Kommentare zu: „Gypsys, Tramps and Thieves“? – The Romani people https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/ Der Reiseblog für Geschichte-Fans Sun, 14 Feb 2021 18:34:12 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.10 Von: ilona https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1704 Tue, 05 Jul 2016 06:38:57 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1704 Als Antwort auf Trippmadam.

Oh danke, den merk ich mir gleich vor!

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Von: ilona https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1705 Tue, 05 Jul 2016 05:40:25 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1705 Als Antwort auf Reisefieber.

Hallo Renate. Danke für deinen Kommentar und den interessanten Link.
Nur bei der Bedeutung des Wortes „Atziganoi“ habe ich eine andere Deutung. Eben nicht, dass sie diejenigen sind, die „nicht berührt werden wollen“ – sondern die „Unberührbaren“, eben die, die ganz unten im Kastenwesen stehen (oder außerhalb davon) und dementsprechend nicht berührt werden dürfen.

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Von: Reisefieber https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1703 Mon, 04 Jul 2016 20:03:27 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1703 Liebe Ilona,
ein schwieriges Thema. Ich habe vor 2 Jahren versucht, das Thema zu durchleuchten und bin der Frage „Woher kommt der Begriff Zigeuner“ nachgegangen. Meinen Beitrag findest du unter https://pagewizz.com/woher-kommt-der-begriff-zigeuner-30095/ Es war nicht so einfach zu recherchieren und allen gerecht zu werden. Ich hoffe, es ist mir gelungen. Ich habe vorher das Buch „Arme Roma, böse Zigeuner“ gelesen.

In unserer Region leben seit Jahrhunderten Sinti. Es sind bekannte Musiker darunter wie Django und Lulo Reinhard. Auf dem Asterstein in Koblenz findet regelmäßig ein Musikfestival statt. Mit einer Freundin war ich 2 Mal dort. Es war sehr interessant, da viele Musiker aus ganz Europa angereist sind. Wir fühlten uns ein bisschen wie in einer anderen Welt. Auch diese Familie hat im 2. Weltkrieg sehr gelitten. Das wissen die meisten Deutschen nicht oder wollen es nicht wissen.

Liebe Grüße
Renate

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Von: Trippmadam https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1702 Mon, 04 Jul 2016 17:14:26 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1702 Darf ich ein Blog empfehlen? http://golden-zephyr.com/

Qristina, eine slowakisch-englische Romni, die nun in Amerika lebt, schreibt über ihren Alltag und die Geschichte ihrer Familie. Qristina ist Sprachwissenschaftlerin, Autorin und Mutter, räumt mit vielen Vorurteilen auf, und sie schreibt ganz wunderbar.

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Von: ilona https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1701 Mon, 04 Jul 2016 15:09:18 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1701 Als Antwort auf Ulrike.

„Ein Roma … ist erst dann ein Roma, wenn er die Stereotype erfüllt.“

Ich sprach hier von UNSERER Wahrnehmung als Nicht-Roma, als Mehrheitsgesellschaft. Wir nehmen einen Roma nur als Roma wahr, wenn er erkennbar ein Roma ist. Und das ist er erst dann, wenn er die Stereotype erfüllt.
Es hat auch einen Grund, warum viele „ganz normale“, nicht als Roma auffallende Roma sich nicht outen: Denn man wird sofort die Stereotype an ihnen suchen (zumindest müssen sie damit rechnen und fürchten das) – man traut ihnen eher zu, dass sie stehlen z.B. als wenn sie sich gar nicht erst als Roma zu erkennen geben.

Wenn wir einen Menschen mit dunklerem Teint betteln sehen, dann gehen wir davon aus, dass es sich um einen Roma handelt. Ich wusste, dass das Roma sind, bevor ich je darüber gelesen oder gehört habe. Das war etwas, was ganz selbstverständlich tradiert wurde. Im Endeffekt erfüllen Zeitungen ja auch unsere Erwartungen, wenn sie die osteuropäischen Banden auch noch mal unter dem Licht des „Zigeunerkönigs“, des „Clan-Chefs“ präsentieren.

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Von: Ulrike https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1700 Mon, 04 Jul 2016 12:03:00 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1700 Hallo Ilona, nun musste ich aber doch noch mal gründlich nachdenken, denn irgendwie störte mich was an der Formulierung „Ein Roma … ist erst dann ein Roma, wenn er die Stereotype erfüllt.“ Das finde ich so nicht ganz richtig. Ein Roma ist ein Roma, wenn er sich als Roma outet. Und das tun eben die Leute zum Beispiel, wenn sie sich einer Zeitung gegenüber im Interview eben nicht nur als „Bandenchef“ interviewen lassen, sondern eben auch als Clan-Chef einer Roma-Familie. So stand es vor einem Jahr in der Zeitung. Auch wir von der Bahnhofsmission wissen, wo die „Bettlerbanden“ herkommen. Aber die meisten Menschen wissen das nicht. So werden die Bettler in der Regel „osteuropäische Bettler“ genannt. Also ist es doch so, dass erst durch das bekannt werden, dass es sich um Roma handelt, die Menschen in ihren Vorurteilen bestätigt werden.
Das ist doch gleiche wie mit den Juden.So lange mir das niemand sagt, weiß ich nicht, wer Jude oder Roma oder sonstwas in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist. Es sind alles Menschen…

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Von: ilona https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1699 Mon, 04 Jul 2016 11:00:50 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1699 Als Antwort auf Ulrike.

„Es ist so, dass der gebildete Roma intergriert ist und nicht weiter auffällt. Wenn, dann fallen Roma auf, wenn sie in Verbindung mit Negativem gebracht werden.“

Da sprichst du den Kernpunkt des Problems an. Ein Roma ist in unseren Augen erst dann ein Roma, wenn er die Stereotype erfüllt. Sonst nehmen wir ihn einfach nicht als Roma wahr, was zur Zementierung der Stereotype nur beiträgt.

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Von: Ulrike https://wandernd.de/gypsys-tramps-and-thieves/comment-page-1/#comment-1698 Mon, 04 Jul 2016 08:56:29 +0000 https://wandernd.wordpress.com/?p=4224#comment-1698 Sehr, sehr interessant!
Es ist so, dass der gebildete Roma intergriert ist und nicht weiter auffällt. Wenn, dann fallen Roma auf, wenn sie in Verbindung mit Negativem gebracht werden. Die Südosteuropäischen Bettler, die zum Beispiel Hamburg unsicher machen, stammen nachgewiesenermaßen zu einem großen Teil aus einem Roma-Dorf in Rumänien. Und eine pflegebedürftige Person im Pflegeheim, in dem auch mein Vater lebt, ist „Zigeuner“. Er bezeichnet sich selbst so. Und er bietet kein besonders positives Bild.
Andererseits bin ich ganz mit dem romantischen Bild der „Zigeuner“ in den 60er Jahren groß geworden. Ich erinnere nur an den Schlager „Zigeunerjunge“ von der damals sehr beliebten Sängerin Alexandra. Auch habe ich sie noch gesehen, die Wohnwagen-Karawanen… „Lustig ist das Zigeuenerleben…“ Das war mein Bild von den „Zigeunern“. Heute finde ich es ganz spannend, wie die Romani eine doch ganz andere Tradition sich erhalten haben und den Tendenzen zur Globalisierung und Gleichmacherei widerstehen.
Ich hoffe, ich habe nun niemanden vor den Kopf gestoßen.
Danke für den Artikel, der mich auch nachdenklich gestimmt hat!
Liebe Grüße
Ulrike

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