Schlecht-Wetter-Fotografie: Fotografieren bei Regen, Nebel und grauem Himmel

Fotografieren bei schlechtem Wetter? Bei Regen, Nebel oder einfach grauem, verhangenem Himmel?
Ich gestehe ja, dass ich mich nicht nur lieber im Freien aufhalte, wenn die Sonne vom blauen Himmel lacht, sondern dass ich auch lieber auf Motivjagd gehe. Mit Schäfchenwolken sieht doch jedes Foto gleich noch ein bisschen schöner aus.
Und ich halte kaum einen Spruch für so überstrapaziert wie „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.“

Fotografieren bei schlechtem Wetter: Kolosseum bei Regen

Nun kann man sich auf Reisen natürlich nicht immer aussuchen, wie das Wetter ist. Oft muss man einfach damit leben, dass es auch einmal bedeckt ist; der Himmel ist grau, was die Belichtung der Bilder gleich ein bisschen ruiniert. Wenn man Pech hat gießt es wie aus Kübeln oder es ist so neblig, dass man am Comer See das andere Ufer kaum erkennen kann.
Ich hatte das alles schon. Und inzwischen habe ich den Ehrgeiz entwickelt nicht nur trotz sondern gerade wegen der Wetterkapriolen schöne Bilder zu schießen.

Dir gefallen meine Fotos? Einige davon kannst du als Poster, Postkarte oder auf Leinwand bestellen. Darunter auch einige aus diesem Artikel.
Du hast einen speziellen Wunsch – möchtest ein bestimmtes meiner Bilder? Schreib mich an! 

Fotografieren bei schlechtem Wetter? Unbedingt!

Es zeigt sich, dass vermeintlich schlechtes Wetter zwar den Rotwein auf der Terrasse oder das Abendessen im Freien ruiniert, aber dass das für die Reisefotografie nicht unbedingt gelten muss. Fotografieren bei schlechtem Wetter kann auch richtig Spaß machen, wenn man versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Bei Sonnenschein schöne Bilder schießen kann ja jeder – bei Regen muss man manchmal etwas kreativer werden.

Häufig bleiben gerade diese Fotos trotzdem in der Schublade, wenn ich sie zur Bebilderung meiner Artikel nicht wirklich gebrauchen kann. Das ist eigentlich schade, denn einige davon sind – meiner Meinung nach – doch ziemlich gut geworden. Und vielleicht können sie auch als Anregung dienen, um andere Reisende zu motiveren, beim nächsten regnerischen Tag nicht sofort frustriert die Kamera wegzustecken.

Deshalb habe ich mich entschieden, hier einmal eine Sammlung meiner liebsten Schlecht-Wetter-Bilder, also Fotos, die bei Regen, Nebel, trübem und grauem Himmel oder gar bei (bzw. kurz nach oder vor) einem Gewitter aufgenommen wurden, zu zeigen. Es lohnt sich, auch bei schlechtem Wetter zu fotografieren! 

Fotografieren bei schlechtem Wetter: Meine liebsten Schlecht-Wetter-Fotos

Fotografieren bei Nebel

Die Villa Balbianello am Comer See im Nebel

2015 verbrachte ich eine Woche am Comer See – und ich hatte so richtig Pech mit dem Wetter. Eine Woche goss es wie aus Kübeln. Und wenn es einmal nicht goss, dann war es z.T. so neblig, dass das gegenüberliegende Ufer kaum zu erkennen war.
An einem solchen Tag besuchte ich die berühmte Villa Balbianello. Von den strahlenden Farben des Gartens vor dem See hatte ich nichts. Bei mir sah es eher aus, als würde die Herrin des Sees bald mit einem Nachen aus den Nebelschwaden auftauchen, um mich nach Avalon zu holen. Und so sah es allgemein die ganze Woche am See aus. Hier ein paar Bilder der Villa Balbianello und des Comer Sees.

So sieht es da übrigens bei Sonnenschein aus.

Die Reggia di Caserta in Nebel und Regen

Etwas frustrierter war ich, als mein Ausflug zur Reggia di Caserta auf einen verregneten Tag fiel. Berühmt ist dieses Schloss für seine großen Gärten. Das Wetter war nicht einfach schlecht, es war grauenvoll. Wir alle waren durchweicht, da es die ganze Zeit regnete – unterbrochen nur von echten Wolkenbrüchen.
Nun gut, wenn man schon endlich einmal bei der Reggia di Caserta ist, dann muss man das beste daraus machen und so fotografierte ich den ganzen Tag in schwarz-weiß. Schwarz-Weiß-Fotografie ist manchmal sehr hilfreich wenn man bei schlechtem Wetter fotografiert. Es gibt den Bildern eine ganz eigene Stimmung. Und grau sind sie ja sowieso.

