Avignon Sehenswürdigkeiten: 12 Tipps für den Südfrankreich Urlaub

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Avignon ist eine der bedeutendsten Städte der Provence und die größte Stadt im Département Vaucluse – und sollte bei keinem Südfrankreich Urlaub fehlen. Von ihren knapp 92.000 Einwohnern leben ca. 15.000 noch immer innerhalb des unversehrten mittelalterlichen Mauerrings. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die berühmteste von Avignons Sehenswürdigkeiten und das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings die Brücke Saint-Bénézet – der „Pont d’Avignon“, den wir alle aus dem berühmten Kinderlied kennen. Prägend für die Geschichte waren aber v.a. 70 Jahre im 14. Jahrhundert: Denn in dieser Zeit weilten die Päpste in der Stadt und schufen einige der Wichtigsten von Avignons Sehenswürdigkeiten: Den Palais des Papes, die Stadtmauer und einige Kirchen zum Beispiel.

Avignon Sehenswürdigkeiten: Brücke, Papstpalast, Kathedrale

Avignon Sehenswürdigkeiten: Tipps für den Südfrankreich Urlaub

In diesem Artikel zeige ich euch die schönsten Sehenswürdigkeiten Avignons und erzähle euch über ihre spannende Geschichte. Außerdem verrate ich euch, wo ihr gut bummeln gehen könnt, welcher Ausflug sich lohnt und wo das Craftbeer auch in Südfrankreich Einzug gehalten hat.

Weiterlesen über Südfrankreich:

Avignon Sehenswürdigkeiten: 12 Tipps für den Südfrankreich Urlaub

Avignon ist eine Stadt mit einer unglaublich spannenden Geschichte. Ihre große Zeit war eigentlich nur ziemlich kurz: 70 Jahre im 14. Jahrhundert! Aber die Epoche war von großer Bedeutung für die Geschichte des Christentums.
Französische Würdenträger bestiegen den päpstlichen Thron und blieben gleich in Frankreich. Von nun an war nicht mehr Rom das Zentrum des Christenheit, sondern eine Stadt in Südfrankreich! Dieser Umzug wurde von den Zeitgenossen sehr kritisch betrachtet und als das „Babylonische Exil der Kirche“ bezeichnet.
Nach Rückkehr der Päpste nach Rom um 1376  wurden in Avignon Gegenpäpste gewählt: Das große Abendländische Schisma war geboren!

Meine vier Top Sehenswürdigkeiten für Avignon

Beginnen möchte ich den Artikel mit den vier Sehenswürdigkeiten in Avignon, die mich am meisten beeindruckt haben. Es ist kein Zufall, dass diese vier Bauwerke eine bauliche Einheit bilden und der Silhouette der Stadt ihre charakteristische Prägung aufdrücken!

Ansicht von Avignons Sehenswürdigkeiten

Avignon Sehenswürdigkeiten – wie aus einem Guss sieht die Altstadt von Avignon aus, wenn man ihre Skyline vom anderen Rhôneufer aus betrachtet

#1 Die Brücke von Avignon: Pont Bénézet

Der Pont d’Avignon ist mit Abstand die bekannteste Sehenswürdigkeit Avignons! Jeder kennt diese Brücke und jeder, der hier ist, hat diesen verdammten Ohrwurm: Sur le pont d’Avignon…

</p> <h4><strong>Sur le Pont d'Avignon, der berühmte Ohrwurm</strong></h4> <p>

Die heutige Version des Liedes stammt übrigens erst aus dem 19. Jahrhundert – es gehörte zu einer Oper mit dem Titel „Sur le pont d’Avignon“. Es soll aber auf ein Volkslied aus dem 16. Jahrhundert zurückgehen. Damals hieß es noch „Sous le Pont d’Avignon“ – also UNTER der Brücke von Avignon. Denn auf der Brücke hat nie jemand getanzt.
Die Brücke überspannte aber die Île de la Barthelasse auf der sich das Vergnüngungsviertel der Stadt befand.

