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Über 300 Kirchen in Deutschland, die dem Heiligen Michael geweiht sind, listet die deutschsprachige Wikipedia. Die italienische nennt allein für Italien etwa 350 Kirchen und Klöster. Der Name von knapp 40 italienischen Kommunen enthält die Worte „Angelo“ oder „Michele“.
Der Erzengel Michael hat seine Spuren in ganz Europa hinterlassen. Man findet ihn überall, in fast jeder Stadt. Selbst im protestantischen Hamburg ist ein Wahrzeichen nach ihm benannt.
St. Michael ist der einzige Engel, dem eine solche Verehrung zuteil wurde. Weder die anderen Erzengel, Raphael und Gabriel, noch die Schutzengel, denen im 18. und 19. Jahrhundert mitunter Kirchen geweiht wurden, haben je einen solchen Kult erfahren.
Unter den Michaelskultstätten finden sich v.a. sehr alte Kirchen, häufig in exponierter oder einmaliger Lage: Auf Bergen, Inseln, in Grotten und Höhlen. Nicht selten an Stellen vorchristlicher Kultstätten.
Woher kam die Gestalt des Erzengels Michael? Wie kam seine Verehrung nach Europa? Was zeichnet ihn vor den anderen Engeln im Glauben der Menschen aus? Diesen Fragen gehe ich in diesem Artikel genauer nach – mit einem Fokus auf zwei der herausragendsten Michaelsheiligtümer in Europa: Dem Mont St. Michel in der Normandie und dem Monte Sant‘ Angelo („Monte Gargano“) in Apulien. Und ich frage auch, inwiefern die Geschichte dieser beiden Kirchen miteinander verbunden ist.
Inhalt
Der Erzengel Michael in der Bibel
Im Buch Tobit ist von „sieben Engeln, die vor Gottes Thron stehen und seiner strahlenden Herrlichkeit nahe sein dürfen“ die Rede. Daraus leitete man ab, es gäbe wohl sieben Erzengel. Namentlich bekannt sind allerdings nur vier: Michael, Gabriel, Raphael und Uriel. Uriel ist der einzige davon, der in der Bibel nie erwähnt wird. Er kommt allerdings in jüdischen und gnostischen Schriften, so wie in einigen apokryphen Texten vor (apokryphe Texte sind solche, die es – salopp gesagt – aus diversen Gründen nicht in die Endauswahl der Bibeltexte geschafft haben). Michael dagegen ist der einzige der Vier, der auch in der Bibel als Erzengel bezeichnet wird. Gabriel – der Engel der Verkündigung – und Raphael – der Engel des Buches Tobit – werden lediglich als „Engel“ bezeichnet.
Gottessöhne und Boten des Herrn: Was sind Engel?
Engel kommt von griechisch „angelos“ und bedeutete „Bote“. Sowie auch der Götterbote Hermes auf griechisch als „angelos“ bezeichnet wurde.
Engel sind Boten Gottes, die er mit verschiedenen Aufträgen auf die Erde schickt. Sie tauchen sowohl im Alten wie im Neuen Testament, als auch in apokryphen Schriften, in jüdischen Texten und im Koran immer wieder auf.
Laut abrahamitischer Vorstellung sind sie von Gott erschaffene Wesen, die ihm auch untergeordnet sind und ihm dienen. Im Endeffekt gilt dies auch für Satan, der ebenso ein Engel – in vielen Traditionen auch ein Erzengel – war, bis er sich gegen Gott auflehnte und gestürzt wurde. Im Judentum wie im Islam gibt es auch das dualistische Weltbild des Christentums nicht, in dem zwei Mächte – das Gute und das Böse – gegeneinander in der Welt und um die Welt kämpfen. Der Teufel ist Gott hier eindeutig untergeordnet.
Dies zeigt sich auch im Buch Hiob 1,6, wo Satan sich unter den „Gottessöhnen“ befindet, die zur „himmlischen Ratsversammlung“ bei Gott einfinden und ihm Rede und Antwort über ihr Tun stehen. Gott ist sich hier nicht zu schade, eine Wette mit Satan einzugehen, der Hiob prüfen will. Aber ohne Erlaubnis Gottes kann Satan nicht wirken. Erst – und nur – das Christentum wirft diese Idee über Bord und stellt Satan als quasi gleichwertigen Gegenspieler Gott gegenüber.
Interessant an der Szene in Hiob 1,6 ist die Bezeichnung „Gottessöhne“ und die Idee, dass sie sich zu einer „himmlischen Ratsversammlung“ einfinden. Auch in 1 Mose 6, 1-4 liest man:
„Die Menschen begannen sich zu vermehren und sich über die Erde auszubreiten. Da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter, die den Menschen geboren wurden, sehr schön waren. Sie suchten sich die schönsten aus, heirateten sie und zeugten mit ihnen Kinder. (…) Damals und auch noch später lebte auf der Erde das Geschlecht der Riesen. Sie waren aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern hervorgegangen und sind als die großen Helden der Vorzeit bekannt.“
Dies klingt überhaupt nicht mehr nach den körper- und geschlechtlosen Wesen des Christentums. Viel mehr denkt man hierbei an die griechische Mythologie, in der sich die Götter ebenfalls zu Versammlungen auf dem Olymp treffen und nicht immer von den schönen Menschentöchtern lassen können, mit denen sie dann Kinder zeugen.
Möglicherweise klingt hier in der Bibel der Ursprung der Engelgestalten nach: Die Gottessöhne waren womöglich untergeordnete Götter oder Halbgötter in früheren kanaanitischen Religionen.
Oder sie stammen aus Mesopotamien und wurden vom Volk Israel aus dem babylonischen Exil mitgebracht. Jedenfalls gab es auch in der babylonischen Religion und im Zoroastrismus geflügelte überirdische Zwischenwesen, die als Mittler zwischen Gott / den Göttern und den Menschen dienten.
Reste von Polytheismus in der Bibel zu finden ist übrigens nicht so überraschend, wie man auf den ersten Blick glauben mag. Bei genauerer Betrachtung der zehn Gebote z.B. fällt auf, dass das erste Gebot – „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“ – keinen Monotheismus vorschreibt, sondern lediglich eine Monolatrie (griech. mónos „einzig“ und latreía „Gottesdienst“): Die Existenz fremder Götter wie Baal oder Astarte wird in der Bibel nicht geleugnet. Das Volk Israel soll sie allerdings nicht verehren, sondern die Verehrung alleine JHWH zukommen lassen. Aus dieser Monolatrie entwickelte sich dann der heutige Monotheismus der abrahamitischen Religionen.
Michael als Engelsfürst des Volkes Israel
In der Bibel wird nur Michael als Erzengel bezeichnet. Die Vorsilbe „Erz“ kommt von griech. „arche“ und bedeutet sowiel wie „Anfang“ oder „Führung“. Es verweist eindeutig auf eine herausgehobene Stellung, auf einen Vorrang.
