Warum wandern um Florenz und in der Toskana eine gute Idee ist? Weil es wunderschön und ohne großen Aufwand möglich ist!
„Florenz ist nicht so gut zum Wandern, wir sind hier zu weit von den Bergen“ – Ich habe keine Ahnung, wie oft ich das jetzt schon gehört habe. Aus irgendeinem Grund hält sich sogar bei den Einwohnern von Florenz die Vorstellung, dass man hier nicht gut wandern gehen könnte. Welch ein Irrtum! Florenz ist ein großartiger Ausgangspunkt, um zu wandern!
Seit ich hier wohne, habe ich etliche Wanderungen in der Toskana unternommen und Wandergebiete um Florenz entdeckt. Ich möchte euch hier einige vorstellen, um mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Italien, die Toskana und die Gegend um Florenz kein Reiseziel für Wanderfreunde seien. Dabei stelle ich die Wanderregionen und Wanderungen um Florenz vor, die ich bereits selbst erwandert habe. Die Liste ist deshalb natürlich keineswegs vollständig, beschränkt sich derzeit vor allem auf die (weitere) Gegend um Florenz, soll aber auch laufend erweitert werden.
Inhalt
Achtung: In der Toskana gibt es sehr viele Mücken, nicht nur im Hochsommer. Wie ihr euch dagegen schützen könnt, erfahrt ihr in meinem Artikel:
Mücken in der Toskana – was tun? Was hilft wirklich gegen die Mückenplage?
Wandern um Florenz und in der Toskana: Allgemeine Informationen
Wie ihr diesen Artikel lesen solltet
In diesem Beitrag stelle ich euch, wie erwähnt, die Wandergebiete und Wanderungen um Florenz und in der Toskana vor, die ich selbst gewandert bin. Das heißt, es ist keineswegs so, dass ich euch hier erschöpfend alle Wanderregionen der Toskana vorstellen werde oder kann. Viele Wandergebiete der Toskana kenne ich selbst nicht oder ich bin dort einfach noch nicht gewandert und deshalb werden sie hier auch nicht erwähnt. Denkt also bitte nicht, dass es in der Toskana sonst nichts Wanderbares gibt, außer dem hier Erwähnten.
Wenn ihr euch für Wanderungen auch in anderen Regionen Italiens und anderen Ecken der Toskana interessiert, dann schaut in meinem Artikel „Wandern in Italien. Touren zwischen Südtirol und Sizilien“ vorbei. Dort bekommt ihr sicher Anregungen!
Zum anderen werde ich euch nicht immer exakt unsere Wanderrouten vorstellen (manches Mal schon, dann gibt es auch eine Karte über den genauen Verlauf der Tour). Manchmal kommen wir – absichtlich oder versehentlich – vom Weg ab. Manchmal wollen wir unterwegs übernachten, so dass wir die Route daran anpassen. Und da wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, passen wir natürlich die Wanderungen auch daran an. Wer mit dem Auto zum Ausgangspunkt fährt, hat dann auch wieder andere Möglichkeiten.
Deshalb erwähne ich zwar nach Möglichkeit, wo wir unterwegs waren, welchen der markierten Wanderwege wir gefolgt sind, aber es ist eher eine Anregung.
Ich möchte euch hier nicht nur konkrete Wandertouren vorstellen sondern v.a. die verschiedenen Wanderregionen der Toskana zeigen, die ich erkundet habe. Dort gibt es für gewöhnlich viele verschiedene (markierte) Wanderwege, aus denen ihr wählen und die ihr anpassen könnt: Nach Art eurer Anreise, euren Bedürfnissen, eurer eigenen Fitness oder dem Zeitrahmen, den ihr habt. Die meisten hier vorgestellten Wanderregionen der Toskana weisen ein sehr dichtes Netz an gut markierten Wanderwegen auf.
Diese Sammlung hier soll eine Anregung sein, die Wandergebiete rund um Florenz auf eigene Faust und nach den eigenen Bedürfnissen zu erkunden und die großartige, vielfältige Natur der Toskana zu erleben. Es soll also nicht einfach eine Sammlung von Routen sein, die ihr exakt so nachwandert, ohne auch nur einen Meter davon abzuweichen. Wo ihr gute markierten Wanderwege in den jeweils vorgestellten Wandergebieten finden könnt, erfahrt ihr im Abschnitt „Markierte Wanderwege“.
