Der Aquädukt-Wanderweg zwischen Lucca und Pisa (Via degli Acquedotti) [+Karte und gps]

Ein Wochenende wanderte ich auf dem Aquädukt-Wanderweg (ital. Via degli Acquedotti), der von Lucca nach Pisa führt (oder eben von Pisa nach Lucca, je nach Belieben). Dabei überquert der Wanderweg den Gebirgszug der Monti Pisani.
Der Weg ist ideal für alle, die in der Toskana wandern und dabei Geschichte mit Natur verbinden wollen – ähnlich wie der Sentiero delle Burraie in der Nähe von Florenz. Aufgrund der Start- bzw. Zielpunkte Lucca und Pisa ist er auch öffentlich sehr gut angebunden und kann auch in Abschnitten gegangen werden.

Die gesamte Via degli Acquedotti ist recht anspruchsvoll, weshalb ich in diesem Artikel auch Tipps gebe, wie man den Weg in leichteren Varianten gehen kann, die für so ziemlich jeden machbar sind.

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Auf dem Aquädukt-Wanderweg zwischen Lucca und Pisa

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Loreto in den Marken: Die Wallfahrt zum Heiligen Haus (Santa Casa)

Einstmals war es nach Rom der wichtigste Pilgerort Italiens: Loreto in den Marken. Abertausende Pilger aus allen Teilen der katholischen Welt kamen früher in den kleinen Ort an der Adriaküste, unweit von Ancona. Viele verbanden es mit einer Kavalierstour durch Italien oder mit einer Wallfahrt nach Rom.
Dabei gilt die Basilika vom „Heiligen Haus“ (Santa Casa) in Loreto als der älteste marianische Pilgerort: Als Lourdes und Fatima noch nichts weiter waren als kleine Dörfer und die Wallfahrten nach Altötting und Maria Zell gerade anfingen, groß zu werden, gingen in Loreto bereits Kaiser und Fürsten, Kardinäle und Päpste ein und aus.

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Heute ist das Heilige Haus in Loreto etwas in Vergessenheit geraten und die Pilgerwege, die dorthin führen, stehen weit hinter den Wegen nach Rom und Assisi zurück. Doch noch immer zieht es Scharen gläubiger Katholiken in die Marken.
Und wer sich die Landkarten der katholischen Welt genauer anschaut, wird feststellen, dass es in Mitteleuropa, aber auch in Lateinamerika und auf den Philippinen zahlreiche Kirchen und ganze Städte mit ähnlichen Namen gibt: Denn der kleine Ort an der Adriaküste hatte über Jahrhunderte eine große Ausstrahlung.

Wenn ihr euch für die spannende Geschichte der Santa Casa di Loreto interessiert, dann lest weiter. Denn es gibt wahrlich einiges darüber zu erzählen.

Das Ziel der Via Lauretana: Die Basilika von Loreto, links der Apostolische Palast

Das Ziel der Via Lauretana: Die Basilika von Loreto, links der Apostolische Palast

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Phlegräische Felder Sehenswürdigkeiten: Mehr als nur ein Vulkan! Geheimtipp bei Neapel

Welch schlechtes Timing, an einem Artikel über die Sehenswürdigkeiten der Phlegräischen Felder zu sitzen! Jetzt, in den ersten Monaten des Jahres 2025, ist die Region seismisch wieder sehr aktiv und es gab mehrere Erdbeben. Dennoch werde ich diesen Artikel jetzt veröffentlichen – denn auf seismisch aktive Phasen werden auch wieder ruhigere Phasen folgen. Das hoffe ich jedenfalls. Immerhin war es in den letzten Jahrhunderten so. Und die Schönheiten der Campi Flegrei haben schon zwei Jahrtausende überdauert – sie werden auch für uns noch eine Weile besuchbar bleiben. Auch das hoffe ich. Denn die Region hätte es verdient. All die Menschen, die ich dort traf und die mich baten, doch bitte jedem zu erzählen, wie schön es dort ist. Offline habe ich dies schon oft getan, jetzt tue ich es auch online. Auch wenn das Timing, wie gesagt, gerade nicht schlechter sein könnte. Aber immerhin sind die Campi Flegrei derzeit wieder in aller Munde. Lasst mich euch also zeigen, was es dort alles gibt – abgesehen vom berühmten Vulkan.


