Baltikum mit dem Zug – Erfahrungsbericht: Durch Litauen, Lettland und Estland

„Gute Neuigkeiten für Zugreisende im Baltikum!“ – so begann ein Facebook-Post, der im Dezember 2024 auf meinem Feed auftauchte: Die Zug-Betreibergesellschaften der drei Länder hatten ihre Fahrpläne aufeinander abgeglichen – es würde ab Februar 2025 also viel leichter sein, mit dem Zug durch das Baltikum zu reisen: Von Vilnius über Riga nach Tallinn an einem Tag, wenn man das denn wollte.
Das war das erste Mal, dass mir die Idee zu meiner Zugreise durch die baltischen Staaten kam.

Ein weiterer Schritt zur Umsetzung dieser Idee war der zu erwartende heiße italienische Sommer: Normalerweise reiste ich nie im Sommer in den Norden. Ich wollte nie irgendwohin, wo es kühler war, als zu Hause – zumindest solange ich in Deutschland lebte.
Hier in Florenz gefiel mir die Idee auf einmal, im Sommer einige Zeit in den Norden zu fliehen, um der größten Hitze zu entgehen. Ließe sich das etwa verbinden?

Siehe da: Es ließ sich verbinden – und so buchte ich für den Juli 2025 eine Reise mit dem Zug durch das Baltikum: Von Vilnius über Riga nach Tallinn – natürlich nicht an einem Tag, sondern mit mehreren Zwischenstopps in etwa zweieinhalb Wochen.

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Loreto in den Marken: Die Wallfahrt zum Heiligen Haus (Santa Casa)

Einstmals war es nach Rom der wichtigste Pilgerort Italiens: Loreto in den Marken. Abertausende Pilger aus allen Teilen der katholischen Welt kamen früher in den kleinen Ort an der Adriaküste, unweit von Ancona. Viele verbanden es mit einer Kavalierstour durch Italien oder mit einer Wallfahrt nach Rom.
Dabei gilt die Basilika vom „Heiligen Haus“ (Santa Casa) in Loreto als der älteste marianische Pilgerort: Als Lourdes und Fatima noch nichts weiter waren als kleine Dörfer und die Wallfahrten nach Altötting und Maria Zell gerade anfingen, groß zu werden, gingen in Loreto bereits Kaiser und Fürsten, Kardinäle und Päpste ein und aus.

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Heute ist das Heilige Haus in Loreto etwas in Vergessenheit geraten und die Pilgerwege, die dorthin führen, stehen weit hinter den Wegen nach Rom und Assisi zurück. Doch noch immer zieht es Scharen gläubiger Katholiken in die Marken.
Und wer sich die Landkarten der katholischen Welt genauer anschaut, wird feststellen, dass es in Mitteleuropa, aber auch in Lateinamerika und auf den Philippinen zahlreiche Kirchen und ganze Städte mit ähnlichen Namen gibt: Denn der kleine Ort an der Adriaküste hatte über Jahrhunderte eine große Ausstrahlung.

Wenn ihr euch für die spannende Geschichte der Santa Casa di Loreto interessiert, dann lest weiter. Denn es gibt wahrlich einiges darüber zu erzählen.

Das Ziel der Via Lauretana: Die Basilika von Loreto, links der Apostolische Palast

Das Ziel der Via Lauretana: Die Basilika von Loreto, links der Apostolische Palast

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Via Lauretana – Pilgern in Mittelitalien: Karte, gpx-tracks, Unterkünfte, FAQ

Im April und Mai 2025 wanderte ich für drei Wochen auf der Via Lauretana – auch Cammino Lauretano genannt.
Meine Pilgerwanderung begann in Chiusi, noch in der Toskana, und führte mich auf etwa 250 Kilometern durch Umbrien und die Marken.

Dabei durchwanderte ich die Valle Umbra (das „umbrische Tal“), überquerte den Appenin und durchwanderte das Hügelland der Marche. Ich besuchte Perugia und Assisi, sah die Hochebenen von Colfiorito, bestaunte Fresken aus der Giotto-Schule in Tolentino und erlebte auch die noch immer unter den Folgen des Erdbebens von 2016 leidenden Gebiete der Marken. Und am Ende wartete die prächtige Basilika der Santa Casa auf mich – von der ich schon im Geschichte-Studium so viel gehört hatte.

In diesem Artikel möchte ich euch einen Überblick über die offiziellen Routen der Via Lauretana geben. Doch vor allem möchte ich euch meinen eigenen Cammino Lauretano etwas vorstellen: Welche Etappen wählte ich? Wo übernachtete ich? Dazu praktische Tipps zu Pilgerausweis und Stempeln, Reisezeit und Tipps für Apps und Webseiten.

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Rund um La Verna: Drei Tage wandern im Casentino, Toskana (+Karten, gpx-tracks)

Wandern im Casentino in der Toskana: rund um das franziskanische Heiligtum La Verna.