Bedenkt bitte, dass gerade Wanderwege, die auf kleinen Pfaden verlaufen, nicht immer gleichermaßen gut zu begehen sind. Bei geringer Nutzung können sie zuwuchern, sie können durch Starkregen unterspült oder von Wildschweinen umgewühlt sein oder auch anderweitig schwieriger passierbar werden. Ich kann also keine Garantie dafür übernehmen, dass die Wege, die ich in den letzten Monaten gewandert bin, auch in Zukunft noch genauso begehbar sein werden.
Warum Florenz ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Toskana ist
Florenz liegt in einer Ebene, im Tal des Arno, auf gerade einmal 50m über dem Meeresspiegel. Das klingt nicht nach idealen Voraussetzungen für Wanderungen. Doch nördlich schließen sich bereits die ersten Ausläufer des Apennin an. Man könnte aus der Stadt heraus direkt in die Hügel wandern und auf wenigen Kilometern bereits mehrere hundert Höhenmeter überwinden. Oder man nimmt einfach den Bus oder Zug, die bis in den Mugello und in den Apennin hineinfahren.
Südlich ist man innerhalb kürzester Zeit im Chianti-Gebiet, nicht nur für Weinfreunde und Gourmets ein Paradies, sondern auch für Wanderfreunde. Und wer dem Arno in südöstlicher Richtung folgt, kommt in die die Wälder von Vallombrosa und in den Casentino. Eine ganze Menge herrlicher Wanderregionen direkt in Reichweite: Sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Auch direkt um Florenz gibt es in den Wäldern viel zu entdecken: Seien es etruskische Nekropolen, verlassene toskanische Landhäuser oder Kirchenruinen. Euch wird sicher nicht langweilig.
Öffentliche Verkehrsmittel für Wanderungen um Florenz und in der Toskana
Als Hauptstadt der Toskana ist Florenz hervorragend an das öffentliche Netz angebunden. Nicht nur Schnell- und Regionalzüge verkehren hier, sondern auch das Busnetz ist sehr gut ausgebaut. Da ich selbst seit vielen Jahren kein Auto mehr habe, bin ich für all meine Wanderungen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Die Ausgangspunkte für die hier vorgestellten Wanderungen habe ich also alle mit Bus und Bahn erreicht. Das macht natürlich – gerade am Wochenende – abhängig von den nicht immer sehr dicht getakteten Fahrplänen, gibt einem aber auch die Freiheit, seine Wanderung an einem anderen Ort zu beenden, als man sie begonnen hat – oder auch einmal bei einer Einkehr den guten lokalen Wein zu probieren.
Um sich über Zugverbindungen – etwa nach Prato, Montecatini, Serravalle Pistoiese) zu informieren, sollte man am besten die Seite von Trenitalia nutzen. Die Busverbindungen findet man auf der Seite von Autolinee Toscana (die Fahrpläne im pdf-Format findet man unter Linee e Orari und dort unter „Firenze Urbano“ (für die städtischen/stadtnahen Verbindungen bzw. „Extraurbano“ für die Überlandverbindungen).
Markierte Wanderwege um Florenz und in der Toskana
Grundsätzlich empfiehlt es sich in der Toskana, den (normalerweise sehr gut) markierten Wanderwegen zu folgen. Das liegt auch daran, dass häufig Wege, die man auf den Karten eingezeichnet findet, über Privatgrund verlaufen und es passieren kann, dass einem plötzlich ein Zaun oder Tor den Weg versperrt.
Der Club Alpino Italiano, kurz CAI, kümmert sich (als drittältester Alpenverein der Welt!)sehr zuverlässig um die Markierung der Wege. Zudem gibt es auch noch markierte Wanderwege der Kommunen oder anderen Organisationen. Die CAI-Markierungen sind dabei rot-weiß, normalerweise nummeriert und nach verschiedenen Schwierigkeitsstufen klassifiziert (die ihr detailliert in meinem Artikel „Wandern in Italien“ erläutert findet).
