Phlegräische Felder Sehenswürdigkeiten: Mehr als nur ein Vulkan! Geheimtipp bei Neapel

Welch schlechtes Timing, an einem Artikel über die Sehenswürdigkeiten der Phlegräischen Felder zu sitzen! Jetzt, in den ersten Monaten des Jahres 2025, ist die Region seismisch wieder sehr aktiv und es gab mehrere Erdbeben. Dennoch werde ich diesen Artikel jetzt veröffentlichen – denn auf seismisch aktive Phasen werden auch wieder ruhigere Phasen folgen. Das hoffe ich jedenfalls. Immerhin war es in den letzten Jahrhunderten so. Und die Schönheiten der Campi Flegrei haben schon zwei Jahrtausende überdauert – sie werden auch für uns noch eine Weile besuchbar bleiben. Auch das hoffe ich. Denn die Region hätte es verdient. All die Menschen, die ich dort traf und die mich baten, doch bitte jedem zu erzählen, wie schön es dort ist. Offline habe ich dies schon oft getan, jetzt tue ich es auch online. Auch wenn das Timing, wie gesagt, gerade nicht schlechter sein könnte. Aber immerhin sind die Campi Flegrei derzeit wieder in aller Munde. Lasst mich euch also zeigen, was es dort alles gibt – abgesehen vom berühmten Vulkan.


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Das Erste, was wir wahrnehmen, als die Metro aus Neapel sich den Phlegräischen Feldern nähert, ist der Geruch: Es riecht deutlich nach Schwefel. Diese Duftnoten kommen vom Solfatara Krater, der sich unweit von Pozzuoli befindet.
Wer Schwefel noch nie gerochen hat: es riecht wie ein gekochtes Ei. Sehr intensiv. Und im ersten Moment, noch im Zug, frage ich mich, wie man es hier aushalten kann mit diesem Geruch ständig in der Nase. Überraschenderweise gewöhnt man sich innerhalb kürzester Zeit daran: Wir nehmen den Schwefelgeruch dann gar nicht mehr wahr.

Unser Reiseziel ist Pozzuoli, nur etwa 10 km westlich von Neapels Innenstadt gelegen, wird die Stadt doch so gut von niemandem besucht.
Mich selbst hat es einige Jahre vorher durch puren Zufall hierher verschlagen: Ich verbrachte einige Tage auf der kleinen Insel Procida im Golf von Neapel. Am Tag meiner Abreise war es so stürmisch, dass die Fähre stundenlang nicht auslaufen konnte. Als es endlich möglich war, steuerte sie nicht – wie geplant – Neapel an, sondern den nächstgelegenen Hafen: Pozzuoli.

Im Vorbeihuschen im Regen, auf dem Weg von der Fähre zum Bahnhof, konnte ich einen kurzen Blick auf Pozzuoli werfen: Antike Säulen ragten mitten aus der mordernen Stadt hervor. Spannend… doch ich hatte keine Zeit, musste den Zug bekommen, um schließlich nach Sorrent fahren, wo ich eigentlich hinwollte.
Aber damals setzte sich in meinem Kopf fest: Irgendwann muss ich einmal hierher zurück.
In den kalten und wechselhaften Tagen des Februar 2023 war es dann endlich so weit: Ab auf die Phlegräischen Felder. Wo die Griechen ihre erste Kolonie des italienischen Festlandes gründete, wo sich der Eingang zur Unterwelt befand, wo die römische Oberschicht ihre Luxusvillen hatte und über dessen Hafen Rom für Jahrhunderte den Großteil seines Überseehandels abwickelte.

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Valcamonica – Felsbilder in der Lombardei: Italiens erste UNESCO Welterbestätte [+ Karte]

Valcamonica, Val Camonica oder Valle Camonica – drei Namen für dasselbe Tal: Das Tal des Flusses Oglio, der von Norden kommend in den Lago d’Iseo mündet.

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Falls ihr jetzt keine Ahnung habt, wovon ich spreche, dann seid getröstet: So ziemlich jeder, dem ich von meinen Urlaubsplänen erzählte, hatte Probleme damit, das Valcamonica einzuordnen. Auch ich bin nur deshalb darüber gestolpert, weil ich die Liste der italienischen UNESCO-Stätten durchgelesen habe: Denn das Valle Camonica ist die erste UNESCO-Welterbestätte Italiens!

Berühmt wurde es – zumindest in Archäologenkreisen – nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei große mit Felsbildern geschmückte Felsbrocken gefunden wurden. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Entdeckungen hinzu und bei der Aufnahme in die UNESCO-Liste 1979 waren 140.000 Figuren bekannt.

Inzwischen sind es zwischen 200.000 und 300.000. Auch megalithische Kultstätten wurden in der Zwischenzeit gefunden und archäologisch untersucht.

Valcamonica Fels Nr. 35 im Park von Naquane trägt viele Felsbilder.

