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So nah und doch so fern: Venetien. Eine Rundreise durch diese italienische Region bietet sich regelrecht an. In wenigen Stunden ist man über dem Brenner – ob mit dem Auto oder mit dem Zug – und das Verkehrsnetz in dieser reichen Region Norditaliens ist hervorragend ausgebaut.
Und doch steht die ganze Region touristisch im Schatten Venedigs. Wer nach Venetien fährt, fährt für gewöhnlich in die Lagunenstadt. Oder an den Gardasee und nach Verona. Vicenza, Padua, Treviso? Sie spielen touristisch eine untergeordnete Rolle. Zu Unrecht!
Venetiens Städte sind voll Geschichte und Kunst: eine der älteste Universitäten Europas, die Begründung des Klassizismus oder ehemals mächtige Stadtrepubliken sind nur ein paar Beispiele für die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten Venetiens. Acht UNESCO-Welterbe-Stätten gibt es in der Region. Auf der hier vorgestellten Venetien Rundreise besucht ihr alleine vier davon.
In diesem Artikel stelle ich euch die fünf größten Städte Venetiens vor. Kommt mit in diese schöne, kunst- und geschichtsträchtige Region Norditaliens, auf eine Venetien Rundreise zu berühmten Städten – und Orten, die ihr als Reiseziel vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattet.
Inhalt
Venetien Rundreise: Mit dem Zug durch die Städte Norditaliens
Ich selbst bereiste die Region – oder genauer gesagt: Die Städte Venetiens – mit dem Zug, denn das Zugnetz ist in dieser Region sehr gut ausgebaut und – wie überall in Italien – ist Zugfahren sehr günstig. Venedig besuchte ich mehrfach zuvor auf eigenen Reisen, die Stadt lässt sich allerdings problemlos in diese Rundreise integrieren.
In welcher Reihenfolge die Städte Venetiens auf der Rundreise besuchen?Meine Venetien Rundreise führte mich durch Verona, Vicenza, Treviso und Padua (in dieser Reihenfolge).Wenn man mit dem Zug reist, ist es relativ egal, ob man sich von West nach Ost (also in Verona beginnend) oder von Ost nach West (in Venedig beginnend) „vorarbeitet“. Abgesehen von Treviso liegen alle Städte an der Eurocity-Strecke München-Venedig.
Wer möchte, kann auch mit dem Nightjet anreisen, der von München nach Venedig fährt und dabei in Treviso hält.Wenn man Venedig in die Venetien Rundreise integrieren möchte, dann bietet es sich an, mit dem Nachtzug nach Venedig zu fahren und dort zu starten und schließlich von Verona aus mit dem Eurocity zurückzukehren. Dies ist aber – wie gesagt – nur eine Kombinationsmöglichkeit von vielen auf dieser Venetien Rundreise.
Hier findet ihr Tipps und Informationen zum Zugfahren in und nach Italien.
Die Region Venetien hat übrigens nicht nur kulturell einiges zu bieten, sondern auch kulinarisch: Mehr über Spezialitäten wie San Daniele Schinken und Prosecco erfährst du auf dem Blog Einmal mit Alles.
⭐ Reiseführer für die Venetien Rundreise
Ich selbst nutze seit vielen Jahren die Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag – so auch bei dieser Reise. Sie bieten neben den grundsätzlichen Infos über Geschichte, Kunst und Kultur auch allerhand über lokale Köstlichkeiten sowie gute und verlässliche Restaurant- und Hoteltipps.
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Kunstliebhabern seien die DuMont Kunstreiseführer empfohlen, die wohl so ziemlich das Umfassendste sind, was man als Kunstfreund auf Reisen mitnehmen kann.
Und natürlich hat auch der Lonely Planet einen Reiseführer für die Region Venetien herausgegeben. Ich selbst nutze diese Reiseführer zwar nicht, weiß aber, dass es nicht wenige Reisende gibt, die darauf schwören.
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Venedig: Die Unvergleichliche (UNESCO)
Venedig! Ach ja, was für eine Stadt. Die Kanäle, die Kirchen, die Plätze, die Gondeln…
Wirklich eine außergewöhnliche Stadt, die sich mit keiner anderen vergleichen lässt. Es ist kein Wunder, dass jedes Jahr unzählige Touristen dorthin strömen. Leider tut das der Schönheit aber auch einigen Abbruch: Venedig leidet massiv unter Overtourism, also einem zuviel an Tourismus. In der Coronakrise hat sich das etwas entspannt und auch in Venedig hofft man, den Weg zu einem sanfteren Tourismus zu finden.