Im Buch Daniel Kap. 10 wird Daniel vom Engel(!) Gabriel in einer Vision die Zukunft offenbart. Darin erzählt Gabriel: „Wenn ich dich verlasse, muss ich wieder gegen den Engelfürsten des Perserreiches kämpfen; und wenn ich den besiegt habe, muss ich gegen den Engelfürsten der Griechen antreten. Keiner steht mir gegen sie bei außer Michael, dem Engelsfürsten eures Volkes, so wie auch ich ihm beistand (…)“
Offenbar gab es nach altjüdischer Vorstellung Engelsfürsten, die die Zuständigkeit für verschiedene Völker hatten. (Dass Gabriel in diese Kämpfe verwickelt ist und dem Michael beistand könnte natürlich ein Hinweis darauf sein, dass er einer der Engelsfürsten ist, auch wenn seine „Zuständigkeit“ nicht genannt wird) Leider sind die Namen der anderen Engelsfürsten in der Bibel nicht überliefert – doch Michael ist eindeutig der Engelsfürst des Volkes Israel.
Erzengel Michael als Seelenwäger
In der Vision Daniels wird auch Michaels Eingreifen am Ende der Tage bereits erwähnt:
„Zu jener Zeit“, sagte der Engel [Gabriel], „wird der große Engelfürst Michael eingreifen und für dein Volk kämpfen. Es wird eine Zeit der Not und Bedrängnis sein, wie man sie seit Menschengedenken nicht erlebt hat. Aber dein Volk wird gerettet werden (…). Viele, die in der Erde schlafen, werden erwachen, die einen zu unvergänglichem Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande.“ (Daniel, 12)
Hier wird Michael also bereits eine Rolle bei einer Art Jüngstem Gericht zugesprochen.
Auch im christlichen Glauben hat Michael hier eine Schlüsselfunktion inne, denn ihm fällt die Aufgabe des Seelenwägers zu. Die Idee, die Seele werde nach dem Tod des Menschen gewogen, stammt wahrscheinlich aus dem Alten Ägypten, wo die Seele des Verstorbenen gegen die Maat aufgewogen wurde. Im Volksglauben schrieb man dem Heiligen Michael auch die Rolle des Seelenführers zu, womit er in eine Reihe mit antiken Seelenführern, wie etwa dem Hermes Psychopompos, trat.
Quis ut deus? Erzengel Michael und der Drache
Der Name Michael kommt aus dem Hebräischen. Mi-Ka-El, kurz für „Mi Kamocha Elohim“, bedeutet übersetzt so viel wie „Wer ist wie Du, Gott?“ oder „Wer ist wie Gott?“. Der Tradition nach waren das die letzten Worte, die Satan hörte, bevor er von Michael aus dem Himmel gestoßen wurde. Denn Satan hatte sich angemaßt, zu sein wie Gott. Auf lateinisch heißt „Wer ist wie Gott“ übrigens „Quis ut Deus“. In sehr vielen Darstellungen ziert dieser Satz den Schild des Heiligen Michael. Wer Abbildungen und Figuren des Erzengels betrachtet, wird diesen Satz häufig entdecken können.
Fast immer wird Michael dargestellt, wie er eine Schlange, einen Drachen oder mitunter auch einen menschenähnlichen Teufel zu seinen Füßen bekämpft.
Die Tradition des Erzengels Michael als Anführer der himmlischen Heerscharen und Bekämpfer des Bösen leitet sich nicht nur aus den bereits zitierten Stellen des Buches Daniel ab, sondern v.a. in der christlichen Kirche auch aus der Offenbarung des Johannes.
In Kapitel 12 der Apokalypse wird der Sturz der bösen Engel durch Michael und seine guten Engel geschildert:
„Dann zeigte sich am Himmel (…) ein großer, roter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern. Jeder Kopf trug eine Krone. Mit seinem Schwanz fegte er ein Drittel der Sterne vom Himmel und schleuderte sie auf die Erde. (…)
Dann brach im Himmel ein Krieg aus. Michael kämpfte mit seinen Engeln gegen den Drachen. Der Drache schlug mit seinen Engeln zurück; aber er wurde besiegt. Er und seine Engel durften nicht länger im Himmel bleiben. Der große Drache wurde hinuntergestürzt! Er ist die alte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird und die ganze Welt verführt.“
Kein Wunder also, dass St. Michael als einer DER Kämpfer gegen Dämonen und das Böse galt!
Der Monte Sant‘ Angelo auf dem Gargano
Die drei Erscheinungen auf dem Monte Gargano
Die erste Erscheinung: Die Geschichte des Stieres
Im Jahr 490 kam einem reichen Hirten namens Gargano in der Gegend um Siponto einer seiner Stiere abhanden. Er suchte mit seinen Leuten lange nach dem verlorenen Tier, bis er ihn am Eingang einer Grotte wiederfand. Gargano schäumte vor Wut, legte einen Pfeil an und wollte den Stier töten. Doch der Pfeil wandte sich um und verwundete stattdessen den Schützen.
Garganos Begleiter waren bestürzt über das Geschehen und erzählten es dem Bischof Laurentius von Siponto. Der ordnete ein dreitägiges Fasten an und am Ende der drei Tage erschien ihm der Heilige Michael. Er, der Erzengel Michael, sei der Hüter dieser Stätte, die er sich erwählt habe. Er fordere die Menschen auf, ihn dort zu verehren und Laurentius sollte den Ort dem christlichen Kult übergeben.
Leider fürchteten sich die Menschen vor der Grotte und wagten nicht, sie zu betreten. Und so blieb vorerst alles beim Alten.
Die zweite Erscheinung: Die Geschichte des Sieges
Zwei Jahre später, im Jahr 492, wurde Siponto von König Odoaker und seinen Truppen belagert. Bischof Laurentius bat um einen dreitägigen Waffenstillstand und hielt seine Leute in dieser Zeit zu Fasten und Beten an.
Wiederum nach drei Tagen erschien erneut der Erzengel, der den Sieg der Sipontiner voraussagte, wenn sie am folgenden Tag zur vierten Stunde einen Ausfall wagten. Praktischerweise ging zur festgesetzten Stunde ein solches Unwetter nieder, dass die Goten vertrieben werden konnten.
Die Bevölkerung von Siponto unternahm eine große Prozession auf den Monte Gargano, aber noch immer traute sich niemand, die Grotte zu betreten.
Die dritte Erscheinung: Die Geschichte der Weihe
Zum dritten Jahrestag der ersten Erscheinung wollte Laurentius nun eine große Feier zu Ehren des Erzengels abhalten. Doch nach wie vor traute sich niemand, die Grotte zu betreten. Allerdings wollte man nun doch endlich einmal dem Gebot des Erzengels Folge leisten. Laurentius fragte in Rom beim Papst an, wie er sich verhalten und ob er die Grotte endlich weihen sollte.
Der Papst ordnete erneut ein dreitägiges Fasten an. Und zum dritten Mal erschien am dritten Tag der Erzengel Michael. Hatte er bisher eine wahrlich engelsgleiche Geduld mit dem säumigen Bischof bewiesen, so wurden seine Worte jetzt deutlicher:
Nun endlich fasste sich Laurentius ein Herz und betrat mit einigen anderen Kirchenleuten die Grotte. Man fand hier einen Altar mit einem roten Tuch bedeckt, darauf ein Kreuz aus Kristall, den Fußabdruck des Erzengels im Stein und nach einem von Francesco Paolo Fischetti zitierten Bericht eines anwesenden Klerikers auch ein Abbild des Erzengels.