Der eigentliche Name der steinernen Brücke lautet Pont Saint-Bénézet. Der Heilige Bénézet war der Legende nach ein Hirte, dem in einer himmlischen Vision der Auftrag gegeben wurde, nach Avignon zu gehen und eine Brücke über die Rhône zu errichten. Als er dies den Bürgern Avignons erzählte, lachten sie erst einmal herzlich. Denn um die Rhône hier zu überwinden, musste man eine über 900m lange Brücke bauen! Ein Ding der Unmöglichkeit im 12. Jahrhundert. Bénézet ließ sich allerdings nicht verdrießen, sondern warf kurzerhand einen gewaltigen Stein als Grundstein an das Ufer des Flusses und brachte die Spötter so zum verstummen.

Blick auf den Pont Bénézet

Blick auf den Pont Bénézet

Wahrscheinlich war Bénézet nicht der zarte Hirteknabe der Legende, sondern eher ein Unternehmer. Er gründete eine Bruderschaft der „fratres pontifices“ – also der „Brückenbrüder“. Mit ihrer Hilfe wurden Spenden gesammelt, um Brücken, Wege und Pilgerherbergen zu bauen. Auch in Avignon wurden die erste Holzbrücke und eine Herberge errichtet.  Die Bruderschaft wurde im 15. Jahrhundert aufgelöst.

Sehenswürdigkeiten: Eine Brückenkapelle auf dem Pont Bénézet in Avignon

Eine Brückenkapelle auf dem Pont Bénézet in Avignon

Die Brücke hatte in ihrer Gänze eine Länge von etwa 920m und überspannte in 22 Bögen die Rhône. Die erste Holzbrücke aus dem 12. Jahrhundert wurde bereits im folgenden Jahrhundert zerstört. Im 14. Jahrhundert begann man dann wohl mit der Konstruktion der berühmten Steinbrücke.
Nachdem ich von der musealen Präsentation im Papstpalast ziemlich enttäuscht war (siehe unten) sei zur Ehrenrettung Avignons gesagt, dass sie hier auf der berühmten steinernen Brücke, sehr bemüht waren, den Mythos etwas geradezurücken. Es wurde hier durchaus erwähnt, dass Historiker anzweifeln, dass die Brücke jemals gänzlich aus Stein gebaut wurde. Sie war ein einziges Verlustgeschäft und musste ständig repariert und ausgebessert werden, da Hochwasser sie permanent zerstörten. Das Hochwasser von 1660 zerstörte sie dann so weitgehend, dass sie nicht mehr aufgebaut wurde. Bis heute sind nur die ersten vier Steinbögen erhalten.

Zudem wird in der Ausstellung noch deutlich gemacht, dass die Brücke den Anforderungen des Warenverkehrs zwischen den beiden Flussufern eigentlich nicht gerecht wurde. Sie war so schmal, dass sie für Wagen nicht passierbar war. Boote und Fähren blieben deshalb immer parallel in Gebrauch.
Wesentlich war die Brücke allerdings als Kontrollpunkt für den Warentransport auf der Rhône. Deshalb stritten die Stadt Avignon und der König von Frankreich sehr lange erbittert darum.

Auf der Brücke von Avignon. Ziemlich eindeutig: Hier kam kein Fuhrwerk vorbei

Auf der Brücke von Avignon. Ziemlich eindeutig: Hier kam kein Fuhrwerk vorbei

Diese berühmte Sehenswürdigkeit von Avignon hatte also durchaus eine große Bedeutung. Allerdings weniger für den Warenverkehr zwischen den Rhôneufern als für den auf dem Fluss.

Eintritt Pont Bénézet
Ein Eintritt nur für die Brücke Bénézet kostet 5€ (ermäßigt 4€, Schüler 3,50€). Es gibt allerdings auch ein Kombiticket Palais des Papes + Pont Bénézet für 14,50€ (Schüler 10€).

#2 Der Papstpalast: Palais des Papes

Dies ist sicher nicht die bekannteste Sehenswürdigkeit in Avignon (das ist natürlich die berühmte Brücke!) – aber es ist ganz bestimmt die bedeutendste. Denn die Anwesenheit des Kirchenoberhaupts im 14. Jahrhundert war es, die eine mittelgroße Stadt in Südfrankreich auf das weltpolitische Parkett holte. Allerdings war dies schon bei den Zeitgenossen alles andere als unumstritten!

