5 Jahre Wandernd! – Was will ich eigentlich mit diesem Blog?

Seit fünf Jahren gibt es jetzt meinen Blog Wandernd. Im November 2014 habe ich die ersten Zeilen geschrieben. Ich kann es gar nicht glauben.
Selten habe ich ein Hobby so lange so ernsthaft betrieben. Und nie zuvor habe ich ein Hobby tatsächlich zu einem kleinen Gewerbe ausgebaut. Und nicht nur das: Obendrein hoffe ich, dass das auch noch ein paar Jahre so weitergeht.
Denn mir macht das Bloggen immer noch so richtig Spaß!

So ein fünfjähriges Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, um mal in mich zu gehen… was will ich eigentlich mit diesem Blog?

Wie alles begann…

Ich glaube, ich habe das schon ein paar Mal irgendwo erwähnt, wie ich zum Bloggen kam. Anfangs war das Bloggen eine Art Therapiemaßnahme.
Ich zog im Sommer 2014 nach mehreren Jahren in Wien ins „schöne“ Niederbayern. Ach, ich tue Niederbayern unrecht, denn natürlich gibt es da auch schöne Ecken zum Wandern und Urlaub machen. Leben möchte ich dort aber nie wieder.
Wenn ich in diesem einen Jahr auf dem Land eines gelernt habe, dann das: Ich bin ein Stadtmensch! Landleben ist nichts für mich. Das enge Zusammencliquen der Menschen, die Gruppen, in die man als Zugezogene einfach nicht reinkommt, selbst wenn man dem Schützenverein beitritt. Und das gepaart mit einem nichtexistenten Angebot an Freizeit- und Kulturmöglichkeiten… Da bleibt einem nicht viel anders übrig, als abends zu Hause zu sitzen. Man hat unglaublich viel Zeit so am Land… nie hab ich so viel gebastelt, dekoriert, Briefe geschrieben wie damals. Heute wundert es mich nicht mehr, dass all die „Landlust“-Zeitschriften voll sind mit Bastel- und Dekoideen.

um hier glücklich zu werden darf man alles sein: Nur kein Stadtmensch

Das tat mir psychisch allerdings nicht besonders gut und in den Wintermonaten rutschte ich in eine depressive Phase ab, aus der ich letztendlich nur herauskam, weil ich zwei Monate nach Bamberg fahren und von dort aus arbeiten konnte. Sonst wäre die Geschichte sicher ganz anders ausgegangen.

Das war die Stimmung, in der ich im November 2014 meinen Blog begann. Ich saß auf dem Land fest, mir fiel die Decke auf den Kopf und ich hatte das Gefühl, das Leben rausche an mir vorbei. Ich begann, mir selbst vor Augen zu führen, was ich schon alles Tolles gesehen und erlebt hatte. Und ich begann zu bloggen. Ich wollte über meine Reisen erzählen, meine Bilder teilen. Nicht einmal, weil ich ernsthaft glaubte, das würden andere irgendwann einmal lesen. Es ging vor allem um mich. Ich wollte es mir selbst vor Augen führen… Und das war der Anfang von Wandernd!

Usbekistan war eine der ersten Destinationen, über die ich schrieb. Heute würde ich den Artikel sicher ganz anders schreiben

Mein Blog im Laufe der Jahre

Wer meinen Blog schon länger liest, wird gemerkt haben, dass sich meine Artikel im Laufe der Zeit sehr gewandelt haben. Nicht nur, dass sie irgendwie immer länger werden – auch die thematische Gewichtung wandelte sich sehr.

auf Capri – Ausblick auf die Halbinsel von Sorrent

Anfangs dominierten noch kurze Artikel, die in einem sehr persönlichen Stil geschrieben waren. Wirklich eher Reisetagebuch-Einträge, klassisches Bloggen sozusagen, etwa mein Artikel über Capri. Heute würde ich ihn sicher ganz anders schreiben.
Ich glaube, so beginnen die meisten Blogger. Zumindest die, die länger dabei bleiben.
Klar, es gibt auch die anderen, die es von Anfang an darauf anlegen, Geld mit dem Blog zu verdienen und Kooperationen abzustauben. Diese Blogger erkennt man schon an den ersten drei Artikeln und wir schließen schon Wetten ab, wann diese Blogs wieder von der Bildfläche verschwinden. Denn sobald sie merken, wieviel Arbeit so ein Blog wirklich macht und wie lange es dauert, bis mal eine klitzekleine Kooperation herausspringt, sind sie weg. Viel zu viel Aufwand.

Ja, Aufwand ist so ein Blog tatsächlich. Nicht nur das Schreiben. Schon das ganze technische Gedöns außen herum… wieviele Stunden ich alleine letztes Jahr mit der Anpassung für die DSGVO verbracht habe. Und nicht nur ich, ich hatte Leute, die mir da sehr eifrig unter die Arme gegriffen haben, sonst hätte ich das niemals geschafft.

Vom Reisetagebuch …

Aber auch die Artikel selbst machen viel Arbeit. Oder anders gesagt: ICH mache mir viel Arbeit mit den Artikeln.

Geschichte und Kulturthemen schlugen schon immer etwas durch in meinen Texten. Bei meiner Vorbildung als Historikerin und Germanistin nicht völlig verwunderlich.
Aber im Laufe der Zeit wurden meine Artikel immer geschichte- und kulturlastiger.
Auf der Reiseblogger-WG in Braunschweig stieß mich Sandra von Tracks and the City mit der Nase drauf: „Geschichte und Kultur ist schon irgendwie ein Schwerpunkt bei Dir.“
Stimmt, war es. Das war mir gar nicht so bewusst, aber es stimmte. Mein persönliches Interesse kam natürlich durch und mein akademisches Vorwissen auch.

