In Kooperation mit der Tourismusregion Kaiserwinkl.
Berge, Almen, Kühe, Seen, Hütten… so hatte ich mir Österreich vorgestellt, als ich anno dazumal nach Wien gezogen bin. Umso überraschter war ich, dass sich ausgerechnet in der Umgebung der Hauptstadt der „Alpenrepublik“ nichts davon finden ließ. Mein Bild von Österreich wandelte sich mit den Jahren eher zu einem von Pannonischer Tiefebene und sanften Hügeln, Weindörfern und Theatern.
Um nach Westösterreich zu kommen, musste ich dann tatsächlich nach München ziehen – denn von dort aus ist es um einiges kürzer nach Tirol als von Wien aus. Und so habe ich nun das Österreich, das die meisten Deutschen wohl im Kopf haben, quasi um die Ecke – nur eine knappe Zugstunde entfernt. Diese Gelegenheit musste genutzt werden, v.a. als die Tourismusregion Kaiserwinkl einige Blogger einlud, dieses schöne Eck bei Bloggerwandertagen zu entdecken. Und so packte ich letztes Wochenende meine Sieben Sachen, stieg in den Zug gen Kufstein und erkundete die Tiroler Region Kaiserwinkl.
„Der Kaiserwinkl ist ein vom Inntal aus in West-Ost-Richtung verlaufendes Gebirgstal, das zwischen den Chiemgauer Alpen im Norden, vornehmlich dem Geigelsteingebiet und dem nördlichen Teil des Kaisergebirges, dem Zahmen Kaiser, im Süden eingebettet ist“, belehrt mich Wikipedia.
Oder anders gesagt: Gleich hinter der bayerisch-tirolerischen Grenze, nordöstlich von Kufstein liegt zu Füßen des Zahmen Kaisers der Kaiserwinkl.
Er ist so nah an Bayern, dass ich mich ernsthaft frage, warum ich nicht vorher schon dort gewesen bin. Und erst recht, weil er so überraschend schön ist, dass man es erst gar nicht glauben will, dass sich dieses hübsche Tal so nah versteckt.
Vier Orte liegen im Kaiserwinkl: Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss. Zusammen leben dort etwas über 7000 Einwohner auf einer Fläche von 156 km². Sehr beschaulich alles in allem. Das ideale Ziel für überzeugte Großstadtmenschen wie mich, wenn sie einfach mal tief durchatmen wollen. Aber auch für Familien – und natürlich für alle, die gerne in den Bergen unterwegs sind.
Dabei gibt es die unterschiedlichsten Aktivitäten… Bergsteigen, Klettern, Canyoning, Rafting, Paragliden… Im Winter ist der Kaiserwinkl ideal für Wintersportler aller Art. Und wer – wie ich bekanntlich – nicht ganz so abenteuerlustig oder gar nicht schwindelfrei ist, kann auch einfach „nur“ Wandern und Fotografieren. Wanderwege und Fotomotive gibt es mehr als genug. 200 km markierte Wanderwege gibt es im Kaiserwinkl. Einige davon tragen gar klingende Namen, etwa der Schmugglerweg – der seinen Bezeichnung natürlich der Nähe zur bayerischen Grenze verdankt. Kaum vorstellbar, dass hier früher mal eine bewachte Grenze verlief. Unweit des Taubensees steht noch das Grenzhäuschen (siehe nächstes Bild). Heute kann man über die Grenze wandern oder auf dem Grenzstein posieren…
Wer sich bei der Vielzahl an Wanderwegen nicht entscheiden kann, wohin es gehen soll, kann sich auch einer geführten Tour anschließen oder sich individuell einem professionellen Bergwanderführer anvertrauen (Tour- und Kontaktdaten findet man hier).
Wanderung zur Burgeralm
Wanderungen gibt es jedenfalls für jeden Anspruch und Geschmack… unsere erste Wanderung war gleich besonders geschmackvoll. Sie führte auf die Burgeralm, wo Toni („Ganz leicht zu merken: Ich bin der Anton aus Tirol!“) Heumilchkäse herstellt. Neben einer kurzen Einführung in die Herstellung des mehrfach prämierten Käses, stand natürlich auch die Verkostung auf dem Programm. Heumilchkäse und Tiroler Speck – viel besser konnte die Brettljause eigentlich nur noch durch den Ausblick werden… (naja und durch ein Glaserl Schnaps…)
Zur Burgeralm wandert man von Walchsee aus etwa 2,5 Stunden auf dem markierten Wanderweg Nr. 55b/c. Es geht zum Teil über Steige und zuletzt sehr steil über die Almwiesen hinauf zur Almhütte – großartige Ausblicke und ein Besuch des idyllischen Locher Wasserfalls inklusive. Gut zu Fuß sollte man also schon sein.
Für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, aber dennoch gerne Tonis Heumilchkäse auf der Alm verkosten möchten, gibt es die Möglichkeit, mit dem Auto zu fahren. Die Nutzung der Zufahrtsstraße kostet 6€.