Wir gehen meist so vor, dass wir uns ein Wandergebiet um Florenz aussuchen und dann auf der Seite Hiking Waymarked Trails. die verschiedenen markierten Routen studieren. Auf dieser Seite kann man sowohl die großen Fernwanderwege als auch die kleinen lokalen Wanderwege erkunden, sieht Länge, Höhenprofil, Markierungen und kann auch die gps-Daten herunterladen.
Ein ähnliches Vorgehen würde ich auch euch empfehlen, wenn euch eine der hier vorgestellten Wanderregionen um Florenz besonders anspricht. Ihr könnt euch dann die Routen aussuchen, die für eure Bedürfnisse am besten geeignet sind.
Wanderungen um Florenz und in der Toskana: Wandertouren und Wandergebiete
⭐Übersichtskarte der Wandergebiete um Florenz und in der Toskana
Wandern am Monte Morello: unser florentinischer Hausberg
Nördlich von Florenz wachsen das florentiner Stadtviertel Castello und der kleine Industrieort Sesto Fiorentino geradezu ineinander. Das Gebiet ist industriell geprägt, auch der Flughafen befindet sich hier. Aber östlich davon liegt ein kleines Wanderparadies, das von einem dichten Netz aus beschilderten Wanderwegen durchzogen ist: Das Wandergebiet rund um den Monte Morello.
Der Monte Morello ist ein Berg, dessen höchster Gipfel (der Poggio all’Aia) 934m hoch ist. Dabei befindet er sich nur knapp 9km vom Vorstadt-Bahnhof Firenze-Castello entfernt, der auf 54m liegt. Man muss also mit einem rechnen: Es geht ordentlich bergauf! Dafür wird man belohnt mit vielen kleinen Entdeckungen, etwa etruskischen Gräbern oder mittelalterlichen Kirchenruinen, mit steinigen Pfaden durch die Wälder und idyllischen Wegen durch Olivenhaine – und immer wieder mit tollen Ausblicken in die Landschaft und auf die Ebene mit der Stadt Florenz.
Hier kann man so herrlich kreuz und quer durch die Wälder und Olivenhaine wandern und wir haben hier mehrere solche Touren auf den vielen markierten Wegen getan, dass ich hier keine konkrete Wanderung vorstellen kann, sondern einfach nur empfehle, sich über Hiking Waymarked Trails über die vielen Möglichkeiten zu informieren.
Die Wanderung kann man ab Florenz Rifredi (Bahnhof) oder Florenz Castello (Bahnhof) starten. Zudem gibt es die Möglichkeit, mit verschiedenen Bussen bis nach Rifredi oder Castello zu fahren. Da ich in dieser Gegend wohne, starten wir unsere Wanderungen direkt an der Haustüre. Nach etwa 2-3km ist man in der Natur.
Wandern in den Colline Pratesi: in den Hügeln oberhalb von Prato [mit Karte]
20 Zugminuten von Florenz entfernt, liegt die schöne Stadt Prato. Hierher kann man kommen, wenn man Kunstgenuss liebt, aber von den Touristenmassen in Florenz genug hat, denn Prato ist ein lebendiges Städtchen, das viel zu bieten hat.
Mehr über Prato erfahrt ihr in meinem Artikel „Prato Sehenswürdigkeiten: Ein Spaziergang im Sommer„
Die Colline Pratesi – die Hügel von Prato – sind eigentlich eine Verlängerung des Wandergebiets um den Monte Morello (siehe oben). Auch hier geht es aus der Ebene steil aufwärts in die Hügel hinein. Und auch hier entdeckt man etruskische Nekropolen, mittelalterliche Kirchenruinen und verlassene Siedlungen. Das Wanderwegnetz ist hier ebenso dicht wie am Monte Morello bei Florenz, so dass man die Wanderroute nach Belieben zusammenstellen kann.
