Fünf Fragen am Fünften … Ich über mich

Bei Inka bin ich auf die „Fünf Fragen am Fünften“ gestoßen, die es bei Nic offenbar jeden Monat gibt. Ich kannte das bisher nicht – aber wie bei Inka auch, kommt das ganz Persönliche zwischen all den Reisetipps hier auf meinem Blog manchmal etwas zu kurz.

Deshalb freue ich mich, einfach mal wieder ein paar ganz und gar willkürliche Fakten über mich zu verbreiten, ein bisschen über mich zu schreiben und meinen Blick auf die Welt.

Los geht’s!

1. Was magst du am Sommer am liebsten?

Wochenend und Sonnenschein – weiter brauch ich nichts zum Glücklichsein

Hach, Sommer… Früher waren ja immer Frühling und Herbst meine liebsten Jahreszeiten, aber inzwischen merke ich, wie ich den Sommer mehr und mehr liebgewinne. Früher – und das heißt: vor ein paar Jahren noch – habe ich gesagt, ich könnte nirgends leben, wo es keine vier ausgeprägten Jahreszeiten gibt. Inzwischen bin ich so weit, dass ich wirklich gerne irgendwo im Warmen überwintern würde.
Jetzt, Anfang Juli, bin ich schon verzweifelt, weil ich Angst vor dem Sommerende habe und es schrecklich finde, dass die Tage schon wieder kürzer werden.
Und jedes Jahr wird es schlimmer…

Was mag ich denn jetzt so gerne am Sommer? Die Sonne vor allem mal – wenn ich meine religiöse Hauptrichtung beschreiben müsste, wäre „Sonnenanbeter“ nicht so weit von der Realität weg. Ich lade meine Batterien richtig auf – und spüre das auch – wenn ich in der Sonne liege (auch wenn ich das aufgrund meines Hauttyps nicht allzu lang tun kann). Die Wärme, die mir bis in die Knochen zu gehen scheint, tut unglaublich gut.
Dagegen hasse ich Regen wie die Pest! Wirklich… Ich habe keine Ahnung, wer diesen Blödsinn erfunden hat, es gäbe kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Wenn es nach mir ginge, würde es nur nachts zwischen zwei und vier Uhr regnen. Und wenn – wie das hier in München häufiger mal ist – im Sommer die Abende verregnet sind, dann werde ich wirklich ziemlich nölig und unleidlich.

2. Was an Dir ist typisch deutsch?

So einiges. Das merkte ich erst wieder als ich drei Wochen in Italien war. Ich merke, dass ich pünktliche öffentliche Verkehrsmittel einfach schätze – so wie Pünktlichkeit allgemein. Es macht mich wahnsinnig, wie viel Müll am Strand liegt. Und ich merke, wie begeistert ich vom deutschen Pfandsystem bin: In Deutschland lägen Flaschen niemals so lange in der Gegend rum. Wenn die Besitzer sie nicht mitnehmen sondern am Strand zurücklassen, kommt schon irgendwer und klaubt sie auf, weil man dafür ja Geld bekommt.

Ich liebe Italien, aber die öffentlichen Verkehrsmittel treiben mich regelmäßig in den Wahnsinn! In Bologna kam der Nachtzug einfach mal zwei Stunden später, mit zwei Zugteilen und es verbreitete sich über Mundpropaganda auf dem Bahnsteig, welcher Zugteil wohin fuhr. Offizielle Informationen? – Fehlanzeige

Ich habe mir auch oft gedacht: In Deutschland läuft dies oder jenes so viel besser und wir beschweren uns trotzdem.
Und dann dachte ich mir: Vielleicht läuft es auch genau deshalb besser, WEIL wir uns beschweren und es nicht einfach schulterzuckend akzeptieren. Weil wir darauf bestehen, funktioniert es dann vielleicht auch? Vielleicht ist es sogar ganz gut, sich mit manchem nicht einfach zufrieden zu geben sondern auch mal auf hohem Niveau zu jammern? (Nur ein konkretes Beispiel: Natürlich gibt es auch in Deutschland viele Falschparker. Ich ärgere mich z.B. gerade in München immer darüber, wie dreist hier geparkt und blockiert wird. Als ich in Süditalien war, fiel mir auf, wie viel schlimmer es dort doch ist und ich dachte mir: „Oh man, und wir regen uns in Deutschland auf und ständig ruft jemand die Polizei und zeigt die Falschparker an.“ und dann dachte ich mir: „Hmm, vielleicht ist das ja auch der Grund, warum es zwar noch immer Falschparker gibt, aber es weitaus verpönter ist, Zebrastreifen zuzuparken oder den Gehweg komplett mit dutzenden von Autos zu blockieren? Wenn wir einfach die Schultern dazu zucken würden, würde man bei uns auch alle parken, wie sie wollten“)