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Auf 1128 Metern liegt, umgeben von herrlichen, verwunschenen Wäldern des Nationalparks Casentino, der Komplex La Verna. Hier, inmitten dieser abgeschiedenen Gegend, errichtete der Heilige Franz von Assisi bereits 1214 eine Einsiedelei, in die er sich zurückzog und wo er, so die Legende, die Stigmata – die Wundmale Christi – empfangen haben soll.
Heute befindet sich hier ein Gebäudekomplex aus Kirchen und Kapellen, Klosterbauten mit mehreren Kreuzgängen und was sonst noch zum Wallfahrtsgeschäft dazugehört.
Trotzdem hat der Ort noch viel von seiner Magie bewahrt. Die Wälder, die das Santuario umgeben, wurden mir oft als besonders schön und stimmungsvoll empfohlen – und ich kann dem nur zustimmen.

Wandern im Casentino: in den magischen Wäldern rund um La Verna

Drei Tage wanderten wir rund um La Verna durch den Casentino – eine wunderschöne Wanderregion für alle, die schier endlose, verwunschene Wälder lieben und Stille in der Natur suchen. Hier möchte ich euch die Gegend und unsere Wanderroute vorstellen.

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Phlegräische Felder Sehenswürdigkeiten: Mehr als nur ein Vulkan! Geheimtipp bei Neapel

Welch schlechtes Timing, an einem Artikel über die Sehenswürdigkeiten der Phlegräischen Felder zu sitzen! Jetzt, in den ersten Monaten des Jahres 2025, ist die Region seismisch wieder sehr aktiv und es gab mehrere Erdbeben. Dennoch werde ich diesen Artikel jetzt veröffentlichen – denn auf seismisch aktive Phasen werden auch wieder ruhigere Phasen folgen. Das hoffe ich jedenfalls. Immerhin war es in den letzten Jahrhunderten so. Und die Schönheiten der Campi Flegrei haben schon zwei Jahrtausende überdauert – sie werden auch für uns noch eine Weile besuchbar bleiben. Auch das hoffe ich. Denn die Region hätte es verdient. All die Menschen, die ich dort traf und die mich baten, doch bitte jedem zu erzählen, wie schön es dort ist. Offline habe ich dies schon oft getan, jetzt tue ich es auch online. Auch wenn das Timing, wie gesagt, gerade nicht schlechter sein könnte. Aber immerhin sind die Campi Flegrei derzeit wieder in aller Munde. Lasst mich euch also zeigen, was es dort alles gibt – abgesehen vom berühmten Vulkan.


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Das Erste, was wir wahrnehmen, als die Metro aus Neapel sich den Phlegräischen Feldern nähert, ist der Geruch: Es riecht deutlich nach Schwefel. Diese Duftnoten kommen vom Solfatara Krater, der sich unweit von Pozzuoli befindet.
Wer Schwefel noch nie gerochen hat: es riecht wie ein gekochtes Ei. Sehr intensiv. Und im ersten Moment, noch im Zug, frage ich mich, wie man es hier aushalten kann mit diesem Geruch ständig in der Nase. Überraschenderweise gewöhnt man sich innerhalb kürzester Zeit daran: Wir nehmen den Schwefelgeruch dann gar nicht mehr wahr.

Unser Reiseziel ist Pozzuoli, nur etwa 10 km westlich von Neapels Innenstadt gelegen, wird die Stadt doch so gut von niemandem besucht.
Mich selbst hat es einige Jahre vorher durch puren Zufall hierher verschlagen: Ich verbrachte einige Tage auf der kleinen Insel Procida im Golf von Neapel. Am Tag meiner Abreise war es so stürmisch, dass die Fähre stundenlang nicht auslaufen konnte. Als es endlich möglich war, steuerte sie nicht – wie geplant – Neapel an, sondern den nächstgelegenen Hafen: Pozzuoli.

Im Vorbeihuschen im Regen, auf dem Weg von der Fähre zum Bahnhof, konnte ich einen kurzen Blick auf Pozzuoli werfen: Antike Säulen ragten mitten aus der mordernen Stadt hervor. Spannend… doch ich hatte keine Zeit, musste den Zug bekommen, um schließlich nach Sorrent fahren, wo ich eigentlich hinwollte.
Aber damals setzte sich in meinem Kopf fest: Irgendwann muss ich einmal hierher zurück.
In den kalten und wechselhaften Tagen des Februar 2023 war es dann endlich so weit: Ab auf die Phlegräischen Felder. Wo die Griechen ihre erste Kolonie des italienischen Festlandes gründete, wo sich der Eingang zur Unterwelt befand, wo die römische Oberschicht ihre Luxusvillen hatte und über dessen Hafen Rom für Jahrhunderte den Großteil seines Überseehandels abwickelte.