Wir selbst können als Besucher Venedigs unseren Teil zu diesem sanfteren Tourismus beitragen: Am besten reist man in der Nebensaison in die Stadt und lässt sich Zeit!
Auch auf einer Venetien Rundreise sollte man der Serenissima mehr als einen Tagesbesuch abstatten. Wer zwei, drei Nächte bleibt, kann die größte der Städte Venetiens gleich ganz anders und mit viel mehr Muße erleben!
Venedig war in der Geschichte die bestimmende Größe im Gebiet des Veneto. Die Region Venetien steht also nicht nur touristisch sondern stand auch historisch immer im Schatten Venedigs. Ab dem 10. Jahrhundert stieg die Stadt in der Lagune zu einer Großmacht auf, beherrschte zunehmend den Handel im östlichen Mittelmeer und baute ihren Einfluss auch im Hinterland immer weiter aus.
1339 kam Treviso als erste Stadt des heutigen Venetiens unter venezianische Herrschaft (wenn auch mit einer kurzen Unterbrechung im späten 14. Jahrhundert), 1404 Vicenza, 1405 folgten Verona und Padua. In all diesen Städten findet man deshalb auch den Markuslöwen, das Symbol der Republik Venedig, an prominenten Stellen.
Hotels in Venedig
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Inzwischen bin ich mehrfach im Hotel Locanda Casa Petrarca* abgestiegen und bin immer wieder begeistert. Zentral gelegen zwischen Rialto-Brücke und Markusplatz in einer ruhigen Seitengasse, mit netten Menschen, die einem gerne weiterhelfen, kann ich das kleine, feine Hotel wirklich nur empfehlen.
Anreise nach Venedig
Von München aus fährt der Nachtzug nach Venedig. Er braucht ungefähr 9 Stunden und kommt früh um 8:24 Uhr in Venedig Santa Lucia an.
Der EC, der tagsüber mehrmals fährt, braucht nicht ganz 7 Stunden. Der Eurocity passiert bei dieser Fahrt u.a. Kufstein, Innsbruck, Brixen, Bozen, Trient, Verona, Vicenza und Padua – also eine ganze Reihe weiterer lohnenswerter Ziele.
Der Nightjet fährt über Salzburg, Villach, Udine, Pordenone und Treviso. Abgesehen von Salzburg und Villach passiert auch der Railjet von Wien diese Städte auf dem Weg nach Venedig. Er braucht etwa 7,5 Stunden.
Für alle, die von weiterher anreisen, gibt es natürlich auch einen Flughafen, der von zahlreichen deutschen Flughäfen angeflogen wird.
Auch die Anreise mit dem Auto ist möglich und bietet sich an, wenn man nicht nur die Stadt (in der Autofahren nicht möglich ist!) besichtigen, sondern auch das Hinterland kennen lernen möchte. Man sollte darauf achten, sein Auto möglichst noch am Festland zu parken. Es gibt aber auch beim Piazzale Roma, gleich am Eingang der Insel, eine Parkmöglichkeit.
Weiterlesen über Venedig
- Venedig im Zwielicht. Eine Aussichtsterrasse in der Lagunenstadt
- Bàcari in Venedig: Cicchetti und Wein genießen wie die Venezianer
- Castello. Venedigs stiller Osten
- Der Karneval in Venedig: Meine schönsten Bilder und besten Tipps
- Kunterbuntes Burano. Venedigs kleine, farbenfrohe Schwester
- Venedig in schwarz-weiß
Verona: So viel mehr als Romeo und Julia (UNESCO)
Ich frage mich, warum alle in Verona Schlange stehen, um den „Balkon der Julia“ zu sehen. Es ist bekannt, dass es sich zum einen um eine fiktive Geschichte handelt, dass in dem angeblichen Haus der Julia keine Familie Capulet lebte und dass der Balkon erst im 20. Jahrhundert für die Touristen angebracht wurde. Ursprünglich war er ein alter Sarkophag. Dennoch gehört es offenbar einfach dazu, zumindest einmal einen Blick auf ihn zu werfen.
Wer das abgehakt hat, kann sich der Schönheit der mittelalterlichen Altstadt widmen, die zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie schmiegt sich in einen Bogen der Etsch (ital. Adige) und das eindeutige Zentrum bildet die Piazza delle Erbe mit den angrenzenden Bauten der ehemaligen Stadtregierung.