Mein Artikel über Hesses „Wanderung“ war einer der ersten „Kulturartikel“. Aber auch der war noch immer sehr persönlich.

Inzwischen schreibe ich weit weniger Blogbeträge als kleine wissenschaftliche Artikel. Oder zumindest populärwissenschaftliche Artikel. Natürlich recherchiere ich nicht so haarklein, wie ich es für einen wissenschaftlichen Aufsatz oder eine Seminararbeit tun würde. Aber ich recherchiere dennoch gewissenhaft.
Meine Arbeitsweise für einen Artikel heute unterscheidet sich nicht wesentlich von der Arbeitsweise beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit. Ich sitze vor meinem Laptop und um mich herum liegen gut ein halbes dutzend aufgeschlagene Bücher. Dazu kommen heute ungefähr 20 bis 30 geöffnete Tabs. Und so entsteht nach und nach ein Artikel.
Allein die Recherche dauert Stunden. Dazu kommt Bildauswahl und Bildbearbeitung, Keywordrecherche, das eigentliche Schrieben, Korrekturlesen und das Layout bearbeiten… Ich könnte viel mehr Artikel schreiben, wenn ich kürzere und oberflächlichere Artikel schreiben würde.

zur Artikelsammlung über historische Themen?

Aber ich will gar keinen kürzeren und oberflächlichen Artikel schreiben. Ich liebe es, dass ich hier auf diesem Blog einige Dinge verknüpfen kann: Meine Leidenschaft für Reisen, Fotografieren und Schreiben mit meinem Interesse und meinem Wissen über Geschichte. Ich finde das großartig.
Warum sollte ich über Dinge schreiben, mit denen ich mich weit weniger auskenne? Mein Schwerpunkt im Studium war nun einmal katholische Frömmigkeits- und Religionsgeschichte. Ein Thema, das mich bis heute fasziniert, gerade aufgrund seiner Vielseitigkeit: Zum einen interessieren mich Religion(en) und Kulte, zum anderen hängt mit Frömmigkeits- und Religionsgeschichte so viel zusammen: Sozialgeschichte, politische Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Kunstgeschichte… alles spielt mit hinein.

Die Wallfahrtskapellen „Maria Klobenstein“ mit dem namensgebenden „geklobten Stein“

Mein Blog gibt mir die wunderbare Möglichkeit genau über DIE Themen zu schreiben, die mich gerade interessieren. Die bei der Vorbereitung oder während der Reise mein Interesse erregt  haben – völlig egal, wie speziell das Thema ist.
Da ich keine wissenschaftlichen Aufsätze publiziere, sondern die Themen auf meinem eigenen Blog behandle, habe ich auch die Möglichkeit, mal die ein oder andere flapsige Bemerkung einzuflechten und nicht immer alles völlig ernst schreiben zu müssen. Ich bin viel freier in der Gestaltung. Ich kann bei Adam und Eva anfangen, wenn ich möchte.

Ein erster Vorstoß in dieser Richtung war mein Artikel über Maria Klobenstein bei Kössen. Dieser kleine Wallfahrtsort war ideal, um ein paar Hintergrundinfos über Wallfahrten, frühneuzeitliche Frömmigkeit und deren Verbindung zu Politik und naturmagischen Praktiken aufzuzeigen. Von fast jedem religionshistorischen Artikel verlinke ich deshalb auf diesen Beitrag, da dort Hintergründe genauer erläutert werden.
Das aktuellste Beispiel für religionshistorische Artikel ist wohl der über den Kult des Heiligen Michael, der mich schon am Mont St. Michel interessierte und noch mehr seit meinem Besuch am Monte Sant‘ Angelo. Die Idee, die beiden Kultorte zusammen in einem Artikel zu behandeln, lag also nahe. Viel über die Zusammenhänge zwischen den beiden Kirchen habe ich erst selbst bei der Recherche gelernt.

Grundsätzlich versuche ich vor allem, Zusammenhänge aufzuzeigen. Reine (kunst)historische Beschreibungen gibt es zwar auch manchmal (Karnak- und Luxor-Tempel in Ägypten oder Kloster Riddagshausen bei Braunschweig), aber grundsätzlich ist das nicht der Hauptfokus. Mich interessieren die Zusammenhänge. Bei Kloster Riddagshausen versuchte ich v.a. auch darzulegen, was für die Zisterzienser so typisch ist. Mit dem Hintergrundwissen aus diesem Artikel kann man hoffentlich so ziemlich jedes Zisterzienserkloster in einem anderen Licht betrachten.

Kloster Riddagshausen: Blick aus dem Klostergarten

Ich werde auch in Zukunft Artikel über Reiseerlebnisse wie mein Kamel-Trekking im Wadi Rum, Reise-Guides für Städte wie Bamberg, Florenz oder Sorrent schreiben, die ganz handfeste Tipps für die Reisevorbereitung bieten. Aber daneben widme ich mich doch auch weiterhin den historischen Spezialthemen, die mir Spaß machen.

Wer liest eigentlich Blogartikel über  Religionsgeschichte?