Damit er trotzdem etwas zu Weihen hatte, ließ Laurentius am Grotteneingang eine Kirche errichten, die am 29. September geweiht wurde. Bis heute im Kirchenkalender der „Michaelitag“.
Die Grotte selbst ist die einzige christliche Kultstätte, die nicht von Menschen geweiht wurde.
Vorchristliche Kultstätten auf dem Monte Gargano?
Viel intellektueller Aufwand wurde betrieben, um zu ergründen, welcher Art die vorchristliche Kultstätte auf dem Gargano war.
Alle Abhandlungen laufen auf einen Punkt hinaus: Man weiß es nicht! Es gibt keine stichhaltigen Hinweise darauf, welcher Kult zuvor hier praktiziert wurde.
Strabon nennt im 3. Kapitel des 6. Buches seiner „Geographika“ zwei Kulte in der Region des heutigen Gargano, um genauer zu sein, zwei Heroen-Tempel.
Einer war dem Kalchas geweiht, dem offiziellen Seher der Griechen vor Troja. Sein Tempel soll sich auf dem Gipfel des Hügels befunden haben. Wer sein Orakel befragen wollte, opferte einen schwarzen Widder und schlief auf dessen Haut. Die Praxis des Tempelschlafes ist z.B. bekannt aus Epidauros, dem Heiligtum des Asklepios.
Die zweite von Strabon genannte Kultstätte war die des Podalirius, einer der Söhne des Asklepios, der als einer der wichtigsten Heilkundigen der Griechen vor Troja galt. Nach der Zerstörung Trojas begleitete er den Kalchas bis zu dessen Tod. Sein Tempel auf der Gargano-Halbinsel befand sich laut Strabon am Fuße des Hügels. Hier entsprang ein Fluss, dessen Wasser als heilkräftig galt bei Tierkrankheiten.
Man konnte keinen der beiden Kulte der heiligen Grotte auf dem Hügel eindeutig zuordnen. Nichtsdestotrotz gilt als sicher, dass die Grotte vor der christlichen Inbesitznahme ein heidnischer Kultort war. Das wiederholte Zögern des Laurentius und der Sipontiner, die Grotte zu betreten, gilt als ein Hinweis.
Ein besonderer Hinweis ist allerdings die erste Legende vom Stier. Die Tatsache, dass es Gargano – der Name könnte auf eine vorchristliche lokale Gottheit hindeuten – nicht gelang, den Stier an der Grotte zu töten, wird gemeinhin so gedeutet, dass mit dem christlichen Kult nun das Ende der Tieropfer an dieser Stätte gekommen sei.
Fischetti legt recht überzeugend dar, dass eine vorchristliche Nutzung als Mithräum nicht unwahrscheinlich ist. Der Mithras-Kult war einer der am weitesten verbreiteten Mysterienkulte des römischen Reiches und galt als stärkster Konkurrent des aufstrebenden Christentums. Die Kultstätten – genannt: Mithräen – lagen stets unterirdisch, in künstlich angelegten oder auch natürlichen Grotten. Kulthandlung war die Opferung eines Stieres, denn auch der Gott Mithras wurde bei der Opferung des Stieres dargestellt.
Auch die Tatsache, dass der 29. September doch sehr nah an den Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche heranrückt, könnte für Mithras sprechen, der u.a. als Sonnengott verehrt und mit dem Lauf der Sonne in Verbindung gebracht wurde.
Zu guter letzt weist Fischetti auch auf die Ähnlichkeiten in den Darstellungen von Mithras und St. Michael hin. Beide werden dargestellt, wie sie mit Messer oder Schwert (Mithras) bzw. Lanze oder Schwert (Michael) ein Wesen zu ihren Füßen töten. Während Michael Flügel hat, bauscht sich hinter Mithras der Mantel auf.
Sollte sich also wirklich ein Abbild des Erzengels in der Grotte gefunden haben, als man sie 493 betrat, so könnte es sich dabei laut Fischetti durchaus um den Altar mit dem Bildnis des Mithras gehandelt haben, wie er sich in jedem Mithrasheiligtum befand.
Es gibt übrigens ein Beispiel, bei dem man mit Sicherheit weiß, dass ein Mithräum zu einer Michaelskirche umgewidmet wurde: Das Mithräum in Sutri, Latium. Unter anderem befindet sich hier auch eine sehr anschauliche Darstellung der Gargano-Legende vom Monte Sant‘ Angelo. (Bilder findet ihr hier).
Fest steht jedenfalls: Es ist völlig unklar, welcher vorchristliche Kult am Gargano durch den Michaelskult abgelöst wurde.
Es sei noch hinzugefügt, dass Laurentius als Verwandter des oströmischen Kaisers Zeno gilt. Er hat sein Amt angetreten, auch mit dem Willen, das Heidentum endgültig aus seinem Bistum zu vertreiben. Der Erzengel Michael genoss im oströmischen Reich damals schon große Verehrung. Bereits Kaiser Konstantin hatte ihm im Jahr 314 eine Basilika errichtet – das sogenannte Michaelion – und in Konstantinopel gab es bis zu 15 Michaelskirchen.
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass der Kult des Heiligen Michael von den Byzantinern nach Süditalien gebracht worden war und wohl auch kein Zufall, dass er gerade von einem Anhänger – oder gar Angehörigen – des oströmischen Kaisers in Europa etabliert wurde.
Wer Näheres über den Mithras-Kult wissen möchte, findet mehr Informationen in meinem Artikel „Auf den Spuren der Antike in den Kirchen Roms„. Hier berichte ich über ein umgewidmetes Mithräum in Rom und über den Mithraskult im antiken Rom im Allgemeinen.
Die Hinweise auf Fischetti beziehen sich auf Fischetti, Francesco Paolo: Mercurio, Mithra, Michael. La civiltà rupestre del Gargano: magia, mito e misteri nella Grotta dell’Arcangelo, Monte Sant‘ Angelo 1973.
Kurze Beschreibung der Kirche auf dem Monte Sant‘ Angelo
Sich heute noch vorzustellen, wie die Grotte ursprünglich einmal ausgesehen haben muss, ist schwierig, denn sie ist mit zahlreichen verschiedenen Gebäuden aus den verschiedensten Jahrhunderten um- und überbaut worden.
Der ursprüngliche Eingang befand sich darunter. Wer heute die Krypta besucht, findet hier noch zahlreiche Graffiti aus langobardischer Zeit, die die Pilger an den Wänden im damaligen Eingangsbereich hinterlassen haben.
Der heutige Eingang befindet sich darüber. Man betritt zuerst das obere Atrium, das einen kleinen gepflasterten Platz umgibt. An einer Seite findet man die Vorhalle mit zwei Portalen. Sie wirkt, wie ein Kircheneingang, aber dahinter befindet sich noch keine Kirche. Über den Portalen geben Inschriften die Worte des Erzengels an Bischof Laurentius wider.