Ich folgte vom Bahnhof in Prato dem Weg Nr. 420, dann dem Weg Nr. 424 bis zur Casa Bastone, von wo sich eine herrliche Aussicht über die Ebene (das Tal des Bisenzio) bietet. Und schließlich wanderte ich von hier den Weg Nr. 428 entlang, der mich zum Agriturismo Casa Matta führte, wo ich übernachtete. Von dort wanderte ich am nächsten Morgen weiter entlang des Wegs Nr. 428 / Sentiero della Pace bis nach Travalle, wo ich abzweigte, um schließlich in Calenzano den Bus (Nr. 2) zurück nach Florenz zu nehmen. Die Tour selbst wäre auch in einem Tag möglich, da es nur etwa 16 km waren. Ich wollte aber gerne die Zwischenübernachtung in der Einöde.
Wer möchte, kann hier natürlich einfach nur eine Tageswanderung unternehmen. Ein- und Ausstiegspunkte gibt es mehrere, v.a. wenn man mit dem Auto anfährt.
Wo die wilden Pferde wohnen: Wandern in der Calvana
Wer schon einmal in den Colline Pratesi unterwegs ist, der könnte über über La Retaia (772m) und Monte Cantagrilli (818m) auch gleich weiter wandern in die Calvana, eine Gebirgskette zwischen den Provinzen Prato und Florenz. Auf dem höchsten Punkt, dem Monte Maggiore (916m) leben nicht nur Rinder der Calvana-Rasse, sondern auch wilde Pferde.
Für mich ist es immer faszinierend, so nahe an der trubeligen Stadt Florenz solche „wilden“, ruhigen Naturparadiese zu entdecken. Wer hätte gedacht, dass nur 20 km Luftlinie vom Dom wilde Pferde leben?
Wir starteten unsere Wanderung am Bahnhof in Vaiano und übernachteten unweit des Monte Maggiore in einem Refugio. Am nächsten Morgen führte uns unsere Wanderung erneut (siehe oben) über den Sentiero della Pace bis Travalle und von dort zum Bus Nr. 2 in Calenzano. Es wäre aber auch möglich, diese Strecke zu einer langen Wanderung (von etwa 25 km) zu verbinden oder entsprechend anzupassen (zum Beispiel zurück zum Bahnhof Vaiano oder über den Weg Nr. 440 bis nach Prato – jeweils etwa 20 km). Wer ein Auto hat kann z.B. auf dem Parkplatz in Sofignano parken und eine Tagestour auf den Monte Maggiore unternehmen. Oder eine der anderen Parkmöglichkeiten in den Orten rund um den Monte Maggiore nutzen.
Wandern in den Wäldern um Vallombrosa: Wanderungen für heiße Tage
Die dichten, hohen Wälder um die Abtei Vallombrosa sind das ideale Ausflugsziel an einem heißen Tag. Denn sie sind nicht nur schön schattig, sondern liegen auch deutlich höher (bis 1440m) als etwa Florenz – und somit ist es immer kühler als unten im Tal. Auch das Riserva Naturale di Vallombrosa ist von Wanderwegen durchzogen, die man nach Belieben anpassen und verbinden kann. Wer möchte, kann auch eine Zwischenstation machen und unterwegs übernachten. Wir schliefen bei unserer Wanderung – da das Rifugio, das wir ursprünglich angepeilt hatten, bereits besetzt war – in einer Pilgerunterkunft in Consuma. Dieser Ort, wie auch das wunderschön gelegene Pelago oder das Dorf Tosi eignen sich auch als Ausgangspunkte für Wanderungen in diesen Wäldern. Alle drei Orte werden mit einem Bus (Nr. 434 nach Pelago und Tosi, Nr. SI 90 nach Consuma) von Florenz aus angefahren. Die Anfahrt dauert ungefähr 1.20 Stunden.
Stöbert euch einfach durch das dichte Netz aus markierten Wanderwegen, die ihr auf Hiking Waymarked Trails findet. Seid euch aber bewusst, dass nicht alle Wege gleichermaßen gut gepflegt und regelmäßig begangen werden. Einige waren – den Wildschweinen sei Dank – in eher abenteuerlichem Zustand, so dass wir deutlich langsamer voran kamen, als gedacht.
Wanderung von Seravalle Pistoiese nach Montecatini Alto [mit Karte]
Dies ist eine der detaillierten Wandertouren rund um Florenz, die ich euch hier empfehlen möchte. Montecatini Alto ist einer der Bilderbuch-Borghi der Toskana und steht bei den meisten Toskana-Reisenden auf dem Programm: Hoch auf der Hügelkuppe überthront es die darunterliegende Ebene, wo der Kurort Montecatini Terme liegt.