Nun kann man natürlich fragen: Wer liest solch spezielle Artikel denn eigentlich?
Offenbar doch einige Leute. Natürlich werden sehr lange Artikel online weniger gelesen, als kürzere Artikel. Wir kennen das alle, das wir oft einen Artikel anklicken, aber gerade keine Zeit oder Lust haben, einen so langen Text online zu lesen.
Dennoch fällt mir auf, dass ich gerade auf die Spezialthemen-Artikel oft angesprochen werde.
Mein Reiseguide für Bamberg und meine Tipps für Florenz werden sehr häufig angeklickt und ich sehe am Nutzerverhalten, dass die Leute lange auf der Seite bleiben und dann auch zu thematisch ähnlichen Artikeln weiterklicken. Sie werden also offenbar wirklich für die Reisevorbereitung herangezogen. Das freut mich natürlich ungemein.
Feedback erhalte ich für diese Artikel allerdings eher selten.

Florenz Duomo

Florenz – Blick auf den Duomo

Anders bei meinem religionshistorischen Artikeln. Alleine auf die Katakombenheiligen, die ich in meinem Artikel über die finanziellen Aspekte barocker Wallfahrten erwähne, wurde ich mehrfach angesprochen, von Kollegen im Büro, von meiner Nachbarin, von anderen Bloggern…
Bekannte schicken mir inzwischen einfach so Fotos, wenn sie bei einem Ausflug  in einer Kirche heilige Quellen oder Steine entdecken.
Und mir wurde auch schon mehr als einmal mitgeteilt, dass man durch diese Artikel wirklich etwas hinzugelernt, einen völlig neuen Blick auf das Thema bekommen hätte oder einem manche Sachen zuvor gar nicht so bewusst waren. Und das freut mich noch viel viel mehr, als wenn ich nur das Klickverhalten in den völlig anonymen Statistiken beobachte.

Katakombenheiliger in Fürstenfeldbruck

Natürlich mag nicht jeder Artikel über religiöse – vor allem katholische!! – Themen. Einige scheinen zu glauben, ich sei eine brave, gläubige Katholikin und schreibe deshalb über Religionsgeschichte.
Andere haben den Reflex, augenblicklich klarzustellen, dass sie Protestanten sind oder „mit Religion nix am Hut haben“. Ja, herzlichen Glückwunsch. Und jetzt?
Was hat dein persönlicher Glaube denn mit historischen Artikeln zu tun? Man kann über Altötting schreiben, ohne auf Knien um die Gnadenkapelle zu kriechen.
Genau wie diejenigen, die sich mit Militärgeschichte befassen, nicht alle ausgemachte Militaristen sind. Und ich nicht den Drang habe zu kommentieren: „Ich bin Pazifist. Ich hab mit Krieg nichts am Hut!“
Seltsamerweise kann ich über heidnische Tempel wie den in Delphi schreiben, ohne dass jemand kommentiert: „Ich glaube nicht an Apoll!“ oder „Mit Orakeln kann ich irgendwie nicht….“ Auch über buddhistische oder hinduistische Tempel könnte ich wohl Seiten füllen, ohne diesen Reflex auszulösen. Aber hey, bei dem Wort „Katholizismus“ muss man schon mal klarstellen, dass man daran nicht glaubt, oder?

Egal… die positiven Reaktionen – allesamt übrigens von wahrlich nicht gläubigen Menschen in meinem Umfeld – überwiegen bei Weitem. Und das bestätigt mich, meine Leidenschaft hier weiter auszuleben.

Ein paar meiner Lieblingsartikel

Wer jetzt neugierig ist – hier ein paar meiner ganz persönlichen Favoriten unter den (nicht nur historischen) Artikeln auf meinem Blog

Warum mich Recherche-Faulheit auf die Palme bringt – Achtung #rant!

Je mehr sich mein eigener Blogstil wandelte, desto mehr begann mich Recherche-Faulheit auf anderen Blogs auf die Palme zu bringen. Ich meine: HALLO, „Recherche“ ist nicht nur „Keyword-Recherche“! 
Das ging schon los mit den „Top 5 Geheimtipps“ für Städte, in denen der entsprechende Blogger gerade einmal zwei Tage war. Oder den „besten Restaurants in X“, obwohl er selbst nur drei besucht hat. Woher will er denn wissen, dass diese drei „die besten“ sind?
Was soll das? Das ist doch Humbug und eine – entschuldigt – Verarschung des Lesers. Der klickt auf den Artikel, weil er sich wirkliche Infos erhofft. Allerdings muss man dazu sagen: Die Leser sind mitunter auch selbst schuld. Sie klicken auf solche etwas reißerischen Titel auch am liebsten. Die „10 besten Tipps für X“ gehen nun mal besser, als jede noch so poetische Überschrift. Trotzdem kann die Liste mit den 10 besten Tipps auch etwas Substanz haben.

Bamberg Sehenswürdigkeiten: Bamberg-Tipps einer Einheimischen

Gerade bei Städten, in denen ich mich wirklich auskenne, merke ich, wieviel Blödsinn geschrieben wird. Ein wunderbares Beispiel ist Bamberg. Es gibt viele Blogartikel über die Stadt und die meisten davon kann man getrost in die Tonne treten!
Wenn man noch nicht mal Gärtnerstadt, Inselstadt und Bergstadt auseinanderhalten kann – dann hält man vielleicht einfach mal die Fresse oder macht sich schlau, bevor man den Artikel schreibt. Wenn in einem „ultimativen Reiseguide für Bamberg“ über die Gärtnerstadt ernsthaft nur ein Zweizeiler steht und eine Zeile davon lautet „Wir fanden, es lohnt sich nicht“, dann kann man das auch bleiben lassen oder man bewirbt den Artikel einfach nicht als „Städteguide“. Mit ungefähr zehnminütiger Recherche hätte man erfahren, dass die Gärtnerstadt vielleicht nicht spektakulär zum Anschauen ist, aber ein nicht unwesentlicher Grund für die Aufnahme Bambergs in die UNESCO-Welterbeliste. Wenn man ganz verwegen wäre, könnte man sogar noch ein paar Sätze dazu schreiben, warum das so ist!