Nebelfotos von anderen Bloggern

Silja von Textkaktus verbrachte einen Reiturlaub in den Pyrenäen – und natürlich hoffte sie eigentlich auf gutes Wetter. Aber wir alle wissen, dass unsere Wünsche diesbezüglich nicht immer erfüllt werden und so machte sie das beste daraus und machte eine ganze Reihe mystische Nebelfotos.
Mehr davon gibt es hier.

Auch Torsten von tberg.de hat sich immer wieder einmal der Herausforderung gestellt und im Nebel fotografiert.
Aber er hat auch noch zu anderen Schlechtwetter-Varianten Tipps auf Lager. Und verrät Dir auch, warum schönes Wetter fotografisch schlechtes Wetter sein kann. Seine Bilder findest du hier.

Auch Charis von Wohlgeraten nutzte das vermeintlich schlechte Wetter auf einer Wanderung in Tirol für stimmungsvolle Naturbilder.
Mehr über ihre Wanderung und die Fotos, die sie gemacht hat, findest du hier.

Fotografieren bei Regen und an trüben Tagen

Der Monumentalfriedhof in Mailand im Regen

In der gleichen Woche, in der ich am Comer See war, besuchte ich auch Mailand und spazierte über den Cimitero Monumentale, den Monumentalfriedhof von Mailand.
Ein toller Friedhof, ein Paradies für Fotografen. Auch bei Regen, wie sich herausstellte:

Hampstead, London, in schwarz-weiß

Es war nicht so wirklich schlechtes Wetter, als ich in London war. Es war trocken, nicht allzu kalt – aber es war trüb und grau. Grauer Himmel macht sich auf Bildern selten so richtig gut. Also griff ich auch hier zu Trick17 der Fotografie an trüben Tagen: Ich fotografierte bei meinem Spaziergang in West Hampstead hauptsächlich in schwarz-weiß. Und siehe da: Der graue Himmel und die fehlende Beleuchtung machten gar nichts mehr aus.

Der „Schwarz-weiß-Trick“ bei anderen Bloggern

Zum „Schwarz-weiß-Trick“ griff auch Sandra von Saga-Photography, als das Licht in Myanmar nicht mitspielen wollte. Die berühmten Fischer vom Inle-See setzte sie auch so sehr gut in Szene. Mehr gibt es hier.

Rom mit Regenwolken

Auch dieses Foto des Monumento Vittorio Emanuele in Rom entstand, als gerade Regenwolken aufzogen. Wenn man das Foto so sieht, könnte man denken, es sei in schwarz-weiß aufgenommen – wäre da nicht die Flagge, die verrät,dass das Bild durchaus in Farbe fotografiert wurde.

Monumento Vittorio Emanuele: Fotografieren bei Regen

Regenwolken bei anderen Bloggern

Je nach Reiseziel können Regenwolken auch fast schon zum Repertoire gehören und den Bildern überhaupt erst die ‚richtige‘ Stimmung verleihen. Ein Beispiel dafür wären die Regenwolken hinter dem Eilean Donal Castle in Schottland, die Thomas von Reisen-fotografie eingefangen hat. Auch bei ihm gibt es natürlich noch eine ganze Reihe sehenswerter Bilder.

Ebenso gut machen sich die dramatischen Wolken in Verbindung mit dem dramatisch-aufgewühlten Meer in Berlevag, im nördlichen Norwegen aus, die Nico von Mit Kind im Rucksack mit uns teilt. Hier findet ihr die weiteren Bilder.

Dieses Bild stammt von Michelle von The Road Most Travelled, die es aufnahm, als sie in Köln mit ihrem Verlobten im Regen ein Liebesschloss anbrachte. Ihr weiteren Schlechtwetterfotos findet ihr hier.

Regenfotos von anderen Bloggern

China bei Regen zeigt uns Ulrike von Bambooblog. Ob fröhliche Reiseleiterinnen, chinesische Traumlandschaften oder Regentropfen auf Lotusblättern – ihr findet ihre Bilder hier.

Auch Liane von Reiseeule spielt mit den Regentropfen und zeigt uns – unter anderem – einige Beispiele von „Regen hinter Glas“. Ihre Fotos findet ihr hier.

Fotografieren nach Gewittern (oder auch kurz davor)

Während Gewittern fotografiere ich tatsächlich nicht. Die paar wenigen Male, bei denen ich mich in der Blitz-Fotografie versuchte, scheiterte ich kläglich. Ich bin dafür einfach zu langsam oder habe den Trick nicht herausgefunden, wie man das macht.
Aber kurz vor oder nach Gewittern zu fotografieren kann sehr reizvoll sein.