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Das Erste, was wir wahrnehmen, als die Metro aus Neapel sich den Phlegräischen Feldern nähert, ist der Geruch: Es riecht deutlich nach Schwefel. Diese Duftnoten kommen vom Solfatara Krater, der sich unweit von Pozzuoli befindet.
Wer Schwefel noch nie gerochen hat: es riecht wie ein gekochtes Ei. Sehr intensiv. Und im ersten Moment, noch im Zug, frage ich mich, wie man es hier aushalten kann mit diesem Geruch ständig in der Nase. Überraschenderweise gewöhnt man sich innerhalb kürzester Zeit daran: Wir nehmen den Schwefelgeruch dann gar nicht mehr wahr.

Unser Reiseziel ist Pozzuoli, nur etwa 10 km westlich von Neapels Innenstadt gelegen, wird die Stadt doch so gut von niemandem besucht.
Mich selbst hat es einige Jahre vorher durch puren Zufall hierher verschlagen: Ich verbrachte einige Tage auf der kleinen Insel Procida im Golf von Neapel. Am Tag meiner Abreise war es so stürmisch, dass die Fähre stundenlang nicht auslaufen konnte. Als es endlich möglich war, steuerte sie nicht – wie geplant – Neapel an, sondern den nächstgelegenen Hafen: Pozzuoli.

Im Vorbeihuschen im Regen, auf dem Weg von der Fähre zum Bahnhof, konnte ich einen kurzen Blick auf Pozzuoli werfen: Antike Säulen ragten mitten aus der mordernen Stadt hervor. Spannend… doch ich hatte keine Zeit, musste den Zug bekommen, um schließlich nach Sorrent fahren, wo ich eigentlich hinwollte.
Aber damals setzte sich in meinem Kopf fest: Irgendwann muss ich einmal hierher zurück.
In den kalten und wechselhaften Tagen des Februar 2023 war es dann endlich so weit: Ab auf die Phlegräischen Felder. Wo die Griechen ihre erste Kolonie des italienischen Festlandes gründete, wo sich der Eingang zur Unterwelt befand, wo die römische Oberschicht ihre Luxusvillen hatte und über dessen Hafen Rom für Jahrhunderte den Großteil seines Überseehandels abwickelte.

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18 Archäologische Stätten in Italien, die du vielleicht noch nicht kennst [mit Karte]

Italien ist berühmt für seine archäologischen Stätten. Antike Ausgrabungen sind einer der Hauptgründe für Kulturreisende, um Italien zu besuchen.

Besonders populär sind natürlich römische Ausgrabungen – wer an das antike Italien denkt, denkt fast automatisch an die Römer. Dabei sind die Ausgrabungen von Pompeji sicherlich die Bekanntesten, ebenso wie die vielen Ausgrabungsstätten in Rom, etwa das Kolosseum oder das Forum Romanum.
Doch neben den Römern haben noch viele andere Kulturen und Epochen ihre Spuren hinterlassen: Griechen, Etrusker, Samniten und viele weitere italische Völker. Italien ist voll archäologischer Stätten, die wenig besucht und weitgehend unbekannt sind – aber die viel zu bieten haben für alle Freunde von Geschichte und Antike.

In diesem Artikel möchte ich euch einige archäologische Stätten in Italien vorstellen, die ihr vielleicht noch nicht kennt.
Viele davon befinden sich unweit der großen und bekannten touristischen Städte.

In den römischen Thermen von Baiae: Nur eine der archäologischen Stätten in Italien, die du vielleicht noch nicht kennst

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Valcamonica – Felsbilder in der Lombardei: Italiens erste UNESCO Welterbestätte [+ Karte]

Valcamonica, Val Camonica oder Valle Camonica – drei Namen für dasselbe Tal: Das Tal des Flusses Oglio, der von Norden kommend in den Lago d’Iseo mündet.

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Falls ihr jetzt keine Ahnung habt, wovon ich spreche, dann seid getröstet: So ziemlich jeder, dem ich von meinen Urlaubsplänen erzählte, hatte Probleme damit, das Valcamonica einzuordnen. Auch ich bin nur deshalb darüber gestolpert, weil ich die Liste der italienischen UNESCO-Stätten durchgelesen habe: Denn das Valle Camonica ist die erste UNESCO-Welterbestätte Italiens!

Berühmt wurde es – zumindest in Archäologenkreisen – nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei große mit Felsbildern geschmückte Felsbrocken gefunden wurden. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Entdeckungen hinzu und bei der Aufnahme in die UNESCO-Liste 1979 waren 140.000 Figuren bekannt.