Dank der Gemüse-Anbau-Tradition gibt es in Bamberg stets frisches Gemüse auf dem Markt und in den Lokalen

Versteht mich nicht falsch: Absolut niemand muss den Rechercheaufwand betreiben, den ich auf meinem Blog oft betreibe. Für die meisten Artikel auf Blogs ist das auch gar nicht notwendig.
Aber kann man nicht einfach mal kurz auf Wikipedia nachsehen, wie groß der Schlosspark von Versailles ist, statt in seinem Paris-Artikel zu schreiben: „Ich weiß ja nicht, wie groß der Park ist, aber jedenfalls sehr groß!“ (ach neee… dabei waren die französischen Könige bekannt dafür, eher so Kleinkram zu bauen)

Wenn man einen Artikel über italienische Reiseziele schreibt und jeder zweite italienische Eigenname ist falsch geschrieben …
Wenn Blogger nach fünf Tagen in Rom immer noch nicht wissen, dass das Kapitol kein Gebäude, sondern ein  Hügel ist, und dann in ihrem Artikel stolz vom „Gebäude des Kapitols“ erzählen aber das Monumento a Vittorio Emanuele meinen … dann ist das einfach nur völlige Recherche-Faulheit.
Bereiten solche Leute ihre eigenen Reisen nicht vor? Und vor Ort – was genau tun sie da eigentlich? Konsultieren sie mal einen Stadtplan oder einen Reiseführer? Und wenn sie dann ihre Artikel schreiben – recherchieren sie dann überhaupt IRGENDETWAS? Wenn ich „Kapitol“ auf Google eingebe, müsste ich doch schon stutzig werden und bemerken, dass ich mich da offenbar irgendwie vertan habe.
Nicht jeder will mit seinem Blog Geld verdienen, hat Affiliate- oder Werbelinks, das ist klar. Manche erzählen einfach nur kleine Geschichten von ihrem Urlaub. Das ist völlig legitim. Aber bei manchen Artikeln schreit alles so richtig: „Ich habe mich mit der Destination, die ich bereise, überhaupt nicht befasst!“ und das finde ich schon bei Reisenden, die nicht darüber bloggen, schrecklich ignorant.

 

Wenn die Artikel dann noch auf Social Media als tolle Tipps beworben werden, aber voller Fehler sind, dann hört mein Verständnis völlig auf. Und ich muss gestehen, dass ich zunehmend allergisch auf diese falschen Versprechungen in den Überschriften und die Recherchefaulheit bei solchen Bloggern reagiere. Ganz besonders, wenn sie den Blog gewerblich betreiben und damit Geld verdienen möchten. Was sie in ihrem privaten Reisetagebuch für Tante Erna und Opa Hans schreiben, ist mir ja egal.
Aber wenn ich doch angeblich „Tipps“ für andere Reisende geben will, dann kann man sich doch mal ein kleines bisschen anstrengen und zumindest mal eine Wikipedia-Seite aufrufen, oder?
Ich, als Leser solcher Artikel, fühle mich jedenfalls ziemlich verarscht, wenn man mir tolle Tipps oder einen Städteguide anpreist und mich dann mit fehlerhaften Oberflächlichkeiten abspeist. Kein Wunder, dass Blogger und Blogs so häufig einen schlechten Ruf haben.

Mal Danke sagen!

So, das musste mal raus, aber jetzt hab ich genug gelästert!
Es ist auch mal Zeit, Danke zu sagen. Denn diesen Blog könnte ich so nicht betreiben, wenn es nicht ein paar Leute gäbe, die mir helfen würden. Die Reisebloggercommunity ist nämlich eigentlich in weiten Teilen eine sehr kollegiale, bei der man sich mit Tipps und Tricks weiterhilft. Es gibt Spezialisten für fast alles – für Datenschutz, für Technisches, für Urheberrecht und Gehaltsvorstellungen – und dieses große Wissen zusammen genommen, erleichtert jedem von uns die Arbeit ganz ungemein. Deshalb einmal DANKE an meine tollen Blogger-Kollegen da draußen.

Vielen lieben Dank an Max von Hostelmax.de
Ohne ihn würde mein Blog noch immer bei wordpress.com herumdümpeln, ich hätte die Anmeldung bei der google search console niemals geschafft und wüsste noch immer nicht, was eine Keywordrecherche ist. Als ich gerade im Zug saß und feststellte, dass mein Blog gehackt wurde, nahm er sich der Sache sofort an und steht mir auch sonst mir Rat und Tat zur Seite! Ehrlich, ohne ihn wäre ich völlig aufgeschmissen!

Lieben Dank auch an Thomas von Reisen-fotografie.de
Nicht nur, dass man bei ihm auch mal herrlich Dampf ablassen kann, er kennt sich obendrein gerade mit den Dingen so gut aus, von denen ich gar keine Ahnung habe: Die Technik, die hinter so einem Blog steckt. Er hat mir hier auch schon so oft weitergeholfen, gerade auch bei der Anpassung für die DSGVO.

Und danke an Barbara von Reisepsycho.com
Mit niemandem kann man so herrlich lästern, wie mit ihr! Und es ist erschreckend, wie oft wir einer Meinung sind – gerade was das Thema Recherchefaulheit angeht.
Obendrein stand sie mir schon oft mit Ratschlägen zur Seite, hat Artikel, bei denen ich unsicher war auch einmal vorher gelesen und ihre Meinung zu Aufbau und Inhalt kundgetan.

