Mücken in der Toskana – was kann man tun? Seit einem Jahr lebe ich jetzt hier in Italien und obwohl ich in der Stadt lebe, kenne ich sie doch auch: Die lästigen Stechmücken der Toskana! Sogar in den deutschen Zeitungen stand letztes Jahr etwas von „Mückenplage in Italien“. Hier möchte ich euch anhand von meiner Erfahrung sagen, was gegen die Mücken in der Toskana wirklich hilft.
Dies beruht auf meiner persönlichen Erfahrung. Es ist also gut möglich, dass ihr andere Erfahrungen gemacht habt. Schreibt mir gerne in die Kommentare, wie ihr am besten gegen die lästigen Plagegeister ankommt.
Ich verrate euch auch, warum ich das Anti-Mücken-Wundermittel Thermacell NICHT verwenden werde!
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Inhalt
Mücken in der Toskana und in Italien: Die wichtigsten Fragen
Wann ist Mückenzeit in Italien bzw. in der Toskana?
Jemand sagte mir so passend, in Florenz gäbe es Mücken von Februar bis Dezember. Und bis jetzt muss ich dem leider zustimmen. Der einzige Monat, in dem wir keiner Mücke begegnet sind, war Januar. Sogar an Weihnachten hatten wir eine Stechmücke im Schlafzimmer! Aber im Winter begegnet man ihnen doch nur vereinzelt.
Ganz schlimm wurde es dann ab April/Mai und so wird es bleiben, wahrscheinlich wieder bis Oktober, bis es im Winter dann nachlässt. Grundsätzlich ist die schlimmste Zeit der Sommer, wenn es sehr warm ist.
Sind Mückenstiche in der Toskana gefährlich?
Grundsätzlich sind sie erst einmal einfach nur lästig.
Allerdings können Mücken in Südeuropa – und damit auch in Italien, aber wohlgemerkt auch noch soweit nördlich wie Österreich – das West-Nil-Virus übertragen, an dem man auch sterben kann, was aber zum Glück nur sehr selten eintritt (etwa 1 von 1000 Erkrankten → Quelle). Etwa 80% der Infektionen beim Menschen verlaufen symptomlos. 20 % entwickeln grippeähnliche Symptome (West-Nil-Fieber), ein Bruchteil davon wiederum erkrankt schwer (etwa einer von 150).
In Europa wurden 2022 die meisten Fälle (472) in Italien nachgewiesen, gefolgt von Griechenland (192 Fälle). (Quelle)
Gibt es Tigermücken in Italien?
Ja, es gibt in Italien und damit auch in der Toskana Tigermücken. Ursprünglich stammen sie aus Südostasien, haben sich aber inzwischen auch in Europa angesiedelt. Sie sind schwarz mit weißen „Streifen“ am Körper.
Sie sind nicht grundsätzlich gefährlicher als andere Mücken, aber aggressiver und damit lästiger – und können damit auch potientiell Krankheiten übertragen.
Wie und wo vermehren sich Stechmücken in der Toskana?
Wie auch bei uns in Mitteleuropa, vermehren sich Mücken dort, wo sie stehendes Wasser finden: Teiche, Tümpel, Sumpfgebiete, aber auch nicht abgedeckte Regentonnen, Pflanzenuntersetzer, in denen das Wasser steht etc.
Als Tourist hat man nicht immer Einfluss darauf, diesen Dingen vorzubeugen, weil man nie weiß, ob sich nicht auf einem Hof, auf einer Baustelle etc. irgendwo eine Wasserlache gebildet hat.
Zudem musste ich leider feststellen: Wenn es sehr trocken ist, genügt den Stechmücken auch die feuchte Erde im Gemüsegarten, um sich fortzupflanzen, wie es bei uns im Garten der Fall war.
Mücken in der Toskana: Was tun? Was hilft wirklich gegen die Mückenplage?
Doch was hilft wirklich gegen Mücken in der Toskana und hier in Florenz? Wir haben viel ausprobiert und getestet und hier sind die Dinge, die unserer Erfahrung nach am besten helfen:
Mückennetze: das beste Mittel gegen Stechmücken in der Toskana
Am besten ist es, wenn die Mücken in der Toskana gar nicht erst an euch rankommen. Und da hilft am besten ein Mückennetz.