Besonders prägend war die Zeit der Skaliger (ital. Scaligeri, della Scala), eines Herrschergeschlechts, das als besonders despotisch in die Geschichte eingegangen ist. Auf sie gehen etliche Gebäude in Verona (z.B. das Castel Vecchio und der Ponte Scaligero) und am Gardasee zurück. Typisch für ihre Bauwerke ist eine besondere Zinnenart, die man aufgrund ihrer Form „Schwalbenschwanz-Zinnen“ nennt und die man überall in Verona findet.
Hinter den Gebäuden der ehemaligen Signoria (also der Stadtherrschaft) befinden sich die prächtigen Skaliger-Gräber, denen man einen Besuch abstatten sollte.
Nicht verpassen darf man zudem natürlich die Arena von Verona: Eines der größten noch erhaltenen Amphitheater des römischen Reiches, das heute noch für die berühmten Opernfestspiele genutzt wird.
Zum Sonnenuntergang empfiehlt sich ein Abstecher zum östlich der Etsch liegenden Castel San Pietro, von wo aus man einen guten Blick auf die Altstadt genießt und im dort liegenden Lokal Re Teodorico einen Aperitiv nehmen oder zu Abend essen kann.
Hotels in Verona
Ich selbst blieb drei Nächte im B&B Alla Rosa.* Viel zentraler könnte man nicht wohnen, denn das Zimmer ist gleich bei der Piazza delle Erbe ums Eck. Sehr praktisch, wenn man untertags schnell die Einkäufe abliefern oder nur mal schnell aufs Klo möchte. Das Zimmer war sauber und recht ruhig. Man sollte sich allerdings vor Augen halten, dass durch die zentrale Lage – gerade an Wochenenden – der Trubel von der Piazza durchaus bis ins Zimmer schallt.
Beinarbeit ist von Nöten! Das B&B liegt im obersten Stockwerk und es gibt keinen Aufzug.
Dennoch eine gute Wahl meiner Meinung nach.
Anreise nach Verona mit dem Zug.
Der Eurocity von München passiert bei der Fahrt nach Venedig u.a. Brixen, Bozen, Trient, Verona, Vicenza und Padua – also eine ganze Reihe von Zielen, die auch auf meiner Route lagen bei meiner Venetien Rundreise. Der Fernbahnhof Veronas heißt Verona Porta Nuova.
Wer innerhalb Italiens fährt, ist gut beraten, über Trenitalia zu buchen. Entweder online oder am Automaten am Bahnhof (Bedienung auch auf deutsch). Die Preise sind bei der italienischen Bahn sehr viel günstiger. Mit dem Regionale, dem Regionalzug kostet eine Fahrt zwischen Verona und Vicenza z.B. nur 5,90 €. Zwischen Venezia und Verona 9,45 €. Wenn man lieber den Eurocity nimmt, zahlt man 25€. Mit dem Freccia, dem italienischen Schnellzug 28 €.
Weiterlesen über Verona
- Meine Fotos, die Lust auf Verona machen
- Mehr als nur Romeo & Julia? – bei Verliebt in Italien
- Verona abseits der bekannten Highlights – bei Verliebt in Italien
- Wissenswertes über die Arena di Verona findet ihr bei Reisepsycho
Vicenza: Die Stadt des Andrea Palladio (UNESCO)
Kaum eine Stadt steht so sehr im Zeichen einer einzigen Person, wie Vicenza. Das einzige andere Beispiel, das mir spontan einfiele, wäre Weimar – und dort muss sich Goethe die Ehre mit Schiller teilen.
In Vicenza, das ich als zweite Station auf meiner Venetien Rundreise besuchte, ist Andrea Palladios Stellung unangefochten: Seine Bauwerke verschafften der Stadt den Weltkulturerbe-Titel. Genau genommen stehen nicht nur seine Bauwerke in Vicenza, sondern auch im restlichen Venetien gemeinsam mit der Altstadt von Vicenza auf der Welterbeliste.
Palladio, der von 1508 bis 1580 lebte, gilt als der „erste große Berufsarchitekt“, also jemand, der ausschließlich als Architekt tätig war und nicht ebenso als Bildhauer oder Maler. In Vicenza baute er zahlreiche Stadtpalazzi, im gesamten Veneto viele Landvillen für die Stadtaristokratie. Dabei orientierte er sich an antiken Vorbildern und wurde so stilbildend für den Klassizismus. Sogar ein nach ihm benannter klassizistischer Baustil – der Palladianismus – existierte, vornehmlich in den protestantischen Gebieten Westeuropas und in Nordamerika.