Nach Montecatini Terme kommt man sehr bequem mit dem Regionalzug, dann kann man die Funicolare nach Montecatini Alto nehmen. An sonnigen Tagen, gerade in der Reisezeit, ist hier immer viel los.
Wer sich dem Borgo lieber einsam nähern möchte, der fährt wie wir mit dem Zug nach Serravalle Pistoiese und folgt von dort dem Jakobsweg, anschließend dem Weg Nr. 241 und kommt so über kleine Zufahrtsstraßen, Waldwege und Wiesenpfade durch Olivenhaine bis nach Montecatini Alto. Eine sehr schöne, ca. 13 km lange Tour, die allerdings nicht unbedingt für den Hochsommer geeignet ist, da sie auf weiten Strecken sehr sonnig ist.
In den Weinbergen des Chianti: Zwischen Greve und Montefioralle [mit Karte]
Eine der toskanischen Vorzeigeregionen ist mit Sicherheit das Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena. Wer an die Toskana denkt, denkt kaum an die dichten Wälder bei Vallombrosa oder die Hügel über Prato, an wilde Pferde auf Bergkuppen wie am Monte Maggiore. Nein, das erste Bild, das man im Kopf hat, sind sicher sanfte Hügel und Weinberge, wie man sie im Chianti zu Genüge findet.
Wer das Chianti-Gebiet intensiv zu Fuß erleben will, der kann in 3 bis 4 Tagen von Florenz bis nach Siena wandern (siehe nächster Abschnitt), aber auch wer nur eine Tageswanderung unternehmen möchte, findet im Chianti ausreichend Möglichkeiten.
Ich nahm den Bus ab Florenz bis nach Greve in Chianti, denn im Chianti-Gebiet gibt es keine Zugstrecken und wer kein Auto hat, muss mit dem Bus anreisen, was zum Glück keineswegs kompliziert ist. Von Greven wanderte ich zu einem der schönsten Borghi der Toskana: Nach Montefioralle, ein Bilderbuchdorf, eingebettet zwischen den Weinbergen. Diese Tour ist beliebig verkürz- oder verlängerbar, so dass sie zwischen 3km und 10km lang sein kann. Ich wanderte die 10km Strecke.
Mehr Infos über die Tour, die Anfahrt, Strecke und Einkehrmöglichkeiten inklusive einer Karte der Route in meinem Artikel:
Montefioralle im Chianti – Wanderung durch die Weinberge (mit Karte)
Auf der Via Romea del Chianti zwischen Florenz und Siena [mit Karte + gps-Tracks]
Die Via Romea del Chianti oder auch Via Romea Senese ist ein Weitwanderweg, der in vier Etappen von Florenz bis Siena führt. Wir wanderten die Tour in drei Tagen und starteten deshalb gleich südlich von Florenz in San Casciano in Val di Pesa.
Drei Tage ging es auf 63km durch die herrliche Landschaft des Chianti: die bekannten lieblichen Hügel (die doch ganz schön Höhenmeter zusammenbringen am Ende des Tages), aber auch durch rauhere Landschaften. Eine wirklich tolle, und zumindest im Frühjahr recht einsame Tour, bei der man den Chianti ganz intensiv erleben kann.
Einen ausführlichen Bericht mit Karten, Höhenprofilen und gps-Tracks zum Download sowie Angaben zu öffentlichen Verbindungen, Unterkunft und Verpflegung findet ihr in meinem Artikel:
Via Romea del Chianti Erfahrungsbericht: Zu Fuß zwischen Florenz und Siena [+GPX-Track]
Wandern bei Marradi im Appennin an der Grenze zur Romagna
Marradi liegt an der Regionalzugstrecke zwischen Florenz und Faenza ungefähr auf halber Strecke, kurz vor der Regionengrenze zwischen Toskana und Emilia-Romagna. Dieser Grenzbereich des toskanisch-romagnolischen Appennin ist ebenfalls ein guter Ausflugstipp für wärmere Tage, da es hier sehr waldig ist und in den Bergen die Luft sowieso etwas kühler.