Und natürlich: Vielen Dank an meine Leser, denn ohne euch bräuchte ich diesen Blog hier überhaupt nicht betreiben!
Ich freue mich immer über eure Likes auf Facebook, Kommentare und allgemein Feedback! Denn gerade von letzterem kriegt man nie genug. Sagt mir, ob euch meine Artikel weiterhalfen bei der Reiseplanung oder ob euch etwas fehlte! Sagt mir auch, wenn Informationen inzwischen überholt sind! Oder teilt mir einfach mit, wenn euch ein Artikel gefallen hat oder ihr etwas zu ergänzen habt!

29 Gedanken zu “5 Jahre Wandernd! – Was will ich eigentlich mit diesem Blog?

  1. Hi, Ilona.
    Ich danke DIR, dass ich dich und deinen Blog auf dem Weg On Top begleiten darf. 🙂
    Ich will nicht gleich übertreiben und behaupten, ich würde die populärwissenschaftlichen Artikel lesen, aber dafür tuns nun Andere. Auch dank unserer gemeinsamen Arbeit.
    Ich wünsche dir noch viele tolle Reisen!
    Gruß,
    Max

  2. Herzlichen Glückwunsch zum fünfjährigen Blog-Jubiläum!

    Ich lese deine Artikel immer sehr gerne, ob Reiseguides oder historische Artikel. Ich fand zum Beispiel für Serie über allein reisende Frauen im Orient spannend.

    Mach auf jeden Fall weiter so!

    Liebe Grüße
    Gina

  3. Zu allererst mal: Herzallerliebsten Dank für die Erwähnung. Ich bin gerührt! Und ich kann es nur zurückgeben: mit dir macht lästern so viel Spaß und es ist eine Wohltat für die verletzte Bloggerseele :- D.

    Ich finde es klasse, dass du deinen Schwerpunkt in diesen Themen gefunden hast. Vor allem, weil auch ich religionshistorische Betrachtungen super spannend finde – und das obwohl ich Atheisten bin (wie auch immer es das geben kann ;-)).
    Aber alles, was ich dir jetzt sag, weißt du ja schon! Deshalb wünsch ich dir einfach ganz viel Freude weiterhin am recherchieren und schreiben und hoffe auf weiterhin so guten Zusammenhalt zwischen uns 🙂

    Lg Barbara

  4. Liebe Ilona,
    herzlichen Glückwunsch zu den 5 Jahren! Fast genau so lange kenne ich nun Deinen Blog. Ich bin eigentlich auch immer noch sehr angetan von deinen gut recherchierten Artikeln, auch wenn mich deine Zielgebiete in den letzten Jahren nicht so interessiert haben. Doch in diesem Artikel kommt auch eine gewisse Überheblichkeit rüber. Die Verachtung, mit der du über andere Blogger schreibst, ist deutlich spürbar. Das ist eine traurige Entwicklung, die bei mir umgekehrt verlaufen ist. Ich habe früher auch gerne gelästert, aber heute habe ich andererseits auch Respekt vor den Menschen entwickelt, die den Weg gewählt haben, ihren Blog erfolgreich zu vermarkten, indem sie mit einfachen Artikeln und knackigen Überschriften viele Leser anziehen. Das und all die SM-Kanäle zu regelmäßig zu bedienen, ist sicherlich auch viel Arbeit. Ich beneide diese um ihre zugkräftigen Überschriften, denn das kriege ich nicht so hin. Naja, der Rest der Blogger, der sich keine Mühe macht, verschwindet sowieso schnell.
    Ich verstehe, dass die DGSVO ein schwieriges Thema ist. Doch dass du dich von der Panikmache, die manche Blogger verbreitet haben, hast anstecken lassen, begreife ich nicht.
    Schade, dass wir uns so auseinander entwickelt haben! Schade auch, dass Du wegen persönlicher Differenzen ein wirklich gutes und mMn übergeordnetes Projekt verlassen hast!
    Ich wünsche weiterhin viel Erfolg!
    Herzliche Grüße
    Ulrike

    • Erst mal danke fürs Gratulieren. Natürlich hatte eine Weiter- oder Fortentwicklung immer das Risiko, dass nicht alle Leser damit zufrieden sind. Das Risiko muss man halt eingehen.

      Ich habe übrigens niemanden wegen der „knackigen Überschriften“ hier kritisiert… sondern für mangelhafte Recherche. Etwas, was Du in deinem Artikel über die Verantwortung von Bloggern bereits ebenfalls kritisiert hast.

      • Liebe Ilona,
        wenn Du meinen Artikel über die Verantwortung als Reiseblogger genau liest, wirst Du feststellen, dass ich mit Recherche dort ganz etwas anderes meine als Du in deinem Artikel.
        Das mit den „Überschriften“ bezog sich gar nicht auf Dich.
        Es tut mir sehr, sehr leid…

  5. Guten Morgen liebe Ilona,

    so, jetzt bin ich endlich zum Lesen des wunderbaren Artikels gekommen. Gestern am Flughafen hat es nicht geklappt. Wir waren ein wenig spät dran und es kam eine leichte Hektik auf. Das letzte Gyros hat zu viel Zeit in Anspruch genommen.

    Vorab erstmal Glückwunsch zum Jubiläum – auf das noch viele solcher Feiertage für Deinen wunderbaren Blog folgen werden. Deine Artikel lese ich regelmäßig und gerne. Auch wenn ich nicht weit im Thema stecke, sind die sehr schön zu lesen und man lernt was für die eigenen Reisen.