3. An welchem Kurs oder Workshop würdest du gern teilnehmen bzw. was würdest du gern mal lernen?

Oh, es gibt vieles, was ich gerne lernen würde. Ich möchte gerne doch noch mal einen Französischkurs durchziehen und dann auch einen Sprachkurs in Frankreich machen.
Ich würde gerne einen handwerklichen Kurs machen – Schreinern, Töpfern, Polstern … irgendwie sowas.
Und Zeichnen… das steht auch schon lange auf meiner Liste. Sowie für meine Arbeit ein Stenographiekurs (lesen, nicht schreiben 😉 )

4. Wo bist du deinem Partner zuerst aufgefallen oder er natürlich auch dir?

Diese Frage verwundert mich in dieser Fragestellung doch etwas. Ich hätte zumindest mit der Einleitung „Falls du einen Partner hast … “ gerechnet. Aber offenbar ist es doch weit verbreitet, einfach anzunehmen, dass jeder einen Partner hat.
Fun Fact: Nicht jeder ist in einer Beziehung!
Ich zum Beispiel bin single und das nicht nur kurz vorübergehend bis ich ENDLICH WIEDER einen Menschen „in meinem Leben“ habe, sondern schon ziemlich lange. Und – noch überraschender – ich bin gar nicht aktiv auf der Suche nach einem Partner.

Das perfekte Date: Hemingway und ich trinken einen Daiquiri.

Oh, versteht mich nicht falsch… falls ganz zufällig morgen mein Traummann um die Ecke kommen sollte, verweigere ich mich nicht. Aber ich habe überhaupt keine Lust, Zeit und Energie in die Suche zu investieren.
Ich habe gerade in meinen 20ern viel zu viel Zeit und Energie in diese Suche investiert – um nicht zu sagen: vergeudet. Ich hatte es so verinnerlicht, dass man sich einen Partner zu wünschen hat, dass ich es selbst erwartete.

Um zur Frage zurückzukommen: Wann und wo mir aufgefallen ist, dass das so ist, kann ich nicht mehr sagen. Ich erinnere mich nur noch, dass ich irgendwann bemerkte, dass Daten und Flirten ganz unterhaltsam sein können, dass aber bei mir nicht – wie bei anderen meiner Altersgenossinnen – die Antennen ständig auf Empfang geschaltet waren, ob sich irgendwo in meinem Umfeld ein passender Mann aufhielt. Wenn ich mit meinen Freundinnen unterwegs war, wollte ich mich mit ihnen unterhalten und beschäftigen und sie nicht nur als Dekoration für die ‚Brautschau‘ nutzen.

Seit mir das alles klar wurde, geht es mir viel besser. Und ich merke, wie schrecklich gerne ich single bin. Für mich bedeutete das auch, dass ich so frei bin, wie ein Mensch nur sein kann. Ich lebe relativ frei von Kompromissen, ich fahre wohin ich will, wann ich will. Ich gebe mein Geld aus, wie und für was ich will und muss mich auch vor größeren Anschaffungen mit niemandem besprechen. Ich tue im Großen und Ganzen, was ich will. Das finde ich großartig. V.a. wenn ich manche der Diskussionen, Absprachen und Kompromisse bei Paaren in meinem Umfeld beobachte.


Und da ich – zum Glück – völlig frei von dem Wunsch bin, mich niederzulassen, ein Nest zu bauen und eine Familie zu gründen, fehlt mir auch nichts. Meine biologische Uhr sagte mir bisher nur, wann es Zeit für die nächsten Mahlzeit ist.

Langer Text zu dieser Frage, aber das musste jetzt einfach mal raus.

5. Welcher Cocktail beschreibt dich am besten?

Bier?

Tatsächlich fällt es mir schwer, diese Frage zu beantworten. Kein Cocktail beschreibt mich auf irgendeine Weise. Und ich wüsste auch nicht, woran ich das festmachen sollte.
Ich mags gerne klassisch: gutes, handwerklich gebrautes Bier oder auch guter Wein von kleinen Winzern. Darüber freue ich mich doch immer…
Hat das was mit mir zu tun? Ich weiß nicht… als besonders „bodenständig“ würde ich mich jetzt nicht bezeichnen, auch wenn meine bevorzugten alkoholischen Getränke es vielleicht sind.