Weiterlesen:

Der Papstpalast in Avignon. – Oder: Was machten die Päpste in Avignon?

Praktische Informationen
1. Sept. bis 1. Nov.: 9.00 – 19.00 Uhr
2. Nov. bis 29. Feb.: 9.30 – 17.45 Uhr
März: 9.00 – 18.30 Uhr
1. April bis 30. Juni: 9.00 – 19.00 Uhr
Juli: 9.00 – 20.00 Uhr
August: 9.00 – 20.30 Uhr

Der Eintritt nur für den Palast kostet 12€ (ermäßigt 10€, Schüler 6,50€). Es gibt allerdings auch ein Kombiticket Papstpalast + Pont Bénézet für 14,50€ (Schüler 10€).

Vor Ort sind keine regelmäßig stattfindenden Führungen im Palais des Papes buchbar. Auf der Seite von Avignon Tourisme findet man allerdings eine Auswahl an Führungen, auch durch den Palais des Papes

</p> <h4><strong>Geschichtsklitterung im Papstpalast? </strong></h4> <p>

Für Avignon war dies die goldene Zeit und genauso wird das Avignonesische Papsttum in der Ausstellung im Palais des Papes auch präsentiert: Kritische Stimmen findet man nicht. Diese Episode der Kirchen- und Stadtgeschichte wird in einem so positiven Licht dargestellt, dass es durchaus an Geschichtsklitterung grenzt. Und wenn man es nicht positiv darstellen konnte, so stellte man es zumindest so neutral wie nur möglich dar.

Im Großen und Ganzen beschränkt sich die museale Präsentation auf baugeschichtliche Fakten. Lediglich ganz am Anfang muss man dann doch einmal auf die Geschichte des Avignonesischen Papsttums eingehen – und man tat dies auf eine Weise, dass mir wirklich die Haare zu Berge standen.

Da sehr viele Menschen jährlich den Palais des Papes besuchen und vielleicht nicht die entsprechende historische Vorbildung haben, habe ich mich in einem anderen Artikel mit dem Papstpalast und dem Papsttum in Avignon befasst.

Avignon Sehenswürdigkeiten: Palais des Papes und Kathedrale im Nebel


#3 Die Kathedrale von Avignon

Die Kathedrale von Avignon heißt vollständig  Kathedrale Notre-Dame des Doms d’Avignon. Die im 12. Jahrhundert entstandene romanische Kirche liegt auf einem Felssporn – dem Rocher des Doms – oberhalb des Palais des Papes.
Im 14. Jahrhundert – also zur Zeit des Avignonesischen Papsttums – wurde die Kathedrale umgebaut und um die Seitenschiffe erweitert. Es ist also  kein Wunder, dass sie sich beim Anblick der Stadt quasi nahtlos in das Ensemble des Palais des Papes einfügt. Sie sticht v.a. durch die weithin leuchtende goldene Marienstatue aus dem 19. Jahrhundert hervor, die auf dem Turmspitze angebracht wurde.

Avignon Sehenswürdigkeiten - alle auf einen Streich. Blick von der berühmten Brücke

Avignon Sehenswürdigkeiten – alle auf einen Streich. Blick von der berühmten Brücke. Unverkennbar: Der Turm der Kathedrale mit der goldenen Marienstatue aus dem 19. Jahrhundert

Beim Betreten des Gotteshauses überrascht v.a. die barocke – etwas deplatziert wirkende – Ausstattung.  Die Kathedrale von Avignon beherbergt die Grablegen von zwei der sieben Avignonesischen Päpste.


