Über unterschätzte Augenblicke und die Kunst des guten Lebens
Als ich noch einmal meinen Beitrag zum Thema „Alleine reisen“ durchlas, hatte ich das Gefühl, meinem Wochenende in Maribor Unrecht getan zu haben.
Tatsächlich war es kein Abenteuer gewesen, tatsächlich war ich nicht aufgeregt bevor es losging, tatsächlich traf ich dort keine Leute, mit denen ich mich unterhalten hätte.
Aber eigentlich macht das doch nichts! Es gibt Dinge, die man alleine, so ganz alleine, am besten erleben kann. z.B. den Sonnenuntergang an der Drau bei einem guten Glas slowenischen Wein und einem dicken Schmöker.
Bei der Durchsicht meiner Bilder stieß ich auf dieses Foto aus Maribor und sofort kamen die Ruhe und die Friedlichkeit dieses Augenblickes in mir wieder hoch. Ich konnte förmlich die Sonne wieder auf meiner Haut spüren und den wunderbaren Wein schmecken und fühlen, wie wunderbar ich die Welt und das Leben in diesem Augenblick fand.
Mag alles Qual,
Mag alles Leid und Schatten sein –
Doch diese eine süße Sonnenstunde nicht,
Und nicht der Duft vom roten Klee,
Und nicht das tiefe, zarte Wohlgefühl
In meiner Seele.(Hermann Hesse)
Solche Momente kenne ich auch von anderen Reisen. Etwa in der Normandie, als wir (fast) einen ganzen Tag vor unserem Zelt in der Sonne lagen und Ebbe und Flut beobachteten.
Oder als ich in Jordanien unter dem Sternenhimmel schlief. Natürlich ist das ein großartiges Erlebnis, mehrere Tage und Nächte in der Wüste zu verbringen. Das Größte für mich war aber, nachts aufzuwachen und in diesem kurzen wachen Moment über mir diese abermillionen von Sternen zu sehen. Unbezahlbar!
Ich muss dafür noch nicht einmal unbedingt wegfahren! Einen Tag frei nehmen oder am Wochenende an einen der Seen rund um München oder dort in der Gegend zu wandern – das ist wie Urlaub vom Alltag.
Die wunderbare Vinothek, in der ihr einen ähnlich idyllischen Moment verbringen könnt, ist übrigens die Vinoteka Maribor im Vodni Stolp.
Gewohnt habe ich in Maribor in der wunderbar gelegenen Pension 4rooms.*
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Habe gerade ein wenig in Deinem Blog geschmökert. Er ist voller kleiner Überraschunger, stilvoller Momente und kluger Gedanken. Wunderschön!
Oh, vielen lieben Dank, Sabine 🙂
So geht es mir auch immer, wenn ich in Blogs herumstöbere, denen ich schon eine Weile folge. Meist kennt man die alten Beiträge noch gar nicht 🙂
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