Bekannt ist der kleine Ort für die Marroni-Sagra im Herbst, bei der sich alles um die Esskastanie dreht.
Wer gerne auf einem Weitwanderweg den Appennin überqueren möchte, kann zum Beispiel den Cammino Dante wandern, der auch direkt durch Marradi führt. Wir selbst besuchten den Ort für die Sagra del Marrone und machten nur einen kürzeren Spaziergang auf dem Cammino Dante. Aber auch längere Wandertouren wären hier in der Gegend gut zu machen.
Wanderung direkt bei Florenz: zwischen Olmo und Fiesole
Fiesole ist eine kleine Stadt, die direkt oberhalb von Florenz liegt. Die Stadt wurde von den Etruskern gegründet und noch heute findet man hier etruskische Ausgrabungen, aber auch Reste römischer Thermen und eines römischen Theaters, in dem im Sommer Konzerte veranstaltet werden.
Fiesole ist beliebt bei Wochenendausflüglern, denn mit dem Stadtbus Nr. 7 ist man schnell angereist und auch an warmen Sommertagen geht hier oben immer in Lüftchen. Obendrein bietet der kleine Ort einen spektakulären Ausblick über Florenz.
Aber Wanderfreunde können den Besuch ohne Probleme mit einer Wanderung direkt vor den Toren von Florenz verbinden, ein Blick auf Hiking Waymarked Trails zeigt eine Reihe von Möglichkeiten, etwa auf verschiedenen Routen über den Monte Ceceri. Ich bin bisher nur den Wanderweg Nr. 10, der auf 10 km von Olmo bis Fiesole führt, gewandert. Da am Feiertag die Anreise nach Olmo mit dem Bus nicht ohne Weiteres möglich war, fuhr ich mit dem Zug bis Fiesole-Caldine, nur wenige Kilometer hinter Florenz. Der Bahnhof liegt nicht in Fiesole direkt, da er – wie so oft in Italien – sich im Tal befindet, während der Ort auf dem Hügel liegt.
Vom Bahnhof aus ging es Richtung Querciola, wo ich den Weg Nr. 9 einschlug, der mich zum Weg Nr. 10 brachte. Man könnte aber auch direkt von Caldine den Weg IF1 nehmen, der ebenfalls in den Weg Nr. 10 mündet. Je nach Belieben.
In Fiesole kann man dann entweder den Bus nehmen und nach Florenz zurückfahren oder man kann den Berg hinab wandern bis in die Stadt.
Sentiero delle Burraie zwischen Fiesole und Pontassieve [mit Karte + gpx-track]
Der Sentiero delle Burraie ist ein Rundwanderweg unweit von Florenz. Burraie sind kleine Häuschen, die bis in die 1950er Jahre zur Herstellung und Lagerung von Butter genutzt wurden. Dieser Rundwanderweg lässt euch nicht nur diese Hobbithäuschen bewundern, sondern gibt ganz nebenbei einen kleinen Einblick die Geschichte der landwirtschaftlichen Reformen unter den Habsburgern in der Toskana im 18. Jahrhundert.
Die öffentliche Verbindung ist nicht so gut ausgebaut, deshalb übernachteten wir in einem Agriturismo, das einen Shuttle-Service ab Fiesole (Stadtbus von Florenz) bzw. Pontassieve (Bahnhof) anbietet und direkt am Einstieg in den Rundwanderweg liegt.
Weitere Infos zum Wanderweg, zur Unterkunft, Karte und gpx-Track zum Download in meinem Artikel:
Sentiero delle Burraie: Rundwanderweg bei Florenz [mit Karte+gps Track]
Wandern in den Balze di Valdarno
Wer mit dem Zug zwischen Florenz und Arezzo fährt, dem sind sie vielleicht schon aufgefallen: Auffällige Felsformationen, direkt neben der Bahntrasse – die Balze di Valdarno.
Ein ganzes Gebiet dieser Steilhänge liegt östlich des Arnotals, Überbleibsel des gigantischen Sees, der dort bis vor etwa 100.000 Jahren lag – und seit wir sie zum ersten Mal aus dem Zug gesehen hatten, wollten wir dort wandern gehen.
