Meine Bucketlist von 2018: Reiseträume damals und heute [+Blogparade]

Durch absoluten Zufall bin ich dieser Tage auf ein Interview gestoßen, dass ich vor einigen Jahren meiner Bloggerkollegin Liane von Die Reiseeule gegeben habe. Zugegeben, ich hatte völlig vergessen, dass ich damals an Lianes Blog-Aktion teilgenommen hatte.
Sie fragte diverse Bloggerinnen und Blogger nach ihren Blogs, nach ihren Reisen, nach Reisetipps – und auch nach Reiseträumen. Meine Antworten wurden am 16. Juni 2018 veröffentlicht – also ziemlich genau vor sieben Jahren.
Die meisten Fragen würde ich heute wohl noch sehr ähnlich beantworten, zum Beispiel die nach Empfehlungen für andere Reisende. „Lasst euch Zeit!“, schrieb ich damals, auch und gerade an überlaufenen Orten. Und das würde ich heute noch empfehlen.
Anders beantworten würde ich heute sicher die Frage nach dem Schwerpunkt meines Blogs – inzwischen habe ich ja sogar den „Untertitel“ angepasst, um diesem Schwerpunkt gerechter zu werden.

Neugierig gemacht hat mich dann aber v.a. meine Antwort auf eine Frage:

  • Nenne mir doch bitte die Top 10 auf deiner Bucket List

Und um diese Frage – und meine Antwort(en) dazu, damals und heute – soll es in diesem kleinen Beitrag hier gehen.

Ich auf meinem Cammino Lauretano: in Umbrien, mit dem Lago Trasimeno im Hintergrund

Ich auf meinem Cammino Lauretano – Weitwandern stand schon lange auf meiner Bucketlist. 2025 habe ich diesen Punkt endlich „gestrichen“

Was ist eigentlich eine Bucketlist? 

Für alle, die es nicht wissen: Unter einer Bucketlist versteht man eine Liste der Dinge, die man in seinem Leben gerne noch tun möchte. Der Ausdruck kommt vom englischen Wort „Bucket“ für „Eimer“ und rührt daher, dass man im Englischen „Sterben“ mitunter umschreibt mit dem Ausdruck „Kick the bucket“ – oder wie man im Deutschen sagen würde: den Löffel abgeben.
Deshalb nutzt man auf deutsch manchmal auch den Begriff Löffelliste.

Meine Bucketlist und ich. Oder: Warum ich mir mit dem Konzept manchmal schwer tue

Wie so ziemlich alle anderen, so habe natürlich auch ich ein paar Dinge, die ich gerne (oder unbedingt) mal tun möchte. Dennoch hatte ich manchmal so meine Probleme mit dem Konzept oder zumindest mit der Art und Weise, wie das Konzept im Internet oft behandelt wird.
Wenn man nach „Bucketlist“ sucht, findet man zum Beispiel Seiten mit „Ideen für deine Bucketlist“. Ähm… hä? Inwiefern ist es denn etwas, was ich UNBEDINGT mal tun möchte, inwiefern ist es MEIN Traum und Wunsch, wenn ich mir vorher die Listen anderer Leute anschauen muss, um überhaupt auf die Idee zu kommen?
Irgendwie ist das mehr eine Must-Do-List zum Abhaken: Die drölfzigtausend geilsten Dinge, die du gesehen und getan haben musst. Immer schön die „Fear of missing out“ füttern.

Nun ja, wir wissen ja: Auch solche Bücher laufen erstaunlich gut… ich habe auch schon ein paar Mal in sie hineingeschaut, um dann festzustellen, dass ein Großteil der Dinge, die ich angeblich getan haben muss in diesem Leben, mich überhaupt nicht interessieren. So gehts mir auch mit vielen Orte der Welt: Ich will gar nicht in alle Länder dieser Welt reisen. Manche mögen zwar wunderschön sein (z.B. Südostasien), aber ehrlich gesagt interessieren sie mich nicht genug, um hinzufahren, solange ich noch andere Sachen anzuschauen habe.
Dafür möchte ich in anderen Ländern wiederum – besonders in Italien – so viele Orte sehen, die völlig abseits der Touristenrouten liegen, etwa den Molise.

Der Molise war ein absolutes Reisehighlight – wie hier das StreetArt-Dorf Civitacampomarano. Auf meiner Bucketlist stand die Region aber vorher nie. Jetzt möchte ich unbedingt noch mal hin. 