In Vicenza kann man besonders viele Bauten Palladios bewundern, weshalb diese Stadt Venetiens sich stolz „Stadt des Palladio“ nennt.
Besonders hervorzuheben sind der riesige Palazzo della Ragione, besser bekannt als Basilica Palladiana, der leuchtend weiß im Zentrum thront, aber auch das Teatro Olimpico, das erste freistehende Theatergebäude seit der Antike und – am Rand der Stadt – die sogenannte „Rotonda“, eine Landvilla, die durch ihre Ebenmäßigkeit beeindruckt.
Hotels in Vicenza
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Ich wohnte im Relais Santa Corona*, in einer ruhigen Seitenstraße in der Altstadt. Das Teatro Olimpico und die Basilica Palladiana waren nur wenige Gehminuten entfernt und auch die zentrale Einkaufsstraße, der Corso Palladio, war gleich die nächste Straße. Durch die Lage in einer Seitengasse war es allerdings sehr ruhig – abgesehen von der Kehrmaschine, die in der zweiten Nacht vorbeifuhr…
Anreise nach Vicenza
Vicenza liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Venedig und Verona und auch an der Zugstrecke zwischen den beiden Städten. Die Fahrt dauert von jeder der beiden kommend im Regionalzug etwas mehr als eine Stunde und kostet 5,90 € (von Verona) und 6,50 € (von Venedig). Alternativ gibt es die Möglichkeit, den italienischen Schnellzug Frecciarossa oder den Eurocity zu nehmen. Vicenza ist also sehr gut öffentlich angebunden.
Ebenso gut erreichbar ist es von Verona, Venedig und Padua aus mit dem Auto. Es liegt wirklich ideal für einen Stop auf einer Venetien Rundreise.
Weiterlesen über Vicenza
- Vicenza Sehenswürdigkeiten: Und warum Palladio doch irgendwie cool ist
- La Rotonda – Das Meisterwerk von Palladio – auf Verliebt in Italien
- Stadtrundgang auf Palladios Spuren – Sirenen & Heuler
Treviso: Gemütliche Tage abseits des Touristentrubels
Treviso war für mich die Überraschung meiner Venetien Rundreise. Von den Städten Venetiens, die ich besuchte, war Treviso mit Abstand die, die am wenigsten touristisch war.
Genaugenommen gibt es weniger großartige Einzelbauten, die man „abhakt“, sondern es geht mehr um das Gesamtbild dieser schönen Stadt. Südlich der Altstadt fließt der Fluss Sile vorbei. Nördlich teilt sich der Fluss Botteniga in drei Kanäle, die bis zum Sile durch die Altstadt fließen. Das heißt: Treviso ist eine Wasserstadt, mit lauschigen Arkadengängen entlang der Kanäle, ohne dabei etwas von „Klein Venedig“ zu haben. Treviso hat seinen eigenen Charme mit unzähligen guten Lokalen, Bars und Osterien in gemütlichen Eckchen der Altstadt.
Obwohl Treviso vom Tourismus nahezu unberührt scheint, gehört die Stadt zu den reichsten Italiens. Führend sind hier die Wirtschaftssektoren Maschinenbau und Textilindustrie (z.B. kommt Benetton aus Treviso), aber auch die Lebensmittelproduktion.
Dass Treviso keine touristische Stadt ist, heißt aber nicht, dass es nichts zu sehen gäbe.
So kann man z.B. die Fresken in San Nicolò oder die Palazzi an der Piazza dei Signori bestaunen oder auch Reste der alten Stadtmauer mit einem prächtigen Stadttor.
Hotels in Treviso
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Da Treviso weniger touristisch ist als etwa Verona oder natürlich Venedig, gibt es hier auch weniger Auswahl an Hotels. Dennoch wird auch hier jeder fündig. Ich selbst wohnte im Dimora del Teatro*, direkt neben dem Bühneneingang des Theaters. Ein sauberes Zimmer, sehr bemühte Gastgeber und eine gute Lage direkt am Rande der Altstadt. Allerdings lag mein Zimmer an einer belebten Straße. Abends kann es hier mal laut werden. Die Zimmer verfügen aber über Klimaanlage und schallisolierte Fenster und wer nicht unbedingt, wie ich, mit offenem Fenster schlafen muss, wird kein Problem haben. Mir halfen Oropax.
