Dieser Artikel enstand im Rahmen der Reiseblogger-WG mit dem Stadtmarketing Braunschweig
Nur etwa vier Kilometer östlich der Braunschweiger Innenstadt liegt das ehemalige Zisterzienserkloster Riddagshausen.
Inmitten eines Naturschutzgebietes gelegen und mit einer spannenden Geschichte werden hier alle fündig, die einfach ein lohnenswertes Ausflugsziel suchen: Egal ob Naturliebhaber, Kulturfreunde oder Sonntagsradler.
Ideal für Unternehmungen und Aktivitäten in der Umgebung von Braunschweig.
Inhalt
Das Wetter war mir nicht wirklich hold, als ich früh in Riddagshausen ankam. Die Klosteranlage kann man auch bei Regen gut besichtigen, für einen Spaziergang im Naturschutzgebiet und an den Seen ist es dann allerdings etwas ungemütlich.
Die Geschichte des Klosters Riddagshausen
Die Gründung des Klosters
Im Jahr 1145 stiftete Ludolf von Wenden, ein Ministeriale (Beamter) von Herzog Heinrich dem Löwen, mit dessen Erlaubnis und Förderung ein Zisterzienserkloster in Riddagshausen.
Die Stelle des jetzigen Klostergeländes war keineswegs ideal für größere Baumaßnahmen. Damals war hier Sumpfland, durchzogen von verschiedenen Bächen und Wasserläufen – aber es ist keineswegs untypisch für Zisterzienser in solchen Gegenden ihre Klöster zu gründen.
Die Zisterzienser hatten sich radikale Abkehr von der Welt auf die Fahnen geschrieben, dementsprechend liegen ihre Klöster meist in Waldtälern, im Hinterland von Städten, unweit von Wasserläufen, denn Wasser war auch notwendig, um autark zu sein.
Die Zisterzienser entstanden als Reformorden einer Reformbewegung.
Nachdem die Benediktiner der ursprünglichen Benediktsregel immer weniger strikt folgten und die Einhaltung der Vorschriften immer mehr aufgeweicht wurde, versuchte man im Kloster Cluny eine Reform des Mönchslebens. Nun sollte die Regel, die der Heilige Benedikt für seine Mönche ausgearbeitet hatte, wieder strikt eingehalten werden. Die Cluniazensische Reform war eine der großen Reformbewegungen der mittelalterlichen Kirche.
Die Gründungsintention der Zisterzienser
Doch Cluny ging den Weg der meisten Reformbestrebungen: Sie wurde ob ihrer Strenge populär, zog viele Förderer an, wurde reicher und mächtiger und entfernte sich von dem angestrebten Ideal immer weiter. Zeitweise war Cluny die größte Kirche der Christenheit.
Deshalb gründete der Benediktiner Robert das Kloster von Molesme und versuchte, dort zu den strengen Idealen den Mönchstums zurückzukehren. Sein Kloster nahm allerdings erneut die Entwicklung, die bereits Cluny genommen hatte, und so sammelte Robert 1098 einundzwanzg Brüder um sich und gründete ein Kloster bei Citeaux (lat. Cistercium): Ein erneuter Versuch, getreu der Benediktsregel zu leben. Man wollte nur von der eigenen Hände Arbeit leben, nicht von Verpachtung oder Zinsen profitieren. Außerdem auf die Beschäftigung Auswärtiger im Kloster verzichten.
Filiationsprinzip – Ausbreitung des Ordens
Die Zisterzienser, wie der Orden genannt nach dem Mutterhaus Citeaux wurde, wurden schnell populär und zogen viele neue Mitglieder an an. Aufgrund des Filiationsprinzips – das heißt der Pflicht zur Gründung von „Filialen“, also Tochterklöstern – überspannte bald ein regelrechtes Netz aus Mutterhäusern und deren Filialen und wiederum deren Filialen v.a. West- und Mitteleuropa.
Im deutschsprachigen Raum gab es 114 zisterzienische Gründungen: 93 davon waren Tochterklöster der Abtei Morimond in Burgund. Morimond gründete die erste Niederlassung auf deutschem Boden am Niederrhein, deren Tochterkloster Amelungsborn war, das wieder zum Mutterkloster von Riddagshausen wurde. Riddagshausen selbst hatte zwei Tochterklöster.