Und dann ändern sich diese Wünsche permanent – das ist ein weiteres meiner Probleme mit der Bucketlist: Orte, von denen ich vor fünf Jahren oder auch fünf Monaten glaubte, sie auf jeden Fall sehen zu wollen, sind mir jetzt gar nicht mehr so wichtig. Dafür sind plötzlich ganz andere Orte aufgetaucht, die mich interessieren, an die ich vorher gar nicht gedacht hatte.
Witzigerweise standen auf meiner Löffelliste, die ich 2015 auf meinem Blog auszugsweise veröffentlichte, einige Ziele in Asien drauf. Heute sind sie mir tatsächlich ziemlich egal. Ich kann gut damit leben, nie das Laternenfest in Thailand erlebt oder auf der chinesischen Mauer gestanden zu haben. Vielleicht ist das in zehn Jahren schon wieder anders.

Ein anderer Punkt der Bucketlist ist, dass man Gefahr laufen könnte, sich allzu sklavisch dran zu machen, sie abzuarbeiten – und damit vielleicht nicht mehr spontan genug reagieren kann auf Dinge, die sich so ergeben. „Grundsätzlich standen viele Dinge, die ich im Leben gemacht habe und großartig fand, gar nicht auf irgendeiner Bucketlist, sondern haben sich einfach ergeben oder ich habe plötzlich Lust darauf bekommen.“, schrieb ich 2018 auf Lianes Blog. Und ich verwies auf den Beitrag meines Blogs von 2015: Meine „Es war großartig, obwohl es nicht auf meiner Bucketlist stand“-Liste – wo ich u.a. die Frage stellte: Was zählt eigentlich das, was man bereits getan hat, bevor man beginnt, seine Bucketlist zu schreiben?
Zudem bin ich selbst einmal hineingefallen, als ich einen Punkt von der Bucketlist strich und mir hinterher eingestehen musste: Eigentlich wars das nicht wirklich wert. Es ging dabei um meine Reise nach Kuba. Ich schrieb damals, ich fühle mich „übertölpelt von meiner eigenen Bucketlist“.

Straßenzug in Havanna mit Blick auf das Capitol. Schön war es schon in Kuba, aber doch lies mich diese Reise etwas unbefriedigt zurück.

Na, ich möchte die Bucketlist nicht verteufeln, denn zum einen liebe ich Listen einfach und habe zig Listen auf dem Handy und auf Papier und erstelle sie auch für jeden Urlaub, zum anderen sind sie einfach praktisch als Gedächtnisstütze. Und um sich selbst vor Augen zu führen, was man schon alles getan und geschafft hat. Aber ich mag doch einen offenen Zugang dazu.


Meine Bucketlist von 2018

Hier also die Bucketlist, die ich 2018 auf Lianes Blog veröffentlichte – meine Antwort auf die Frage nach meinen Top 10.
Zehn Punkte wurden es nicht, aber immerhin sieben. Dazu gibt es Kommentare aus der Sicht von heute, ob ich es mir schon erfüllt habe, ob es sich gelohnt hat oder ob ich mich wieder übertölpelt fühlte durch meine eigene Bucketlist.

(Die kursiv gesetzten Stellen sind Zitate aus meinen Antworten von 2018 in folgendem Beitrag: Wandernd │ Blogvorstellung | DieReiseEule)

  1. Mindestens mehrere Monate durch Italien reisen oder dort leben
    (den Traum hätte ich mir schon einmal fast erfüllt, als ich arbeitslos war. Aber dann bekam ich überraschend eine Jobzusage… tja, manchmal funkt das Leben dazwischen)

    Der letzte Italien-Urlaub, bevor ich Lianes Fragen beantwortete, führte mich für einen Sprachkurs nach Sorrent: Hier stand ich im Garten der Sprachschule

    Ja, das war für sehr lange Zeit DER Traum schlechthin – und es war auch der, von dem ich ganz sicher war: IRGENDWANN werde ich mir den erfüllen, weil er einfach eine hohe Priorität für mich hatte.
    Inzwischen lebe ich seit fast drei Jahren in Italien – und dass es irgendwann SO kommt, das hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Für mich fühlt es sich immer noch an, wie ein Sechser im Lotto.
    Meinetwegen darf es auch gerne noch ein Weilchen so weitergehen. Ich würde gerne noch ein paar Jahre hierbleiben und hier leben und arbeiten.
    Wenn es auch – wie überall natürlich – neben den guten auch schlechte Seiten gibt, so überwiegen für mich im Augenblick noch die guten. Und das nicht nur wegen des Wetters…
    Übrigens bin ich im Nachhinein froh, dass mir damals eine Jobzusage dazwischen kam, denn ich war die mehrmonatige Auszeit annodazumal viel zu naiv angegangen.