#4 Die mittelalterliche Stadtmauer

Wer auf die Skyline der Altstadt von Avignon blickt, merkt, dass hier Vieles wirkt, als sei es aus einem Guss. Das ist natürlich kein Zufall, denn die regste Bautätigkeit entfaltete man in Avignon in der Blütezeit der Stadt: Im 14. Jahrhundert, als die „Stellvertreter Christi“ hier residierten.
Aus dieser Zeit stammt auch die mittelalterliche Stadtmauer von Avignon, die vollständig erhalten ist – eine Rarität! Die meisten mittelalterlichen Stadtmauern sind auch in Frankreich nicht erhalten geblieben. In Avignon umgibt sie die Altstadt allerdings nach wie vor, obwohl auch diese Stadt im 19. Jahrhundert umgebaut wurde. So wurden die Gräben vor der Mauer zugeschüttet und mit der Rue de la République eine zentrale Achse geschaffen, die den Bahnhof mit dem Palais des Papes verband.

Avignons Stadtmauer

Avignons Stadtmauer umgibt die Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe zählt

Der Mauerring ist viereinhalb Kilometer lang. Der großartige Erhaltungszustand spiegelt allerdings auch die Tatsache wieder, dass Avignon nur für relativ kurze Zeit reich und bedeutend war. Den neuen Formen der Belagerung konnte die mittelalterliche Mauer recht bald nicht mehr standhalten. Geld für eine Modernisierung fehlte allerdings.
So erwieß sich – wie so oft – der Mangel an finanziellen Mitteln zur Modernisierung der Stadt als beste Möglichkeit zur Bewahrung des Alten.

auf der Stadtmauer von Avignon

auf der Stadtmauer von Avignon

Weitere Avignon Sehenswürdigkeiten

#5 Rocher des Doms

Der Rocher des Doms ist ein Felssporn, der über der Rhône auf dem linken Ufer trohnt. Hier begann die Besiedlung Avignons im Neolithikum. Zumindest deuten archäologische Untersuchungen um 1960 daraufhin, denn hier hat man den „ältesten Avignonesen“ („le plus vieil Avignonnais“) gefunden, eine ca. 20 cm hohe Grabstele, die antropomorphe Züge trägt, also einen stilisierten Menschen darstellt. (Die Stele wird im Museum Calvet in Avignon ausgestellt)

Im 19. Jahrhundert wurde der Rocher des Doms zu einem öffentlichen Park umgestaltet. Leider war er im November, als ich in Avignon war, geschlossen. Im Sommer gehört der Rocher des Doms, nach allem, was ich gehört habe, zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wo man im Schatten der Bäume und hoch über der Rhône einmal die Seele baumeln lassen kann.


#6 Weitere Kirchen in Avignon

In Avignon konzentriert sich alles sehr auf die berühmten Highlights: Palais des Papes, Brücke und Kathedrale. Dabei gibt es in einer so katholischen Stadt natürlich noch weitere Kirchen. Beim Bummel durch die verwinkelten Gässchen werdet ihr auf sie stoßen. Und es rentiert sich, sich auch diese Kirchen einmal anzusehen.

Avignon Sehenswürdigkeiten: Kirche St. Didier

So stammt etwa die  Stiftskirche Saint-Didier aus dem 14. Jahrhundert und wurde von einem Architekten errichtet, der am Bau der Papstresidenz mitgearbeitet hatte. Die Kirche ist tatsächlich der größte Sakralbau, der während der Herrschaft der Päpste in der Stadt errichtet wurde.
Direkt hinter dem Palais des Papes versteckt sich dagegen die Kirche St. Pierre, deren prächtige gotische Fassade sich regelrecht in den kleinen Platz einschmiegt.