Bernhard von Clairvaux
Die Blütezeit Citeaux‘ brach aber erst an an, als ein Mann in das Kloster eintrat: Bernhard von Clairvaux. Um 1112/13 trat er mit 30 Freunden und Verwandten in Citeaux ein. Zwei Jahre später wurde er ausgesandt, um das Kloster von Clairvaux zu gründen, dem er als Abt vorstand. Bernhard reiste durch ganz Europa, war auch im Dienst des Papstes unterwegs, bereitete u.a. den zweiten Kreuzzug mit vor und gewann mit seinem charismatischen Auftreten bei seinen Reisen viele gebildete Männer vornehmer Herkunft für den neuen Orden. Beim Tode von Bernhard von Clairvaux im Jahr 1153 gab es bereits 343 Zisterzienserklöster in Europa.
Soziale Hierarchien im Kloster
Bei den Zisterzienser gab es eine strikte Trennung zwischen Chormönchen, den Brüdern, die auf dem Weg zur Priesterweihe oder bereits Priester waren, und Laienbrüdern, den sogenannten Konversen. Wer einmal als Konverse in ein Kloster eintrat, hatte keine Möglichkeit zum sozialen Aufstiegs innerhalb des Klostergefüges – er blieb Konverse, vollkommen unabhängig von seinem sozialen Stand außerhalb des Klosters.
Die beiden Schichten blieben im Klosteralltag strikt getrennt: Sie lebten in unterschiedlichen Bereichen und verrichteten unterschiedliche Arbeiten: Die Hauptaufgabe der Mönche war Gottesdienst und Stundengebet, außerdem waren sie für leichte Handarbeiten zuständig oder arbeiteten im Scriptorium. Die körperlich schweren Arbeiten auf den Feldern, in den Wäldern oder im Fischfang wurde von den Konversen ausgeführt. Zudem arbeiteten sie auf weiter entfernten Besitzungen. Auf ihren Schultern lag die ökonomische Hauptlast der Klöster. Nur während der Erntezeit arbeiteten auch die Mönche auf den Feldern oder in den Weinbergen mit.
Die Zisterzienser als Pioniere der Wassernutzung
Die Zisterzienser hielten sich daran, in strenger Weltabgeschiedenheit zu leben. Ihre Klöster finden sich deshalb nicht selten in stillen Waldtälern (vgl. z.B. auch Kloster Heiligenkreuz bei Wien oder Kloster Eberbach bei Mainz), aber doch immer noch nahe genug an Städten oder Handelswegen, um nicht völlig abgeschnitten zu sein.
Aufgrund der schnellen Verbreitung und der Wahl von wassernahen Siedlungspunkten machten die Zisterzienser weite Landstriche urbar, d.h. bewohnbar und landwirtschaftlich nutzbar. Sie leisteten Pionierarbeit bei der Trockenlegung von Sümpfen oder dem Anlegen von Fischteichen. Sie regulierten das Wasser und machten sich die Wasserkraft damit zu Nutze.
Kloster Riddagshausen mit seinen vielen von den Mönchen angelegten Fischweihern ist insofern also ein sehr typisches Zisterzienserkloster.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Da sie durch ihre Lage im Wald und den Besitz großer Waldgebiete außerdem über große Mengen des wichtigsten Rohstoffes des Mittelalters – Holz – verfügten, gediehen die Klöster auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Auch Riddagshausen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem gutgehenden Landwirtschaftsbetrieb.
Um Überschusse an landwirtschaftlichen Erzeugnissen – Ernteüberschüsse, Holz oder Fisch – zu verkaufen, entwickelten sich Stadthöfe. Dort lebten Konversen, die für die Abwicklung dieser Geschäfte zuständig waren. Auch in Braunschweig gab es mit dem Grauen Hof einen solchen Stadthof, über den sich die Mönche von Riddagshausen am Fernhandel beteiligen konnten.
Das Kloster Riddagshausen nach der Reformation
Trotzdem war das Kloster nicht so reich wie es hätte sein können, denn es litt massiv unter den Auseinandersetzungen der Braunschweiger Bürgerschaft mit ihrem Herzog. Ende des 15. Jahrhunderts war seine Existenz bereits gefährdet. Plünderungen zur Zeit der Reformation setzten im weiter zu und die endgültige Einführung von Luthers Lehre 1568 in Riddagshausen machte dem katholischen Leben vollständig den Garaus.