    Nach meinem ersten Jahr in Florenz habe ich einen Beitrag mit den „Lektionen“ geschrieben, die mich das erste Jahr in Italien gelehrt hat:

    25+ Lektionen nach einem Jahr in Florenz

    2017 war ich zum letzten Mal in Florenz, bevor ich 2022 umzog. Damals hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich fünf Jahre später dort leben würde. 


  2. Den Monte Gargano besuchen
    (Ganz besonders seit ich den Mont St. Michel in der Normandie besucht habe, möchte ich unbedingt dieses älteste Michaelsheiligtum in Europa sehen)

    Diesen Wunsch habe ich mir 2019 erfüllt bei unserer Apulien-Rundreise. Und ja, gerade im Kontext mit dem Mont St. Michel fand ich die Grottenkirche auf dem Gargano sehr beeindruckend.
    Tatsächlich habe ich darüber einen meiner absoluten Lieblingsartikel geschrieben:

    Erzengel Michael: Seine Verehrung am Gargano und Mont St. Michel


  3. Eine Nilkreuzfahrt
    (Aus diversen Gründen halte ich eigentlich überhaupt nichts von Kreuzfahrten, aber die Idee einer Nilkreuzfahrt hat sich so eingebrannt … das muss ich einfach einmal machen und ist auch schon gebucht)


    Im Juni 2018 hatte ich die Tour also schon gebucht, die ich dann im Dezember und Januar antrat. Erst ein paar Tage in Kairo, dann etwa eine Woche Nilkreuzfahrt mit Besuch der wichtigsten archäologischen Stätten unterwegs. Und am Neujahrstag gönnte ich mir eine Ballonfahrt über dem Niltal – was für ein Erlebnis.
    Die archäologischen Stätten waren tatsächlich so beeindruckend, wie ich das erhofft hatte – zum Teil sogar noch beeindruckender, als ich es mir hätte vorstellen können. Gerade der Isis-Tempel in Philae hat sehr großen Eindruck auf mich gemacht! Unter den Orten, die ich erlebt habe, die ich als „magisch“ bezeichnen würde, ist Philae ganz vorne dabei! Seltsamerweise habe ich aber bisher nur über Luxor- und Karnak-Tempel geschrieben.
    Seither möchte ich eigentlich auch noch einmal zurück – einmal um Philae mit mehr Muße zu erkunden, aber auch und besonders, um das neue Ägyptische Museum in Kairo zu besuchen. Aber bisher wurde das ja noch gar nicht offiziell eröffnet. Mit der Rückkehr muss ich also noch etwas warten.

    Nach Ägypten würde ich zwar zurück, aber eine Kreuzfahrt müsste ich nicht unbedingt noch mal machen. Für eine Reise im Niltal fand ich es zwar eine ideale Fortbewegungsart (sonst hätte man die Strecke halt mit Bus oder Auto zurücklegen müssen), aber grundsätzlich war diese Art des Reisens überhaupt nicht meines. Irgendwie zu reglementiert, zu starr. Meine Einschätzung 2018 hat sich also durchaus bestätigt.


  4. Eine Mehrtageswanderung machen
    (Mit dem Fahrrad bin ich schon oft für mehrere Tage/Wochen gereist, aber zu Fuß erst einmal. Ich möchte das gerne noch öfter machen)

    Eine Mehrtageswanderung habe ich inzwischen ein paar Mal gemacht: Allerdings immer „nur“ zwei bis drei Tage. Die beiden dreitägigen Touren waren einmal die Via Romea del Chianti von Florenz nach Siena und dieses Frühjahr drei Tage rund um La Verna im Casentino.
    Eine wirklich lange Wanderung habe ich erst in den letzten beiden Monaten gemacht: Die Via Lauretana, die mich 250 km weit durch Umbrien und die Marken bis Loreto führte.