Dem Eingang folgt eine Treppe aus der Anjou-Zeit (13. Jahrhundert). 86 Stufen führen hinab auf die Ebene der eigentlichen Grottenkirche.
Am Fuß der Stufen durchschreitet man ein Tor und kommt in das untere Atrium. Hier zur rechten erreicht man nun die Kirche, die man direkt vor den Eingang der Grotte gebaut hat. Die heutige Gestaltung stammt ebenfalls aus der Zeit der Anjou.
Und hier, in diesem Kirchenschiff, findet man nun endlich rechter Hand die natürliche Höhle, das Herzstück des Heiligtums.
Hier knien Leute neben mir und wischen sich vor Ergriffenheit Tränen aus den Augen. Die Höhle hat eine ganz eigene Stimmung. Es gibt diese Orte, häufig ganz alte Kultorte mit sehr langer Geschichte, bei denen man das Gefühl hat, das Heilige sickere quasi durch den Boden. Die Grotte des Erzengels auf dem Gargano ist so ein Ort. Genau wie der Berg des Erzengels vor der Küste der Normandie.
Das vorgebaute Kirchenschiff liegt linkerhand direkt am Berghang. „Die Mauern der linken Seite reichen bis in das darunter liegende Tal und werden von unten durch mächtige Strebepfeiler gestützt. Die rechte, kaum angedeutete Wand, lehnt auf dem natürlichen Felsbogen, welcher die Öffnung der Grotte bildet.“ (P.F. de Michele)
Der natürliche Eingang der Höhle muss sich also sehr nah am Abhang befunden haben und nach außen möglicherweise eine recht große Öffnung gehabt haben.
Ich habe versucht, mir die ursprüngliche Lage und Ansicht der Grotte vorzustellen, aber es ist – wie gesagt – kaum möglich. Leider habe ich in der von mir konsultierten Literatur auch keine Beschreibung des ursprünglichen Zustandes finden können.
In der Kirche – Grotte und vorgebautem Kirchenschiff – gibt es mehrere Altäre: Gleich rechts vom Eingang des Kirchenschiffs steht der Altar des Heiligen Franz von Assisi. Er unternahm im Jahr 1216 eine Wallfahrt zum Monte Gargano und soll sich so unwürdig gefühlt haben, dass er nicht wagte, die Grotte zu betreten. Er verharrte deshalb am Eingang der Grotte und ritzte ein Kreuz in den Stein. Der Stein mit dem Kreuz wurde 1799 von den Franzosen zerstört, wurde später aber ersetzt und kann heute in der Mitte des Altartisches durch ein kleines Fensterchen noch gesehen werden.
Das Kirchenschiff hat außerdem einen Hochaltar, der allerdings aus der Barockzeit stammt und die Heiligen Josef, Nikolaus und Antonius darstellt.
In der Grotte selbst findet sich ein Marienaltar und – der eigentliche kultische Mittelpunkt – der Altar des Erzengels unter dem sich der Fußabdruck des Heiligen Michaels befinden soll.
Am Ende der Grotte findet sich ein verschlossener Durchgang. Dahinter liegt die Höhle der Steine. Der Name geht erneut auf eine Legende zurück – die vierte Erscheinung des Erzengels am Gargano:
Im Jahr 1656 wütete in ganz Italien die Pest, auch in Manfredonia, zu Füßen des Berges. Der Bischof ordnete eine Bußprozession zur Grottenkircheund wiederum dreitägige Fastenperioden an. Irgendwann wurden die Gebete erhört und der Erzengel Michael erschien: Steine aus der Grotte würden gegen die Pest helfen, so verkündete er. Wer sie bei sich trage, würde nicht erkranken.
Diese Steine wurden aus der Höhle der Steine gewonnen und gegen die Pest angewandt. Noch bis in die 1960er Jahre scheinen Steinbröckchen aus der Grotte bei den Gläubigen als Heilmittel sehr begehrt gewesen zu sein. Aller Christianisierung zum Trotz hielten sich diese vorchristlichen Vorstellungen vom heiligen Ort und Fels.
(mehr über Heilige Steine bzw. naturmagische Vorstellungen an christlichen Kultorten erfahrt ihr in meinen Artikeln über Maria Klobenstein bei Kössen und über Kraftorte rund um München, aber auch in meinem Artikel über den Wunderglauben bei Wallfahrten)
Die Normannen und der Monte Sant‘ Angelo auf dem Gargano
Kurz gesagt: Vor 1017 kam eine Gruppe abenteuerlustiger normannischer Jungspunde auf die Idee, eine – wohl nicht gänzlich religiös motivierte – Wallfahrt zum Heiligen Michael auf dem Gargano zu machen. Sie ließen sich in Süditalien als Söldner anheuern und blieben. Der Rest ist Geschichte.
Um 1000 landeten die Normannen in Süditalien. Zuerst dienten sie verschiedenen Fürsten als Söldner, dem Papst genauso wie den Langobarden oder den Byzantinern, welche damals weite Teile des Mezzogiorno, u.a. Apulien, in ihrer Hand hatten. Im Laufe der Zeit erhielten sie eigene kleinere Herrschaften. Da die Normannen sich zusammenschlossen, waren sie bereits ein halbes Jahrhundert nach ihrer Ankunft im Süden ein bedeutender Machtfaktor geworden. Der Zusammenschluss ihrer Herrschaften bildete das Königreich Sizilien, zu dem neben Sizilien auch Apulien, das heutige Kampanien, Teile Kalabriens, der Abruzzen und die Basilikata gehörten.
Doch wie kamen die Normannen eigentlich aus der Normandie nach Süditalien?
Die Vorfahren der Normannen kamen aus Skandinavien. Sie waren Wikinger, die ab dem 9. Jahrhundert Europa mit ihren Einfällen und Plünderungen in Angst und Schrecken versetzten. Etwa ein Jahrhundert dauerten diese Überfälle an, bis auch bei den kriegerischen Normannen eine Art Kriegsmüdigkeit einsetzte. Sie siedelten sich im Bereich der heutigen Normandie an, ihr Anführer Rollo ließ sich 911 taufen und verhandelte mit dem französischen König. So wurden die Normannen letztendlich zu Herzögen der Normandie.
Doch die Normannen blieben ein eher unruhiges, kriegerisches Völkchen. In Süditalien werden sie um 999 zum ersten Mal erwähnt, um genau zu sein in Salerno, also auf der Westseite des italienischen Stiefels. Hier landeten einige Normannen, die von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem zurückkehrten. Der Fürst von Salerno bat sie, die als tüchtige Krieger bekannt waren, um Hilfe gegen die nordafrikanischen Sarazenen. Angeblich entsetzt über den mangelnden Mut der Langobarden, nahmen die Normannen die Sache in die Hand und vertrieben die Eindringlinge.