Die gotische Fassade der Kirche St. Pierre

Avignon Sehenswürdigkeiten: Die gotische Fassade der Kirche St. Pierre


#7 Place de l’Horloge

Die Place de l’Horloge ist ein Platz, von dessen Schönheit ich an einem verregneten Tag im November nicht so viel hatte. Bei schönem Wetter, an warmen Abenden, muss es hier herrlich sein. An diesem zentralen Platz kommen alle vorbei, denn die Rue de la République, die vom Bahnhof kerzengerade in die Stadt führt, bringt jeden Touristen direkt hierher.
Die Place de l’Horloge beherbergt das Rathaus mit der namensgebenden Uhr und das Theater – und vor allem zahlreiche Lokale mit Tischen auf dem Platz. Zwar wurde mir gesagt, diese Lokale seien meist sehr touristisch (und die Qualität des Essens demnach nicht die Beste von Avignon), aber für ein Getränk unter schattenspendenden Bäumen, um in Ruhe Menschen zu beobachten, ist hier sicher immer ein Plätzchen zu finden.
Ich selbst stapfte lediglich im Regen über den Platz hinweg und schaute aus meinem Hotelzimmer direkt auf das Theater, denn mein Hotel lag genau hier. Ein idealer Ausgangspunkt für eine Erkundung der Altstadt, denn alle Sehenswürdigkeiten Avignons sind von hier schnell zu erreichen.


#8 Rue des Teinturiers mit der Kapelle der Grauen Büßer

Auch die Rue des Teinturiers konnte ich an nass-kalten Novemberabenden nicht wirklich in all ihrer Schönheit schätzen. Die „Färberstraße“ gilt als die schönste Straße Avignons – und ich mag das gerne glauben. An der einen Seite kleine Häuschen, an der anderen Seite ein kleiner Kanal. An Sommerabenden soll sich hier das studentische Leben abspielen. Das kann ich mir gut vorstellen, denn die sehr belebte Kneipe, die ich am Abend besuchte, lag genau hier (siehe Tipp #10).

Avignon Sehenswürdigkeiten: Die Rue des Teinturiers

Avignon Sehenswürdigkeiten: Die Rue des Teinturiers

An der Rue des Teinturiers liegt außerdem die kleine Kapelle der Grauen Büßer (Chapelle des Pénitents gris), einer Bruderschaft, wie man sie eher in Spanien oder Italien erwarten würde. Sie geht zurück auf die Kreuzzüge des französischen Königs gegen die Albigenser, welche in Avignon großen Rückhalt hatten. Nachdem König Ludwig VIII. Avignon eingenommen hatte, veranstaltete er eine Sühnezeremonie: Mit einer großen Menge an Adeligen und Klerikern (alleine 60 Bischöfen!) wurde eine Prozession abgehalten zur Kapelle des Heiligen Kreuzes, die sich außerhalb der (damaligen) Stadtmauern befand. Dort betete man die Eucharistie an, denn die Albigenser glaubten – anders als die Katholiken – nicht an die „wahre Gegenwart“ Christi in der Eucharistie. Um diese Frömmigkeitspraxis zu fördern (und damit wohl auch nach den Jahren der „Ketzerei“ wieder zu festigen) wurde eine Bruderschaft gegründet, die bis zum heutigen Tag existiert.
Die Kapelle der grauen Büßer war bei meinem Besuch leider verschlossen.

Die Kapelle der Grauen Büßer

Mehr Tipps für Avignon

#9 Bummeln in der Altstadt

Die Altstadt von Avignon geht – zugegeben – etwas unter verglichen mit den bekannten Hightlights der Stadt. Touristen besuchen meist nur die weltberühmten Sehenswürdigkeiten Avignons und haben nicht wirklich die Zeit, sich den Altstadtgässchen zu widmen. Denn die Gassen der Altstadt durchstreift man nicht, wenn man zum Palais des Papes oder zur Brücke geht. Ein echtes Versäumnis!

Bummeln in Avignon macht Spaß - auch bei Regen

Bummeln in Avignon macht Spaß – auch bei Regen

Man sollte mit Muße durch die kleinen verwinkelten Straßen schlendern. Die sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern es gibt auch unglaublich viele kleine Boutiquen und Geschäfte zu entdecken. Wer gerne bummeln und shoppen geht, aber dabei nicht überall nur die großen Ketten abarbeiten möchte, ist hier in Avignon wirklich richtig.

Nach der Besichtigung von Avignons Sehenswürdigkeiten solltet ihr euch also etwas Freizeit gönnen und durch die Altstadt stromern. Und einfach mal schauen, was ihr dort entdeckt!


#10 Craftbeer in Südfrankreich

Natürlich ist Frankreich vor allem als Weinland bekannt und Weinkenner denken bei Avignon wohl gleich an Chateauneuf du Pape. Aber die Craftbeer-Begeisterung macht auch vor Südfrankreich nicht halt.

