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Neben dem Herbst ist der Frühling meiner Meinung nach die beste Jahreszeit für Wien. Im Sommer ist es für Stadtbesichtigungen oft zu heiß – und obendrein zu voll. Im Frühling sind die Temperaturen dagegen oft schon sehr mild und das Leben verlagert sich wieder nach draußen.
Hier ein paar Tipps, was ihr im Frühling in Wien alles so tun könnt:
Frühling in Wien: Gärten und Parks:
Wien ist voller wunderschöner Gärten und Parks, die im April und Mai mit Blüten locken. Seien es die Parks direkt in der Innenstadt wie Volksgarten und Stadtpark. Sei es der berühmte Prater. Seien es die Parks der Schlösser Schönbrunn oder Belvedere oder der neben Schloss Belvedere gelegene Botanische Garten. Oder seien es weiter außerhalb gelegene Parks wie der Lainzer Tiergarten, der Türkenschanzpark, der Laaer Wald, der Kurpark Oberlaa oder der Dehnepark. Alle diese Parks haben ihren ganz eigenen Charakter: Manche sind eher verwildert, andere kunstvoll errichtet und voller Rosen. Aber alle haben eines gemeinsam: Mit den ersten Sonnenstrahlen zieht es die Wiener dorthin – und das wird sich bis zu den letzten Sonnenstrahlen des Herbstes nicht mehr ändern.
Frühling in Wien: Wandern im Wienerwald:
Wer an „Wandern in Österreich“ denkt, denkt v.a. an die Berge. Wien gilt eher als Ziel für Kunst- und Kultururlaube. Doch der Wienerwald ist ein Wanderparadies, das v.a. von so ziemlich überall in der Stadt auch mit den öffentlichen Vehrkehrsmitteln wunderbar zu erreichen ist. Jetzt beginnt die Wandersaison und es ist egal, ob ihr von Grinzing oder Dornbach aus startet, ob ihr in Hütteldorf oder Nussdorf beginnen wollt oder auch aus der Stadt herausfahrt Richtung Mödling und Baden – ihr werdet viele herrliche Ecken finden, wo ihr auch ohne große Planung ganz spontan eine herrliche Wanderung machen könnt.
Einige meiner liebsten Ecken des Wienerwaldes werde ich euch im Laufe der Zeit auch noch auf meinem Blog vorstellen.
Frühling in Wien: Bärlauch pflücken:
Wer schon beim Wandern ist und sich damit auskennt, wird im Wienerwald Unmengen an Bärlauch finden. Ich habe jedes Jahr aufs Neue gesammelt und verarbeitet. Wer sich mit Bärlauch aber nicht auskennt, sollte vorsichtig sein – einige sehr giftige Pflanzen sehen dem Bärlauch recht ähnlich. Wer sich genauer dafür interessiert, findet bei Reini Rossmann (Link zu Youtube) etwas über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Pflanzen.
Eines meiner liebsten Rezepte ist Bärlauchbutter:
etwa 250g weiche Butter mit zwei Bund kleingehacktem Bärlauch verrühren, ein bisschen Salzen und dann nach Wunsch formen. Mit einem Eislöffel kann man Kugeln formen und die, die man nicht sofort benötigt einfrieren. So kann man das ganze Jahr über Bärlauchbutter genießen.
Frühling in Wien: Steiermark-Frühling am Rathausplatz:
Wer es zünftig mag, der ist im April am Rathausplatz richtig. Steirische Kulinarik, Musik und zahlreiche Menschen in mehr oder weniger authentischen Trachten sind garantiert.
Mehr Infos für den Steiermark-Frühling 2019 findet ihr hier.
Allgemein ist am Rathausplatz fast immer etwas los. Ein Bekannter (Wiener) hat einmal die Theorie aufgestellt, dass man in Wien Angst vor großen freien Plätzen hätte und deshalb möglichst immer etwas darauf veranstaltet. Für den Rathausplatz gilt das auf jeden Fall.
Eröffnung des Lifeballs:
Weit weniger zünftig, dafür aber entsprechend schrill geht es bei der Eröffnung des Lifeballs zu.
Der Lifeball, der alljährlich im Wiener Rathaus stattfindet, ist eines der größten AIDS Charity Events weltweit. Die Eröffnung findet jedes Jahr öffentlich am Rathausplatz statt und bietet ein buntes, schrilles und farbiges Showprogramm.
2019 wird er am 8. Juni stattfinden.
Mehr Infos unter http://www.lifeball.org/
Frühling bei Wien: Marillenblüte in der Wachau:
Raus aus der Stadt und ab in die Wachau. Dort blühen derzeit die Marillen (aka Aprikosen). Übrigens ist die Wachau auch sehr gut geeignet, um eine erste Radtour zu machen. Mit dem Zug nach Krems und los gehts. Die Marillenblüte beginnt Ende März bis Anfang oder Mitte April. Wann es genau losgeht mit der Pracht, erfährt man aus der Presse – einfach mal googlen. Da es an der Donau relativ wenige Brücken gibt, solltet ihr euch auch schlau machen, wie die Donaufähren fahren. Inspirationen zu Radtouren in der Wachau könnt ihr euch hier holen. Da der Donauradweg durch die Wachau führt, könnt ihr sicher sein, einen gut ausgebauten und gut beschilderten Radweg vorzufinden.
Julia von „Julie en voyage“ beschreibt allerdings, wie heute im Jahr 2019 die Marillenblüte zu einem touristen Highlight geworden ist und worauf man achten sollte, um nicht in den Stau und das Gedränge zu geraten.