Dennoch blieb die Anlage erhalten: Erst wurde sie als protestantische Klosterschule genutzt, ab 1690 als Predigerseminar. Die jeweiligen Vorsteher trugen auch in den nachfolgenden Jahrhunderten den Titel „Abt“.
Während der napoleonischen Kriege – von 1809 bis 1813 – war Riddagshausen französische Domäne und wurde säkularisiert. Die Gebäude verfielen zunehmend und waren Mitte des 19. Jahrhunderts zum Abbruch freigegeben worden, wovon offenbar glücklicherweise kein Gebrauch gemacht wurde. In den 1870er Jahren erfolgten grundlegende Renovierungsarbeiten, 1883 wurde die Kirche wieder geweiht.
Das Kloster Riddagshausen heute
Zwar blieb Riddagshausen im 20. Jahrhundert von größeren Zerstörungen verschont, doch gingen diese Jahre nicht spurlos an der Klosteranlage vorüber. Die Klosterkirche musste aufwändig für drei Millionen Mark renoviert werden bevor sie 1975 feierlich wieder eröffnet werden konnte.
Zahlreiche Menschen aus der Umgebung halfen hier zusammen, um diese Anlage so zu bewahren, wie wir sie heute besuchen können.
Die Klosterkirche St. Mariae
Typisch für Zisterzienserkirchen ist ihre weitgehende Schlichtheit. Sie haben keine prächtige Fassade mit ausladendem Skulpturenschmuck und besitzen keine großen Glockentürme, sondern lediglich Dachreiter, um die Mönche zum Gebet zu rufen.
Der etwas größere Dachreiter, der heute auf der Vierung von Riddagshausen steht, wurde erst im 18. Jahrhundert angebracht.
Auch die Fassade der Klosterkirche Riddagshausen ist recht schlicht gehalten. Einziger Schmuck ist ein Fenster und ein spitzbogiges Portal mit zwei Türen. Darüber, in einer Nische, steht eine Marienfigur, die – wie durch ein Wunder – sämtliche Bilderstürme der Reformationszeit heil überstanden hat.
Das Kirchengebäude
Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika in Form eines lateinischen Kreuzes.
Auch von innen ist sie eher schlicht gehalten. Die Architektur ist angesiedelt am Übergang zwischen Romanik und Gotik.
Das Langhaus war der Ort, an dem sich die Konversen zum Gebet versammelten. Ihr Bereich der Kirche war durch einen steinernen Lettner (eine Chorschranke) vom Bereich der Mönche getrennt. In einer Benediktinerkirche wäre dies die Trennung zwischen Brüdern und Laien gewesen. Da klosterfremde Personen eine Zisterzienserabtei aber nicht betreten durften, nahmen die Konversen hier den Platz der Laien ein. Sie hatten dafür auch einen eigenen Zugang, der sich rechts von der Hauptfassade der Kirche befindet: Eine kleine, unscheinbare Türen, die man – so erzählte man mir – im Volksmund auch die „Tür der Tränen“ nannte. Sicherlich trat in früheren Zeiten nicht jeder mit ähnlicher religiöser Begeisterung in ein Kloster ein.
Spannend fand ich den Aufbau des Chores. Von außen ist gut zu erkennen, dass er dreistufig aufgebaut ist: Ein rechteckiger Chor mit einem Chorumgang und daran anschließend ein Kapellenkranz. Das Vorbild dafür war wohl die Mutterabtei Morimond.
Der Chor war den Chorbrüdern vorbehalten. Ihr Zugang zur Kirche erfolgte vom Dormitorium (Schlafsaal) bzw. vom Kreuzgang aus, der sich südlich der Kirche anschloss. Von ihm und den übrigen Klostergebäuden ist heute nichts mehr erhalten. Nur an der Südwand der Kirche erkennt man noch, wo die Gebäude an die Kirchenwand stießen.
Die Ausstattung
Von der ursprünglichen Ausstattung der Klosterkirche ist nichts mehr erhalten. So wie das Gebäude angesiedelt ist in der Übergangszeit zwischen Romanik und Gotik, stammen die heutigen Ausstattungsstücke aus der Zeit zwischen Renaissance und Barock.