Schon bei der Buchung solltet ihr darauf achten, dass die Unterkunft Mückennetze an den Fenstern und etwaigen Terrassentüren hat. Sollte das nicht der Fall sein, kann man auch schnell und einfach Abhilfe schaffen: Man kann zu Hause relativ günstig Fliegengitter kaufen, die eigentlich dafür gemacht sind, mit Klettstreifen am Fenster angebracht zu werden. Diese Netze sind so leicht, dass man sie auch mit Klebestreifen oder mit Reißnägeln an Türen oder Fenstern anbringen könnte. Natürlich musst ihr darauf achten, dass das Material dazu passt, damit man nichts beschädigt. Wir haben Mückengitter dieser Art* an unserer Schlafzimmertür angebracht – einfach mit Reißnägeln oben am Türrahmen befestigt.
Zudem nutzen wir ein Reisemückennetz, dass ich ursprünglich einmal für meine Kubareise gekauft habe. Es ist klein zu packen und sehr leicht. Man benötigt wiederum nur Bindfäden und Reißnägel und kann es einfach überall aufhängen: Über dem Bett, über den Gartenliegen (wo wir es den Sommer über angebracht haben), aber auch beim Picknick unterwegs den Bäumen (auch dafür haben wir es bereits genutzt). Ihr solltet darauf achten, dass es ein rechteckiges Mückennetz ist und keines, das kegelförmig zuläuft. Dann habt ihr darunter auch mehr Platz. Die kleinen Biester stechen nämlich auch DURCH das Netz, wenn man es berührt.
Ein Mückennetz ist auf jeden Fall die beste Option, um sich GIFTFREI gegen Mücken zu schützen. Und es hat auch keinerlei Kollateralschäden für andere Insekten.
Wir haben ein Reisemückennetz dieser Art.*
Hier sind einige Reisemückennetze der Art, wie wir es nutzen:
Lange, helle, weite Kleidung tragen
Ein altbekannter Rat und bewährt sich: Mücken gehen weniger auf helle Kleidung als auf dunkle. Zudem lässt lange Kleidung weniger Zugriffsmöglichkeiten auf eure Haut und wenn sie weit geschnitten ist, kommen die Mücken auch nicht so leicht durch den Stoff an euch ran. Denn ja, die Mücken in der Toskana stechen auch DURCH eure Kleidung hindurch.
Welche Mückensprays helfen gegen Stechmücken in der Toskana am besten?
Nun hat man natürlich nicht immer lange Kleidung an. Zum einen ist es mitunter einfach zu heiß dafür, zum anderen will man auch mal das schöne Sommerkleid ausführen – oder einfach am Pool liegen. Dafür gibt es dann Mückensprays.
Wir haben schon eine ganze Menge Mückensprays durchprobiert. Am wenigsten Erfolg hatten wir mit Autan, obwohl es das hier in Italien überall zu kaufen gibt. Auch NoBite, das ich seit Jahren auf Reisen auch in exotischere Gefilde genutzt hatte, kam hier in der Toskana gegen die Stechmücken zum Einsatz. Recht gut funktioniert hat tatsächlich das Mückenmittel von dm und die besten Resultate hatten wir neben dem erwähnten NoBite mit Doctan*, das man in Deutschland auch in der Apotheke kaufen kann. Vorteil von Doctan: Es stinkt nicht so schrecklich chemisch, wie viele andere Mückenmittel. Auf dem Spray steht, es helfe bis zu 12 Stunden – das könnt ihr meiner Erfahrung nach vergessen. Das Spray hilft etwa 2-3 Stunden gegen die Mücken in der Toskana – dann muss nachgesprüht werden.
Vergesst nicht, eure Knöchel einzusprühen. Aus irgendeinem Grund scheinen die Stechmücken in der Toskana besonders gern auf die Knöchel zu gehen. Zudem vergisst man gerne, sie einzusprühen, v.a. wenn man lange Hosen trägt.
Der positive Nebeneffekt der meisten Mückenmittel: Sie wirken auch gegen Zecken! Zwar ist die Toskana kein FSME-Risikogebiet, Borreliose kann aber natürlich immer durch Zecken übertragen werden!
Die von uns genutzten Mückenmittel:
- NoBite Haut *
- NoBite Haut + NoBite Kleidung Sparset*
- Doctan Classic* – Doctan Kinder* – Doctan Active*
- Squito free* – das Spray gibt es auch bei DM
Mückenstecker, z.B. von RAID oder VAPE
Es gibt sie in Italien überall im Supermarkt: Verdampfungsgeräte für die Steckdose*. Es gibt sie von VAPE und RAID* und auch von Eigenmarken der Supermärkte, z.B. von Conad.
Sie funktionieren folgendermaßen – je nach Modell: Ein kleines Fläschchen mit Flüssigkeit oder ein mit dieser Flüssigkeit getränktes Plättchen werden in das Gerät eingesteckt/eingelegt und das Gerät dann an die Steckdose angeschlossen. Es wird heiß, weil das Mückenmittel verdampfen soll, um alle Mücken im Raum abzutöten. Passt also auf, wo ihr den Stecker platziert!