Avignon Tipp: Craftbeer Kneipe L'Explo

An der Rue des Teinturiers liegt die Craftbeer Bar L’Explo (Link zur Facebook-Seite). Wer sich hier niederlässt – auch alleine – findet recht schnell Anschluss, denn das Publikum ist aufgeschlossen und gut durchmischt. Die Stimmung ist locker und offen und es werden zahlreiche Biere von kleineren Brauereien aus der Umgebung angeboten. Dazu gibt es kleine Snacks. Es empfiehlt sich durchaus, schon vorher etwas gegessen zu haben!

Öffungszeiten und Kontakt
2 rue des Teinturiers
84000 Avignon

Dienstag – Samstag 17:00 – 01:00 Uhr


#11 Das Katzencafé in Avignon

Für alle Katzenfans gibt es in Avignon eine besondere Adresse: Das Katzencafé „La Compagnie des Chats. Hierher zog ich mich für Stunden zurück, da es draußen unaufhörlich regnete. Ich trank eine Kanne Tee nach der anderen, aß dazu sehr guten Kuchen und verbrachte den verregneten Nachmittag – wie der Name des Cafés sagt – in der Gesellschaft von Katzen.

Avignon Tipp: Das Katzencafé

Avignon Tipp: Das Katzencafé

Das Besondere an diesem Katzencafé in Avignon ist, dass die Katzen alle adoptiert werden können. Am Eingang hängen dann auch die Fotos von den Katzen, die bereits ein neues Zuhause gefunden haben! Schöne Idee, wie ich finde.

Öffnungszeiten und Kontakt
19 Rue des Lices
84000 Avignon

Dienstag bis Donnerstag: 11:00–18:30 Uhr
Freitag und Samstag: 11.00–22.00 Uhr


#12 Ausflug nach Villeneuve-les-Avignon

Hätte ich in Avignon doch nur mehr Zeit gehabt – oder wäre das Wetter an meinem ersten Tag besser gewesen – dann hätte ich gerne mehr Zeit in Villeneuve-les-Avignon verbracht.

Der kleine Ort liegt auf dem anderen Ufer der Rhône und in früheren Zeiten verband die berühmte Brücke die beiden Städte. Lange Zeit waren die Städte erbitterte Rivalen, denn Villeneuve-les-Avignon war sozusagen der französische Außenposten gegenüber Avignon, das nicht in französischem Gebiet lag. Von hier aus stritten die französischen Könige mit den jeweiligen Stadtherren von Avignon auch um die Kontrolle des Handels auf der Rhône.

Anblick von Villeneuve-les-Avignon

Anblick von Villeneuve-les-Avignon

Das Städtchen ist herrlich mittelalterlich und man sollte mindestens einen halben Tag haben, um es zu besichtigen. Ich hatte – wie gesagt – leider nicht genug Zeit. Das lag auch daran, dass ich die Entfernung doch etwas unterschätzte und glaubte, man könne es so leicht per Pedes erreichen. Das ist durchaus möglich, zieht sich allerdings ein bisschen. Leichter ist es, den Bus zu nehmen.

Anblick von Avignon von Villeneuve-les-Avignon aus

Anblick von Avignon von Villeneuve-les-Avignon aus

Weiterlesen
Mehr Tipps für Villeneuve-les-Avignon bekommt ihr bei „Englishman in Avignon“ (auf englisch) und „Neitreisetagebuch“ (auf deutsch)

Nützliche Infos: Anreise, Hotels, Aufenthaltsdauer

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Anreise

Avignon ist von Deutschland aus sehr schnell mit dem Zug zu erreichen. Ich selbst bin von München nach Mannheim gefahren und dort in den TGV umgestiegen, der von Frankfurt bis Marseille fährt (und dabei Lyon, Avignon und Aix en Provence passiert). Der TGV fährt einmal täglich und startet in Frankfurt um 13.58 Uhr und kommt in Avignon um 21.11 Uhr an.