Das Renaissance-Taufbecken ist das älteste Ausstattungstück der Kirche. Das aus Elmkalkstein geschaffene und großflächig mit Rankwerk verzierte Becken stammt aus dem Jahr 1562 – also noch vor der endgültigen Einführung der Reformation (1568).
Umgeben ist es von einem Gitter aus Eichen- und Lindenholz, das – ebenso wie der dreistöckige Baldachin – um 1620 geschaffen wurde. Geschaffen wurden diese Kunstwerke von Zacharias König, einem Schüler Tilman Riemenschneiders.
Zacharias König gestaltete auch die prächtige Kanzel aus dem Jahr 1622. Der Kanzelkorb zeigt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Getragen wird er von einer vollplastischen Skultpur des Mose mit den Gesetzestafeln. Mose ist hier als „Urvater“ der Verkündigung, quasi als deren Säule dargestellt.
Der Hochaltar stammt aus der Zeit des Barock und entstand im Jahr 1735. Das untere Feld zeigt das letzte Abendmahl, in der Mitte ist die Kreuzigung Christi dargestellt und gekrönt wird der Altar vom auferstandenen Christus.
Der Chorraum ist abgetrennt durch einen hölzernen Lettner. Der mittelalterliche, steinerne Lettner war nach der Reformation abgebrochen worden. Ein kleiner Rest steht noch im linken Seitenschiff des Langhauses.
Interessanterweise haben sich in den protestantischen Kirchen die Lettner offenbar länger gehalten, denn sowohl hier als auch in der Kirche der Ulrici-Brüder in Braunschweig wurden wieder Lettner aufgestellt, während diese Trennwand zwischen Langhaus und Chor aus katholischen Kirchen inzwischen fast vollständig verschwunden ist.
Sonstige Gebäude der Klosteranlage
Von den eigentlichen Klostergebäuden, also den Gebäuden, in denen die Mönche und Konversen lebten, ist nichts mehr erhalten.
Was es noch gibt sind ehemalige Wirtschaftsgebäude, denn das Kloster Riddagshausen war im Mittelalter ein landwirtschaftlicher Großbetrieb.
Seit den frühen 1980er Jahren ist das Marketing Management Institut von VW in einem Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude ansässig. Wie passend das ist – in einem Kloster und inmitten eines Naturschutzgebietes – darüber kann man streiten. Sicher ist, dass man in Riddagshausen trotzdem dankbar ist, dass VW die Gebäude übernommen hat, da sie so vor dem Verfall und dem drohenden Abriss bewahrt wurden.
Torhaus und Frauenkapelle
Das Untergeschoss des Torhauses stammt noch aus der Zeit der Gründung des Klosters um 1145. Der Fachwerkteil wurde erst im 18. Jahrhundert angebaut.
Hier befand sich die Pförtnerstube und auch die Räume für Gäste und Pilger. Anders als bei Benediktinern durften bei den Zisterziensern klosterfremde Personen das Klostergelände nicht betreten. Es gab also auf dem eigentlichen Klosterareal kein Gästehaus und Gäste – egal welchen Standes und Ranges – durften auch nicht am Gottesdienst in der Klosterkirche teilnehmen. Diese war ausschließlich den Mönchen und Konversen vorbehalten.
Für den Gottesdienstbesuch der Gäste gab es deshalb außerhalb des eigentlichen Klostergeländes eine eigene Kirche: Die sogenannte Fremden- und Frauenkapelle, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde.
Siechenkapelle
Zur Grundausstattung eines Klosters gehörte auch ein Hospital. Die dort liegenden kranken oder altersschwachen Brüder konnten nicht am Gottesdienst in der Abteikirche teilnehmen, weshalb an das Hospital anschließend eine Infirmiekapelle errichtet wurde. Diese auch Siechenkapelle genannte Kirche aus dem 14. Jahrhundert hatte einen direkten Zugang zum Krankensaal.
Der Zugang wurde nach der Reformation zugemauert und die Kapelle wurde zunehmend vom Flugsand verschüttet. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sie schließlich zeitweilig Verwendung als Eiskeller.