Anreise nach Treviso
Treviso liegt – im Vergleich zu den anderen Städten meiner Venetien Rundreise – etwas „Abseits“. Von Vicenza und Venedig aus gibt es regelmäßige Direktverbindungen (von Vicenza kostet die Fahrt 5,90 €. Von Venedig aus nur 3,60 €).
Auch der Nachtzug von München fährt über Treviso Centrale.
Zwischen Padova bzw. Verona und Treviso ist jeweils ein Umstieg notwendig (jeweils in Vicenza oder Venezia Mestre).
Weiterlesen über Treviso
Padua: Die quirlige Studentenstadt (UNESCO)
Padua ist für zwei Dinge bekannt: Für die Universität und für den Heiligen Antonius. Fast so, als wolle man dies bestätigen, ist die Altstadt auch quasi „zweigeteilt“. Der nördlichere Teil, wo sich Palazzo della Ragione, Palazzo Bo‘ (die Universität) und der Dom befinden – und der südlichere Teil mit der Antonius-Basilika, dem Prato della Valle und dem Orto Botanico.
Dadurch, dass sich der Dom im Norden, der Botanische Garten aber im Süden befindet, ist die Trennung in Glaube und Wissenschaft dann aber doch nicht so strikt. Hier geht das Hand in Hand.
Und noch ein Stückchen weiter nördlich, unweit des Bahnhofs liegt ein weiteres Kleinod: Die Scrovegni-Kapelle mit den unglaublichen, zutiefst beeindruckenden Fresken, die Giotto 1304 – 1306 malte und die in ihrer Lebensnähe revolutionär waren.
Aber auch sonst kann Padua mit allerhand aufwarten: Die Universität von Padua ist die drittälteste in Italien (nach Bologna und Modena) und in ihr befindet sich das älteste fest verbaute anatomische Theater. Auch der Orto Botanico (gegründet 1545) ist der älteste botanische Garten dieser Art und wurde von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Der Prato della Valle wiederum ist der drittgrößte Platz Europas.
Und nicht zuletzt gehört Antonius von Padua zu den populärsten Heiligen der katholischen Kirche.
Doch zumindest bei meinem Besuch gaben den Ton nicht die Pilger sondern eher die Studenten an. Padua ist eine unglaublich junge, quirlige, studentische Stadt mit unzähligen Kneipen und Lokalen. Gerade am Wochenende kann man hier die Nacht durchaus zum Tag machen, wenn man nach dem Kulturprogramm dafür noch die Energie hat – langweilig wird einem sicher nicht.
Hotels in Padua
Auch in Padua wohnte ich auf meiner Venetien Rundreise sehr zentral, im Hotel Majestic Toscanelli*, direkt im centro storico – nur wenige Minuten vom Palazzo della Ragione entfernt. Hierbei handelt es sich um ein richtiges Hotel mit dauerhaft besetzter Rezeption. Gleich gegenüber ist allerdings eine Kneipe, die zumindest am Wochenende stark von jungen Leuten frequentiert wird. Es kann also lauter werden. Aber damit muss man im Zentrum in einer italienischen Stadt sowieso rechnen.
Anreise nach Padua
Der Eurocity von München passiert bei der Fahrt nach Venedig u.a. Brixen, Bozen, Trient, Verona, Vicenza und Padua – also eine ganze Reihe von Zielen, die auch auf meiner Route lagen bei meiner Venetien Rundreise.
Von allen hier genannten Städten – außer Treviso – gibt es Direktverbindungen, die im teuersten Falle mit dem Regionalzug 7,60 € kosten und 44 min brauchen (von Verona) und im günstigsten Fall 4,45 € (von Venedig und Vicenza), bei einer Fahrtzeit von 28 bzw. 17 min.
Weiterlesen über Padua
Weitere sehenswerte Städte für eine Venetien Rundreise
- Montagnana, eines der schönsten Dörfer in Venetien
- Bassano del Grappa mit der Brücke am Fluss
- Chioggia & Sottomarina: Familienurlaub in „Klein Venedig“
Auch außerhalb Venetiens gibt es zahlreiche sehenswerte Städte.
- Ein paar sehenswerte norditalienische Städte stellt Christine auf ihrem Blog „Die bunte Christine“ vor.
- Im Süden schließt an Venetien die Region Emilia-Romagna an. Über die Städte dieser Region findet ihr mehr Infos auf Reisepsycho.com
Wieviele Tage für eine Venetien Rundreise?