Letztes Wochenende war es dann soweit: Mit Bahn und Bus reisten wir nach Castefranco di Sopra und übernachteten dort in der Nähe, um in Ruhe, das Gebiet der Balze durchwandern zu können.
Balze im Valdarno: Wanderung in der Landschaft der Mona Lisa [+Karte und gpx-track]
Wandernd in der Südtoskana: In den Vie Cave bei Pitigliano
Anders als bei den anderen hier vorgestellten Wanderungen in der Toskana, ist für diese Tour ein Auto nicht nur praktisch, sondern fast schon notwendig. Zwar ist auch eine öffentliche Anreise nach Pitigliano möglich – aber sie ist ziemlich zeitaufwändig.
Wer einmal in Pitigliano in der Südtoskana ist, dieser berühmten Stadt, die spektakulär auf einem Tuffplateau über dem Abgrund thront, der kann sehr einfach in den Rundwanderweg einsteigen.
Ungefähr 12 km ist er lang, kann allerdings an verschiedenen Stellen abgekürzt werden, und führt durch vier verschiedene Vie Cave.
Die Vie Cave – zum Teil auch Cave Buie genannt – sind Hohlwege, die bis zu 20 m tief in den Tuffstein geschlagen wurden. Wahrscheinlich gehen sie auf die Etrusker zurück, auch wenn manche Theorien sagen, dass sie schon vorher existierten und dann von Etruskern, Römern und auch später im Mittelalter lediglich weitergenutzt wurden.
Eine ausführliche Beschreibung der Route, samt Karte und gpx-Track und vielen Informationen zu den Vie Cave findet ihr in meinem Artikel:
Wandern in den Vie Cave bei Pitigliano [mit Karte + gpx-track]
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Ich selbst nutze seit vielen Jahren auf meinen Reisen die Reiseführer aus dem Michael Müller-Verlag. Ich mag an Ihnen, dass sie nicht nur tiefergehende Infos zu Geschichte, Kunst, Kultur, Land und Leuten bieten, sondern auch zuverlässige Tipps zur regionalen Kulinarik und zu Hotels und Restaurants. Auch über die Toskana und das Chianti-Gebiet gibt es natürlich Reiseführer im Programm des Verlags.
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Weiterlesen über die Toskana und Italien
- Florenz Sehenswürdigkeiten und Reiseplanung
- Tabernacoli in Florenz
- Tipps für Florenz: due passi abseits der Touristenströme
- Die Kartause von Florenz (Certosa di Firenze)
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- Latium Sehenswürdigkeiten: Reise durch eine unterschätzte Region
- Rundreise durch Apulien mit dem Rad
- Genua: Sehenswürdigkeiten einer vergessenen Weltmacht
Offenlegung: Die Wanderungen wurden selbst geplant und gezahlt.
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Klasse, dass es genau das gibt, was wir mögen und brauchen: Ausflüge und Wanderungen ohne Auto. Da ist doch jemand ein wenig seelenverwandt und unsere Woche füllt sich in meinem Kopf mit einigen schönen Plänen. Florenz, wir kommen! (Im wahrsten Sinne, ich schreibe aus dem Zug)
Wie wunderbar! Entschuldige, dass ich erst jetzt auf deinen netten Kommentar antworte, aber ich war selbst gerade in Urlaub.
Ich hoffe, ihr hattet eine wunderbare Woche in Florenz und habt sie genossen!
Sehr schöner Beitrag über das Wandern in der Toskana, Kompliment!
Man merkt, dass hier jemand viel Zeit und Herz hineingesteckt hat.
Ich habe euch auch auf meinem Blog erwähnt und empfohlen:
https://wandernonline.blogspot.com/2024/10/hallo-und-herzlich-willkommen-zu-einem.html.
Vielen Dank und weiter so!
Hallo Mario, vielen lieben Dank für die Weiterempfehlung 🙂
Da du ja ein Basilikata-Fan bist, hast du sicher auch schon gesehen, dass ich zwei Artikel zur Basilikata online habe, oder?
Liebe Grüße,
Ilona