Kommentare zu: Die barocke Wallfahrt. Teil 2. Der Wunderglaube: Medizin, Magie und Propaganda https://wandernd.de/wallfahrt-wunderglaube-mirakel/ Der Reiseblog für Geschichte-Fans Sun, 14 Feb 2021 17:56:50 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.10 Von: ilona https://wandernd.de/wallfahrt-wunderglaube-mirakel/comment-page-1/#comment-3323 Fri, 12 Jul 2019 21:05:19 +0000 https://wandernd.de/?p=14568#comment-3323 Als Antwort auf Barbara / Reisepsycho.

Ha, ich wusste, du hast was Spannendes dazu beizutragen!
Danke für den ausführlichen Kommentar und diese Ergänzungen.

Ich hätte damals gerne mehr Zeit gehabt, mich in diese psychologische Dimension des Glaubens einzulesen, aber das wär wirklich nur für mich gewesen, dazu reichte die Zeit einfach nicht beim MA schreiben.

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Von: Barbara / Reisepsycho https://wandernd.de/wallfahrt-wunderglaube-mirakel/comment-page-1/#comment-3321 Fri, 12 Jul 2019 19:44:23 +0000 https://wandernd.de/?p=14568#comment-3321 Das ist ein sehr spannender Ansatz, um magisches Denken darzulegen. Das Konzept des magischen Denkens sieht man in der Entwicklung bei Kindern sehr schön : sie glauben, dass ihre Handlungen und das, was sie sagen, Auswirkungen auf Geschehnisse haben. Wenn es tatsächlich so ist wird es als Kausalität empfunden.
Der Bestätigungsbias ist dabei so hoch, dass eben – wie du erwähnt hast – nur jene kausale Ereignisse erinnert und weiterezählt werden, die auch das gewünschte Ergebnis bringen.

Und obwohl es eine sehr basale Form des Ursache-Wirkungsdenkens ist, so ist sie doch wichtig. Weil sie Hoffnung gibt. Und nichts ist Menschen wertvoller als die Hoffnung. Sofern es einen einzigen Strohhalm zum Klammern gibt, ergreift man ihn – egal wie seltsam er scheinen mag. Das gibt Stabilität und erhält die Handlungsfähigkeit (man kann ja offenbar noch was tun und ist nicht vollkommen hilflos, selbst wenn es nur beten und wünschen ist).

Zu deiner Anmerkung im obigen Kommentar: man kann dem Hirn sogar beim Meditieren zusehen 🙂 Dabei entkoppelt sich frontal die linke und rechte Gehirnhälfte. Man dissoziiert sozusagen, was dann oft zu den „außerpersonellen“ Erfahrungen führt. Langfristig hat Beten (bei gläubigen Menschen) tatsächlich eine ressourcenfördernde Wirkung.

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Von: ilona https://wandernd.de/wallfahrt-wunderglaube-mirakel/comment-page-1/#comment-3320 Fri, 12 Jul 2019 19:20:41 +0000 https://wandernd.de/?p=14568#comment-3320 Als Antwort auf Thomas.

Da geb ich dir vollkommen recht.
Gebete haben ja durchaus eine Wirkung auf die Psyche. Wenn ich mich recht erinnere, kann man sogar messen, wo im Hirn Beten und Meditieren wirkt. Und Hoffnung haben hilft sicher in gefährlichen Situationen oder schweren Krankheiten weit mehr, als völlig zu verzagen und die Hoffnung zu verlieren.
Und wenn man allen widrigen Prognosen zum Trotz plötzlich doch gesund wurde, dann fühlte sich das einfach „wunderbar“ an. Heute ist es ja tatsächlich nicht anders.

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Von: Thomas https://wandernd.de/wallfahrt-wunderglaube-mirakel/comment-page-1/#comment-3319 Fri, 12 Jul 2019 19:07:44 +0000 https://wandernd.de/?p=14568#comment-3319 So seltsam diese kirchliche Magie aus heutiger Sicht erscheinen mag, glaube ich doch, dass sie am Ende doch gewirkt hat.
Im Endeffekt dürfte der Wirkungsmechanismus ein ähnlicher sein, wie er bei den homöopathischen „Arzneimitteln“ zu beobachten ist: Zum einem sind wir Menschen schlecht darin, zufällige Prozesse als solche zu erkennen und vermuten Wirkungen, wo keine sind, zum anderen gibt es ja durchaus auch bei Placebos eine Wirkung, die dann zwar eher psychosozial ist als medizinisch, aber dennoch vorhanden ist.
Ich bin gespannt, wie spätere Generationen auf unser Weltbild schauen werden .

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