In Avignon gibt es zwei Bahnhöfe. Avignon TGV ist der Fernverkehrsbahnhof, der allerdings problemlos und zuverlässig an den Avignon Centre – den Nahverkehrsbahnhof, der direkt vor der mittelalterlichen Stadtmauer liegt – angeschlossen ist. Ein Umstieg ist problemlos möglich. Die Fahrt dauert dann nur wenige Minuten.

Im TGV gibt es häufig sehr günstige Angebote, auch in der 1. Klasse. Ich suche deshalb immer auch auf der sehr guten Seite der französischen Bahn oui.sncf (die sehr gut mehrsprachig funktioniert!).

Hoteltipp

Ich selbst wohnte an der Place de L’Horloge im Hotel Kyriad Avignon – Palais des Papes*. Mein Zimmer war riesig und ich hatte einen tollen Blick über den Platz. Zum Palais des Papes waren es nur wenige Minuten zu Fuß.

Das Wetter hätte besser sein können. Der Ausblick aus meinem Zimmer allerdings nicht.

In Avignon gibt es aber natürlich noch zahlreiche weitere Hotels*, aus denen ihr wählen könnt.

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Wie lange sollte man in Avignon bleiben?

Ich selbst war zwei Tage lang in Avignon. Gerade aufgrund der Tatsache, dass der erste Tag völlig verregnet war und es im November doch relativ früh dunkel wird, fand ich die Zeit viel zu kurz. V.a. für Villeneuve-les-Avignon hätte ich gerne mehr Zeit gehabt. Ich hätte noch gut einen Tag länger bleiben können.

Wer allerdings nur den Papstpalast und die Brücke sehen möchte, für den reicht ein Tag in Avignon. Wer – wie ich – gerne genauer in die Geschichte der Stadt eintauchen will, sollte zwei bis drei Tage veranschlagen.


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Mehr Tipps für Städtetrips in Südfrankreich

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20 Gedanken zu “Avignon Sehenswürdigkeiten: 12 Tipps für den Südfrankreich Urlaub

  1. so ein schöner post *.* ich war im mai in avignon und wusste zuvor NICHTS über die stadt – ich war sooo begeistert davon. war echt ein ziemliches highlight auf unserem südfrankreich-roadtrip. lustig, dass du auch das craft beer erwähnst, mein mann ist da ja in der szene unterwegs und wir waren da auch in zwei lokalen. echt ein ganz toller flecken europa.

    • Danke. Schön mal wieder von dir zu lesen. Seit ich nicht mehr bei wordpress.com bin, hab ich voll den Anschluss verloren.
      Von der Stadt Avignon hatte ich vorhef aucb keine großen Vorstellungen. Ich wollte v.a. wegen dem Papstpalast hin.

  2. Die Stadt klingt wirklich spannend, für mich Geschichtsfan, natürlich umso mehr! Ich bin zwar immer noch nicht der Frankreich Fan, aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf und wenn dann steht Avignon sicher auf dem Plan.
    Danke für deine Tipps!

    LG aus Görlitz
    Ina

    • Ich muss gestehen, dass Frankreich auch niemals den Platz einnehmen kann, den Italien bei mir einnimmt. Frankreich ist wunderschön – aber es ist eine Schönheit, die ich eher aus der Distanz bewundere. Während ich in Italien aus dem Zug steige, die italienischen Durchsagen höre und mein Herz das tanzen anfängt <3
      Dennoch fand ich die Städte in Südfrankreich wirklich bildhübsch und auch sehr spannend, was die Geschichte angeht. Gerade Avignon natürlich. Die Tatsache, dass die Altstadt so wie aus einem Guss wirkt, wenn man drauf blickt - aber weniger, wenn man drin steht - fand ich spannend.

  3. Hallo Ilona,

    ich wusste zwar, dass Avignon einst Papstsitz war und die Brücke kannte ich natürlich auch, aber das die Altstadt so niedlich ist, war mir nicht bewußt.
    Das Katzencafe hätte ich wahrscheinlich auch besucht.
    Vielleicht sollte ich Frankreich doch mal wieder auf meine Destinationsliste schreiben….