Das nächste Mal erwähnt werden die Normannen im südlichen Italien erst wieder um 1017. Eine Gruppe Abenteurer, in erster Linie nicht erbberechtigte jüngere Söhne der normannischen Familien in der Normandie, brach in den Süden auf. Ihr Ziel: Der Monte Sant‘ Angelo auf dem Gargano.
Der Kult des Erzengels Michael war ihnen aus der Heimat wohlbekannt, denn seit 708 gab es auf dem Mont St. Michel eine Kultstätte zu seinen Ehren. Nun wollte diese Gruppen abenteuerlustiger junger Männer zum ältesten Kultort des Engels pilgern.
Vor Ort wurden sie angeheuert, um mit einheimischen langobardischen Separatisten gegen die byzantinische Herrschaft in Unteritalien zu kämpfen. Möglicherweise wurden sie sogar vom Papst extra hierfür angeworben, da dieser sich von der griechischen Herrschaft im Süden sehr bedrängt fühlte.
Die Operation blieb zwar vorerst erfolglos, doch die normannischen Abenteurer blieben diesmal nachweislich in Süditalien, dienten weiterhin als Söldner und gewannen nach und nach an Einfluss. Aus anfänglichen kleineren Herrschaften wurde nach etlichem Ringen und Kämpfen das Herrschaftsgebilde, das 1130 als Königreich Sizilien ausgerufen wurde und zu dem letztendlich auch die Stadt Neapel gehörte. Im Grunde genommen war der gesamte Süden – mit Ausnahme Benevents, das päpstlich blieb, und Maltas – normannisch geworden.
Heinrich VI., Sohn Kaiser Friedrichs I. („Barbarossa“) vermählte sich mit der normannischen Erbin Konstanze. Ihr gemeinsamer Sohn ging schließlich als „Knabe aus Apulien“ in die deutsch-italienische Geschichte ein: Der große Kaiser Friedrich II.
Große mittelalterliche Geschichte, die mit der Wallfahrt junger Normannen auf den Monte Sant‘ Angelo ihren Anfang nahm.
Die Anfahrt mit dem Auto ist die mit Abstand einfachste!
Es gibt keine Zuganbindung. Der nächste Bahnhof ist in Manfredonia, zu Füßen des Berges. Von dort fährt der Bus 741 von SitaSud bis zum Monte Sant‘ Angelo. Die Homepage von sitasudtrasporti.it ist leider eine Katastrophe. Mir ist es noch nie gelungen, hier den richtigen Fahrplan zu finden. Ich behelfe mir oft, in dem ich nach der Verbindung direkt google. Also hier „Sitasudtrasporti Monte Sant‘ Angelo“. Das führt nicht selten auf diese Seite von oraribus.com.
Auch von Foggia oder Lucera gibt es Busverbindungen.
Öffnungszeiten der Grotte:
Juli – September
Sonn- und Feiertags 7.00 – 20.00
Werktags 7.30 – 19.30
April – Juni, Oktober
Sonn- und Feiertags 7.00 – 13.00 und 14.30 – 20.00
Werktags 7.30 – 12.30 und 14.30 – 19.00
November – März
Sonn- und Feiertags 7.00 – 13.00 und 14.30 – 19.00
Werktags 7.30 – 12.30 und 14.30 – 17.00
Übernachten
Wer direkt in Monte Sant‘ Angelo übernachten möchte, findet online eine ganze Auswahl an Hotels, Pensionen oder Bed & Breakfasts.* Die touristische Infrastruktur ist aber bei Weitem nicht so gut wie am Mont St. Michel.
Für Pilger gibt es das Albergo Casa del Pellegrino* direkt neben dem Santuario.
Wir selbst haben am Fuß des Berges in Mattinata* übernachtet. Ein guter Ausgangspunkt für Unternehmungen am Gargano und auch für den ein oder anderen Strandbesuch. Allerdings muss ich sagen, dass ich es schade fand, dass wir so nicht in den Genuss der Grotte am frühen Morgen oder am späten Abend kamen. Bei meinem nächsten Besuch, würde ich auf jeden Fall für einen Nacht in Monte Sant‘ Angelo bleiben.
Der Mont St. Michel in der Normandie
Direkt an der Grenze von Normandie und Bretagne liegt der Mont St. Michel. Auch wenn der Monte Sant‘ Angelo knapp 200 Jahre älter ist, so ist der Mont St. Michel eindeutig der bekannteste Kultort der Erzengels. Jährlich drängen sich etwa 2,3 Millionen Touristen durch die engen Gassen des kleinen Ortes unterhalb der Abtei.
Die Legende
Im Jahr 708 erschien dem Bischof Aubert von Avranches der Erzengel Michael und befahl, auf dem Felsen im Meer unweit von Avranche eine ihm geweihte Kirche zu bauen.
Der Heilige Michael hatte offenbar kein gutes Händchen bei der Auswahl der Bischöfe, denen er erschien, denn auch Aubert ignorierte die Aufforderung des Engels, wie es Laurentius bereits knapp zwei Jahrhunderte zuvor getan hatte. Aber Michael hatte offenbar dazu gelernt und änderte seine Taktik. Bei der zweiten Erscheinung drückte er seinen Finger in den Schädel Auberts und hinterließ in dessen Kopf ein schmerzhaftes Loch.
Trotzdem musste er auch in der Normandie drei Mal erscheinen, bevor Aubert seinem Wunsch nachkam und auf dem Mont Tombe, wie der Fels damals genannt wurde, eine Kirche errichtete.
Verbindungen zum Monte Sant‘ Angelo
Wirklich erklären lässt sich Auberts Zögern nicht. Anders als Laurentius hatte er keinerlei Grund, den Felsen zu fürchten. Der christliche Glaube war dort bereits etabliert, denn seit 6. Jahrhundert gab es dort bereits zwei Einsiedeleien. Aubert soll sich auch schon zuvor wiederholt auf diese Insel zurückgezogen haben.
Wahrscheinlich ist vielmehr, dass die Legende des Mont St. Michel die Legende des älteren, ehrwürdigen Kultortes nachahmt. Es ist nicht selten, dass sich in den Legenden der kleineren oder jüngeren Wallfahrtsstätten die Legenden der großen Vorbilder spiegeln. Ein Beispiel habe ich auch in meinem Artikel über Maria Klobenstein bei Kössen aufgeführt, wo sich die Sage aus Loreto in einer Legende aus dem kleinen Loreto-Wallfahrtsort wiederfindet.
Natürlich ist aber auch die wiederholte Aufforderung ein Zeichen für die besondere Auserwähltheit des Ortes: Wenn es dem Heiligen Michael SO wichtig ist, genau DORT verehrt zu werden, dass er mehrfach erscheint, um seinen Willen durchzusetzen, dann muss es sich dabei auch wirklich um einen von ihm auserwählten Ort handeln. So zumindest eine mögliche Lesart.
Allerdings gab es den Legenden nach noch weitere Zeichen, die Aubert schließlich überzeugten. So soll ein gestohlener Stier (!!) auf dem Gipfel des Hügels wiedergefunden worden sein. Und wunderbarer Tau zeichnete genau dort einen Plan für eine runde Kirche aus – und zufällig soll dies dem Heiligtum auf dem Gargano geähnelt haben.