    Das Thema Recherche ist wirklich oft ein Trauerspiel. Oft habe ich das Gefühl, selbstsicheres Auftreten bei maximaler Unwissenheit, ist das Zeichen der Zeit.

    Ich selber bin ja meilenweit davon entfernt, so ausführliche Berichte zu schreiben, wie Du es hier machst – zumindest was Reisethemen angeht. Aber selbst bei meinen „einfachen“ Zooberichten gebe ich Informationen weiter, die ich recherchiert habe und dann sogar einmal im Jahr aktualisiere, wenn es notwendig ist.

    Aber auch bei meinen Reiseberichten bemühe ich mich, die Wissenswerten Dinge sauber recherchiert weiter zu geben. Wenn ich in den kommenden Tagen die Berichte zu Kreta schreibe, werden Klöster ein Thema sein. Ich kann da nicht mit Deinem Wissen über Religion usw. mithalten, aber vor Ort gab es genug zu notieren und Wikipedia ist auch keine versteckte Seite im Netz. Wenn ich dann etwas weiter gebe, dann stimmt das (meistens) auch – hier und da schleicht sich sicherlich mal ein Fehler ein. Was ich aber sicherlich nicht machen werde, jetzt als Super-Duper-Guru für Kreta Reisen aufzutreten.

    Mir fällt das oft bei USA-Artikeln auf, wo Menschen einmal drüben waren und sich als Experten aufspielen. Wenn man das aber liest fragt man sich, wie die es unfallfrei hin und wieder zurück geschafft haben. Ich selber würde mich auch nach knapp 20 USA-Reisen nicht als Experte für das Land sehen, wenn überhaupt handelt es sich um fortgeschrittenes Basiswissen.

    Aber es geht im Netz ja immer öfter nur noch um den schnellen Klick, um die super coole Statistik um irgendwelche Kooperationspartner zu befriedigen. Das ist auch einer der Gründe, warum wir selber nichts (mehr) mit Kooperationen machen. Die paar Versuche, die wir in dieser Richtung unternommen haben, haben uns gereicht. Plötzlich muss man schreiben, wo man sonst schreiben kann. Und leider merkt man genau das auch einigen Artikeln im Netz an. Wobei es auch sehr gute Blogs gibt, die das beruflich machen oder die viele Kooperationen haben. Nicht dass es heißt, der dicke Onkel verurteilt wieder alle Blogger, welche Kooperationen eingehen.

    Ups, das ist nun ein wenig länger geworden. Danke übrigens auch noch für das Verlinken und das Lob – was ich gerne zurück gebe – besonders beim Thema Dampf ablassen.

    LG Thomas

    • WIE? Du magst keine Blogger, die Koops machen? :-O 😉
      Danke erst mal für deinen langen Kommentar und das Lob.

      Ich verstehe dich da mit den Kooperationen ganz gut. Ich möchte z.B. keine reinen Hotelkooperationen mehr machen – Hotel-Artikel finde ich einfach total langweilig zu schreiben. Destinations-Kooperationen find ich dagegen recht spannend. Oft kommt man dann mal wo hin, woran man gar nicht gedacht hatte.

      Ja, das mit der Recherche… wie ich schrieb: Für die meisten Artikel auf Blogs muss ja gar nicht so ein großer Aufwand betrieben werden. Und ein Rundreise-Artikel wie meiner über die Peloponnes kommt natürlich mit ‚oberflächlicheren‘ Infos aus als ein tiefgehender Artikel über einen Ort oder eine Sehenswürdigkeit.
      Aber mitunter ist selbst der Minimal-Aufwand wohl schon zu groß… wie du ja sagst: Wikipedia ist ja nun nicht so unbekannt, als das man es nicht mal zu Rate ziehen könnte.

  6. Glückwunsch zu deinen fünf Jahren 🙂
    Kommt mir irgendwie schon länger vor, als würden wir schon die ganze Zeit in dieser Blogosphäre rumdümpeln.
    Die Entwicklung vom sehr persönlichen Bericht zu Informationen hab ich auch durch und meine ersten Artikel sogar zusammen gefasst und umgeschrieben. Am Anfang waren es nämlich wirklich nur kleine Spots, wie eben auch im Namen verankert. Über meinen Trip nach Budapest (der erste auf dem Blog) gab es bestimmt fünf Einträge. Jetzt nur noch einen. Jeder findet eben irgendwann so seinen Stil und seine Themen – und das ist auch gut so.
    Mach einfach so weiter, ich les deine Artikel sehr gerne 🙂
    Liebe Grüße
    Naninka

    • ja, es ist unglaublich wie tief man schon in dieser Community steckt. Es kommt einem vor, als sei es nie anders gewesen.
      und was die alten Artikel angeht… Da habe ich auch noch ein paar Leichen im Keller, um die ich mich kümmern muss.

      Danke jedenfalls für deinen Kommentar und die Glückwünsche!

