Kunterbuntes Burano

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich sehne mich nach Farben.
Der Winter ist bei weitem nicht so winterlich hier, wie man es erwarten würde. Im Gegenteil – langsam machen sich bei Mensch und Tier die ersten Frühlingsgefühle breit und jeden Morgen werde ich von Vogelzwitschern begrüßt.
Dennoch – um mit Goethe zu sprechen: An Blumen fehlts im Revier. Ich sehne mich nach Farben und deshalb reise ich gedanklich zurück an den farbenfrohesten Ort, den ich wohl jemals besucht habe: Burano, Venedigs kleine farbenfrohe Schwester.

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Bunte Häuschen mit praktischem Zweck

Burano ist ein Fischerörtchen auf einer Insel in der Lagune von Venedig. Nein, eigentlich auf vier Inselchen, die durch Brücken miteinander verbunden werden. Insgesamt nur 670m lang und 450m breit und einer unglaublichen höchsten Erhebung von 2m beherbergt Burano 2762 Einwohner.

Auf der Insel lebte man von der Fischerei – oder vom Spitzenklöppeln, denn das ist es, wofür Burano auch bekannt ist.
Am bekanntesten aber – und das machte sie zum Pinterest-Hit – ist die kleine Insel wegen ihrer bunten Fischerhäuschen. Wie bei so vielen Städten, die an einer Küste liegen und deren Einwohner hauptsächlich der Fischerei nachgingen, hatte das farbenfrohe Design weniger einen ästhetischen als vielmehr einen nützlichen Zweck: Es war von weither sichtbar, so dass die Männer, die zum Fischen ausfuhren, sich leichter orientieren konnten. Nachdem der Erwerb von der Fischerei zum Tourismus wechselte, behielten die Orte ihr buntes Erscheinungsbild, denn das war ein Alleinstellungsmerkmal, das Touristen anzog und begeisterte. Einen interessanten Artikel dazu gibt es übrigens hier.

Allerdings scheint Burano noch recht verschont vom Massenansturm der Touristen. Natürlich ist dies hier relativ zu sehen – denn in Venedig ist nichts vom Tourismus verschont. Aber es war doch auffällig, wieviel weniger Menschen auf die Inseln hinausfuhren und noch weniger davon von Murano weiter nach Burano übersetzten. Kein Wunder, da doch viele nur kurz in Venedig bleiben, vielleicht gar nur einen Tagesausflug in die Lagunenstadt unternehmen, und somit gar nicht die Zeit haben, sich den vielen Inseln zu widmen.
Und so kam es, dass wir beim Mittagessen auf Burano eben nicht zwischen Touristen, sondern neben zwei Venezianerinnen zu sitzen kamen, die uns auch den Tipp gaben, auf die Terrasse des Fondaco dei Tedeschi zu steigen.
Ein Trip nach Burano lohnt also allemal: Für Hobbyphotographen sowieso, für Liebhaber von kleinen, bunten Häuschen erst recht, aber auch für die anderen, die einfach nur zwischen kleinen Kanälen bummeln und die Seele baumeln lassen möchten. Und ich könnte mir wunderbar vorstellen, hier bei einem der zukünftigen Besuche in Venedig zu übernachten.

Burano: Ausflug von Venedig

Wie kommt man nach Burano?

Man kann, um Burano, sowie die Inseln Murano und Torcello, zu besuchen, einen Ausflug buchen. Der ist aber um einiges teurer, als ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr – und man hat auch nicht so viel Zeit, sondern ist an den Plan des Ausflugsschiffes gebunden.
Leichter ist es, die Vaporetto-Linie Nr. 12 zu nehmen, die ab Fondamente Nove (im Nordosten der Hauptinsel Venedigs gelegen) ablegt und ebenso die Inseln ansteuert.
Informationen dazu bekommt ihr auf der offiziellen Seite der Insel Burano.

Ausflug Burano


Lesetipps:

Noch mehr zu Burano findet ihr auf folgenden Blogs
Burano, Torcello und die hinteren Ecken von Venedig“ auf Verliebt in Italien
Farbe ist wie Musik, sagen die Bewohner von Burano“ auf Miniglobetrotter


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23 Gedanken zu “Kunterbuntes Burano

  1. Du hast den Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen! Bei mir waren es auch die Farben, mit denen Italien mich ganz für sich eingenommen hat. Die Farben und das Licht. Zwei Dinge die ich im grauen Berlin so schmerzlich vermisse – gerade im Winter. Da kommt dein Artikel gerade recht…vielen Dank für die tollen Fotos. Das ist wie Balsam für die Seele.
    Herzliche Grüße – Jule von http://www.expedition-abruzzen.de

  2. als ich letztes mal in venedig war, hab ich es endlich mal nach Murano geschafft. ich war schon fasziniert, wieviel weniger dort los war und wie nett es da ist. burano stand auch auf der liste, aber wir haben dann soviel zeit dort verplempert, dass wir es dann doch gelassen haben. aber beim nächsten mal ganz bestimmt!

  3. Liebe Ilona, Farben sind fast das Wichtigste im Leben, finde ich, für mich jedenfalls. Abgesehen von den üblichen Wichtigkeiten wie Familie und Liebste und so – aber Farben, ohne sie ginge es doch gar nicht. Umso schöner ist dein Bericht, deine Bilder sind traumhaft und ich könnte sofort durchstarten. Ud plötzlich kommt mir Budapest, wo ich gerade bin, so richtig grau vor, obwohl ich die Stadt sehr liebe. Aber nach dem Augenschmaus deiner Bilder ist mein Blick nun wirklich verwöhnt.
    Liebe Grüße

    • Ja, auch Wien wirkt um diese Zeit eher grau und fast trist… das sind dann doch Städte, die erst im Frühling „aufblühen“… aber natürlich kein Vergleich zu den Farben Italiens!

  4. Liebe Ilona,
    danke für die Empfehlung von meinem Blog. Immer wenn ich die bunten Bilder von Burano sehe wie jetzt hier bei dir habe ich das Gefühl ich muss nochmal hin, obwohl ich schon mehrfach dort war. Ich liebe die Off-Season dort und fahre auch mit dem öffentlichen Vaporetto.
    Viele Grüße
    Elena

  5. Ach wie hübsch, diese buntern Häuser! Italien hat so viele wunderbare Orte zu bieten, und ja, diese Farben tun im derzeit grauen Winteralltag wirklich der Seele gut. <3

    Hab einen schönen Sonntag!

    Zauberhafte Grüsse
    Nicky

  6. Pingback: San Pieto und Sant' Elena - Tipps für Venedigs stillen Osten

  7. Diese Farben sind ja der absolute Hammer! Ich habe zwar schon von Burano gehört, aber diese Eindrücke überzeugen mich. Danke für den tollen Beitrag und die Inspirationen samt Tipps.

    Viele Grüße,
    Tanja

  8. Meine liebe Freundin Julia schwärmt auch immer von Burano. Jetzt wo ich die tollen Bilder gesehen habe, kann ich das sehr gut nachvollziehen.
    Für mich ein reizvolles Reiseziel!
    Viele liebe Grüße
    Sabine

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