    Liebe Grüße
    Liane

    • Die Altstadt ist wirklich hübsch! Ich möchte auch mehr nach Frankreich reisen – das nehme ich mir jedes Mal vor, wenn ich wieder in Frankreich war. Es gäbe da noch einige Orte, die ich gerne sehen möchte…

  4. Auch wenn aktuell Frankreich nicht auf meiner Reisewunschliste steht, deine wunderschönen Bilder machen Lust auf eine Tour.
    Tolle Tipps für wirklich sehnswerte Altstadt.

    Danke für die Impressionen
    Liebe Grüße, Katja

    • Das hat sich bei mir auch eher zufällig ergeben, dass ich jetzt dort war. Eine Freundin aus Südfrankreich hatte mich eingeladen und dann habe ich die Gelegenheit genutzt, um noch etwas rumzureisen.

  5. Hallo Ilona,
    ich schwanke immer, ob Frankreich eins der nächsten Ziele in Europa werden soll.
    Ewig nehme ich mir vor, mal mit dem Zug nach Paris zu fahren.
    Und selbst das hat noch nicht geklappt.
    deine Infos machen jedenfalls Lust auf einen Besuch.

    Liebe Grüße

    • Frankreich ist jedenfalls gut mit dem Zug zu bereisen. Die Seite von oui.sncf ist echt super – und auch vollständig(!) auf Deutsch übersetzt. Rentiert sich, das mal ins Auge zu fassen.

  6. Ich muss gestehen, Avignon hatte ich bislang so gar nicht auf dem Schirm. Liegt wohl daran, dass es mich immer an´s Meer zieht. Allerdings scheint Avignon ein wirklich schönes Städtchen zu sein, da lohnt sich doch ein Abstecher auf dem Weg zum Meer. Und Wasser gibt´s ja auch genug, ich finde das macht eine Stadt auch gleich nochmal sympatischer 🙂

    • Da geb ich Dir Recht: Wenn eine Stadt Wasser hat, macht sie gleich mehr her 🙂
      Und ja, Avignon ist eigentlich ein guter Zwischenstopp auf dem Weg zur Côte d’Azur – oder auf dem Weg zurück 🙂

  7. Avignon sieht wirklich unglaublich entzückend und imposant aus! Ich steh ja voll auf solche historischen Städte, und wenn dann noch so viel von der alten Struktur übrig ist, ist es mir umso lieber.
    Auf deinen Artikel zum Papstpalast bin ich übrigens schon sehr gespannt!
    Ach ja, danke für den Ohrwurm 😉

    Lg Barbara

  8. Okay, die beiden K’s wären für mich sofort ein Grund Avignon mal einen Besuch abzustatten. Kathedrale und Katzencafé 😀 Ich mag eh solch altertümliche Gemäuer, da könnte ich stundenlang drin herumlaufen und mich sattsehen. Auch der Rest sieht recht beeindruckend aus, muss ich sagen.
    Und das Katzencafé … was ist das denn für eine coole Idee? Will ich hier auch haben 😀 Danke fürs virtuelle „mitnehmen“ auf diesen Trip. Wieder ein Ziel mehr, was ich mir definitiv mal notieren und merken werde für die Zukunft.

    • Ja, das Katzencafe war toll. V.a. mag ich es eben, dass man die Miezen dort adoptieren kann. 😊
      Der Rest der Stadt kann sich durchaus auch sehen lassen. Aber das nächste Mal bin ich hoffentlich bei schönerem Wetter da

  9. Hallo Ilona,
    einen schönen Blog betreibst Du. Viele berührende Gedanken. Villeneuve ist übrigens die Parnerstadt von Rheinbach. Ich war aber noch nie da.
    Viele Grüße von Deinem langzeitarchivierten Kollegen Dietmar aus dem Rheinland.

    • Danke. Ich bemühe mich tatsächlich sehr darum, auf meinem Blog nur notwendige Cookies zu setzen, da ich da selbst sehr empfindlich bin und bei Seiten auch schon mal wegklicke, wenn sie mir zu viel Daten erheben.

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