Klostergarten und Klostergärtnerei
Die Anlage von Klostergärten war typisch für Klöster. Hier wurden Gemüse, Obst und Kräuter angepflanzt, wobei die Kräuter sowohl Verwendung in der Küche wie auch in der Klosterapotheke fanden.
Karl der Große hatte schon verfügt, dass in Klöstern gewisse Kräuter und Obstbäume angebaut werden sollten. Sein Erlass Capitulare de villis vel curtis imperii (Caroli Magni) umfasst eine Liste von etwa 90 verschiedenen Pflanzenarten, die verschiedenen Zwecken dienten. Allerdings ist heute nichts über die Auswahlkriterien bekannt und auch die Zuordnung der einzelnen Bezeichnungen ist nicht immer eindeutig.
Der Klostergarten in Riddagshausen ist nicht historisch in seiner heutigen Form, sondern wurde 2004 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pharmazeutische Biologie der TU Braunschweig angelegt. Dabei hat man sich an historischen Vorlagen für Klostergärten orientiert.
Gleich neben der Klosteranlage befindet sich die Klostergärtnerei. Früher befand sich hier die Stadtgärtnerei Braunschweig, doch das Gelände war lange ungenutzt. Nun hat die Stiftung Neuerkerode sich der Gärtnerei angenommen und beschäftigt seit 2014 in einem Inklusionsbetrieb 30 Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen.
Man legt Wert auf ökologische Produkte: Gemüse, Kräuterpflanzen, Zier- und Balkonpflanzen, aber auch Tee, Gewürze, Honig oder ökologische Blumenerde kann man hier in der Klostergärtnerei und im Klosterladen kaufen.
Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr
Samstag von 10:00 bis 16:00 Uhr
Sonntag von 13:00 bis 16:00 Uhr
Juli bis März:
Montag bis Freitag von 8:00 bis 17:00 Uhr
Samstag von 12:00 bis 16:00 Uhr
Sonntag von 13:00 bis 16:00 Uhr
Das Naturschutzgebiet Riddagshausen
Teiche, Wiesen, Weiden, Wälder: Viel Abwechslung gibt es in diesem Areal mit über 500 ha. Seit 1936 ist es Naturschutzgebiet – und damit eines der ältesten in Deutschland.
Einstmals legten hier die Mönche des Klosters Weiher und Kanäle künstlich an, um die sumpfige Gegend zu entwässern. Nun ist das Ganze ein Ausflugsziel, in dem sich die Teiche – angefangen beim Kreuzteich, wo auch zwei Stadtbuslinien halten – aneinander reihen. Insgesamt 15 Teiche und Seen gibt es hier. Der Kleinste, der Jürgensteich, ist gerade einmal 0,12 ha groß; der Größte, der Schapenbruchteich, umfast 21ha.
Wanderwege durchziehen das Naturschutzgebiet, das auch als Naherholungsgebiet dient. Diese Doppelnutzung macht es natürlich nötig, besondere Regeln für die Besucher aufzustellen. Neben den Selbstverständlichkeiten (kein Lärmen oder offenes Feuer im Wald) gibt es weitere Regeln, z.B.
- Die Wege dürfen nicht verlassen werden
- Für Reiter gibt es spezielle ausgeschilderte Wege
- Hunde sind an der Leine zu führen
- Wasservögel dürfen nur am Kreuzteich gefüttert werden
- Schlittschuhlaufen im Winter ist nur am Kreuzteich gestattet
- Modellflugzeuge und Drachen dürfen im NSG nicht genutzt werden
Mehr Informationen dazu findet man hier.
Restaurants und Cafés in Riddagshausen
Wer sich den ganzen Tag in Riddagshausen aufhält, hier Kirche und Kloster besichtigt und durch das Naturschutzgebiet wandert, muss nicht hungern.
Gleich an der Bushaltestelle befindet sich die Teestube Teetied. Hier bekommt man Frühstück und Kuchen, aber auch herzhafte Speisen. Dazu eine gute Kaffee- und Teeauswahl.
Tiefer im Naturschutzgebiet gibt es auch zwei weitere Lokale.
Eines davon ist das Ausflugscafé Schäfers Ruh, das schon bei dem Ort Schapen liegt. Von der Klosterkirche sind es etwa 2,5km, Gehzeit ca. 30min.