8 Gedanken zu “Fünf Fragen am Fünften … Ich über mich

  1. Jep, das mit der selbstverständlichen Frage nach dem Partner ist mir natürlich auch aufgefallen. Ich habe kurz gezuckt, ob ich da was drüber schreibe, weil ich eben vor dem Mann, also immerhin auch bis Mitte 30, genauso gelebt habe wie Du, eigentlich sogar hatte ich so richtig gar keinen Bock mehr auf Beziehung und Kompromisse (und würde, wenn dem Mann z.B. was passieren würde, dieses Modell auch wieder favorisieren).
    Aber dann dachte ich, ich schreib mal meine späte Liebesgeschichte auf und überlasse dieses Feld anderen, und das hast Du ja nun beackert. Danke dafür. 😉
    LG /inka

    • Schade, dass dus nicht getan hast. Ich finde, das kann man gar nicht oft genug sagen 😉 Und wenn ich mir die anderen Antworten zu der Frage so anschaue, so haben doch alle sie mit ihrer Geschichte beantwortet ohne jeglichen Kommentar dazu… außer einer Bloggerin, die etwas verschämt (wie mir schien) schrieb, sie passe, weil sie ‚aktuell‘ keinen Partner habe.

      Interessant übrigens, wie das bei Dir war.
      Ich sag ja, wenn es sich wirklich ergäbe, würde ich nicht aus purer Überzeugung die große Liebe in die Wüste schicken. Aber ich finds nicht tragisch, wenn sie nicht käme 😉 Die Kompromisslosigkeit, mit der ich mein Leben führen kann, gefällt mir ganz gut. Wenn, dann käme wohl sowieso nur ein sehr freies Beziehungsmodell in Frage (und damit meine ich jetzt nicht Polyamorie, sondern eher getrennte Wohnungen 😀 )

      • Liebe Ilona, die Fragen hast Du aber echt sehr charmant beantwortet.

        Ich lebe das „freie Beziehungenmodell“, also das mit den 2 Wohnungen, schon seit 12 Jahren. Und es ist total witzig: Alle meine Single-Freundinnen sagen: super, wenn überhaupt noch mal Beziehung, dann nur so. Während alle verheirateten Freunde immer wieder fragen, ob wir nicht „doch endlich mal“ zusammenziehen oder (noch besser) heiraten wollen.

        Es ist für viele Menschen scheinbar schwer zu glauben, dass man wirklich, wirklich gern allein lebt. Vielleicht muss man das selbst erlebt haben, sonst scheint es suspekt.

        Liebe Grüße
        Stefanie

      • Ich glaube, es gibt einfach verschiedene Typen von Leuten. Deine verheirateten Freunde sind wsl zum Großteil der Typ, der gern wen um sich hat. Deine Single-Freunde sind vll auch dsh noch single, weil sie ihre Freiheit sehr schätzen. Wer weiß?
        Ich fände es praktisch, wenn man im gleichen Viertel lebte, aber nicht unbedingt in der gleichen Wohnung.

    • Wodka Gimlet klingt lecker… ich mag Cocktails ja, ich assoziiere mich nur irgendwie nicht mit ihnen 😀 Als Bambergerin dagegen aber eher mit Bier 😉
      (Wie? Bier dumpf? pff… 😉 )

  2. Dankedankedanke für deine Antwort auf Frage 4! Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin Single aus Begeisterung, nicht aus der Not heraus. Und kann gar nicht verstehen, warum man einen Partner wollen sollte (okay, das ist grammatikalisch experimentell).
    Ich muss zugeben, bei der Antwort habe ich einfach geschmollt (weil mir die automatische Annahme, dass man – oder besser FRAU – immer einen Partner hat oder ganz verzweifelt auf der Suche nach einem ist, so auf den Keks geht) und deshalb nix geschrieben (UND weil mir keine treffende Formulierung eingefallen ist), aber das hast du ja jetzt erledigt 😀

    Was ich dagegen nicht verstehen kann, ist, wieso man sich freiwillig länger als 5 Sekunden in der Sonne aufhält – ich finde die Welt wunderschön, wenn die Sonne scheint, aber auf der Haut ertrage ich sie nur wenige Sekunden, bevor mich die Wärme wahnsinnig macht …

    • Ha! Es gibt doch noch einige von uns! Aber schade, dass auch du dich da zurückgehalten hast. Wir sollten das in die Welt hinaustrompeten!
      Wie gesagt: Ich hätte kein Problem, falls irgendwann jemand in mein Leben träte, der es NOCH besser macht. Aber ich suche nicht aktiv, dazu ist es mir nicht grundsätzlich wichtig genug, einen Partner zu haben.

      Ach, früher(so vor ein paar Jahren) mochte ich das auch nicht, in der Sonne zu liegen, aber inzwischen tut mir das unglaublich gut.

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