Das Abtöten der Mücken funktioniert ziemlich zuverlässig. Laut sämtlicher Beschreibungen ist es für Menschen und Tiere unbedenklich, aber natürlich handelt es sich um eine giftige Substanz, die hier verdampft wird.
Das Umweltbundesamt schreibt dazu:
„Der Einsatz von Mückensprays im Haushalt oder eine dauerhafte Biozidfreisetzung zur Mückenbekämpfung, beispielsweise durch Elektroverdampfer, kann nicht uneingeschränkt empfohlen werden, da hierbei die Wirkstoffe in die Atemluft abgegeben werden. Der Einsatz von Verdampfern sollte daher wohlüberlegt sein und bestimmten Situationen vorbehalten bleiben. Von einem Dauereinsatz oder dem Gebrauch in schlecht belüfteten Räumen ist abzuraten. „
https://www.umweltbundesamt.de/stechmuecken#vorbeugung-und-bekampfung
Wir machen es also so, dass wir vor dem Schlafengehen das Schlafzimmer „durchraiden“ (ja, es hat sich inzwischen ein Verb bei uns für diese Tätigkeit eingebürgert!) und dann den Stecker entfernen und durchlüften. Dann sind zumindest mal alle Mücken im Raum tot, wenn wir zu Bett gehen, ohne, dass wir dauerhaft die Giftstoffe einatmen müssen.
Hier einige Beispiele von Mückensteckern, die wir nutzen:
Wärmestifte wie Bite Away: Ein absolutes MUSS!
Eigentlich sollte man denken, wenn man all diese Tipps beherzigt, kann man doch gar nicht mehr gestochen werden – aber es passiert dennoch. Sei es, dass man „nur schnell“ etwas im Garten erledigt, bei einem kurzen Aufenthalt draußen am Morgen oder auch, dass das Mückennetz nicht 100% schießt. Die kleinen Biester finden einen Weg.
Aber auch dann gibt es Abhilfe: Einen Hitzestift / Wärmestift, wie immer man das nennen will. Es ist unser ständiger, treuer Begleiter, denn es hilft wirklich gegen den Juckreiz und gegen die Schwellung.
Wie funktionert es? Man setzt den Stift direkt auf den Mückenstich und drückt einen Knopf. Die Spitze des Stifts erhitzt sich nun für wenige Sekunden. Das tut tatsächlich manchmal weh, aber nach fünf Sekunden ist es vorbei. Durch die Hitzeeinwirkung werden die Proteine zerstört, die für den Juckreiz und die Schwellung verantwortlich sind.
Wir nutzen Bite Away* und sind damit sehr zufrieden. Es gibt aber verschiedenste Modelle. Ich würde dringend dazu raten, eines davon mit in den Toskana-Urlaub zu nehmen. Inzwischen haben wir auch ein Modell ohne Batterien in Gebrauch, das man über ein USB-Kabel aufladen kann.
Hier eine Auswahl von Insektenstichheilern:
Thermacell: Ein Wundermittel? Warum ich es nicht nutzen werde
Zugegeben, das habe ich selbst noch nicht ausgetestet, aber es wurde mir von diversen Italienreisenden bereits empfohlen. Wir haben darüber gelesen und überlegt, ob wir es uns besorgen. Es spricht einiges dafür, denn es hat für seine Wirksamkeit gute Rezensionen bekommen. Die Folgekosten scheinen mir allerdings übermäßig hoch. Das kann man vielleicht machen, wenn man ein oder zwei Wochen hier ist, aber für jemanden, der monatelang seine Terrasse mückenfrei halten möchte, ist das meiner Meinung nach viel zu teuer.
Obendrein funktioniert das Ganze natürlich wieder über ein Insektizid: Prallethrin. „Prallethrin wirkt wie andere Pyrethroide als Kontaktgift auf Insekten. Es blockiert die Natriumkanäle des Nervensystems irreversibel, sodass diese konstant offen bleiben. Dies hat Lähmungen zur Folge, die zum Atemstillstand und schließlich dem Tod führen. Prallethrin kann Insekten innerhalb sehr kurzer Zeit nach Kontakt bewegungsunfähig machen (Knock-down-Effekt).„ (Quelle) Dabei ist es laut Weltgesundheitsorganisation auch „sehr giftig für Bienen“ (Quelle) Wenn ich jeden Abend meinen Garten mit einem Insektizid bearbeite, töte ich also höchstwahrscheinlich nicht nur Stechmücken, sondern auch andere Insekten in meinem Garten – und das möchte ich auf gar keinen Fall!