Dennoch scheint das Valcamonica nach wie vor relativ unbekannt zu sein: Obwohl es unweit des touristisch überlaufenen Gardasees liegt, verirren sich eher vergleichsweise wenige Touristen in dieses landschaftlich schöne Gebirgstal. Die derzeitigen Pläne, die Ausgrabungsstätten museumspädagogisch zu modernisieren, werden daran hoffentlich etwas ändern. Denn was man hier zu sehen bekommt, ist wirklich einen Besuch wert!

Seid ihr neugierig geworden? Dann kommt mit ins Valcamonica in der Lombardei.

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Balze im Valdarno: Wanderung in der Landschaft der Mona Lisa [+Karte und gpx-track]

Die Balze di Valdarno sah ich zum ersten Mal aus dem Zug: Wer zwischen Florenz und Arezzo den Direktzug nimmt, sieht irgendwann aus dem Fenster eine ganz besondere Landschaft: Zerklüftete steile Felswände ragen aus den Bäumen heraus. Es ist nur ein sehr begrenztes Gebiet – und schon ist man vorbei. Aber es sah wunderschön aus.

Schnell zeigte sich, dass es nicht so einfach war, genau dorthin zu kommen und dort zu wandern. Aber nach einiger Recherche fanden wir heraus, dass diese Formationen die „Balze di Valdarno“ sind und dass es noch mehr Orte gibt, wo man sie bewundern kann – und erwandern.
An einem Wochenende im Mai brachen wir also auf, um die Balze im Valdarno bei einer Wanderung zu erkunden.

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Phlegräische Felder: auf dem faszinierenden Supervulkan Europas

Es ist jetzt schon eineinhalb Jahre her, dass ich die Phlegräischen Felder (italienisch: Campi flegrei) bei Neapel besuchte. Seither habe ich viele Anläufe gestartet, um einen Artikel darüber zu schreiben, aber ich wusste nicht, wie ich beginnen sollte, denn es gab einfach zu viel darüber zu erzählen!

Selten habe ich eine Gegend gesehen, die so faszinierend war: Geologisch hochspannend, landschaftlich wunderschön und obendrein voll mit archäologischen Ausgrabungen. Dennoch wird die Gegend von Reisenden kaum besucht. Das liegt auch daran, dass immer wieder aufs Neue Schauergeschichten vom „Supervulkan“ durch die Medien geistern, die völlig überzogene Befürchtungen wecken.
Nun, es ist keineswegs so, dass die Phlegräischen Felder nicht ein vulkanisch höchst aktives Gebiet seien. Und ja, unter den Phlegräischen Feldern liegt tatsächlich ein sogenannter „Supervulkan“.
Aber die Phlegräischen Felder aus Angst zu meiden, während sich in Neapel, auf Capri und Ischia, die ebenso bei diesem Supervulkan liegen, die Touristen drängen, zeigt, dass doch irgendwie ganz schön viel Irrationalität im Spiel ist.

Die Phlegräischen Felder am Golf von Neapel: Blick vom jüngsten Vulkan Europas, dem Monte Nuovo, über die Bucht von Pozzuoli

Die Phlegräischen Felder am Golf von Neapel – so schön kann ein Supervulkan sein: Blick vom jüngsten Vulkan Europas, dem Monte Nuovo, über die Bucht von Pozzuoli

Ich kann nur sagen: Die Phlegräischen Felder gehören zu den spannendsten Gegenden, die ich in Italien bereist habe. Und sie verdienen eindeutig mehr Aufmerksamkeit bei den Italienreisenden. Deshalb möchte ich sie euch nun endlich vorstellen.

In diesem Artikel möchte ich mich dem Vulkanismus auf den Campi Flegrei widmen. In einem weiteren Artikel werde ich euch dann die Sehenswürdigkeiten dieses Gebiets vorstellen.

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Zugfahren in Italien: Tipps für eine stressfreie Bahnfahrt. +Reiseziele für Bahnreisende

Aktualisierung Oktober 2024. Da ich nun schon seit fast 15 Jahren kein Auto mehr habe, bestreite ich meinen Alltag und den größten Teil meiner Reisen mit den öffentlichen Vehrkehrsmitteln. Auch in Italien bin ich fast immer mit Bus und Bahn unterwegs.
In diesem Beitrag möchte ich euch Tipps für das Zugfahren in Italien geben: Was müsst ihr beim Bahnfahren in Italien beachten? Darf man mit Hund Zugfahren in Italien? Welche Apps gibt es für Bahnreisen in Italien? Auf diese und ähnliche Fragen möchte ich hier eine Antwort geben.
Eines gleich vorneweg: Bahnfahren in Italien ist recht günstig und zuverlässig.

Da der Artikel ursprünglich zu meiner Reihe „Reiseziele für Bahnreisende“ gehörte, findet ihr am Ende des Artikels auch viele Tipps, wohin in Italien man aus Deutschland, Österreich und der Schweiz relativ einfach mit dem Zug reisen kann.