  5. In den Harz reisen
    (ja, ich war tatsächlich noch nie im Harz, obwohl ich da echt gerne einmal hin möchte – auch das ist schon gebucht)

    Ich war ein bisschen verblüfft, diesen Punkt auf meiner sieben Jahre alten Bucketlist zu lesen. V.a. da ich jetzt in Italien lebe, sind Reiseziele in Deutschland etwas aus meinem Blickfeld geraten.
    Die gebuchte Reise, von der ich damals schrieb, habe ich zwar durchgeführt, aber sie führte mich „nur“ nach Quedlinburg und Goslar, zwei wunderschöne Fachwerkstätte (die auch in meine Liste der schönsten historischen Städte in Deutschland aufgenommen wurden), doch alles dazwischen und drumherum fehlt mir noch – die Natur des Harzes kenne ich noch immer nicht. Von daher würde ich nicht sagen, dass ich den Harz wirklich gesehen habe. Das steht also noch aus – hat derzeit aber nicht oberste Priorität.

    Quedlinburg – ein Traum für Fachwerkfans

    Goslar ist eine Reise wert


  6. Baikalsee
    (sieht einfach immer toll aus)

    Ich bin durchaus immer noch der Ansicht, dass Bilder vom Baikalsee wunderbar aussehen, aber auch dieses Reiseziel ist aus meinem Fokus verschwunden – eigentlich schon bevor es politisch unmöglich wurde, nach Russland zu reisen. Ich würde ihn schon irgendwann gerne mal sehen, aber auch dieser Punkt hat keine hohe Priorität mehr bei mir.


  7. Italien abseits der Touri-Routen bereisen: Durch Lazio, die ländliche Toskana, Umbrien, Marken und Apulien reisen.

    Das habe ich in den letzten sieben Jahren sehr exzessiv getan – nicht nur aber besonders seit ich nach Italien gezogen bin. Meine Bucketlists waren irgendwie immer sehr italienlastig.
    Apulien habe ich bereits 2019 durchradelt. Seither habe ich es leider nicht noch einmal hingeschafft, obwohl ich viele gute Erinnerungen an die schöne Region habe.

    Trulli in Alberobello, Apulien

    Latium besuchte ich zum ersten Mal 2021 und seither ist es meine absolute Lieblingsregion. Mehrfach bin ich in den letzten Jahren zurückgekehrt: auf der Suche nach etruskischen Nekropolen, beim Durchstreifen von Vulci, bei Reisen nach Terracina, Palestrina oder Tivoli. Das Latium hat so unglaublich viel zu bieten, dass davon noch immer vieles auf meiner Reisewunschliste steht.

    Der Papstpalast von Viterbo mit der Loggia

    Die ländliche Toskana erkunde ich tatsächlich erst seit ich hierher gezogen bin – dafür aber umso intensiver. Zahlreiche Wanderungen rund um Florenz und in anderen Teilen der Toskana habe ich inzwischen unternommen und die weniger touristischen Städte (Prato oder Livorno zum Beispiel) genauso besucht, wie touristische Highlights wie das Chianti-Gebiet, das Val d’Orcia oder Pitigliano und Umgebung.

    Manchmal geht es sehr schnell und man ist weitab von allem Trubel: Hier befinden wir uns nur wenige Kilometer außerhalb Sienas

    Umbrien besuchte ich zum ersten Mal 2023 und dieses Jahr durchwanderte ich es auf meiner Via Lauretana – genau wie die Marken. Obwohl ich von den Marken nur einen relativ schmalen Streifen durchwandert habe, mit dem ich nur so halb warm wurde. Den Marken müsste ich also wirklich noch einmal einen Besuch abstatten und der Region eine zweite Chance geben.

    Eines meiner Highlights auf der Via Lauretana waren die Hochebenen rund um Colfiorito

    Eines meiner Highlights auf der Via Lauretana waren die Hochebenen rund um Colfiorito direkt an der Grenze zwischen den Regionen Umbrien und Marken

    Und dann – um auf meine Kritikpunkte an Bucketlisten zurückzukommen – habe ich viele andere untouristische Ecken Italiens kennengelernt, die damals nicht auf meiner Liste standen. Von denen ich damals vielleicht gar nicht wusste oder an die ich einfach nicht dachte oder die ich mir nicht SO schön vorstellte; die aber, wie sich herausstellte, ein wirkliches Highlight waren: Der Molise zum Beispiel oder der Ausflug in die Basilikata (v.a. nach Aliano, auf den Spuren Carlo Levis). Die Insel Stromboli in Winter. Die Campi Flegrei, die so viel mehr sind als „nur“ ein Supervulkan. Meine Rundreise durch Venetien, bei denen ich das wunderschöne Treviso kennen lernte und die Scrovegni-Kappelle von Giotto in Padua bestaunte. Oder die erste italienische UNESCO-Welterbestätte im Val Camonica.
    Ihr wisst, was ich meine… Es gibt so viel zu entdecken, von dem man vielleicht noch gar nichts wusste. Und auf einer Reisewunschliste stehen naturgemäß nur die Dinge, die man schon kennt, deshalb sollte man solche Listen nicht zu starr sehen, sondern flexibel ergänzen oder ändern können – finde ich.