Der Mont St. Michel kurz vor einem Gewitter

Das folgende Bild entstand kurz vor einem Gewitter am Mont St. Michel:

Fotografieren bei schlechtem Wetter: Mont St. Michel

Rom bei Gewitter

Das Licht nach einem Gewitter ist einfach unglaublich! Als ich kürzlich in Rom war, hatte ich „das Glück“ mehrere Gewitter zu erleben und die Bilder, die ich danach geschossen habe, gehören zu meinen absoluten Favoriten aus Rom!
Nicht nur das Licht der tiefstehenden Sonne vor dem rabenschwarzen Himmel (nein, das wurde nicht dramatisch verfremdet!) war umwerfend.

Ich hatte obendrein auch großen Spaß daran, mit den Spiegelungen zu experimentieren.

Spiegelungen bei anderen Bloggern

Auch andere Blogger, die an meiner Blogparade teilnahmen, spielten mit den Spiegelungen in Pfützen und auf regennassem Pflaster. Dieses Beispiel stammt von Lisa von Imprintmytravel. Ihre anderen Fotos findet ihr hier.

Doch zurück zu meinen Gewitterfotos aus Rom:
Bei meinem zweiten Gewitter wusste ich bereits, was mich danach erwarten würde, und deshalb harrte ich eine Stunde im strömenden Regen an der Piazza Venezia aus, um den Regenbogen nicht zu verpassen. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt – oder?

Fotografieren bei schlechtem Wetter: Kolosseum mit Regenbogen

Fotografieren bei Gewitter

Barbara von Reisepsycho hatte das Glück, gleich zwei Mal einen Blitz aufs Bild zu bannen – was mir, wie gesagt, bis jetzt noch nicht vergönnt war. Ihr findet bei ihr auch noch eine ganze Reihe weitere Schlechtwetterfotos, die zeigen, was man bei schlechtem Wetter alles so machen kann.


Ihr habt auch schon fotografiert bei schlechtem Wetter und eure Schlecht-Wetter-Bilder veröffentlicht? Ich freue mich über eure Links in den Kommentaren!

Noch mehr Tipps zum Fotografieren bei Regen bekommt ihr auch bei Synke Unterwegs.


Aufruf zur Blogparade

Ich greife Michelles großartige Idee auf und rufe hiermit zur Blogparade auf: Schlechtwetter-Fotografie!

Was müsst ihr tun?

Schreibt einen Beitrag zum Thema „Fotografieren bei schlechtem Wetter“ – mit möglichst vielen Bildern natürlich! – auf eurem Blog und verlinkt diesen Beitrag hier.
Wenn ihr bereits einen Beitrag dazu habt, dürft ihr auch mit dem verlinken. Bitte verlinkt dann auch dort meinen Beitrag.
Es kann ein Beitrag mit Tipps zum Fotografieren bei schlechtem Wetter sein oder ein eine Ansammlung unterschiedlicher Bilder, wie bei mir. Hauptsache der Beitrag beschäftigt sich mit der Schlecht-Wetter-Fotografie.

Die Blogparade läuft bis Ende Juni!


pin it!

Fotografieren bei schlechtem Wetter

38 Gedanken zu “Schlecht-Wetter-Fotografie: Fotografieren bei Regen, Nebel und grauem Himmel

  1. So tolle Fotos! Ich muss auch sagen, dass ich ganz gern bei Schietwetter fotografiere – eben weil es eine ganz spezielle Stimmung macht.
    Die Friedhoffotos finde ich besonders reizvoll. Da weint eben auch der Himmel mit den Figuren mit.
    Ich hatte tatsächlich schon zwei Mal Glück bei Gewittern und konnte Blitze festhalten. Es war aber wirklich Glück.

    Danke für diese tollen Eindrücke!

    • Danke für deinen Kommentar! Muss man beim Blitze fotografieren einfach schnell genug sein? Aber woher weiß ich denn in der Sekunde davor, dass gleich ein Blitz kommt?? Mir ist das total schleierhaft 😀
      Oder braucht man eine sehr hohe Blitzfrequenz und hält einfach drauf?

  2. Wow, ich bin begeistert! Deine Fotos bei Regen, Nebel oder um ein Gewitter herum sind ja traumhaft schön geworden! Bei mir ergibt das oft ein grau-in-grau. Muss ich wohl noch etwas üben… 😉

    Bei der Villa del Balbianello hatten wir übrigens Bilderbuchwetter und daher die typischen Fotos. Reine Glücksache, hätte auch anders kommen können. Bei Regen sieht das ja auch interessant aus.