  7. Liebe Ilona,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahren harte Blog Arbeit! Was die Recherchefaulheit angeht, sprichst Du mir aus dem Herzen. Ich bekomme immer Pickel wenn ich irgendwo etwas über archäologische Stätten in Mexiko lese bei denen ich mich frage: Hat der Autor/die Autorin wenigstens mal Wikipedia gefragt? Leider sind das dann häufig auch die „ultimativen Tipps“…Ich habe auch ein paar solcher Listen Artikel auf meinem Blog, allerdings keine mit „den besten xy“ einer Stadt o.ä., da ich das doch gar nicht beurteilen kann. Bei mir sind es dann zumindest „meine Top 5 xy“…. 🙂 Solche Artikel schreibe ich wenn ich mal keine Zeit habe und es schnell gehen muss. Von Herzen kommen die aber nicht so wirklich. Das sind bei mir auch eher die tiefer recherchierten. Ich habe auch immer zig Bücher um mich herum liegen wenn ich schreibe 😉

    So, jetzt aber genug gelabert….noch einmal alles Gute und auf die nächsten 5 Jahre! Prost 😉

    lg Miriam

    • Danke, liebe Miriam. Ja, ich kann mir vorstellen dass es dir da ähnlich geht wie mir…
      Manchmal machen solche Listenartikel ja sogar irgendwie Spaß. Aber auch ein Listenartikel kann ja ein bisschen Substanz haben oder? Bei vielen Themen denke ich mir aber auch, dass man dafür kein Spezialist sein muss – wie du Archäologin oder ich Historikerin bin . Für einen einfachen Blogartikel reicht ja oft schon einen Reiseführer, Wikipedia und ein paar Homepages.

  8. Liebe Ilona,

    zunächst mal herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahren „Ich-bin-keine-Wanderbloggerin-Wandernd!“
    Ich habe diese ehrliche Rückschau mit Vergnügen gelesen und dass deine Entwicklung alles andere als traurig ist, das muss ich sicherlich nicht extra anmerken, ich tue es aber doch, haha ,).
    Vielen Dank für die nette Erwähnung…das war doch bei unserem Schnack auf dem Braunschweiger Balkon, als der Stuhl unter mir zusammengebrochen ist, oder? 😀 In jeder Hinsicht ein bemerkenswerter Moment.
    Auf weitere fünf, ach was, fünzig Jahre Bloggen mit Herz und Verstand!
    Viele Grüße
    Sandra

    • Hahaha… Ob es just in diesem Augenblick war kann ich nicht beschwören, aber danke für die lustige Erinnerung 😂😂 Ich hatte daran gar nicht mehr gedacht!

      Und danke für das „Ich-bin-keine-Wanderbloggerin-Wandernd!“… Endlich sagts mal einer!!

  9. Hallo Ilona,
    herzlichen Glückwunsch zum Blog-Jubiläum! Fünf Jahre ist eine lange Zeit für ein Blog.
    Den Klobenstein-Artikel fand ich überwältigend umfangreich. Interessant, dass es gerade dieser Artikel war, der einen neuen Schwerpunkt im Blog gestartet hat. Den Klobenstein besuche ich auch immer wieder gerne.
    Und jetzt bin ich durch den Geburtstagsbeitrag auch auf Deinen Delphi-Artikel gestoßen. Dort und auf dem Peloponnes war ich vor sehr, sehr vielen Jahren auch einmal. Eine großartige Tour, auch wenn sie schon so lange her ist, dass die Erinnerung schon deutlich verblasst.
    Zum Rant: Recht hast Du. Wie oft habe ich mich auch schon über Blogartikel geärgert, die erkennbar nur als Ablageort für Affiliate-Links geschrieben worden sind und keinerlei Hilfe bei Planung oder Recherche bieten. Aber, wie Du schon geschrieben hast, diese Blogs erleben in aller Regel ihren fünften Geburtstag nicht.
    Auf die nächsten und über-über-nächsten fünf Jahre!
    Viele Grüße,
    Uli

    • Hat es sich doch rentiert, due alten Artikel hief noch einmal zu verlinken 😉
      Ja, Klobenstein war da wirklich ein Wandel! Ich gab damals etwas gezögert, ob ich ihn schreiben soll, denn „wer liest das schon“? Aber ich war so geflasht von den Kirchen und wieviel da auf so kleinem Raum erkennbar war… Es war zu reizvoll. Und dann, wenn der Damm erst mal gebrochen ist, geht das so nach und nach weiter 😅😉 aber der Klobenstein-Artikel begann auch noch eher „entschuldigend“, warum ich jetzt über sowas schreibe.

      Wir müssten mal wieder wandern gehen! Bloggerwandern-Revival!

  10. Deine Blogbeiträge sind wirklich extrem gut recherchiert und umfangreich. Es ist doch schön zu sehen , wie sich ein Blog verändert. Jeder Mensch verändert sich und damit auch die Ansichten, eine persönliche Entwicklung also.
    Liebe Grüße
    Gabriela

    • Danke Dir! Ich hab da halt jetzt auch einen Schwerpunkt, bei dem ich extrem gut recherchieren MUSS… Bei anderen Artikeln mach ich das auch weniger aufwändig. Aber man will ja was schreiben, was Hand und Fuß hat, nicht?

  11. Liebe Ilona,
    herzlichen Glückwunsch zum 5. Bloggeburtstag!
    Ich habe mich bei so vielem wiedergefunden: meine Bloganfänge mit meinen ersten, eher persönlichen Artikeln, die nicht oft geklickt werden, der Aufwand, der tatsächlich bei weitem höher ist, als ich es mir ausgemalt hätte und vor allem aber auch die Freude, die mir das Bloggen macht!
    Und da ich beruflich vom Schreiben her komme, ärgern auch mich schlecht recherchierte und oberflächliche Artikel – meine sind immer leider zu lang :-).
    Viele liebe Grüße und vielleicht lernen wir uns ja bald mal persönlich auf einer der Messen oder bei einem Bloggertreffen kennen,
    Sanne

    • Vielen Dank, Sanne! Zum Glück gibts ja echt ne ganze Reihe gute Blogger, die sich richtig viel Mühe mit ihren Artikeln geben. Und tröste dich: Meine Artikel werden ja auch immer länger 😀 Willkommen im Club

  12. `Auch von mir eine (etwas späte) Gratulation zum Blog-Geburtstag, Ilona.