Übrigens kann man auf der Burgeralm auch übernachten. Im Winter werden die beiden Almhütten sogar komplett an Selbstversorger vermietet. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.
Wanderung zum Taubensee
Unsere zweite Wanderung führte uns bei herrlichstem Herbstwetter zum Taubensee, dessen Name – so erklärte uns Wanderführerin Manu (man findet sie unter www.wanderfuehrerin.at) – allerdings nichts mit den Vögeln zu tun hat, sondern mit den im See lebenden Krebsen, den „Daupn“.
Die Staatsgrenze zwischen Bayern und Österreich verläuft genau durch den See, der oben erwähnte Grenzstein markiert deren Verlauf. Auf 1138m gelegen, ist er einer der höchstgelegenen Seen Deutschlands.
Anders als die Burgeralm ist der Taubensee nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike zu erreichen. Der Weg gilt allerdings als familienfreundlich, da es keine Steige zu bewältigen gilt. Steil ist der Weg streckenweise aber allemal.
Unweit des Sees liegt die seit 1904 bewirtschaftete Taubensee-Hütte, wo man sich bei bestem Ausblick für den Abstieg stärken kann.
Neben den von uns besuchten Hütten gibt es noch etwa 26 weitere im Kaiserwinkl. Eine Liste der Hütten und Almen mit weiteren Informationen (unter anderen kann man über die Öffnungszeiten suchen, um seine Wanderungen zuverlässig planen zu können) und eine interaktive Karte gibt es auf der Homepage des Tourismusverbandes.
Anfahrt, Unterkünfte und weitere Informationen
Die Anfahrt mit dem Auto ist die einfachste – obendrein mautfreie! – Möglichkeit der Anreise. Und das Auto ist auch während des Aufenthalts sehr nützlich, um die Ausgangspunkte der Wanderungen zu erreichen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es zwar nicht ganz so einfach, aber dennoch gut möglich. Von München aus fährt jede Stunde ein Meridian (Fahrtzeit: 75min) und alle zwei Stunden ein Eurocity (Fahrtzeit: 60min) bis Kufstein. Von dort kann man sich mit dem Kaiserwinkl Shuttle (Vorbestellung nötig!) abholen und direkt zur Unterkunft bringen lassen. Oder man nimmt den Bus 4030, dessen Fahrplan hier abrufbar ist.
Der Kaiserwinkl Shuttle holt zum Fixpreis ebenso Gäste von weiterher von den Flughäfen München, Salzburg oder Innsbruck ab.
Unterkünfte* gibt es im Kaiserwinkl eine ganze Menge: von Privatzimmern, Urlaub auf dem Bauernhof und Campingplätzen bis zu ****Superior Hotels. Somit ist auch für jedes Budget etwas dabei.
Wir übernachteten im Adult-Hotel Panorama* (Affiliatelink) in Walchsee, das einen sehr schönen Wellness-Bereich hat, der aber leider nur bis 19 Uhr beheizt wird. Schade, denn bei Wanderungen und Ausflügen, ist es somit kaum möglich, ihn ausgiebiger zu nutzen. Das war leider ein großer Wermutstropfen für mich. Der Ausblick von der Liegewiese hatte allerdings schon was… wie man bei folgendem Bild sehen kann (der Zahme Kaiser bei Sonnenaufgang):
Weitere Informationen zu Unterkünften, Aktivitäten etc. erhaltet ihr beim Tourismusverband Kaiserwinkl.
Nicolo von Nicolos Reiseblog war ebenfalls für einen Kurztrip im Kaiserwinkl
Transparenzhinweis:
Zu diesem Aufenthalt wurde ich mit einigen anderen Bloggern von der Region Kaiserwinkl eingeladen. Herzlichen Dank dafür.
Die Anreise wurde selbst finanziert.
Die widergegebene Meinung ist und bleibt aber natürlich die meine!
Ich habe so viele Bilder gemacht, dass ich sie nicht alle in den Text einbauen konnte – deshalb hier noch eine kleine Auswahl.
Wanderung zur Burgeralm:
Wanderung zum Taubensee
Transparenzhinweis:
Zu den Bloggerwandertagen wurde ich mit einigen anderen Bloggern von der Tourismusregion Kaiserwinkl eingeladen. Vielen Dank dafür.
*Affiliatelink.
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Das ist aber hübsch herbstlich bei dir – und ich erkenne Sonja auf manchen Bildern. Wunderschönes Licht hast du eingefangen. Grüße aus Griechenland,
Richtig gesehen. Sie war auch dabei. Hoffe, du hast ne schöne Zeit in Griechenland
Ja, habe ich. Sonnig-warme Grüße dir
Von Sonne und Wärme träum ich gerade nur…
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wunderschöne bilder! sieht nach einem klasse trip aus. weiter so !
Mega tolle Bilder! Vermisse das schöne Wetter jetzt schon!