Aubert zögerte also nicht mehr länger und sandte sofort Boten nach Apulien. Diese kehrten zurück mit Steinen aus der Grotte des Erzengels und einem Stück aus seinem Mantel. Allerdings brachten diese Mönche wohl auch die Beschreibung des Grottenheiligtums mit. Das erste Michaels-Heiligtum auf dem Mont St. Michel war wohl rund und sollte so die Form der apulischen Grotte nachahmen.
Die Parallelen sind also nicht zu verkennen: Die mehrfache Erscheinung des Erzengels vor dem Bischof der nächstgelegenen Stadt und dessen Zögern, den Auftrag des Engels auszuführen. Genauso auffallend ist das Auftauchen des Stieres in beiden Fällen. Während man beim Monte Sant‘ Angelo davon ausgeht, dass hier Bezug auf einen vorchristlichen Kult genommen wird, dominiert beim Mont St. Michel eher die Auffassung, es handle sich um eine Art Reminiszenz an den älteren, ehrwürdigen Michaels-Kultort. Und letztendlich schickt Aubert gleich Boten nach Apulien, so dass die Verbindung zwischen den beiden Heiligtümern auch durch seine offiziellen Handlungen eindeutig wird.
Ley-Linien gelten in esoterischen Kreisen als „Heilige Linien“, also eine Art von Kraftlinie, an der entlang sich besonders viele ähnliche Kultstätten etc. befinden.
Es ist tatsächlich so, dass man auf einer Karte die beiden wichtigsten Michaelskultstätten mit einer Linie verbinden kann und dann dazwischen ebenfalls auf der Linie die Sacra di San Michele im Val di Susa, Piemonte, liegt. Auf einer Verlängerung liegen zwei weitere Michaelsheiligtümer: St. Michael’s Mount in Cornwall und Skellig Michael in Irland.
So weit stimmt die Theorie.
Die Idee, dass diese Michaelsheiligtümer bewusst auf einer Linie angelegt wurden, scheitert allerdings schon an einer simplen Tatsache: Die Erde ist keine Scheibe.
Wir alle wissen, dass es beim Versuch, die Oberfläche einer Kugel auf die Ebene zu bekommen, zu Verzerrungen eben dieser Kugeloberfläche kommt. (Eindrücklich werden diese Verzerrungseffekte in den True Size World Maps dargestellt)
Sprich: Diese schöne Linie existiert nur auf einer flachen, modernen Karte.
Zudem wurden diese Heiligtümer zu Zeiten gebaut, als noch keineswegs unumstößliche Tatsache war, dass die Erde keine Scheibe ist. Auch sind die Karten dieser Zeiten alles andere als exakt. Dass sie wirklich auf exakt dieselbe Linie gekommen wären, wie wir heute, ist mehr als unwahrscheinlich.
Wenn man die direkte Entfernung zwischen Skellig Michael in Irland und Monte Sant‘ Angelo in Apulien auf GoogleMaps misst, sieht man, dass der Mont St. Michel auf dieser direkten Verbindung gar nicht liegt. GoogleMaps bezieht die Erdrundung hier nämlich mit ein, was zweidimensionale Karten eben nicht tun.
Obendrein gibt es in Europa einfach so viele Michaelsheiligtümer, dass es sehr wahrscheinlich ist, gleich mehrere an einer Linie liegen zu haben, wenn man zwei davon verbindet.
Es gab „mehrere Studien, die zu dem Ergebnis kamen, dass Ley-Linien lediglich auf statistisch zu erwartenden Verteilungen von Punkten basieren. Analysen der Punkteverteilungen ergaben, dass es keine signifikante statistische Abweichung gibt, die auf die Existenz von tatsächlichen Ley-Linien schließen lässt.
Der Archäologe Richard J. C. Atkinson (1920–1994) zeigte als Beispiel anhand der Position von Telefonzellen hypothetische „Telefonzellen-Linien“ (telephone box leys) auf, um zu demonstrieren, dass das Vorhandensein von Verbindungslinien zufälliger Natur ist und dass solche Linien keine absichtlichen Artefakte sind – insbesondere, da ja bekannt ist, dass Telefonzellen nicht unter solchen Gesichtspunkten verteilt worden seien.“ (Wikipedia)
Vorchristliche Kultstätten auf dem Mont St. Michel?
Auch auf dem Mont St. Michel vermutet man eine vorchristliche Kultstätte. Wie aber schon beim apulischen Vorbild ist auch hier nicht geklärt, welcher Art diese gewesen könnte.
Bekannt ist, dass der Mont St. Michel zuvor Mont Tombe („Monte Tumba“) genannt wurde, der Name sich also aus „Berg“ (Monte) und „Grab“ (Tumba) zusammensetzte. Eine der kleineren Gezeiteninseln, die beim Mont St. Michel im Watt liegen, heißt Tombelaine, was etymologisch u.a. als „kleine Grabstelle“ hergeleitet wird.
Eine andere Erklärung leitet den Namen „Tombelaine“ von „Tombe de Belenos“ her. Belenos war ein keltischer Gott, dessen Aufgabenbereich in der Forschung offenbar noch immer nicht völlig geklärt ist. Er wurde jedenfalls mit dem römischen Apoll gleichgesetzt, weshalb man ihn als Sonnengott, Seher oder Heiler interpretierte. Neuere etymologische und epigraphische Untersuchungen bringen ihn mit Wasser in Verbindung – das wäre passend für eine Kultstätte auf einer Insel. Geklärt ist ja aber noch nicht einmal die Herleitung des Namens „Tombelaine“, von daher bewegen wir uns hier nach wie vor im Bereich der Spekulation.
Auf dem Monte Tumba – dem späteren Mont St. Michel – soll es also Grabstätten oder zumindest eine Grabstätte gegeben haben. Eine Sage über den Kirchenbau könnte dies stützen:
An der Stelle, wo die neue Kirche gebaut werden sollte, lag ein großer Stein oder eine Steinplatte. Man spekuliert hier, es könnte sich um die Deckplatte eines Dolmens gehandelt haben. Man musste diese Platte entfernen, um den Kirchenbau dort zu errichten, aber niemand vermochte, sie zu bewegen. Bis ein zwölfjähriger Junge namens Bain auftauchte, das Kind eines Arbeiters, der den Stein den Hügel hinabstieß. An der Stelle, wo der Stein liegen blieb, baute man später die Kapelle Saint-Aubert.
Das Wunder des Abendlandes: Faszination Mont St. Michel
Wenn wir vom Mont St. Michel sprechen, so meinen wir zwei verschiedene Dinge gleichzeitig: Zum einen die Insel insgesamt mit der kleinen dörflichen Siedlung am Fuße des Berges, zum anderen die Abtei, die auf der Spitze des Berges liegt. Beides ist eine untrennbare Verbindung eingegangen. Der Mont St. Michel ist die Insel mit dem Kloster gleichermaßen.