Wieviele Tage soll man also für eine Venetien Rundreise veranschlagen? Ich selbst war bei meiner Tour durch Verona, Vicenza, Treviso und Padua insgesamt 10 Tage (inkl. An- und Abreisetag) unterwegs. Das war meiner Meinung nach für jede Stadt ausreichend und angemessen, mit je zwei Übernachtungen (außer Verona, wo ich erst am Nachmittag des ersten Tages ankam und deshalb drei Übernachtungen buchte).
Wenn man das Kulturprogramm etwas straffen möchte, ist es natürlich auch möglich die Palladiobauten in Vicenza bei einem Tagesausflug oder mit nur einer Übernachtung zu besuchen. Aufgrund der Wärme Anfang September fand ich es allerdings sehr angenehm, es wie die Italiener in den Nachmittagsstunden ruhig angehen lassen zu können.
Denkt auch daran, dass ihr eure Koffer im Zweifelsfalle irgendwo unterstellen müsst. Die Bahnhöfe liegen meist ein bisschen abseits der Altstadt und verfügen – wie in Italien üblich – über keine Gepäckschließfächer! Ihr solltet dann also ein Hotel mit dauerhaft besetzter Rezeption und Möglichkeit zur Gepäckaufbewahrung buchen.
Wenn man auch Venedig auf dieser Rundreise durch den Veneto besuchen möchte, dann sollte man meiner Meinung nach etwa 14 Tage (inkl. An- und Abreisetag) veranschlagen.
Offenlegung:
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Die Reise durch Venetien wurde von mir selbst organisiert und finanziert. Ebenso all meine bisherigen Reisen nach Venedig.
Weiterlesen über Italien
- Florenz Reise-Guide: Sehenswürdigkeiten und Reiseplanung
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Hallo Ilona, dann sind wir uns vermutlich in Padua doch fast über den Weg gelaufen. Ich war auch in alten Städten im Norden Italiens unterwegs, eine sehr lohnende und schöne Gegend. Tourismus in Zeiten von Corona war ebenfalls eine sehr , nun ja, interessante Erfahrung. Ich mag deine Fotos übrigens, nicht schlecht. Wie voll war es denn in Venedig, das würde mich noch interessieren. Mein Roadtrip Italia folgt übrigens noch im planetenreiter Blog, aber ich bin gerade nicht so richtig flink unterwegs, was das angeht.
Na, das ist ja witzig. Wann warst du da? Bei den vielen Leuten, die sich Samstag Abend auf den Piazze getummelt haben, hätte ich dich aber vermutlich nicht mal entdeckt, wenn wir uns verabredet hätten. 😂
Venedig war angenehm voll. Dort war ich Ende Juli. Es war nicht leer, aber nicht heillos überfüllt. Wie sonst in der Nebensaison, würd ich sagen.
Hi Ilona, war auch eher spassig gemeint, ich bin ja erst gerade zurück. Mir fehlt der Vergleich für die Gegend, aber z.B. in Ferrara als auch in Mantua, trotz des Literaturfestivals, waren wir die einzigen beim Frühstück im Hotel bzw. die einzigen Nichtitaliener. Innenstädte waren gefüllt, aber es fehlten komplett die Touristengruppen, insbesondere Asiaten und US-Amerikaner. Aber die gehen wahrscheinlich am ehesten noch nach Venedig, und die nicht so bekannten aber dennoch wunderbaren Orte wie Padua bekommen relativ gesehen weniger Touristen ab.
Hallo Ilona,
ein paar der Städte kenne ich tatsächlich schon, obwohl es lange her ist und sich sicher viel verändert hat. Was ich aber bestimmt nicht vergessen werde, war eine Aufführung in der Arena Verona. Ich habe auf den „billigen Plätzen“ ganz oben gesessen, mit fantastischem Blick auf die Bühne und konnte nebenher, wie meine Nachbarn, ein Glas Wein trinken und ein bisschen was essen. Ob das jetzt noch erlaubt wäre? Egal, ich habe es genossen.
Ich hoffe, diese schönen Städte, die du so anschaulich beschrieben hast, irgendwann einmal besuchen zu können.
Liebe Grüße
Gabriela
Ach, in die Arena wäre ich auch gegangen, leider gab es keine Vorstellungen, als ich dort war! Ich hab noch überlegt, ob ich mir eine Vivaldi-Oper im Teatro Olimpico in Vicenza anschaue, aber an dem Tag war ich gesundheitlich leider etwas angeschlagen :-/