Unter selbsterklärten „Reisenden“ (im Gegensatz zu Touristen!) im Allgemeinen und denen, die im Internet darüber berichten, im Besonderen sind Gruppenreisen etwas verpönt. Man reist doch – bitteschön! – individuell! Und natürlich sollte man am besten auch alleine reisen WOLLEN. Das ließe einem – so die Theorie – die absolute, ultimative Freiheit, um möglichst spontan ein Land abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden. Alles andere wird ein bisschen scheel angesehen – so kam es mir zumindest mitunter vor.
Blogparaden
Wandering and listening: meine persönliche Wanderlust-Hitparade
Wanderlust halte ich für ein bestimmendes Moment in meinem Leben. Ich wechsle gerne den Ort – den Aufenthaltsort für den Urlaub. Und den Wohnort. Mein diesjähriger Umzug wird wohl auch nicht der letzte gewesen sein.
Aber diese Wanderlust geht mit Abschieden einher, mit schmerzhaften Trennungen von Menschen, die einem viel bedeuten. Manche Abschiede dagegen fallen einem leicht. Es gibt so viele verschiedene Abschiede – und das Faszinierende daran ist, dass so ziemlich jeder davon schon einmal besungen wurde.
Hier also meine ganz persönliche Wanderlust-Hitparade
I’m a loser baby? 30 nach 30
30 ist ein magisches Alter. Ein symbolisches Alter. Aus irgendeinem Grund wird man am 30. Geburtstag nicht einfach ein Jahr älter – sondern erwachsen. Viele Menschen fürchten sich vor diesem Tag, mit dem sie ihre Jugend, ihre wilden Jahre hinter sich lassen. Vor dem Tag, von dem an sie offenbar schlagartig Verantwortung übernehmen müssen und nicht mehr jeden Blödsinn einfach tun können.
Spätestens jetzt denkt man über ein Häuschen im Grünen nach, darüber sich nieder zu lassen, zu heiraten, Kinder in die Welt zu setzen. Und wenn man diese Dinge noch nicht abgehakt hat, dann häufen sich mit dem Näherrücken – und v.a. dem Erreichen! – des 30. Lebensjahres die Nachfragen, wann man denn gedenkt, das alles zu tun und die gutbürgerlichen Must-Dos in die Tat umzusetzen.
Ich dagegen… ich bin 31, ich lebe mit zwei Katzen zusammen. Ich habe kein Haus, keinen Mann, keine Kinder, nicht mal ein Auto. Und eigentlich bin ich gefühlte Lichtjahre von all diesen Dingen entfernt.
I’m a loser baby…?
Wien für Deutsche. Lektion 1: Von der Heimkehr
Österreich und Deutschland – v.a. Süddeutschland – sind sich eigentlich nicht so unähnlich. Na gut, sie redeten komisch auf der jeweils anderen Seite der Grenze. Bevor ich nach Wien zog, schaute ich immer die ZIB2 (die österreichische Tagesschau) im ORF an, um mich „abzuhärten“, wie ich das damals nannte. Und ich amüsierte mich wirklich gut dabei.
Nach einer Weile in Wien nahm ich den österreichischen Akzent gar nicht mehr wahr, aber immer wenn ich dann nach Hause kam, amüsierte sich meine Mutter, wenn ich mal wieder die Silben langzog. „Haha, du redest schon wieder so wienerisch!“ Ja, danke. Karma is a bitch!
Fast sechs Jahre verbrachte ich insgesamt in Wien. Es waren keine großen Kulturschocks, mit denen ich konfrontiert wurde – aber viele viele kleine. Auch nach der Rückkehr nach Deutschland 2014.
Weiterlesen
Wattwandern und Krabbentrauma: Wie mir die Ferien meiner Kindheit das Meer verdarben
Meine Großeltern waren richtige Bergfexe. Sie liebten es, in die Berge zu fahren, dort zu wandern und auch den ein oder anderen Klettersteig zu erklimmen. Halsbrecherisch scheint es dabei manchmal zugegangen zu sein, wenn man meiner Mutter glauben darf, die selbst als Kind bei diesen Touren immer dabei war.
So ganz glücklich war sie darüber aber offenbar nicht immer. Ständig ging es ins Allgäu, ins Salzburger Land, in die Dolomiten. Ob sie sich vor einem der Klettersteige fürchtete, interessierte nicht weiter. „Wenn du nicht mitkommst, dann bleibst halt oben“, sollen meine Großeltern ihr mal gesagt haben, als sie eine Leiter nicht runterklettern wollte. Ich kann mir das eigentlich ganz gut vorstellen.
Jedenfalls hatte meine Mutter bald genug von den Bergen. Wieso mussten sie eigentlich immer in die Berge fahren? Könnte man nicht mal ans Meer? Als sie dann endlich alt genug war, um selbst zu entscheiden, wo es hin ging, war ihre große Zeit gekommen… und deshalb verbrachte ich gefühlt meine halbe Kindheit damit, in Gummistiefeln oder barfuß durchs Wattenmeer zu stapfen. Weiterlesen
Foto-Rückblick auf das erste Halbjahr 2015
Den statistischen Rückblick auf das erste Halbjahr 2015 habe ich euch bereits geliefert. Heute gibt es den Foto-Halbjahres-Rückblick.
Michael von Erkunde die Welt hatte die wunderbare Idee zu dieser Blogparade und hat dafür auch einige Kategorien vorgeschlagen.
Und auch wenn die Auswahl nicht immer leicht fiel – hier also meine schönsten Bilder 2015:
Eigentlich bin ich vollkommen reiseuntauglich
Angst auf Reisen? Kenn ich.
Von der Entdeckung meiner Höhenangst habe ich euch bereits ausführlich erzählt. Wenn ich je dazu kommen sollte, über meinen Kappadokienurlaub zu schreiben, werdet ihr auch noch etwas über Höhlenkoller erfahren.
Ich gestehe: Ich bin einfach ein Angsthase! Ach was, ich bin vollkommen reiseuntauglich!
Warum nicht jeder Ort eine Reise wert ist…
Reiseflops, wie sie Janine in ihrer Blogparade zusammenträgt, hatte ich tatsächlich sehr wenige. Es gab Orte, von denen ich nicht so hin und weg war, wie von anderen. Bei Paris etwa kann ich die Begeisterung, die viele für diese Stadt zu empfinden scheinen, nicht ganz nachvollziehen. Dennoch habe ich meinen Tag in Paris sehr genossen und würde niemandem davon abraten, dorthin zu fahren.
Mein Wochenende in Bologna erscheint mir in meiner Erinnerung als Aneinanderreihung von schlechter Organisation und schlechtem Timing. War Bologna deshalb ein Reiseflop? Nein, eigentlich nicht.
Und schon gar nicht würde ich die Ausflüge, bei denen so richtig ALLES schief ging, als Flops deklarieren. Sie sind mir v.a. als Abenteuer im Kopf geblieben.
Einen Ort gibt es aber, den ich gar nicht mehr besuchen würde und bei dem ich auch allen rate, sich bloß nicht zu lange dort aufzuhalten: Catania auf Sizilien.