    Dass wir beim Schreiben einen Wandel durchlaufen, scheint mir vollkommen normal. Meine ersten Artikel vor fast 20 Jahren waren Massenmails an Freunde und Verwande, die ich später auf der Webseite der Firma meines Vaters auf einer Subdomain veröffentlichte. Die Texte sind aus heutiger (und wohl auch aus damaliger Sicht) total grottig. Aber ich glaube, man braucht einfach eine Weile, um seinen Stil und seinen Platz zu finden.

    Das ist, so glaube ich, auch das Problem bei deinem „Rant“. Ja, auch mir fällt auf, dass nicht jeder Blogger gleich viel Aufwand bei der Recherche betreibt. Aber ich glaube, dass das sehr stark damit zusammenhängt, dass etwa die Hälfte aller Blogger innerhalb eines Jahres wieder aufgeben – noch bevor sie ihre Stimme gefunden haben.

    Und wir sollten auch akzeptieren, dass die Ansprüche an den eigenen Blog nicht immer gleich sind. Manche sehen Artikel als populärwissenschaftliche Arbeiten, als kleine Reiseführer oder auch als eine journalistische Ergänzung – und entsprechend bereiten sie die Infos auf. Während andere den Blog vor allem als öffentliches Tagesbuch betrachten und daher auch anders ans Schreiben gehen.

    Ich finde das jetzt nicht so schlimm, zumal die meisten Tagebuchblogs eh nur eine eingeschränkte Reichweite haben.

    In dem Sinne: Mach weiter so und auf einen weiteren schönen Rückblick in fünf Jahren.

    Oli

    • Erst mal Danke für die Glückwünsche 🙂
      Und ja, du hast freilich recht: nicht jeder hat den Anspruch an die Artikel, den ich (inzwischen, meistens) an meine stelle.
      Das schrieb ich ja auch: Für die meisten Blogartikel ist so ein Aufwand gar nicht nötig. Und ja, was jemand für Oma und Opa oder in seinem Online-Tagebuch schreibt ist mir auch egal.
      Aber wenn jemand seine Artikel dann anpreist (und angepriesen sehen möchte) als tolle Tipps und ich weiß nicht was, dann kann ich als Leser ja erwarten, dass die Tipps wenigstens stimmen und nicht völliger Humbug und falsch sind. Ich glaub, das ist echt nicht zu viel verlangt. V.a. wenn man ihnen dann ne Mail schreibt und sagt, das und das ist durcheinander geraten, vll. willst du das verbessern und dann kommt nur Desinteresse zurück?! Naja…

      Mit der kurzen Laufzeit vieler blogs hast du recht. Viele verschwinden wirklich recht schnell wieder. Mein allerallererster Blog verschwand auch nach drei Monaten wieder in der Versenkung. Den hab ich damals für mein erstes Wien-Jahr begonnen, um meine Freunde auf dem Laufenden zu halten. War mir dann zu blöd und ich bin auf Mails umgestiegen. Dabei hatte er den schönen Namen „Melange a trois“ 😀
      Wenn damals all das Zeug von heute – Cookies, DSGVO etc – dazugekommen wäre, hätte ich wohl noch früher das handtuch geworfen!

  13. Ja, ich bin da ganz bei dir: Wer sich ausdrücklich an die Öffentlichkeit wendet, der sollte wenigstens die grundlegenden Fakten checken und die einfachsten Regeln der Logik beherrschen (zum Beispiel nicht vom „besten“ sprechen, wenn man eigentlich „das einzige“ meint usw). Alles andere bringt die ganze Szene in Verruf. Daher möchte ich meinen Kommentar nicht als Entschuldigung oder Rechtfertigung verstanden haben, sondern eher als ein Erklärungsversuch.

  14. Auch von mir herzliche Glückwünsche zum ‚Bloggiversary‘. Ich war den November über mit Romanschreiben beschäftigt und komme erst jetzt dazu, meine Lieblingsblogs zu lesen.

    Ich kann das mit der Recherche so gut nachvollziehen. Mein Blog ist ja kein klassischer Reiseblog (irgendwelche Tipps gibt es bei mir garnicht) sondern eher ein Geschichtsblog, der auf meinen Reisen basiert. Die auführlichen Artikel kosten jede Menge Zeit, und der Stapel an Fachbüchern wächst auch ständig. Manchmal schiebe ich was Kürzeres dazwischen, wie beispielsweise den Botanischen Garten in Breslau mit eine Foto/Text-Ratio, die den Schwerpunkt auf Fotos hat. Ansonsten ist das eher umgekehrt, und jemand hat mir doch tatsächlich mal geschrieben, dass da zu viel Text zwischen den Bildern sei. *grinsend den Kopf schüttelt*

    Was die Leichen im Keller anbetrifft – das sind bei mir Katakomben. 😀 Einige ältere Artikel müsste ich auch mal überarbeiten. Schließlich blogge ich schon seit 2005 und hatte zu Anfang auch einen gemischten Blog mit kürzeren Artikeln. Das Layout ist immer noch mehr oder weniger das alte; ich habe mal mit neuen Looks experimentiert, war aber nicht glücklich – das war einfach nicht ich.

    Auf die Reisebloggerszene bin ich übrigens erst 2017 aufmerksam geworden; 2005 gab es sowas, glaube ich, noch garnicht.

    Ich freue mich jedenfalls auf weitere interessante religionsgeschichtliche Artikel und wünsche Dir viel Spaß, interessante Reisen und Zeit fürs Bloggen.

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