Wer an Wandern in Österreich denkt, denkt nicht unbedingt sofort an die Gegend um Wien. Dabei hat Wien wirklich einige sehr schöne Wanderecken zu bieten – deshalb habe ich das auch in meine Tipps für Wien aufgenommen. Interessanterweise habe ich ja gerade in der Großstadt meine Wanderleidenschaft entdeckt. Nirgends war ich so oft im Wald, phasenweise jedes Wochenende, wie in Wien. Das liegt vor allem auch daran, dass der Wiener Wald auch öffentlich sehr gut zu erreichen ist. Man kommt auch ohne Auto zu so vielen Ausgangspunkten für wunderbare Touren.
Die bekanntesten Wanderecken sind natürlich rund um den Kahlenberg. Aber auch wenn man mit der Schnellbahn ein Stück nach Süden fährt – Richtung Mödling, Gumpoldskirchen und Baden – erreicht man sehr schnell das herrlich wanderbare Gebiet des Anninger.
Nun habe ich natürlich meine ganzen Wandertouren in Wien gemacht, als die Idee eines Blogs noch gar nicht im Raum stand. Dementsprechend kam ich häufig ohne Bilder zurück – und genauso oft konnte ich den Weg, den ich gegangen war, nicht wirklich rekonstruieren, da ich einfach aufs Blaue hinein in den Wald marschierte.
Deshalb freue ich mich, dass Jasmin, deren Wanderblog „Wandern und mehr“ erst kürzlich online gegangen ist, für meinen Blog eine schöne, gemütliche Wandertour bei Mödling vorstellt. Eine Tour, die ich übrigens auch schon gegangen bin und die ich wirklich sehr empfehlen kann:
Am östlichen Rand des Wienerwaldes in Niederösterreich liegt der Naturpark Föhrenberge. Hier führen zahlreiche Wanderwege durch den Wald. Vor Kurzem wollte ich eigentlich nur auf den Husarentempel hinauf gehen. Daraus wurde dann eine vierstündige Tour mit vielen Highlights.
Begonnen habe ich die Wanderung beim Waldgasthaus Bockerl in Mödling. Dort gibt es einen großen Parkplatz, an dessen oberen Ende der Weg zum Husarentempel beginnt. Der Waldweg geht hier ziemlich bergauf, aber nach den ersten 10 Minuten wird es flacher.
Bevor ich den Husarentempel erreiche, komme ich an der Breiten Föhre vorbei und staune über das Matterhörndl, einen ca. 10 m hohen Kalkfelsen mitten im Wald. Das Matterhörndl wirkt wie ein Mini-Matterhorn und ist seit 1941 ein Naturdenkmal. In der Mitte des Felsens gibt es eine ca. 2 m hohe Lücke. Angeblich kletterten die Menschen früher durch diese Lücke, um Krankheiten zu überwinden. Wenn sie es geschafft hatten, konnten sie nicht mehr krank werden.
Als nächstes Highlight erreiche ich den Husarentempel, der bei Schönwetter eine wunderschöne Aussicht auf Perchtoldsdorf und den südlichen Teil Wiens bietet.
Tipp: Wenn du vor den Stufen des Husarentempels stehst, geh‘ rechts den Weg entlang. Dort findest du die Ehrengräber von fünf gefallenen Soldaten, denen der Husarentempel seinen Namen zu verdanken hat. Der Husarentempel wurde den Gefallenen der Schlacht von Aspern gewidmet.
Da ich nicht gern denselben Weg zurück nehme, beschließe ich, über die Meiereiwiese zurückzugehen. Diese große Wiese eignet sich gut für ein Picknick zwischendurch oder für eine Gassirunde mit dem Hund, denn gleich gegenüber der Wiese befindet sich ein Parkplatz.
Nach Umrundung der Meiereiwiese entdecke ich den Märchenteich und bald darauf bin ich auch schon bei der Burg Mödling, dem letzten Highlight für heute.
Von der Burg Mödling hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Meiereiwiese und den Husarentempel. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Burgruine mache ich mich auf den endgültigen Rückweg und bin ungefähr eine halbe Stunde später wieder am Parkplatz vor dem Gasthaus Bockerl.
Angaben zur Tour:
Ausgangspunkt:
Waldgasthaus Bockerl
An der Goldenen Stiege 22
2340 Mödling
www.bockerl.at
Gegenüber vom „Bockerl“ gibt es einen großen Parkplatz, öffentliche Toiletten und zwei große Schilder zur Orientierung mit verschiedenen Wanderrouten.
Aufstieg zum Husarentempel: ca. 1,5 Stunden
Gesamtdauer der Tour: ca. 4 Stunden (mit Pausen)
Distanz: 10,3 km
Höhenmeter: ca. 300
Einkehrmöglichkeiten am Weg: Nein
Wenn du Lust hast, diese Tour zu machen, dann findest du auf Jasmins Blog die genaue Beschreibung der Route.
Über die Gastautorin: Jasmin wuchs in Niederösterreich auf. Die letzten Jahre hat sie in Wien gelebt und in dieser Zeit herausgefunden, dass sie die Natur und das Wandern liebt. Auf „Wandern und mehr“ stellt sie vor allem einfache Wanderungen vor und möchte Menschen motivieren, mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Schau doch auf ihrem Blog vorbei und folge ihr auf Facebook und Instagram.
Hat dies auf schlaflosinwien rebloggt.
das ist genau meine ecke 🙂 den husarentempel mag ich total gern.
ja, die Ecke da unten ist super 🙂 War oft zwischen Perchtoldsdorf und Gumpoldskirchen unterwegs
🙂 ich war in perchtoldsdorf in der schule, ist also quasi sowas wie my hometown 🙂
ach, witzig 😀
Ich hab eure Kommentare gerade gesehen! Mir hat die Tour auch richtig viel Spaß gemacht, weil wir bei so vielen „Sehenswürdigkeiten“ vorbeigekommen sind! 🙂 @schlaflosinwien: danke!
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