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18 Archäologische Stätten in Italien, die du vielleicht noch nicht kennst [mit Karte]

Italien ist berühmt für seine archäologischen Stätten. Antike Ausgrabungen sind einer der Hauptgründe für Kulturreisende, um Italien zu besuchen.

Besonders populär sind natürlich römische Ausgrabungen – wer an das antike Italien denkt, denkt fast automatisch an die Römer. Dabei sind die Ausgrabungen von Pompeji sicherlich die Bekanntesten, ebenso wie die vielen Ausgrabungsstätten in Rom, etwa das Kolosseum oder das Forum Romanum.
Doch neben den Römern haben noch viele andere Kulturen und Epochen ihre Spuren hinterlassen: Griechen, Etrusker, Samniten und viele weitere italische Völker. Italien ist voll archäologischer Stätten, die wenig besucht und weitgehend unbekannt sind – aber die viel zu bieten haben für alle Freunde von Geschichte und Antike.

In diesem Artikel möchte ich euch einige archäologische Stätten in Italien vorstellen, die ihr vielleicht noch nicht kennt.
Viele davon befinden sich unweit der großen und bekannten touristischen Städte.

In den römischen Thermen von Baiae: Nur eine der archäologischen Stätten in Italien, die du vielleicht noch nicht kennst

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Valcamonica – Felsbilder in der Lombardei: Italiens erste UNESCO Welterbestätte [+ Karte]

Valcamonica, Val Camonica oder Valle Camonica – drei Namen für dasselbe Tal: Das Tal des Flusses Oglio, der von Norden kommend in den Lago d’Iseo mündet.

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Falls ihr jetzt keine Ahnung habt, wovon ich spreche, dann seid getröstet: So ziemlich jeder, dem ich von meinen Urlaubsplänen erzählte, hatte Probleme damit, das Valcamonica einzuordnen. Auch ich bin nur deshalb darüber gestolpert, weil ich die Liste der italienischen UNESCO-Stätten durchgelesen habe: Denn das Valle Camonica ist die erste UNESCO-Welterbestätte Italiens!

Berühmt wurde es – zumindest in Archäologenkreisen – nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei große mit Felsbildern geschmückte Felsbrocken gefunden wurden. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Entdeckungen hinzu und bei der Aufnahme in die UNESCO-Liste 1979 waren 140.000 Figuren bekannt.

Inzwischen sind es zwischen 200.000 und 300.000. Auch megalithische Kultstätten wurden in der Zwischenzeit gefunden und archäologisch untersucht.

Valcamonica Fels Nr. 35 im Park von Naquane trägt viele Felsbilder.

Dennoch scheint das Valcamonica nach wie vor relativ unbekannt zu sein: Obwohl es unweit des touristisch überlaufenen Gardasees liegt, verirren sich eher vergleichsweise wenige Touristen in dieses landschaftlich schöne Gebirgstal. Die derzeitigen Pläne, die Ausgrabungsstätten museumspädagogisch zu modernisieren, werden daran hoffentlich etwas ändern. Denn was man hier zu sehen bekommt, ist wirklich einen Besuch wert!

Seid ihr neugierig geworden? Dann kommt mit ins Valcamonica in der Lombardei.

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Dörfer des Molise: die schönsten Borghi der Region [mit Karte]

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Bei unserer Rundreise durch den Molise im Herbst 2024 besuchten wir auch viele Dörfer des Molise. Schöne Borghi findet man in Italien ja zu Hauf, in jeder Region. Und auch der Molise ist nicht arm daran.
Sie liegen meist in herrlicher Lage auf Hügelkuppen, manchmal spektakulär auf oder zwischen Felsen und bieten einen wunderbaren Blick ins Land.

Wie viele Dörfer es im Molise gibt? Unzählige! Und es ist absolut unmöglich auf einer Reise auch nur all die schönen und herrlich gelegenen Exemplare zu sehen. Bei unseren Fahrten durch die Region sahen wir häufig Borghi in der Ferne auf einer Hügelkuppe thronen und dachten uns, dass sicher auch dieser Borgo einen Besuch wert wäre. Aber man muss auswählen und so kann ich auch hier nur eine Auswahl der Dörfer des Molise bieten.
Für eure eigene Reise in diese schöne Region, kann ich nur empfehlen, die Augen offen zu halten und euch auch einmal treiben zu lassen. Wenn es euch irgendwo gut gefällt, macht doch einen kurzen Stopp – so entdeckt auch ihr sicher schöne Borghi im Molise, die hier nicht genannt werden.

Der Molise ist die ideale Region für solche Entdeckungen! Nutzt diese (sehr persönliche) Liste der schönsten Dörfer des Molise also einfach als Anregung für eigene Erkundungen.

Zu vielen in diesem Artikel genannten Themen findet ihr weiterführende Informationen in meinem Artikel über unsere zweiwöchige Rundreise zu den Sehenswürdigkeiten des Molise.

Pietracupa: für mich eines der schönsten Dörfer im Molise

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