Kennt ihr das? Ihr seid unterwegs – manchmal wirklich weit weg, manchmal nur in der näheren Umgebung – und trefft jemanden unterwegs. Ihr unterhaltet euch vielleicht länger und ausführlich, vielleicht wechselt ihr aber auch nur ein paar Sätze. Vielleicht hilft der andere Euch weiter? Vielleicht ist es auch umgekehrt. So und so müsst ihr jedenfalls immer wieder an diese kurze Begegnung zurückdenken.
Diese kurzen Geschichten sind es doch wert, aufgeschrieben zu werden, dachte ich mir. Deshalb nun also eine neue Kategorie: „Begegnungen“
Dieses Bild ist euch vielleicht schon auf dieser Seite untergekommen. Von all meinen (fast 2000) Bildern aus Usbekistan mag ich dieses Foto ganz besonders: Es zeigt zum einen die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Usbeken und genauso ihre Freude am fotografiert werden. Und obendrein – und ich gestehe, dass mir das ein wenig schmeichelt – zeigt es, dass sie nicht ganz Unrecht hatten, wenn sie mir „usbekische Gesichtszüge“ unterstellten. Mehrfach wurde ich darauf angesprochen. Einmal, als ich gerade am Rande eines Marktes im Schatten saß und vor mich hin döste, wollte man sogar etwas bei mir kaufen, weil man glaubte, der nebenstehende Marktstand sei der meine.
Die Dame, die man hier auf dem Foto mit mir sieht, trafen wir in Chiwa.
In der Altstadt von Chiwa gibt es keinerlei motorisierten Verkehr, dennoch war es irrsinnig laut und es wuselte an allen Ecken und Enden – vor Touristen. Meist einheimische Touristen, muss man dazu sagen. Zahlreiche usbekische Reisegruppen waren unterwegs, um die Schönheiten ihres eigenen Landes kennen zu lernen. Und viele dieser Reisegruppen waren reine Frauengruppen. So auch hier.
Diese Dame war also mit anderen Usbekinnen unterwegs. Eine der beiden Schweizerinnen, die ich auf der Reise kennen gelernt hatte, fragte, ob sie ein Foto machen dürfte, was die Usbekinnen sofort freudig genehmigten. Und dann kamen wir „ins Gespräch“ – so gut man eben ins Gespräch kommen kann, wenn man keine gemeinsame Sprache spricht. Unter den Frauen der usbekischen Gruppe hatte diese Usbekin wohl einen besonderen Narren an mir gefressen. Sie wurde nicht müde, auf unsere Ähnlichkeiten hinzuweisen, meine Wangenknochen, Augenbrauen etc. nachzufahren und dann auf ihre zu deuten. Ich sähe usbekisch aus, sei nur zu blass, gab sie uns zu verstehen.
Zum Abschluss fotografierten wir uns dann alle gegenseitig und verabschiedeten uns. Die freundliche Usbekin dürfte also fast dasselbe Foto in ihrem Fotoalbum haben.
Stimmt, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen euch ist nicht zu leugnen 🙂 Begegnungen auf Reisen insbesondere mit Einheimischen sind es, was den Trip zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lässt. Schöne Erinnerung!
Die Usbeken waren allgemein so herzlich, aber diese Dame war ganz besonders herzlich und freute sich so über uns 😀
Ich fands auch niedlich, wie gerne sie sich fotografieren ließen und auch uns fotografierten.
Bei dieser Ähnlichkeit muss dies eine Heimat sein.
😀