    • Danke schön 🙂 Freu mich, wenn sie dir gefallen.
      So ein Traumwetterchen hatte ich leider nur an meinem letzten Tag am Comer See, da war ich in Varenna und Belaggio (oder Bellagio? ich merks mir nie!) Das war schon toll 🙂 Vorher musste ich halt das Beste draus machen :-/

  3. Dieser Beitrag würde sich toll aus Blogparadenaufruf machen 🙂
    Bestimmt hat doch jeder schlecht Wetter Fotos, die eigentlich echt gut sind. In Singapur hatte ich oft genug grauen Himmel – ich mag es trotzdem zu fotografieren 🙂 der Regenbogen gefällt mir super, aber auch die anderen Motive sind wirklich toll geworden 🙂

    <3
    Michelle

    • Danke für deinen Kommentar und die tolle Idee mit der Blogparade! Die hab ich gleich aufgegriffen 🙂 Ich hoffe, dass ganz viele Leute mitmachen mögen 🙂

  4. Großartig schöne Bilder, mystisch und wirklich zum doppelt hinschauen.
    Ich glaube, es war wirklich dringend an der Zeit für einen solchen Artikel. Denn irgendwie glaubt jeder immer, für schöne Bilder braucht man Sonnenschein.
    Mein Favorit, das letzte Bild. Spiegelungen in der Pfütze.

    Liebe Grüße, Katja

    • Danke für deinen Kommentar 🙂 Ich hab ja ein paar persönliche Favoriten unter denen hier gezeigten. V.a. die aus Rom mag ich besonders gerne.

  5. Da sprichst du mir aus der Seele… ich liebe es auch, nicht nur bei Sonnenschein in die Natur zu ziehen, um Fotos zu machen… auch vermeintlich schlechtes Wetter kann seinen Reiz haben. Wie toll, daraus einen Blogbeitrag zu machen… vielleicht kann ich demnächst auch was beitragen, denn in dieser Woche bin ich viel untewegs… und die Wetter-App verzeichnet eher Sonne in Tropfenform… 😉
    Liebe Grüße
    Tanja

    • Falls du mitmachen magst: Ich habe Michelles Vorschlag aufgegriffen und daraus eine Blogparade gemacht. Würd mich über deinen Beitrag freuen 🙂

  6. Hallo Ilona,

    sehr schöne Aufnahmen! Dein Beitrag zeigt mir gerade, das schlechtes Wetter kein Hindernis für gute Bilder sein muss und gerade für die Fotografie eine echte Bereicherung sein kann, wenn die Regentropfen oder die düstere Stimmung gut in Szene gesetzt sind.

    Liebe Grüße
    Isabel

    • Danke für deinen Kommentar. Ja, man muss sich ein bisschen überwinden… klar, wenn man in Rom steht, ist man etwas frustriert, wenn es wie aus Kübeln gießt. Aber man muss halt das Beste draus machen…

  7. Hallo Ilona,

    ich bin ganz begeistert von deinen Bildern und von der Idee zu einer Blogparade. Bin schon dabei meine Festplatte zu durchforsten und werde auf jeden Fall einen Beitrag dazu schreiben.

    Liebe Grüße
    Liane

  8. Diese Blogparade gefällt mir und ich hab vor auch mit zu machen.
    Deine Bilder sind toll, und die Präsentation sehr gelungen. So professionell bin ich beim bloggen noch nicht. Aber ich lerne täglich dazu.

    • Danke schön für das Lob 🙂
      Ja, man lernt absolut nie aus. Ich sehe auch große Unterschiede zwischen meinen frühen Artikeln und den jetzigen

  9. Hallo Ilona,
    das Thema beschäftigt mich auf meinen Reisen auch immer wieder mal und ich mache daher gern bei Deine Blogparade mit. Hier ein (fast) aktueller Artikel mit zwei Fotos aus Myanmar, die bei nicht schmeichelhaftem Licht entstanden sind: https://www.saga-photography.de/photoblog/2018/12/myanmar-reisebericht-inle-see/?lang=de
    Aus aktuellem Anlass schreibe ich demnächst noch einen neuen Beitrag mit einem Foto aus San Francisco, wo mich das Wetter so richtig im Stich gelassen hat 🙁
    LG
    Sandra

  10. Fotografieren bei schlechtem Wetter hat immer seinen Reiz, denn ich finde, man muss sich mehr Mühe geben. Bei blauem Himmel kann das ja fast jeder 🙂 Deine Fotos überzeugen!
    Liebe Grüße
    Gabriela

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