Die Insel des Mont St. Michel ist eigentlich ein gewaltiger Granitbrocken, der aus dem Watt aufragt. Darauf ragt die Abtei empor. Wer sich Grundrisse der Abteigebäude ansieht, wird erkennen, wie sehr der Fels mit den Bauwerken verwachsen ist. Auch das ist eine Parallele zum Monte Sant‘ Angelo.
Die Gezeiten in der Bucht des Mont St. Michel gehören zu den stärksten Europas. Bei Ebbe zieht sich das Wasser bis zu 15 km zurück. Der Tidenhub beträgt mehr als 12 m. Über Jahrhunderte war es nur über das Watt möglich, die Insel zu erreichen – ein gefährliches Unterfangen. Bis heute wird auf den Tourismus-Seiten wiederholt darauf hingewiesen, dass das Watt nur mit ausgebildeten Führern überquert werden sollte.
Schon aus dem Jahr 709 ist eine Legende überliefert, nach der der Erzengel Michael eine junge Mutter mit ihrem Kind aus dem Watt rettete, nachdem sie von der Flut überrascht und eingeschlossen worden war.
Im 19. Jahrhundert baute man einen Damm, um die Insel unabhängig von den Gezeiten erreichen zu können. Dieser Damm führte dazu, dass die Bucht versandete. In den vergangenen zehn Jahren ersetzte man den Damm durch eine Brücke und mit teuren, jahrelangen Arbeiten machte man den Mont St. Michel wieder zu einer Insel. Jetzt wird er wieder mehrmals im Jahr vollkommen von Wasser umspült. (Die Daten findet man hier)
Dieser Ort ist wahrlich magisch. Bei unserer Radtour durch die Normandie hatten wir das Glück, auf der Insel übernachten zu können. Und das empfehle ich jedem: Bleibt für eine Nacht auf dem Mont St. Michel.
Die Magie dieses Ortes ist tagsüber, im Gewimmel von Touristen und Souvenirs, gar nicht zu erspüren. Erst, wenn es Abend wird, die letzten Touristen sich wieder auf den Rückweg zum Hotel machen und Stille einkehrt, kann man sie richtig genießen. Es ist unfassbar, wie still es hier ist. Mitten im Watt, nur der Wind und die Möwen sind zu hören.
Die Abtei, wo bis in die 1960er Jahre Benediktiner lebten und nun die Gemeinschaft von Jerusalem, ist abends verschlossen. Man kann der Vesper, dem Abendgebet beiwohnen, wenn man geduldig vor dem Abteitor wartet, bis man zum Gebet eingelassen wird. Doch danach kann man in der kleinen Kirche St. Pierre des Ortes sitzen. Seit dem 19. Jahrhundert ist dies die Pfarrkirche für die Einwohner des Dorfes, aber auch das Wallfahrtsheiligtum für die Michaelspilger. Hier steht eine Statue des Erzengels und gerade am Abend kann man hier kontemplativ sitzen und seinen Gedanken nachhängen.
Die Abtei selbst ist ein Wirrwarr an Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten. Bei einem Rundgang folgt man immer den Schildern, hätte man die nicht, wäre man wohl völlig verloren. Es ist unvorstellbar, wie die Mönche sich hier früher zurecht gefunden haben.
Die Abtei von Mont St. Michel enthält all die Räume und Bereiche, die man aus anderen benediktinischen Klöstern kennt: Dormitorium, Refektorium… Nur sind sie hier nicht in einer Ebene angeordnet, sondern stapeln sich übereinander, rund um den Felsen herum. Ein besonderes Highlight ist dabei der Kreuzgang. Auf der einen Seite des Kreuzgangs schließt sich das Refektorium an, der Speisesaal der Mönche. Auf der anderen Seite war der Kapitelsaal geplant, wurde aber niemals ausgeführt. Damit blieben hier drei spitzbogige Öffnungen, durch die man vom Kreuzgang über das Watt blicken kann. Der Kreuzgang mit seinen Grünflächen schwebt dabei hoch über dem Boden. Fast schon ein Sinnbild für diese Abtei im Meer.
Andrea von Indigoblau war ebenso begeistert von der Kraft dieser Insel wie ich. Ihren Artikel über den Kraftort Mont St. Michel findet ihr hier.
Wer heute mit dem Auto zum Mont St. Michel fährt, kann nicht mehr bis zur Insel fahren, wie es früher einmal möglich war. Heute landet man automatisch auf dem großen Parkplatz auf dem Festland. Von dort verkehren Shuttlebusse über die Brücke zur Insel.
Wer wie wir mit dem Fahrrad kommt, kann über den Geh- und Radweg der Brücke bis zur Insel fahren. Allerdings ist es schwierig, die vollbepackten Räder durch die völlig überlaufene Gasse zum Hotel zu schieben. Wir haben unsere Räder auf dem großen Parkplatz in speziellen Fahrradboxen abgeschlossen, haben einen Teil unseres Gepäcks in Schließfächern gelassen und fuhren schließlich mit dem Shuttlebus auf die Insel. Wir hatten nur das Gepäck dabei, das wir für eine Nacht benötigten.
Es ist außerdem möglich, zu Fuß über die Brücke bis zur Insel zu gehen.
Der Mont St. Michel ist mit dem Bus erreichbar. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Pontorson, ca. 10km entfernt. Von dort verkehrt ein Shuttlebus „La Navette“.
Öffnungszeiten:
Die Insel selbst ist natürlich rund um die Uhr geöffnet.
Die Abtei kann das ganze Jahr über besichtigt werden, außer am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.
Mai – August: 9.00 – 19 (letzter Einlass: 18 Uhr)
September – April: 9.30 – 18 (letzter Einlass: 17 Uhr)
24. und 31. Dezember: letzter Einlass 16 Uhr
Übernachtung:
Wie ich bereits oben schrieb, empfehle ich jedem, eine Nacht auf dem Mont St. Michel zu bleiben – oder zumindest in unmittelbarer Nähe, so dass man ihn abends besichtigen kann.
Die touristische Infrastruktur ist hervorragend. Sowohl auf der Insel als auch auf dem Festland findet man eine ganze Reihe von Hotels*, meist im eher höheren Preissegment. Aber wie gesagt: Ich empfehle jedem, sich diese eine Nacht zu gönnen!
Da wir als Pilger unterwegs waren, haben wir zuvor die Schwestern und Brüder der Gemeinschaft von Jerusalem kontaktiert. Sie haben einige Zimmer für Pilger. Wir haben 2015 20€ pro Person gezahlt. Es gibt kein Frühstück, aber eine kleine Küche mit Kühlschrank, so dass man sich etwas mitbringen und dort einlagern kann.
Mit dem Fahrrad zum Mont St. Michel.