    Der Krieger - hier im Park von Naquane - gehört zu den häufigsten Darstellungen auf den Felsbildern des Valcamonica

    Frühgeschichtliche Petroglyphen standen früher nie auf meiner Bucketlist – der Besuch im Valcamonica war dennoch beeindruckend. Bis vor Kurzem hatte ich davon noch nicht einmal gehört


Übrigens hatte ich auch eine reine Italien-Bucketlist

Auf meinem Blog habe ich 2017 – also ein Jahr vor dem Bloggerinterview bei Liane – einen Beitrag über meine Traumreiseziele in Italien veröffentlicht.

Darunter drei Ziele, die ich als meine Favoriten betitelte: Florenz, Golf von Neapel und Amalfiküste, Venedig.
Diese drei Ziele sind natürlich alle drei wunderschön und absolut eine Reise wert – aber um ehrlich zu sein, sind es genau die Ziele, die jemand nennen würde, der eigentlich nur die touristischen Ecken des Landes gesehen hat – so wie ich damals. Je mehr ich in Italien reise, desto mehr finde ich, dass viele gehypte Orte eigentlich ein bisschen überbewertet werden. (Okay, so etwas wie Venedig findet man einfach kein zweites Mal, das ist klar… aber die touristische Fixierung auf die immer gleichen Ecken des Landes finde ich umso merkwürdiger, je mehr ich in Italien reise)

Die drei Gegenden Italiens, die ich damals gerne besuchen wollte, waren denen im Interview bei Die ReiseEule genannten, sehr ähnlich: Apulien, die ländliche Toskana und die Region Latium.
Latium war damals auf Platz 3 – heute steht es unangefochten auf Platz 1 bei mir.

Und meine Bucketlist heute? 

Aber natürlich habe ich immer noch eine Liste mit Orten, die ich gerne besuchen möchte. Diese Liste war in den letzten Jahren SEHR italienlastig. Aber auch Istanbul stand darauf, das ich ich im vergangenen Herbst besuchte. Auf einer Offline-Karte am Handy markiere ich alle Orte, über die ich so stolpere und die interessant aussehen: egal, ob ich sie in Büchern finde, auf Social Media, anderen Webseiten oder einfach aus dem Zugfenster sehe.
Diese Offlinekarte ist ein einziges Chaos und darauf sind hunderte Orte allein in Italien markiert. Möchte ich die wirklich alle unbedingt besuchen? Sicher nicht. Aber sie ist immer wieder eine gute Inspirationsquelle – für Kurztrips genauso wie für Tagesausflüge oder Wanderungen.

Aber nun Butter bei die Fische. Hier meine aktualisierte Bucketlist:

  • Einige Orte im Latium möchte ich gerne noch besuchen: Anagni, Gaeta, Parco di Mostri bei Bomarzo, Lago di Bolsena…
  • Die Cinque Terre habe ich noch immer nicht gesehen, denn jedes Mal, wenn ich in der Nebensaison ein freies Wochenende für einen Ausflug ins Auge gefasst hatte, war das Wetter grauenvoll. Und nach Ostern ist es mir zu voll. Mal sehen, ob ich es irgendwann schaffe.
  • Auf jeden Fall will ich wieder nach Rom zurück: Zum einen möchte ich noch mal ausgiebig auf das Forum Romanum, aber ich möchte mich auch intensiver der Via Appia Antica widmen.
  • Mehrere Tage auf einem Tratturo im Molise wandern
  • Eine Sache, die bei mir auf die Bucketlist wanderte, seit ich in Italien lebe: Im Sommer in den Norden fahren. (Sobald ich wieder in Deutschland bin, wird das wahrscheinlich bald wieder von der Bucketlist verschwinden. Denn in Mitteleuropa konnte ich mir gar nicht vorstellen, im Sommer irgendwohin zu fahren, wo es NOCH kühler ist als dort, wo ich herkomme). Dieses Jahr wird es ins Baltikum gehen, aber auch Irland, Belgien und die Orkney-Inseln stehen noch auf meiner Liste. Auch in die Normandie möchte ich noch einmal, Bekannte besuchen, die dorthin gezogen sind.
  • Das neue Ägyptische Museum in Kairo besuchen
  • Der Oman. Dieses Land wollte ich schon lange einmal besuchen.
  • Noch mehr UNESCO-Welterbe-Stätten in Italien sehen. Ich habe tatsächlich die Liste der UNESCO-Welterbestätten Italiens ausgedruckt und hake darauf die ab, die ich schon gesehen habe. Allerdings habe ich nicht den Plan, ALLE zu besuchen, weil mich nicht alle gleichermaßen interessieren. Aber es ist eine schöne Inspirationsquelle. Das Val Camonica hatte ich darüber entdeckt. (Bisher habe ich übrigens 40 von 60 UNESCO-Stätten in Italien besucht)

