke zu genießen und fotografisch festzuhalten. Erreichbar ist der Ort auch mit dem Zug; von Ljubljana aus dauert die Fahrt ca. 1,5 Stunden.

Lesetipp: Artikel zum Bleder See auf family4travel

Maribor

In Maribor war ich bereits 2012, damals noch von Wien aus. Die Stadt liegt gleich hinter der österreichischen Grenze und man merkt, dass man in der Südsteiermark ist – unter anderem am großartigen Wein, den man dort bekommt.

Aber auch hier weht einem k.u.k.-Luft entgegen, seien es die Gässchen und Häuser, sei es die Mariensäule, seien es die Weinberge… alles kommt einem irgendwie aus Österreich bekannt vor.

Über mein Wochenende in Maribor habe ich ja bereits einmal einen kleinen Bericht geschrieben, aber auch in diesem Artikel möchte ich die wunderbare Vinoteka Maribor im Vodni Stolp empfehlen, in der man gemütlich an der Drau in der Abendsonne sitzen und fantastische slowenische Weine genießen kann. Wer die österreichischen Weine so gerne mag wie ich, wird auch die slowenischen lieben.


Alles in allem muss man festhalten: Egal ob es in die Berge oder ans Meer gehen soll oder ob man doch einen gemütlichen Städtetrip plant: Slowenien ist ein ideales Land für einen Kurzurlaub.

Slowenien lässt sich auch sehr gut mit dem Auto bereisen. Bedenkt, dass ihr dafür dann eine Vignette benötigt! Eine Slowenien Vignette kaufen könnt ihr auch ganz einfach vorab schon online.

Wer allerdings lieber etwas länger bleiben und das Land ausführlich erleben möchte, der kann sich hier etwas Inspiration holen.

15 Gedanken zu “Ein bisserl k.u.k. und ein bisserl dolce vita: ein Kurztrip nach Slowenien

  1. Pingback: Blogbummel Mai 2016 – Teil 1 – buchpost

  2. Bei den Bilder bekomm ich Lust, wieder nach Slowenien zu fahren! Ich war auch schon zwei mal dort und bin jedes mal wieder begeistert. Der Bleder See sieht im Frühling ja traumhaft aus mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund <3

    Ich kann in Slowenien noch Piran empfehlen, eine kleine venezianisch geprägte Küstenstadt an der Adria, und den Bohinj-See! Der hat mir sogar noch besser gefallen als der Bleder See.

    Alle meine Slowenien-Highlights könnt ihr in diesem Artikel nachlesen 🙂
    http://aworldkaleidoscope.com/europa-im-hosentaschenformat-top-sehenswurdigkeiten-in-slowenien/

  3. Danke fürs Verlinken! 😀 Und dafür, mich wieder ans wunderbare Slowenien zu erinnern. Da könnten wir eigentlich auch noch mal wieder hin. Maribor und die Adria haben wir damals nicht gesehen. Da geht noch was! 🙂

    LG,
    Lena

  4. Pingback: Quer durch die Alpen, Teil eins: Berge und Traditionen - heldenwetter

  5. Pingback: Bleder See, Vintgar Klamm und Vršič Pass: Atemberaubende Landschaft gefällig? Bitteschön! - Crappy Radio Stations and Candy Bars

  6. Jetzt hab ich mich mal durch deine älteren Beiträge gewühlt und den hier gefunden. Wie schön! Ich war bisher leider nur im Winter in Ljubljana – ich sollte definitiv im Sommer nochmal hin. Und – oh Schande! – nach Maribor hab ich es nur eine halbe Stunde, und war noch nie dort! Einen Samstag in Maribor habe ich für dieses Frühjahr aber schon fest eingeplant 🙂 . Dann werde ich die Vinothek besuchen, danke für den Tipp! Geht doch nichts über ein gutes Glaserl Wein! Lg Barbara

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