Wenn ich mir vorstelle, dass jeder zweite Tourist sich in der Toskana ständig mit diesem Teil überall hin begibt, dann will ich mir nicht vorstellen, welchen Einfluss das auf Dauer auf die Insektenwelt der Region haben kann.
Und was hilft nicht gegen Mücken in der Toskana?
Vergesst Zitronellakerzen, Mückenspiralen und Co. Ich habe keine Ahnung, inwiefern das Zeug helfen soll. Man müsste sich schon sehr stark einnebeln, um die Stechmücken in der Toskana damit von sich fernzuhalten. (Direkt an einem rauchenden Lagerfeuer sitzen hilft zum Beispiel ganz gut.) Zitronellakerzen und Mückenspiralen und Ähnliches haben meiner Erfahrung nach gar keine Wirkung.
Genauso wenig sollte man diese Lichtfallen gegen Mücken nutzen. Zum einen gehen Stechmücken nicht auf Licht, sondern auf Körpergeruch (Schweiß und CO2) und zum anderen ist der Beifang dabei einfach viel zu hoch und man tötet ganz willkürlich eine ganze Menge harmlose und sogar nützliche Insekten!
In Deutschland ist der Gebrauch dieser Lichtfallen übrigens im Außenbereich aus diesen Gründen sogar verboten.
Mehr auch beim mdr über diese Lichtfallen und beim rnd.
Das waren meine in den letzten 11 Monaten erprobten Tipps gegen Mücken in der Toskana. Was hilft bei euch gut gegen Mücken? Wie bekämpft ihr die lästigen Plagegeister?
Schreibt es mir in die Kommentare!
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Ich hab mir jetzt vor die Fenster diese Mückennetze gemacht, ähnlich wie das Tropennetz oben. Die kosten 3,50 beim Chinesen, gibt es sicher auch bei Amazon. Ich hab mir noch nen weiteren Klettverschluss dazu hingemacht, so hab ich ca. 2 cm Klett. Das Netz hält erstaunlich gut, und die Mücken können nur von außen reinschaun.
Das Ganze vor jedes Fenster , und vor die Terassentür, da einen mit Magnetverschluss.
In den Fenstern kann man die schwarzen Netze gar nicht sehen. Ich dachte zuerst: „Mist ist abgefallen“ – nö das Netz war noch dran, nur so unsichtbar.
Für draußen setz ich auf die grünen Verbrennerteile + Autan. Da kosten 10 Stück nen Euro. Ich denke die müssen einigermaßen neu sein, wenn die ausgedampft sind kann man wohl sie entsorgen.
Diese grünen Spiralen funktionieren bei Dir? Ich hatte damit echt noch nie Erfolg. Vielleicht müssen wir sie noch mal brandneu probieren 😉
Unser Hauptproblem ist sicher die Katzenklappe an der Terrassentür. Wo unsere dicke alte Dame reinkommt, kommen leider auch die Mücken rein…
Wenn die Mücken auf Körpergeruch
reagieren. Gibt es einen Geruch den die Mücken nicht mögen. Wie kann man meinen Körpergeruch entsprechend verändern.
Hallo Rudi, gute Frage. Ich habe gehört, dass Knoblauch gegen Mücken helfen soll. Allerdings hilft das wahrscheinlich auch gegen die Mitmenschen 😀 Aber früher haben wir die Hunde gegen Zecken und andere Blutsauger immer mit Knoblauchöl eingerieben.
Ich wohne seit 25 Jahren in der Poebene, das Mückenparadies. Wir haben an allen Fenstern Mückennetze. Und Vapemat falls doch eine reinkommt. Ich verstehe aber nicht, warum die Zampironi bei dir nicht funktionieren. Wir benutzen sie immer im Garten. Manchmal auch vier um den Tisch rum und sie funktionieren. Man muss sie natürlich ziemlich nah positionieren. Falls Mücken stechen ist es das beste, den Stich nicht zu berühren, dann geht der Juckreiz nach 10 Minuten weg.
Interessant, dass ihr damit so gute Erfahrungen gemacht habt. Wir haben die ein paar Mal ausgetestet und es dann bleiben lassen. Die toskanischen Mücken scheint das nicht zu interessieren 😀
Wir nutzen immer diese Hitzestifte – die wirken Wunder!!
PS: Ich war übrigens letztes Jahr in der Po-Ebene: Von Piacenza bis ins Delta mit dem Rad gefahren! Schöne Gegend 🙂