Frühling in Wien: Schanigärten:
Ein Schanigarten ist der Außenbereich eines Lokals, der sich aber auf öffentlichem Grund befindet – in Deutschland würde man Gastgarten dazu sagen – und genau diese Schanigärten haben ab jetzt wieder Saison. Die ersten Sonnenstrahlen locken die Besucher und verführen dazu, sich nach draußen zu setzen.
Einen Schanigarten haben die meisten Lokale. Und es bleibt euch überlassen, ob ihr auch mitten am Graben, am Spittelberg oder eher in einem der äußeren Bezirke in die Sonne setzt.
Ein paar schöne Schanigärten – so zum Appetitholen – hat der Kurier hier zusammengetragen.
Genaueres zum Schanigarten und woher dieser Name eigentlich stammt erfahrt ihr hier.
Frühling in Wien: Eisessen
Auch die Eissaison hat bereits gestartet und die Eisdielen – die vielen, vielen Eisdielen – Wiens haben wieder geöffnet. Sie alle hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Ich war immer gerne Gast bei Zanoni & Zanoni und bei Bortolotti.
Berühmt ist auch der Tichy am Reumannplatz für seine Eismarillenknödel, mit denen ich persönlich nie viel anfangen konnte, aber ich kenne sehr viele Menschen, die sich jedes Jahr aufs Neue darauf freuen. Wenn der Tichy aufmacht, herrscht immer großes Gedränge. Die Leute warten bis zu einer dreiviertel Stunde auf ihr erstes Tichy-Eis.
Hier findet ihr eine Liste mit Adressen von Eissalons in Wien. Klassisch, vegan oder frozen yoghurt – es gibt absolut alles in Wien.
Weitere Wien-Tipps:
- Wien im Sommer: Musik, Baden und viel Wein.
- Wien im Herbst: Melancholische Lebensfreude
- Wien im Winter: Ballnächte, Neujahrskonzert und so viel mehr
- Lieblingsorte in Wien: (Wahl-)Wiener verraten ihre liebsten Ecken
- Essen und Trinken in Wien: Restauranttipps von (Wahl-)Wienern
meine liebsten eissalons sind tuchlauben und hoher markt, gefolgt von bortolotti und dem eissalon am schwedenplatz. jetzt gibt es ja die ganzen neuen, supergehypten wie eis greissler, veganista und co – da hab ich mich aber noch nicht so richtig durchgekostet 🙂
schön, was du schreibst, ja die parks! der pötzleinsdorfer park und der schwarzenbergpark sind auch noch ganz schön – und der floridsdorfer wasserpark. mein nächstes ausflugsprojekt bei schönem wetter: die lobau!
über bärlauch trau ich mich nicht drüber, ich hab da sorge, den mit maiglöckchen zu verwechseln. obwohl, bei den derzeitigen „bärlauchwiesen“ wird da dazwischen nicht viel anderes dabei sein. trotzdem.
Ja, die Wahrscheinlichkeit, dass dazwischen Maiglöckchen sind, ist eher gering. Aber ich trau mich ja z.B. auch nicht an Pilze ran – für mich sind die einfach alle braun 😀
Und die Parks. Es gibt so unglaublich viele Parks, ich wollte nur ein paar aufzählen, die alle schön, aber eben entsprechend unterschiedlich sind. Man könnte ein Buch über die Wiener Parks schreiben. Aber wahrscheinlich gibts das schon 🙂
ja da gehts mir ähnlich. außer eierschwammerl, ich glaub, da kann man nicht viel falsch machen 😉
das stimmt. ich hab mir mal alle ab einer gewissen größe rausgeschrieben und die meisten davon mit der kamera abgeklappert. ich glaub, einige fehlen noch, aber es ist dann doch wieder etwas in vergessenheit geraten. obs so ein buch schon gibt? müsste man mal schauen 🙂
hier gibts übrigens – für alle interessierten – ein paar Tipps, wie man die Pflanzen unterscheiden kann: http://ueberlebenskunst.at/blog/2013/04/30/barlauch-erkennen/
Sehr gute Tipps! Fixiert ist der Besuch des Steiermarkdorfes am Donnerstag. 🙂
das ist der einzige Punkt auf der Liste, der bei mir nie auf dem Programm stand 😀 (also ich war schon dort, aber eigentlich nie von mir aus … )
Ich gehe ja auch nur hin, weil ein neuer Weitwanderweg in der Steiermark präsentiert wird. Nomen est omen. 🙂
Und vielleicht wird dann auch das eine oder andere Kürbiskernöl mitgenommen. 🙂
Hey – Wien ist toll 🙂 So zumindest mein erster Eindruck von 3h Aufenthalt durch Zwischenstopp – aber nach deinen Bilden zu schließen muss ich da wohl umbedingt nochmal länger hin 🙂
Ja, Wien IST toll. Sonst hätte ich nicht fast sechs Jahre dort verbracht. Es sollen noch viele weitere Artikel kommen… vielleicht kannst Du dir dann noch etwas „Appetit“ holen 😉
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Ahh, ich vermisse Frühling in Wien so sehr!! Wiener Eiskaffee, die Eissalons, die Schanigärten. Meine Lieblingseissalons sind Eissalon am Schwedenplatz, Tichy und Tuchlauben. Eis Greissler und Paolo Bortolotti habe ich auch probiert.
Ja, jeder hat wohl so seine Favoriten 🙂
Seit ich wieder in Deutschland zurück bin, denk ich mir auch oft. Oh man, irgendwie war das Wetter in Wien um so vieles besser, als hier… 🙁
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