In & um München: Wandern mit Karwendelblick

Besonders vom Wanderwetter verwöhnt waren wir diesen Sommer ja noch nicht. Wenn es denn mal sommerlich und trocken war, dann unter der Woche, während an den Wochenenden mit schöner Regelmäßigkeit der Regen zurückkam.
Umso mehr musste man die Chance nutzen, wenn für das Wochenende mal schönes Wetter angekündigt war. Umso mehr war ich allerdings auch frustriert, als der erste Blick aus dem Fenster mir einen wolkenverhangenen Himmel zeigte, aus dem dann auch bald wieder die ersten Regentropfen fielen. Sollten wir das Wandern doch abblasen? Nein, natürlich nicht! Richtung Garmisch-Partenkirchen sollte es angeblich schöner sein und so brachen mein Bloggerkollege Tobias und ich dann doch gen Süden auf.

Etwa zwei Stunden fuhren wir von München aus mit dem Zug bis Klais, einem kleinen Ort im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Geplant war eine Rundtour über die Mittenwalder Buckelwiesen und den Barmsee, bei dem wir dann baden wollten, wieder zurück nach Klais.

Als wir ankamen sah es allerdings nicht so aus, als würde es etwas mit dem abschließenden Bad im See werden, denn auch hier hingen die grauen Wolken sehr tief. Immerhin regnete es nicht.

Die Buckelwiesen zwischen Mittenwald, Klais und Krün gelten als „geomorphologische Besonderheit des alpinen Bereiches“ – was immer man sich darunter genau vorstellen darf. Wer sich näher dafür interessiert und unbedingt wissen möchte, wie sie entstanden sind, kann hier mehr dazu finden. Für mich waren sie einfach nur pittoresk und nachdem doch tatsächlich die Wolken nach und nach aufrissen, gab es auch tolle Ausblicke über die Wiesen hinweg auf die Berge.
Im Gegensatz zu Tobias konnte ich nicht so viel Gefallen an den dramatisch tiefhängenden grauen Wolken finden. Mir war es ganz recht, dass der Himmel aufklarte – so wurde es mit dem Baden ja vielleicht doch noch etwas.

 

Eigentlich ist die Tour andersherum vorgesehen und als wir so den Höhenweg durch die Buckelwiesen entlang gingen wussten wir auch, wieso. Denn da wir uns jetzt in Süd-Nord-Richtung bewegten, hatten wir das Bergpanorama die meiste Zeit im Rücken.

Kurz bevor es abwärts nach Barmsee (dem gleichnamigen Ort am Barmsee) und Krün ging, stand am Höhenweg die kleine Kapelle „Maria Rast„, die ganz wunderbar in die Landschaft passte. Wie sich herausstellte, wurde sie allerdings erst 1998 eingeweiht und war damit keineswegs so barock, wie sie aussah.

 

 

Von den vielen Seen der Region passierten wir allerdings nur zwei, darunter auch den größten: Den Barmsee.
Der Barmsee ist gerade einmal 1,12km lang und einen halben Kilometer breit und hat am Nordufer einen kleinen Badeplatz.
Zugegeben: Als wir nach ca. 10km dort ankamen, war ich nicht ganz so erhitzt und durchgeschwitzt, wie ich es bei den Wettervorhersagen gedacht hatte. Aber immerhin genug, um dann doch noch einmal in den See zu springen. Wenn man schon mal da ist…

Kurz streiften wir auch noch den Grubsee, bevor es zurück ging nach Klais. Der kleine, unscheinbare Ort Klais schmückt sich lustigerweise gleich mit mehreren Superlativen: Der höchstgelegene Bahnhof Bayerns (auf 933m) und der älteste Ort mit urkundlicher Erwähnung im Werdenfelser Land (bereits im Jahr 763). Außerdem ist ein Stück der alten Römerstraße Via Raetia freigelegt worden, auf der wir auch ein Stück wanderten (langfristig fände ich dieses Straßenpflaster allerdings eher halsbrecherisch).

Nach einem abschließenden Stück Kuchen im Café Rusticana (das in Wirklichkeit nicht ansatzweise so italienisch ist, wie es der Name vermuten lässt) ging es dann auch schon wieder heimwärts.

 Ein paar Infos zu Tour und Region:

Unsere Rundtour verlief von Klais über Am Quicken und den Höhenweg durch die Mittenwalder Buckelweisen, den Krüner Ortsteil „Beerenbühl“, das Nordufer des Barmsees, vorbei am Grubsee zurück nach Klais. Insgesamt waren es etwa 16km, die wir zurücklegten mit sehr moderaten Höhenmeterzahlen, die überwunden werden mussten.
(Eigentlich hatte ich hier eine Karte einfügen wollen, da mich Google maps nach dem xten Versuch allerdings zur Weißglut getrieben hat und alles anzeigte, aber nicht die Route, die ich eingegeben habe, habe ich aufgegeben)

Viele Wanderwege der Region findet man unter anderem hier.

Die Anreise ist auch öffentlich recht einfach, da das „Werdenfels Netz“ der Deutschen Bahn doch recht gut ausgebaut ist. (Netzplan). Vom Münchner Hauptbahnhof fährt einmal stündlich ein Zug und mit dem Regio-Ticket Werdenfels kommt man ab 19€ (ganztägig gültig) recht günstig hin und zurück.

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