Inzwischen sind es zwischen 200.000 und 300.000. Auch megalithische Kultstätten wurden in der Zwischenzeit gefunden und archäologisch untersucht.

Valcamonica Fels Nr. 35 im Park von Naquane trägt viele Felsbilder.

Dennoch scheint das Valcamonica nach wie vor relativ unbekannt zu sein: Obwohl es unweit des touristisch überlaufenen Gardasees liegt, verirren sich eher vergleichsweise wenige Touristen in dieses landschaftlich schöne Gebirgstal. Die derzeitigen Pläne, die Ausgrabungsstätten museumspädagogisch zu modernisieren, werden daran hoffentlich etwas ändern. Denn was man hier zu sehen bekommt, ist wirklich einen Besuch wert!

Seid ihr neugierig geworden? Dann kommt mit ins Valcamonica in der Lombardei.

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Molise, Italien: Sehenswürdigkeiten und Rundreise [mit Karte]

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Der Molise in Italien ist eine sehr unbekannte Region. Ich habe euch bereits erzählt, warum der Molise eine Reise wert ist – aber was gibt es eigentlich zu sehen? In diesem Artikel soll es um die Sehenswürdigkeiten des Molise gehen. Um Kirchen und Klöster, um Schlösser, Museen und archäologische Ausgrabungen, die vielfältigen Landschaften, die Städte und Dörfer und Kunst vom 9. bis ins 21. Jahrhundert.

All das gibt es im Molise zu sehen und all das haben wir auf einer zweiwöchigen Rundreise erkundet. Deshalb möchte ich euch hier in diesem Artikel nicht nur mehr über die Molise Sehenswürdigkeiten verraten, sondern auch Tipps für euren eigenen Roadtrip in dieser Region geben.
Ich werde euch von unserem Roadtrip erzählen und auch sagen, was ich vielleicht beim nächsten Mal anders machen würde.

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Aliano: Auf den Spuren Carlo Levis in der Basilikata

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Bei meinem Ausflug in die Basilikata wollte ich unbedingt auch dem kleinen Ort Aliano einen Besuch abstatten.

Das Dorf liegt auf 555 m, gerade außerhalb des Alta Val d’Agri (also des höheren Teils des Tales des Flusses Agri), wo wir den Großteil unserer Tage in der Basilikata verbrachten. Aliano hat nicht einmal 900 Einwohner und wahrscheinlich würde niemand außerhalb des direkten Umlandes den Namen dieses Dorfes kennen, hätte nicht 1945 ein gewisser Carlo Levi aus Turin es unsterblich gemacht!

Carlo Levi, Arzt, Maler und Schriftsteller aus Norditalien, wurde in den 1930er Jahren aufgrund seiner antifaschistischen Tätigkeiten von der faschistischen Regierung verbannt – und zwar in den kleinen Ort in der Basilikata. Darüber schrieb er seinen autobiografischen Roman, bzw. seine Memoiren, „Christus kam nur bis Eboli“, in dem er Aliano – verklausuliert als „Gagliano“ – ein literarisches Denkmal setzte.
Bis heute bewahrt man Levis Andenken in Aliano in der Basilikata und erinnert sich seiner offensichtlich mit großer Sympathie.

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Ausgrabungen von Vulci: archäologischer Park und Landschaftspark (Parco naturalistico archeologico di Vulci)

Besuch der archäologischen Ausgrabungen und des Naturparks in Vulci in der Maremma (Latium).

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Im Mai und Juni 2024 verbrachten wir mehrere Tage in der Maremma. Wie schon bereits in unserem vorherigen Urlaub, wandelten wir auch hier auf den Spuren der Etrusker. Wir wanderten nicht nur durch die Vie Cave bei Pitigliano und Sovana und besuchten die etruskischen Gräber, sondern wollten auch unbedingt den Sprung über die Regionengrenze in den latinischen Teil der Maremma machen. Denn dort, im nördlichen Latium, nur etwa 40 Kilometer von Pitigliano entfernt, liegen die Ausgrabungen von Vulci.

Vulci gehörte zu den wichtigsten etruskischen Städten, wurde nach der Eroberung 280 vor Christus dann römisch umgeformt und schließlich im 8. Jahrhundert nach Christus gänzlich verlassen. Heute liegt Vulci im absoluten Nirgendwo, mitten in der herrlichen Landschaft der Maremma.

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