Zu dieser Reihe:

Reisen mit dem Zug ist schon lange ein Schwerpunkt meines Blogs. Einer meiner guten Vorsätze für 2019 und danach war, weniger zu fliegen. Fliegen ist schlecht für die Umwelt, das wissen wir alle. Zug statt Flug lautet also die Devise! Und da auch Reisen nach Italien ein Schwerpunkt meines Blogs sind – was liegt näher als Reisen mit dem Zug nach Italien? Ebenso soll hier auf das Zugfahren in Italien näher eingegangen werden.

Andere Teile der Serie:

Reisen mit dem Zug in Mittel- und Osteuropa
Reisen mit dem Zug in West- und Nordeuropa
Reisen mit dem Zug in Südeuropa

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Essen gehen in Florenz: Tipps für Restaurantsuche & Aperitivo [+Hoteltipps]

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Essen gehen in Florenz! Wie in anderen touristischen Städten auch, kann es durchaus eine Herausforderung sein, wenn man in Florenz gut und authentisch essen gehen möchte.
Ich möchte euch hier ein paar Tipps geben, wie ihr authentische Restaurants in Florenz findet, welche NoGos und Essgewohnheiten euch in Florenz und allgemein in Italien erwarten und euch auch einige traditionelle toskanische und florentinische Gerichte vorstellen.

Am Ende des Artikels gebe ich euch zudem Hoteltipps für Florenz. Alle Tipps in diesem Artikel beruhen auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen!

Achtung, gleich vorneweg: Dieser Artikel enthält weniger Fotos, als ihr es normalerweise von mir gewohnt seid. Offensichtlich fotografiere ich beim Essen gehen in Florenz nicht so viel. Deshalb musste für das Cover-Bild auch ein Foto herhalten, dass nicht in Florenz, sondern im Chianti aufgenommen wurde.

mangi meglio vivi meglio

Besser essen, besser leben – so die eindeutige Botschaft im Mercato Centrale

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Tivoli Sehenswürdigkeiten: Villen, Parks und Tempel

Nur etwa 30 Kilometer trennen das Städtchen Tivoli mit seinen Sehenswürdigkeiten, seinen Villen und Parks und seinen verwinkelten Altstadtgassen von Rom. Doch während Rom in der Ebene, auf gerade einmal 37 m über dem Meeresspiegel, liegt, steigt das Gelände bei Tivoli rasch auf 200 m an und schließlich auf über 600 m. Tivoli liegt an den westlichen Ausläufern des Apennin, auf der letzten Erhebung – oder auf der ersten, von Rom kommend, je nach Blickwinkel – und bietet einen weiten Blick in die Ebene bis zur Ewigen Stadt.

Kein Wunder also, dass römische Kaiser, Päpste und Kardinäle diesen kleinen Ort über Jahrhunderte hinweg wählten, um hier prachtvolle Villen und Parks zu bauen und so dem Gedränge und der Hitze der Stadt Rom zu entfliehen. Tivolis Lage macht die Stadt zum idealen Ort für die Sommerfrische für geplagte Römer – und das seit Jahrtausenden. Viele haben ihre Spuren in und um Tivoli hinterlassen und das macht den kleinen Ort mit seinen 55 000 Einwohnern zu einer Fundgrube für Geschichte- und Kunstfreunde. Doch auch für die Industriegeschichte war Tivoli nicht unbedeutend.

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Weihnachten auf Stromboli: Winter auf den Äolischen Inseln

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Dass wir im Winter unseren Urlaub auf Sizilien verbringen möchten, war schnell klar. Mein letzter Silizilien-Besuch liegt nun doch schon 15 Jahre zurück und wann wäre ein besserer Zeitpunkt für einen erneuten Sizilienurlaub als im Winter? Dass wir Weihnachten auf Stromboli verbringen würden, war keineswegs von Anfang an klar. Fest stand eigentlich nur Palermo – und dann brüteten wir, welchen Ort wir noch anhängen könnten.
Bei einem Blick auf die Sizilienkarte sagte dann mein Freund plötzlich: „Stromboli? Das ist doch, wo sie bei Jules Verne von der Reise zum Mittelpunkt der Erde wieder an die Oberfläche kommen! Ich war in Island bei dem Gletscher, wo sie eingestiegen sind… fahren wir nach Stromboli?“

Und tatsächlich… die Forscher, die bei Jules Verne in Island ihre Reise zum Mittelpunkt der Erde begannen, kamen – zu ihrer eigenen Überraschung – auf Stromboli wieder ans Tageslicht.

So brachte uns die Science Fiction-Begeisterung meines Partners über Weihnachten nach Stromboli, wo wir die Vorzüge der absoluten Nebensaison genossen: das totale Abschalten in einer Stille, die nur vom Meeresrauschen und dem Donnern des Vulkans unterbrochen wurde. Und gelegentlich vom Rattern einer Ape.

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