Das erste Mal in der Wüste: am Erg Chebbi in Marokko – seither war ich noch ein paar Mal in der Wüste, aber in den Oman habe ich es noch nicht geschafft. 


Und jetzt ihr… [Blogparade]

Was steht auf eurer Bucketlist? Hat sie sich in den letzten Jahren geändert? Oder habt ihr so etwas gar nicht und lasst es einfach auf euch zukommen? Hat sich eure Einstellung dazu geändert?
Verratet es mir in den Kommentaren oder nehmt an der Blogparade teil.
Gerade andere Blogger haben sicherlich irgendwo auf ihrem Blog – oder wie in meinem Fall: auf anderen Blogs – eine alte Bucketlist herumliegen. Wie sah diese Bucketlist aus? Habt ihr Vieles davon „erledigt“? Manches aus den Augen verloren? Sind euch einige dieser früheren Wünsche heute völlig egal? Ich freu mich, wenn ihr mitmachen wollt.

Wie nehmt ihr an der Blogparade teil?

  1. Schreibt auf eurem Blog einen Beitrag zum Thema „Bucketlist – früher und heute“. Die oben genannten Fragen dienen als Inspiration.
  2. Verlinkt in euren Beitrag auf meinen Beitrag hier.
  3. Schreibt mir hier einen Kommentar mit dem Link zu eurem Beitrag, so dass ich auch weiß, dass ihr teilgenommen habt.

Teilnehmen könnt ihr bis 31.07.2025.

Ich weiß, Blogparaden sind etwas aus der Mode gekommen, aber mir hat es Spaß gemacht, mich mit meiner alten Bucketlist auseinander zu setzen und vielleicht hat noch jemand Spaß daran?

4 Gedanken zu “Meine Bucketlist von 2018: Reiseträume damals und heute [+Blogparade]

  1. Hey, ich schreib mal einen Kommentar. Mein Blog ist noch keine zwei Jahre alt, habe da auch noch keine Bucketlist rumfliegen (außer vielleicht den „Reiseziele 2025“-Beitrag?) . Ich arbeite eher weniger mit Bucketlists. Ich habe zwar eine Jahresplanung mal erstellt mit Dingen, die ich dieses Jahr tun möchte, mit Orten, die ich bereisen möchte. So in etwa erfüllt sich das, doch es kommen auch ganz andere Dinge hinzu, die nicht auf der Liste standen. Ich optimiere derzeit viele ältere Blogbeiträge und reise dazu nochmal an die Orte, um neue, bessere Bilder zu machen. Naja, und die Dinge, die nicht auf der Liste stehen, sind sowieso oft die besten. Die Blogoptimierung habe ich irgendwann dieses Jahr ganz spontan begonnen. LG Anna-Lena

    • Ja, ich glaube, möglich spontan bleiben (können), ist immer eine gute Herangehensweise.
      Hast du aber einige Reiseträume, die du dir *unbedingt* noch erfüllen willst?

      (ganz schön ambitioniert übrigens, extra für die Aktualisierung der Blogartikel noch mal an die Orte zu fahren! Wow)

  2. Liebe Ilona,

    ich finde es total toll, dass du nochmal auf dein Bloggerinterview gestoßen bist. Und dass dies zu dieser Blogparade inspiriert hat. Vielleicht krame ich eine meiner alten Bucketlist auch nochmal raus und schreibe was dazu.
    Die Idee, die Bucketlist zu reflektieren finde ich großartig.

    Liebe Grüße
    Liane
    nur echt als DieReiseEule

    • Ich hab mir auch noch ein paar der anderen angeschaut… du hattest ja nicht jedem die gleichen Fragen gestellt. Aber eigentlich witzig, so alte Interviews noch mal zu reflektieren – nicht nur die Bucketlist. 😀

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