Alle bisher erschienenen Artikel über unsere Normandie-Reise:#1: Mit dem Fahrrad zum Mont St. Michel. 716km durch die Normandie
#2: Der Weg ist das Ziel – oder so. Die Vorbereitung
#3: Normannischen Boden unter den Rädern. Ankunft in Rouen
#4: Verfallene Größe und idyllische Landstraßen. Mit dem Rad durch’s Seinetal
#5: Vom Seinetal an die Blumenküste. Klangvolle Namen, Geisterstädte und saftige Wiesen
#6 Lisieux. Ein fauler Tag mit dem Segen der heiligen Thérèse
#7 Kühe, Käse, Calvados – Mit dem Fahrrad durchs Pays d’Auge
#8 Von Falaise durch die Normannische Schweiz nach Caen
#9 „Urlaub vom Urlaub“ im wunderschönen Bayeux
#10 D-Day-Feiern an den Landungsstränden. „Where have all the flowers gone?“
#11 Lob der Faulheit
#12 Wie wir die Hölle von Vire überlebten und dabei drei Katzenbabys retteten (coming)
#13 Das Wunder des Abendlandes: Der Mont St. Michel
Ich hoffe, ich konnte euch etwas Neues über diesen eigentlich so weit verbreiteten, doch oft so unbekannten Heiligen erzählen.
Oh, ich hätte noch so vieles erzählen können! Wie er laut einer Sage dafür verantwortlich sein soll, dass Kaiser Heinrich II. gelähmt war, wie er der Jungfrau von Orleans erschien, wie er nach dem Schlacht auf dem Lechfeld zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches wurde und danach – vielleicht – zu einem bedeutenden Einfluss für die Figur des „Deutschen Michel“.
Es gäbe noch viel zu erzählen, aber wer soll das alles lesen? Ich hoffe, ich konnte euch hier mal ein paar neue Einblicke gewähren. Nicht nur in er Hoffnung, dass ihr das nächste Mal vielleicht aufmerkt, wenn ihr irgendwo dem Heiligen Michael begegnet, sondern auch und besonders in Bezug auf die Verbindungen zwischen vorchristlichen und christlichen Kulten und die Zusammenhänge zwischen Monte Sant‘ Angelo und Mont St. Michel. Ich habe mein Augenmerk ganz bewusst nicht auf die (kunst)historische Beschreibung der beiden Wallfahrtsorte gelegt.
Über Ergänzungen, Anmerkungen und Kommentare freue ich mich wie üblich.
Weitere Heiligtümer des Erzengels Michael in Europa
Hamburger Michel bei HostelMax
Skellig Michael in Irland bei Nicolos Reiseblog
St. Michaels Mount in Cornwall bei Unterwegs in Cornwall
St. Michaelis in Hildesheim bei Barbaras Spielwiese Reiseblog
St. Michaelskirche in Fürht bei vonortzuort.reisen
St. Michel-Kapelle in der Gorges de la Nesque in Südfrankreich bei Rosas Reisen
Eine tolle Seite über den Erzengel Michael in der bildenden Kunst (mit vielen Infos zu Legenden etc.) ist quis-ut-deus.de
Alle Artikel über unsere Normandie Radtour
#1: 716km durch die Normandie
#2: Der Weg ist das Ziel – oder so
#3: Normannischen Boden unter den Rädern. Ankunft in Rouen
#4: Verfallene Größe und idyllische Landstraßen. Mit dem Rad durch’s Seinetal
#5: Vom Seinetal an die Blumenküste. Klangvolle Namen, Geisterstädte und saftige Wiesen
#6 Lisieux. Ein fauler Tag mit dem Segen der heiligen Thérèse
#7 Kühe, Käse, Calvados – Mit dem Fahrrad durchs Pays d’Auge
#8 Von Falaise durch die Normannische Schweiz nach Caen
#9 „Urlaub vom Urlaub“ im wunderschönen Bayeux
#10 D-Day-Feiern an den Landungsstränden. „Where have all the flowers gone?“
#11 Lob der Faulheit
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Vielen Dank für diese, auch Hintergründe erhellende Lektüre (habe mich ausführlich mit Maat beschäftigt) und die zahlreichen Hinweise auf andere Blogs 😍 Sehr witzig fand ich den Anspruch auf die Seele des Erstgeborenen 😂
Hey, du bist eine der wenigen, der das aufgefallen ist 😅
Danke für deinen Kommentar! Freue mich, wenn ich ein paar neue Punkte aufzeigen konnte. Sehr spannend, dass du dich ausführlich mit Maat beschäftigt hast!
Wow, hast du dir Mühe gegeben! Interessante Aspekte hast du aufgezeigt, die auch für nicht religiöse Leute manches erklären. Den Mont St. Michel habe ich in sehr schöner Erinnerung und auch darüber geschrieben. Allerdings längst nicht so ausführlich;-)
Liebe Grüße
Gabriela
Danke Dir!
Ich finde ja, es ist ein Irrglaube, dass Religionsgeschichte etwas für gläubige oder religiöse Menschen sei. Meiner Meinung nach kann man sie am besten Betreiben, wenn man einigermaßen neutral ist.
Ich freue mich, wenn ich einige neue Aspekte aufzeigen konnte.
Danke für Deine interessanten Sammlungen !
Ich bin völlig zufällig via Bildsuche im Netz auf Deinem Blog zwischengelandet. Unter anderem dieser Beitrag hat gleich mehr als ein „schmerzhaftes Loch“ in meinem Kopf hinterlassen. 😉 zB:
Auf Deiner Außenaufnahme (Das obere Atrium) der Vorhalle am Gargano sind mir die zwei Räder aufgefallen, die in die beiden Bögen eingehängt wurden. Auf früheren Fotos (bis 2017) sind die Dinger noch nicht dort. Die Maßteilung (16) entspricht dem kleinen Radfenster in der rechten Fassade auf dem besagten Bild.
Hast Du da eventuell noch Informationen dazu ?
(Gerne auch direkt per Email … )
Lieben Gruß aus Wien, Thomas
ps / spellchecks: Vorhall(t)e, Buch(t);
Das freut mich sehr, dass du so zufällig hier gelandet bist und es Dir gefällt.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Die Räder sind leicht zu erklären. Wir waren Anfang Oktober dort und der Michaelitag am 29.9. war erst wenige Tage hier. In Italien feiert man solche Patronatsfeste mit überbordender bunter Straßenbeleuchtung . Die Räder waren ein Teil davon.
Danke für den Spellcheck. Irgendwelche Tippfehler schleichen sich doch immer ein.
Was für ein informativer Einblick. Mit großem Vergnügen gelesen und viel Neues erfahren. Grad in den Marchen, stieß ich in einem Reiseführer auf die Michael Linie, auf der eine kleine Kirche hier auch liegen soll. Das wunderte mich doch sehr und erhielt hier nicht nur Aufklärung über die schon vermutete Kugelgeometrie, sondern ein Vielmehr an substanziellen großen Bögen über die Zeiten. Danke!
Allerherzlichsten Dank für den Kommentar und das Lob. Ich freue mich, wenn Dir der Artikel gefallen hat.
Es ist faszinierend, was alles auf dieser Michaels-Linie liegen soll…
Vielen Dank für diesen Blog. Ihr habt nicht nur hochwertige Bilder, nicht die üblichen Selvibilder, sondern auch viele Informationen zu den Sehenswürdigkeiten.
vlg Jens
danke, lieber Jens.
Für irgendwas muss mein Geschichte-Studium ja gut gewesen sein. 😃