An der Ebertalle – also der Straße, die man wahrscheinlich von Braunschweig kommend, genommen hat, um nach Riddagshausen zu gelangen – liegt etwa einen Kilometer nach der Klosterkirche das Restaurant Grüner Jäger. Man gelangt hierhin, indem man im Bus von Braunschweig kommend sitzen bleibt bis zur Station „Grüner Jäger“ oder man kann auch vom Kloster aus am Fluss Wabe entlang zum Restaurant spazieren.
Täglich geöffnet
10 – 18 Uhr
Ausflugscafé Schäfers Ruh:
Mittwoch, Donnerstag und Freitag: 11 – 19 Uhr
Samstag und Sonntag: 09 – 19 Uhr
Montag und Dienstag Ruhetag.
Je nach Wetterlage kann es sein, dass das Lokal bereits früher schließt.
Restaurant Grüner Jäger:
Täglich ab 11.30 Uhr
Montag Ruhetag
Ich möchte auf jeden Fall noch einmal nach Riddagshausen – das nächste Mal hoffentlich bei besserem Wetter. Es ärgerte mich sehr, dass der Regen nicht zuließ, einen längeren Spaziergang durch das Naturschutzgebiet zu machen und in einem der Lokale einzukehren.
Weitere Informationen: Anfahrt, Öffnungszeiten, Führungen etc
- Das Kloster Riddagshausen wurde um 1145 von einem Beamten des Herzogs Heinrich des Löwen geggründet.
- Einführung der Reformation 1568, danach prot. Klosterschule und Predigerseminar
- Säkularisierung zu Beginn des 19. Jhd.
- 1870er Jahre: Renovierung und 1883 erneute Weihe der Kirche
- 1936: Errichtung des Naturschutzgebietes
- 1975: Feierliche Wiedereröffnung nach aufwändiger Restaurierung
- heute: Protestantische Kirchengemeinde, Klostergärnterei, Klosterladen, Zisterziensermuseum und Marketing Management Institut von VW
Der Klostergarten ist täglich von 10 – 16 Uhr zugänglich.
Öffentliche Führungen:
In den Sommermonaten (Mai-Okt): Jeden Freitag um 17 Uhr.
Treffpunkt an der Laterne vor der Klosterkirche
Das Zisterzienser-Museum im Torhaus ist nur an Wochenenden von 12 – 17 Uhr geöffnet.
Führungen nach Vereinbarung
Klostergärtnerei:
April bis Juni:
Montag bis Freitag von 8 – 18 Uhr
Samstag von 10 – 16 Uhr
Sonntag von 13 – 16 Uhr
Juli bis März:
Montag bis Freitag von 8 – 17 Uhr
Samstag von 12 – 16 Uhr
Sonntag von 13 -16 Uhr
Buslinie 418 ab Rathaus bis Nehrkornweg
Buslinie 413 ab Rathaus bis Kreuzteich (und dann ein paar Minuten zu Fuß)
Anfahrt mit dem Rad:
ca. 20min durch den Prinz-Albrecht-Park
Anfahrt mit dem Auto:
Anfahrt über Kastanien- und Ebertallee. Dauer ca. 11min.
Im Winter ab Epiphanias (6. Januar) in der Frauenkapelle.
Regelmäßig gibt es Veranstaltungen und Konzerte in der Klosterkirche Riddagshausen, z.B. den Internationalen Riddagshäuser Orgelsommer, ein Kultur- und Bildungsfrühstück etc.
Nähere Informationen und genaue Daten hier.
Die Öffnungszeiten und anderen Hinweise stammen von den jeweiligen Homepages. Ich kann für etwaige Fehler oder Änderungen keine Haftung übernehmen.
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Liebe Ilona,
vielen Dank für den informativen Artikel zum Kloster Riddagshausen. Das freut uns sehr! Und die Einladung steht: Wenn du Riddagshausen bei besserem Wetter erkunden möchtest, melde dich einfach bei uns!
Beste Grüße aus der Löwenstadt,
Maria vom Stadtmarketing
Vielen Dank für deinen Kommentar, Maria. Ich freu mich, wenn Euch der Artikel gefällt.
Und ja, irgendwann muss ich bei schönem Wetter einmal hin, um auch das Naturschutzgebiet wirklich in Ruhe anzuschauen.